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Max Ernst<BR>Mer agitée, soleil, nuage et maître Corbeau avec son fils

In Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kun...

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Köln
Collage und Öl auf Leinwand 92 x 73 cm Gerahmt. Unten rechts grau signiert und datiert 'max ernst/53' sowie rückseitig signiert, datiert und betitelt 'mer agitée, soleil, nuage et maître corbeau avec son fils max ernst /53'. - In schöner Erhaltung.

Spies/Metken 3025

Provenienz
Nachlass des Künstlers, seitdem Familienbesitz

Ausstellungen
Stockholm 1969 (Moderna Museet), Max Ernst, Kat. Nr. 79, mit Abb. S. 61; Amsterdam 1969/70 (Stedelijk Museum), Max Ernst, Kat. Nr. 75; Stuttgart 1970 (Württembergischer Kunstverein), Max Ernst, Kat. Nr. 89, mit Abb. S. 142 (mit rückseitigem Ausstellunsgsetikett); Dauerleihgabe der Familie Ernst an das Max Ernst Museum, Brühl (2007-2021)

Literatur
Werner Spies (Hg.), Max Ernst, Leben und Werk. Dokumentarband zu "Max Ernst. Oeuvre-Katalog", Köln 2005, mit Farbabb. S. 255

„1906. Der Vogelobre Hornebom. Ein Freund namens Hornebom, ein kluger, buntgescheckter treuer Vogel stirbt in der Nacht; ein Kind, das sechste in der Reihe, kommt in selbiger Nacht zum Leben, Wirrwarr im Hirn des sonst so gesunden Jünglings. Eine Art Ausdeutungswahn, als ob die eben geborene Unschuld, Schwester Loni, sich in ihrer Lebensgier des lieben Vogels Lebenssäfte angeeignet hätte. Diese Krise ist bald überstanden. Doch dauert in des Jünglings Phantasie eine freiwillig-irrationelle Vorstellungs-Vermengung von Menschen mit Vögeln und anderen Lebewesen; und dies spiegelt sich wieder in den Emblemen seiner Kunst.“ - So notiert Max Ernst in seinen biographischen Notizen (zit. nach: Aust. Kat. Max Ernst, Wallraf-Richartz-Museum Köln/Kunsthaus Zürich 1962/1963, S. 23).

Dieses museale Bild von Max Ernst aus dem Jahr 1953 entspricht formal seinen Meer-Gestirn-Bildern. In seinen surrealen Qualitäten geht es allerdings weit über deren Darstellungsmodi hinaus.

Schon 1931 greift der Künstler in seinen Landschaften auf das Mittel der Collage zurück, indem er teils bemalte Fragmente alter Tapeten arrangiert und die Bilder mit einem naheliegenden oder phantastischen Titel versieht. So auch in diesem Bild: Im Wechsel von Ruhe und Bewegung wird das Meer präsentiert im linear-organischen Akanthus-Ornament auf zwei leicht schräg collagierten Tapetenstreifen. Durch sie kann der Betrachter kraftvolle Wellenbewegungen erkennen. Von kühler Frische wirkt das glitzernde Meer, gemalt in einem klaren Blau-Hellblau-Weiß-Akkord. Die am Himmel thronende, einmal nicht voll ausgemalte Sonne wird durch eine kleinere, plastisch wirkende „Wolke“, überlagert. Für dieses collagierte Kompositionselement verwendet er ein Stück bemalter Tapete, das die Assoziation einer Wolke ermöglicht. Folgt man dem Titel, so schwebt am Himmel „Meister Rabe mit seinem Sohn“. Die Köpfe der Vögel entstehen mithilfe von Zeichenschablonen. In Ernsts Vision haben diese bereits die Formen eines Vogelkopfes. Er positioniert sie im Bild, umzeichnet und komplettiert sie mit einem weißen und einem schwarzen Punkt zu Vogelköpfen. Auch Meister seiner Bildtitel, verweist der Künstler in selbigem indirekt auf Jean de La Fontaines Fabel „Le Corbeau et le Renard“, womit er die Materialität von Collage um eine poetische Dimension erweitert.

Natur, Kosmos, Gestirne, Vögel, Wälder und das Meer sind zentrale Themen, die im Werk von Max Ernst auch nach seiner Rückkehr nach Frankreich präsent bleiben. Erste Darstellungen von Landschaft, Horizont und Sonne finden sich Mitte der 1920er Jahre, wo sie als romantische und einfach zu identifizierende Bildmotive zwischen enigmatischeren Kompositionen als Leitmotive identifizierbar sind.

Nachdem Max Ernst aus den USA zurück ist, beginnt seine zentrale Schaffensphase in Frankreich. Im Jahr 1953 entstehen kunsthistorisch bedeutende, in der Technik bemerkenswerte wie unterschiedliche Werke, darunter „Vater Rhein“ (Spies/Metken 3007), „Heuschreckenlied an den Mond“ (Spies/Metken 3029) und die vorliegende Arbeit (Spies/Metken 3025). Nachdem der Künstler in einem ausgedienten Warenhaus ein Konvolut alter Tapeten erwerben konnte, widmet er sich seit 1953 wieder den Meer-Gestirn Collagen, mit denen er die in den 1930er Jahren begonnene Technik von Collage und Ölmalerei auf Leinwand kontinuierlich fortsetzt. Mit seinen frühen Collage-Romanen und den hier erwähnten Bild-Collagen leistet Ernst Pionierarbeit für die Kunst des 20. Jahrhunderts, sie wirken bis in zentrale Positionen der Nachkriegskunst wie Pop Art hinein.

„Mer agitée, soleil, nuage et maître Corbeau avec son fils“ entsteht unmittelbar nach Max Ernsts Rückkehr nach Frankreich. Es verkörpert im Rückgriff auf die 1930er Jahre auf vielerlei Ebenen ein Moment der Verknüpfung seiner künstlerischen Leitmotive.
Typisch ist, dass im Verweis auf La Fontaines „Maître Corbeau“ nicht ohne Humor das vielschichtige Vater-Sohn-Thema lapidar angedeutet wird. Der Auftritt seines emblematischen Alter Ego des anthropomorphen Vogelwesens -„Vogelobrer Hornebom“, „Schnabelmax“ und „Loplop“ - lässt dabei ein vielschichtiges, selbstreflektives Moment erkennen. Vor diesem Hintergrund referiert das Bild nicht nur auf die transzendenten Dimensionen von Natur und Kosmos, sondern auch auf das rätselhafte Amalgam aus Intellekt, Mythologie und eigener Biographie, das Max Ernst zu einem der facettenreichsten, das 20. Jahrhundert prägenden, bildenden Künstler macht.
Max Ernst war das großartige Gemälde sehr wichtig, so hat er es bis zum Tode in seinem Haus in Südfrankreich behalten. Seine Witwe Dorothea Tanning übergab es dann einem Familienmitglied.
Collage and oil on canvas 92 x 73 cm Framed. Signed and dated 'max ernst/53' in grey lower right as well as verso signed, dated, and titled 'mer agitée, soleil, nuage et maître corbeau avec son fils max ernst /53'. - In fine condition.

Spies/Metken 3025

Provenance
Artist's estate, in family possession since

Exhibitions
Stockholm 1969 (Moderna Museet), Max Ernst, cat. no. 79, with illus. p. 61; Amsterdam 1969/70 (Stedelijk Museum), Max Ernst, cat. no. 75; Stuttgart 1970 (Württembergischer Kunstverein), Max Ernst, cat. no. 89, with illus. p. 142 (exhibition label verso); Max Ernst Museum, Brühl (permanent loan from the Ernst family 2007-2021)

Literature
Werner Spies (ed.), Max Ernst, Leben und Werk. Dokumentarband zu "Max Ernst. Oeuvre-Katalog", Cologne 2005, with. colour illus. p. 255

“1906. The Vogelobre Hornebom. A friend by the name of Hornebom, a clever and loyal bird with bright spots dies in the night; a child, the sixth in order, enters life in the same night, chaos in the brain of the otherwise so healthy boy. A kind of interpretive mania, as if the innocence just born, sister Loni, had appropriated the vital fluids of the dear bird in her lust for life. This crisis is soon withstood. However, a voluntarily irrational ideational amalgamation of people with birds and other creatures remains in the boy's fantasy, and this is reflected once more in the emblems of his art,” writes Max Ernst in his biographical notes (cited in: Exh. cat. Max Ernst, Wallraf-Richartz-Museum Cologne/Kunsthaus Zurich 1962/1963, p. 23).

This museum-quality painting created by Max Ernst in 1953 is formally consistent with his sea-star pictures. However, in its surreal qualities, it goes far beyond their modes of representation.

In 1931 the artist had already recurred back to the medium of collage in his landscapes by arranging (sometimes painted) fragments of old wallpaper and providing his pictures with a plausible or fantastic title. This is also the case in our picture: in the oscillation between immobility and movement, viewers can recognise surging waves in the two strips of wallpaper. A cool freshness is suggested by the glittering sea, with its linearly organic acanthus ornamentation consisting of somewhat obliquely collaged pieces of wallpaper and a clear triad of blue, light blue and white. The sun, which dominates the sky and is not entirely painted in at one point, is covered by a smaller, three-dimensional-looking “cloud”. For this element of the composition, Max Ernst has used a collaged circle cut from a patterned wallpaper that permits associations with a cloud. According to the title, it is “Master Crow with his son” who float in the sky. The heads of the birds were created with the help of drawing stencils. In Ernst's vision, these already had the shape of a bird's head. He positioned them in the picture, traced around them and completed two birds' heads with a white and a black dot. Also a master of his picture's titles, the artist indirectly alludes to Jean de La Fontaine's fable “Le Corbeau et le renard” here, thus expanding the complex materiality of collage through a poetic dimension.

Nature, cosmos, stars, birds, forests and the sea are central themes that also remained present in Max Ernst's work after he returned to France. Initial depictions of the landscape, horizon and sun can be found in the mid-1920s, where they are identifiable leitmotifs in the form of romantic and easily recognised pictorial motifs between more enigmatic compositions.

Ernst's central phase of work in France began after his return from the US. In 1953 he created art historically important works that are remarkable and diverse in terms of technique, including “Vater Rhein” (Spies/Metken 3007), “Heuschreckenlied an den Mond” (Spies/Metken 3029) and the present work (Spies/Metken 3025). From 1953, after the artist had been able to purchase a bundle of old wallpapers from a defunct department store, he once again dedicated his attention to the sea-star collages, continuously elaborating upon the technique of collage and oil painting on canvas that he had initiated in the 1930s. With his early collage novels and the collage pictures mentioned here, Ernst created pioneering works that were seminal for the art of the 20th century, and they continued to influence central positions in postwar art, such as pop art.

“Mer agitée, soleil, nuage et maître Corbeau avec son fils” was created immediately after Max Ernst returned to France. Recurring back to the 1930s, it embodies the defining aspect of linking together his artistic leitmotifs on many different levels.
This picture's laconic allusion to Jean de La Fontaine's fable “Le Corbeau et le renard”, through which the artist surrealistically and ironically deals with the theme of fathers and sons, is characteristic and typical. The appearance of Ernst's emblematic alter ego of the anthropomorphic avian creature - “Vogelobrer Hornebom”, “Schnabelmax” and “Loplop” - allows us to recognise a complex, self-reflexive aspect and is not without humour. Within this context, the picture points not just to the transcendental dimensions of nature and the cosmos, but also to that enigmatic amalgam of intellect, mythology and personal biography which makes Max Ernst one of the most multifaceted fine artists who shaped the 20th century.

The fact that, throughout his life, the artist retained this work within the immediate surroundings in which he lived speaks for itself. Afterwards it was donated by his widow Dorothea Tanning to a family member.
Collage und Öl auf Leinwand 92 x 73 cm Gerahmt. Unten rechts grau signiert und datiert 'max ernst/53' sowie rückseitig signiert, datiert und betitelt 'mer agitée, soleil, nuage et maître corbeau avec son fils max ernst /53'. - In schöner Erhaltung.

Spies/Metken 3025

Provenienz
Nachlass des Künstlers, seitdem Familienbesitz

Ausstellungen
Stockholm 1969 (Moderna Museet), Max Ernst, Kat. Nr. 79, mit Abb. S. 61; Amsterdam 1969/70 (Stedelijk Museum), Max Ernst, Kat. Nr. 75; Stuttgart 1970 (Württembergischer Kunstverein), Max Ernst, Kat. Nr. 89, mit Abb. S. 142 (mit rückseitigem Ausstellunsgsetikett); Dauerleihgabe der Familie Ernst an das Max Ernst Museum, Brühl (2007-2021)

Literatur
Werner Spies (Hg.), Max Ernst, Leben und Werk. Dokumentarband zu "Max Ernst. Oeuvre-Katalog", Köln 2005, mit Farbabb. S. 255

„1906. Der Vogelobre Hornebom. Ein Freund namens Hornebom, ein kluger, buntgescheckter treuer Vogel stirbt in der Nacht; ein Kind, das sechste in der Reihe, kommt in selbiger Nacht zum Leben, Wirrwarr im Hirn des sonst so gesunden Jünglings. Eine Art Ausdeutungswahn, als ob die eben geborene Unschuld, Schwester Loni, sich in ihrer Lebensgier des lieben Vogels Lebenssäfte angeeignet hätte. Diese Krise ist bald überstanden. Doch dauert in des Jünglings Phantasie eine freiwillig-irrationelle Vorstellungs-Vermengung von Menschen mit Vögeln und anderen Lebewesen; und dies spiegelt sich wieder in den Emblemen seiner Kunst.“ - So notiert Max Ernst in seinen biographischen Notizen (zit. nach: Aust. Kat. Max Ernst, Wallraf-Richartz-Museum Köln/Kunsthaus Zürich 1962/1963, S. 23).

Dieses museale Bild von Max Ernst aus dem Jahr 1953 entspricht formal seinen Meer-Gestirn-Bildern. In seinen surrealen Qualitäten geht es allerdings weit über deren Darstellungsmodi hinaus.

Schon 1931 greift der Künstler in seinen Landschaften auf das Mittel der Collage zurück, indem er teils bemalte Fragmente alter Tapeten arrangiert und die Bilder mit einem naheliegenden oder phantastischen Titel versieht. So auch in diesem Bild: Im Wechsel von Ruhe und Bewegung wird das Meer präsentiert im linear-organischen Akanthus-Ornament auf zwei leicht schräg collagierten Tapetenstreifen. Durch sie kann der Betrachter kraftvolle Wellenbewegungen erkennen. Von kühler Frische wirkt das glitzernde Meer, gemalt in einem klaren Blau-Hellblau-Weiß-Akkord. Die am Himmel thronende, einmal nicht voll ausgemalte Sonne wird durch eine kleinere, plastisch wirkende „Wolke“, überlagert. Für dieses collagierte Kompositionselement verwendet er ein Stück bemalter Tapete, das die Assoziation einer Wolke ermöglicht. Folgt man dem Titel, so schwebt am Himmel „Meister Rabe mit seinem Sohn“. Die Köpfe der Vögel entstehen mithilfe von Zeichenschablonen. In Ernsts Vision haben diese bereits die Formen eines Vogelkopfes. Er positioniert sie im Bild, umzeichnet und komplettiert sie mit einem weißen und einem schwarzen Punkt zu Vogelköpfen. Auch Meister seiner Bildtitel, verweist der Künstler in selbigem indirekt auf Jean de La Fontaines Fabel „Le Corbeau et le Renard“, womit er die Materialität von Collage um eine poetische Dimension erweitert.

Natur, Kosmos, Gestirne, Vögel, Wälder und das Meer sind zentrale Themen, die im Werk von Max Ernst auch nach seiner Rückkehr nach Frankreich präsent bleiben. Erste Darstellungen von Landschaft, Horizont und Sonne finden sich Mitte der 1920er Jahre, wo sie als romantische und einfach zu identifizierende Bildmotive zwischen enigmatischeren Kompositionen als Leitmotive identifizierbar sind.

Nachdem Max Ernst aus den USA zurück ist, beginnt seine zentrale Schaffensphase in Frankreich. Im Jahr 1953 entstehen kunsthistorisch bedeutende, in der Technik bemerkenswerte wie unterschiedliche Werke, darunter „Vater Rhein“ (Spies/Metken 3007), „Heuschreckenlied an den Mond“ (Spies/Metken 3029) und die vorliegende Arbeit (Spies/Metken 3025). Nachdem der Künstler in einem ausgedienten Warenhaus ein Konvolut alter Tapeten erwerben konnte, widmet er sich seit 1953 wieder den Meer-Gestirn Collagen, mit denen er die in den 1930er Jahren begonnene Technik von Collage und Ölmalerei auf Leinwand kontinuierlich fortsetzt. Mit seinen frühen Collage-Romanen und den hier erwähnten Bild-Collagen leistet Ernst Pionierarbeit für die Kunst des 20. Jahrhunderts, sie wirken bis in zentrale Positionen der Nachkriegskunst wie Pop Art hinein.

„Mer agitée, soleil, nuage et maître Corbeau avec son fils“ entsteht unmittelbar nach Max Ernsts Rückkehr nach Frankreich. Es verkörpert im Rückgriff auf die 1930er Jahre auf vielerlei Ebenen ein Moment der Verknüpfung seiner künstlerischen Leitmotive.
Typisch ist, dass im Verweis auf La Fontaines „Maître Corbeau“ nicht ohne Humor das vielschichtige Vater-Sohn-Thema lapidar angedeutet wird. Der Auftritt seines emblematischen Alter Ego des anthropomorphen Vogelwesens -„Vogelobrer Hornebom“, „Schnabelmax“ und „Loplop“ - lässt dabei ein vielschichtiges, selbstreflektives Moment erkennen. Vor diesem Hintergrund referiert das Bild nicht nur auf die transzendenten Dimensionen von Natur und Kosmos, sondern auch auf das rätselhafte Amalgam aus Intellekt, Mythologie und eigener Biographie, das Max Ernst zu einem der facettenreichsten, das 20. Jahrhundert prägenden, bildenden Künstler macht.
Max Ernst war das großartige Gemälde sehr wichtig, so hat er es bis zum Tode in seinem Haus in Südfrankreich behalten. Seine Witwe Dorothea Tanning übergab es dann einem Familienmitglied.
Collage and oil on canvas 92 x 73 cm Framed. Signed and dated 'max ernst/53' in grey lower right as well as verso signed, dated, and titled 'mer agitée, soleil, nuage et maître corbeau avec son fils max ernst /53'. - In fine condition.

Spies/Metken 3025

Provenance
Artist's estate, in family possession since

Exhibitions
Stockholm 1969 (Moderna Museet), Max Ernst, cat. no. 79, with illus. p. 61; Amsterdam 1969/70 (Stedelijk Museum), Max Ernst, cat. no. 75; Stuttgart 1970 (Württembergischer Kunstverein), Max Ernst, cat. no. 89, with illus. p. 142 (exhibition label verso); Max Ernst Museum, Brühl (permanent loan from the Ernst family 2007-2021)

Literature
Werner Spies (ed.), Max Ernst, Leben und Werk. Dokumentarband zu "Max Ernst. Oeuvre-Katalog", Cologne 2005, with. colour illus. p. 255

“1906. The Vogelobre Hornebom. A friend by the name of Hornebom, a clever and loyal bird with bright spots dies in the night; a child, the sixth in order, enters life in the same night, chaos in the brain of the otherwise so healthy boy. A kind of interpretive mania, as if the innocence just born, sister Loni, had appropriated the vital fluids of the dear bird in her lust for life. This crisis is soon withstood. However, a voluntarily irrational ideational amalgamation of people with birds and other creatures remains in the boy's fantasy, and this is reflected once more in the emblems of his art,” writes Max Ernst in his biographical notes (cited in: Exh. cat. Max Ernst, Wallraf-Richartz-Museum Cologne/Kunsthaus Zurich 1962/1963, p. 23).

This museum-quality painting created by Max Ernst in 1953 is formally consistent with his sea-star pictures. However, in its surreal qualities, it goes far beyond their modes of representation.

In 1931 the artist had already recurred back to the medium of collage in his landscapes by arranging (sometimes painted) fragments of old wallpaper and providing his pictures with a plausible or fantastic title. This is also the case in our picture: in the oscillation between immobility and movement, viewers can recognise surging waves in the two strips of wallpaper. A cool freshness is suggested by the glittering sea, with its linearly organic acanthus ornamentation consisting of somewhat obliquely collaged pieces of wallpaper and a clear triad of blue, light blue and white. The sun, which dominates the sky and is not entirely painted in at one point, is covered by a smaller, three-dimensional-looking “cloud”. For this element of the composition, Max Ernst has used a collaged circle cut from a patterned wallpaper that permits associations with a cloud. According to the title, it is “Master Crow with his son” who float in the sky. The heads of the birds were created with the help of drawing stencils. In Ernst's vision, these already had the shape of a bird's head. He positioned them in the picture, traced around them and completed two birds' heads with a white and a black dot. Also a master of his picture's titles, the artist indirectly alludes to Jean de La Fontaine's fable “Le Corbeau et le renard” here, thus expanding the complex materiality of collage through a poetic dimension.

Nature, cosmos, stars, birds, forests and the sea are central themes that also remained present in Max Ernst's work after he returned to France. Initial depictions of the landscape, horizon and sun can be found in the mid-1920s, where they are identifiable leitmotifs in the form of romantic and easily recognised pictorial motifs between more enigmatic compositions.

Ernst's central phase of work in France began after his return from the US. In 1953 he created art historically important works that are remarkable and diverse in terms of technique, including “Vater Rhein” (Spies/Metken 3007), “Heuschreckenlied an den Mond” (Spies/Metken 3029) and the present work (Spies/Metken 3025). From 1953, after the artist had been able to purchase a bundle of old wallpapers from a defunct department store, he once again dedicated his attention to the sea-star collages, continuously elaborating upon the technique of collage and oil painting on canvas that he had initiated in the 1930s. With his early collage novels and the collage pictures mentioned here, Ernst created pioneering works that were seminal for the art of the 20th century, and they continued to influence central positions in postwar art, such as pop art.

“Mer agitée, soleil, nuage et maître Corbeau avec son fils” was created immediately after Max Ernst returned to France. Recurring back to the 1930s, it embodies the defining aspect of linking together his artistic leitmotifs on many different levels.
This picture's laconic allusion to Jean de La Fontaine's fable “Le Corbeau et le renard”, through which the artist surrealistically and ironically deals with the theme of fathers and sons, is characteristic and typical. The appearance of Ernst's emblematic alter ego of the anthropomorphic avian creature - “Vogelobrer Hornebom”, “Schnabelmax” and “Loplop” - allows us to recognise a complex, self-reflexive aspect and is not without humour. Within this context, the picture points not just to the transcendental dimensions of nature and the cosmos, but also to that enigmatic amalgam of intellect, mythology and personal biography which makes Max Ernst one of the most multifaceted fine artists who shaped the 20th century.

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Auktionsdatum
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Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
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Germany

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2.    The auctioneer reserves the right to divide or combine any catalogue lots or, if it has special reason to do so, to offer any lot for sale in an order different from that given in the catalogue or to withdraw any lot from the sale.

3.    All lots put up for sale may be viewed and inspected prior to the auction. The catalogue specifications and related specifications appearing on the internet, which have both been compiled in good conscience, do not form part of the contractually agreed to conditions. These specifications have been derived from the status of the information available at the time of compiling the catalogue. They do not serve as a guarantee in legal terms and their purpose is purely in the information they provide. The same applies to any reports on an item’s condition or any other information, either in oral or written form. Certificates or certifications from artists, their estates or experts relevant to each case only form a contractual part of the agreement if they are specifically mentioned in the catalogue text. The state of the item is generally not mentioned in the catalogue. Likewise missing specifications do not constitute an agreement on quality. All items are used goods.

4.    Warranty claims are excluded. In the event of variances from the catalogue descriptions, which result in negation or substantial diminution of value or suitabil­ ity, and which are reported with due justification within one year after handover, Lempertz nevertheless undertakes to pursue its rights against the seller through the courts; in the event of a successful claim against the seller, Lempertz will reimburse the buyer only the total purchase price paid. Over and above this, Lempertz under­ takes to reimburse its commission within a given period of three years after the date of the sale if the object in question proves not to be authentic.

5.    Claims for compensation as the result of a fault or defect in the object auctioned or damage to it or its loss, regardless of the legal grounds, or as the result of variances from the catalogue description or statements made elsewhere due to violation of due dilligence according to §§ 41 ff. KGSG are excluded unless Lempertz acted with wilful intent or gross negligence; the liability for bodily injury or damages caused to health or life remains unaffected. In other regards, point 4 applies.

6.    Submission of bids. Lempertz reserves the right to approve bidders for the auction and especially the right to make this approval dependent upon successful identification in terms of § 1 para. 3 GWG. Bids in attendance: The floor bidder receives   a bidding number on presentation of a photo ID. If the bidder is not known to Lempertz, registration must take place 24 hours before the auction is due to begin in writing on presentation of a current bank reference. Bids in absentia: Bids can also be submitted either in writing, telephonically or via the internet. The placing of bids in absentia must reach Lempertz 24 hours before the auction to ensure the proper processing thereof. The item must be mentioned in the bid placed, together with the lot number and item description. In the event of ambiguities, the listed lot number becomes applicable. The placement of a bid must be signed by the applicant. The regulations regarding revocations and the right to return the goods in the case of long distance agreements (§ 312b­d of the Civil Code) do not apply. Telephone bids: Establishing and maintaining a connection cannot be vouched for.  In submitting   a bid placement, the bidder declares that he agrees to the recording of the bidding process. Bids via the internet: They will only be accepted by Lempertz if the bidder registered himself on the internet website beforehand. Lempertz will treat such bids in the same way as bids in writing.

7.    Carrying out the auction: The hammer will come down when no higher bids are submitted after three calls for a bid. In extenuating circumstances, the auctioneer reserves the right to bring down the hammer or he can refuse to accept a bid, especially when the bidder cannot be successfully identified in terms of § 1 para. 3 GWG. If several individuals make the same bid at the same time, and after the third call, no higher bid ensues, then the ticket becomes the deciding factor. The auctioneer can retract his acceptance of the bid and auction the item once more if a higher bid that was submitted on time, was erroneously overlooked and immediately queried by the bidder, or if any doubts regarding its acceptance arise. Written bids are only played to an absolute maximum by Lempertz if this is deemed necessary to outbid another bid. The auctioneer can bid on behalf of the submitter up to the agreed limit, without revealing this and irrespective of whether other bids are submitted.

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13.    As far as this can be agreed, the place of performance and jurisdiction is Cologne. German law applies; the German law for the protection of cultural goods applies; the provisions of the United Nations Convention on Contracts for the International Sale of Goods (CISG) are not applicable. Should any provision herein be wholly or partially ineffective, this will not affect the validity of the remaining provisions. Regarding the treatment of personal data, we would like to point out the data protection notice on our website.

 

Henrik  Hanstein,

sworn public auctioneer

 

 

 

Versteigerungsbedingungen

 

1.    Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2.    Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3.    Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen aus­ schließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4.    Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegen­ über dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zu­ stand zurückgegeben wird.

5.    Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6.    Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben wer­ den. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs­ und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b­d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7.    Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut aus­ bieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter https://www.lempertz.com/de/datenschutzerklaerung.html

8.    Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande   (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9.    Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 25 % zuzüglich gesetzliche Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 400.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung).

Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet.

Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung).

Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer­Identifikationsnummer – auch  an Unternehmen in EU­Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Die Gebühr beträgt maximal € 12.500. Bei Zahlungen über einem Betrag von EUR 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von EUR 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selber in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr­ und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10.    Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + gesetzliche MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind  in Euro zu tätigen. Der Antrag auf Umschreibung einer Rechnung auf einen anderen Kunden als den Bieter muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Lempertz behält sich die Durchführung der Umschreibung vor. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11.    Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12.    Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur ein­ lagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs­ und Lagerkosten berechnet.

13.    Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN­Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

 

Henrik Hanstein,

öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator

 

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