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Für den Siegelbewahrer König Ludwigs XV.:, Das Ecritoire des Jean-Baptiste de Machault d'Arnouville

In From Antiquity to Art Nouveau - The Bernard De...

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Köln
Silber, Porzellan, Spiegelglas, Bronze, vergoldet. Über einem vergoldeten Bronzesockel mit plastischem Rokoko-Dekor und einem eine unbewegte Wasserfläche imitierenden Glasspiegel erhebt sich das detailliert ausgeführte Ecritoire in Form eines Segelboots mit Mast und Takelage. Tintenfass und Sandstreuer verbergen sich in zwei Fässern an Deck; im Heck befinden sich kleine Deckelgefäße in der Gestalt von Reusen für den Fang. Am Bug der gelichtete Anker, unter dem Heck das fein ziselierte Ruder in Form eines Delfins. Backbord erkennt man ein ausgelegtes Fischernetz aus fein geknüpftem Silberdraht mit kleinen Fischen und Schalentieren; steuerbord einen montierten Kerzenhalter mit zwei Tüllen. Wird das textile Segel ausgerollt, bildet es einen Blendschutz, der das Licht abschirmt. Über dem Heck schließlich erhebt sich ein zylindrisches Uhrengehäuse mit weißem Emailzifferblatt, über dem sich eine Ranke polychromer Vincennes-Porzellanrosen bis in die Takelage rankt. Marken: Pariser Pächterstempelung Julien Berthe für 1750 - 56, Jahresbuchstabe M für 1752, MZ François-Thomas Germain (1748 - 65, Rosenberg Nr. 6506, 6511, 6387, Beuque Nr. 606). Das Werk der Uhr signiert "F.Rabby a Paris", i. e. François Rabby I, Paris ab 1717. H 41; B 39,8; T 25 cm.
Paris, François-Thomas Germain, 1752.

Jean-Baptiste de Machault d'Arnouville (1701 - 1794) entstammte einer alten Familie von Hofbeamten, die seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts in Paris ansässig war.
In einer für seine Zeit bemerkenswerten Lebensspanne, die es ihm ermöglichte, fast das gesamte 18. Jahrhundert mitzuerleben, durchlebte er eine ebenso bemerkenswerte Karriere. Bereits im Alter von 20 Jahren zum Ratsherren ernannt (1721), wurde er später Präsident des Großen Rats (1738), Präsident des Handelsamts (1744), Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften (1746). Generalkontrolleur der Finanzen (1745-1754), königlicher Staatsminister (1749), sowie Staatssekretär für die Marine (1754-1757).

Von der Marquise de Pompadour protegiert, gehörte er zu den einflussreichen Günstlingen König Ludwigs XV., der ihn 1750 zum Siegelbewahrer ernannte. In dieser Zeit begann Jean-Baptiste de Machault mit großem Aufwand den Bau seines Schlosses in Arnouville-les-Gonnesse, das von Zeitzeugen als "grandiose" beschrieben wurde.
Er gilt bis heute als einer der größten Kunstliebhaber seiner Zeit. Die Stücke aus seiner Sammlung, die uns überliefert sind, zählen zu den prestigeträchtigsten französischen Kunstwerken des 18. Jahrhunderts - und lassen sich durchaus mit den Kunstschätzen der Marquise de Pompadour messen.

Nach seinem Rückzug aus der Politik zog er sich 1789 auf das Schloss von Thoiry zurück, dass einer seiner Söhne, Charles-Henri-Louis (1747 - 1830), durch Heirat erlangt hatte. Die Schreibgarnitur blieb aber offenbar in Arnouville, wo sie, versteckt in einer Wäschekammer, die Unruhen der Revolution überstand. Jean-Baptiste de Machault selbst wurde 1794 inhaftiert und starb wenig später im Gefängnis.

Francois-Thomas Germain übernahm die Pariser Werkstatt seines Vaters 1748 im Alter von 22 Jahren. Im gleichen Jahr erbte er dessen Titel des Orfèvre et Sculpteur du Roi. Sein Atelier in den Galeries du Louvre zählte zu den renommiertesten in Paris und belieferte nicht nur das französische Königshaus, sondern auch die großen europäischen Adelshäuser und die Hofsilberkammern in Portugal und Russland. Trotz seines überragenden wirtschaftlichen Erfolgs geriet er in den 1760er Jahren in finanzielle Schwierigkeiten und musste schließlich 1765 seinen Bankrott erklären. Germain starb verarmt und hochverschuldet 1791 in Paris.

Provenienz
Nach Revolutionsende ließ Charles-Henri de Machault das kostbare Ecritoire nach Thoiry bringen und vererbte es später seinem Sohn Eugène (1774 - 1822), der es wiederum an seinen Schwiegersohn Leónce de Vogüé weitergab. Léonce schließlich vermachte es seiner Tochter Angélique, der späteren Vicomtesse de la Panouse, deren exzentrischer Lebensstil ihr im Paris des späten 19. Jahrhunderts zu einiger Berühmheit verhalf.

Literatur
Das Objekt ist in zwei Dokumenten erwähnt:
1. Im Inventar des Chateau d´Arnouville von 1794: "ein kleines silbernes Schiff mit all seinen Annehmlichkeiten, mit einem silbernen Gehäuse, in welches eine Pendule eingelassen ist, und mehreren Porzellanfiguren, montiert auf einem vergoldeten Ormolu-Sockel." (Archives départementales des Yvelines, IV Q 175).
2. Im Testament des Léonce de Vogüé vom 22. Oktober 1875. Dort wird "ein kleines Schiff aus sächsischem Porzellan, Silber und Email, auf Bronze montiert", aus dem Besitz seines Schwiegervaters Eugène de Machault, seiner Tochter Angélique, Vicomtesse de la Panouse, vermacht. (Pruchnicki, Un Domaine de Ministre au temps de Louis XV: Jean-Baptiste de Machault à Arnouville, mémoire École du Louvre 2009, S.138.)

Vgl. auch Sorensen, Pour attirer plus de visiteurs au château de Thoiry, 1968, o. S.; Jagger, Clocks, London 1973, S. 38, Nr. 39; Pruchnicki, Arnouville, le château des Machault au XVIIIème siècle, Paris 2013, S. 4, 62 f.

In den Sammlungen des Museu Nacional de Arte Antiga und des Palácio Nacional da Ajuda in Lissabon befindet sich ein Paar Saucièren in Schiffsform, die Francois-Thomas Germain 1758 für den Portugiesischen Hof ausführte.
Silver, porcelain, mirror pane, bronze, gilding. An ecritoire formed as a detailed model of a sailing boat with mast and rigging placed upon a glass mirror pane resembling still water and mounted on an ormolu base with raised rococo décor. The inkwell and pounce box concealed within the two barrels on the deck and with small lidded compartments in the fish traps at the stern of the boat. The raised anchor can be seen at the bow, and below the stern the rudder formed as a finely chased dolphin. On the port side we see tiny fish and crustaceans caught in a finely knotted silver net, the starboard side fitted with a candlestick with two nozzles. When the fabric sail is unfolded, it forms a screen to protect from the light. A large cylindrical clock with a white enamel dial over the stern of the boat entwined by a climbing rose with polychrome Vincennes porcelain flowers that extends up towards the rigging. H 41, W 39.8, D 25 cm.
Paris, marks of François-Thomas Germain, 1752. The clock movement marked "F.Rabby a Paris", for François Rabby I, Paris after 1717.

Jean-Baptiste de Machault d'Arnouville (1701 - 1794) came from an old family of court officials who had been resident in Paris since the beginning of the 16th century. Jean-Baptiste enjoyed a remarkably long life span for a person of his era, which allowed him to witness almost the entire 18th century and look back on an equally remarkable career. Appointed alderman at the age of 20 (1721), he later became President of the Great Council (1738), President of the Board of Trade (1744), Honorary Member of the Academy of Sciences (1746), Controller General of Finance (1745-1754), Royal Minister of State (1749), and Secretary of State for the Navy (1754-1757). Under the auspices of the Marquise de Pompadour, he was among the most influential favourites of King Louis XV, who appointed him Keeper of the Seals in 1750. During this period, Jean-Baptiste de Machault began - at great expense - the construction of his chateau at Arnouville-les-Gonnesse, which witnesses described as "grandiose". He is still considered one of the greatest art connoisseurs of his time. The pieces from his collection that have been passed down to us are among the most prestigious French artworks of the 18th century - and certainly stand up to comparison with the treasures from the collection of the Marquise de Pompadour. After retiring from politics in 1789, he moved in to the castle of Thoiry, which had been acquired through marriage by one of his sons, Charles-Henri-Louis (1747 - 1830). However, the writing set apparently remained in Arnouville, where it survived the turmoil of the Revolution hidden in a linen closet. Jean-Baptiste de Machault himself was imprisoned in 1794 and died in captivity a short time later. A pair of sauce boats designed as sailing ships can be found in the collections of the Museu Nacional de Arte Antiga and the Palácio Nacional da Ajuda in Lisbon which were executed by François-Thomas Germain for the Portuguese court in 1758.

Francois-Thomas Germain became a master silversmith in Paris in 1748 at the age of 22 when succeeding his father Thomas Germain. In the same year, he inherited from his father the title of Orfèvre et Sculpteur du Roi. His shop in the Galeried du Louvre belonged to the most prestigious in Paris, supplying the European aristocracy and the courts of France, Portugal and Russia. Albeit being one of the most successful silversmiths of his time, Germain came into financial trouble in the 1760s and had to declare bancruptcy in 1765. He died impoverished and highly indepted in Paris in 1791.

Provenance
After the end of the Revolution, Charles-Henri de Machault had this sumptuous ecritoire transported to Thoiry, and later bequeathed it to his son Eugène (1774 - 1822), who in turn passed it down to his son-in-law Leónce de Vogüé. He then bequeathed it to his daughter Angélique, the later Vicomtesse de la Panouse, whose eccentric lifestyle gained her a certain level of notoriety in Paris in the late 19th century.

Literature
This item is mentioned in two historical documents: 1. The inventory of the Chateau d´Arnouville from 1794: "a small silver ship with all of its amenities, with a silver case in containing a pendulum clock and several porcelain figures, mounted on a gilt ormolu base.” (Archives departementales des Yvelines, IV Q 175). 2. In the will of Léonce de Vogüé dated 22nd October 1875. This lists "a small ship made from Saxon porcelain, silver and enamel mounted on bronze”, bequeathed from the estate of his father-in-law Eugène de Machault, to his daughter Angélique, Vicomtesse de la Panouse. (Pruchnicki, Un Domaine de Ministre au temps de Louis XV: Jean-Baptiste de Machault à Arnouville, mémoire École du Louvre 2009, S.138.) Cf. also Sorensen, Pour attirer plus de visiteurs au château de Thoiry, 1968, unpag.; Jagger, Clocks, London 1973, p. 38, no. 39; Pruchnicki, Arnouville, le château des Machault au XVIIIème siècle, Paris 2013, p. 4, 62 f.
Silber, Porzellan, Spiegelglas, Bronze, vergoldet. Über einem vergoldeten Bronzesockel mit plastischem Rokoko-Dekor und einem eine unbewegte Wasserfläche imitierenden Glasspiegel erhebt sich das detailliert ausgeführte Ecritoire in Form eines Segelboots mit Mast und Takelage. Tintenfass und Sandstreuer verbergen sich in zwei Fässern an Deck; im Heck befinden sich kleine Deckelgefäße in der Gestalt von Reusen für den Fang. Am Bug der gelichtete Anker, unter dem Heck das fein ziselierte Ruder in Form eines Delfins. Backbord erkennt man ein ausgelegtes Fischernetz aus fein geknüpftem Silberdraht mit kleinen Fischen und Schalentieren; steuerbord einen montierten Kerzenhalter mit zwei Tüllen. Wird das textile Segel ausgerollt, bildet es einen Blendschutz, der das Licht abschirmt. Über dem Heck schließlich erhebt sich ein zylindrisches Uhrengehäuse mit weißem Emailzifferblatt, über dem sich eine Ranke polychromer Vincennes-Porzellanrosen bis in die Takelage rankt. Marken: Pariser Pächterstempelung Julien Berthe für 1750 - 56, Jahresbuchstabe M für 1752, MZ François-Thomas Germain (1748 - 65, Rosenberg Nr. 6506, 6511, 6387, Beuque Nr. 606). Das Werk der Uhr signiert "F.Rabby a Paris", i. e. François Rabby I, Paris ab 1717. H 41; B 39,8; T 25 cm.
Paris, François-Thomas Germain, 1752.

Jean-Baptiste de Machault d'Arnouville (1701 - 1794) entstammte einer alten Familie von Hofbeamten, die seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts in Paris ansässig war.
In einer für seine Zeit bemerkenswerten Lebensspanne, die es ihm ermöglichte, fast das gesamte 18. Jahrhundert mitzuerleben, durchlebte er eine ebenso bemerkenswerte Karriere. Bereits im Alter von 20 Jahren zum Ratsherren ernannt (1721), wurde er später Präsident des Großen Rats (1738), Präsident des Handelsamts (1744), Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften (1746). Generalkontrolleur der Finanzen (1745-1754), königlicher Staatsminister (1749), sowie Staatssekretär für die Marine (1754-1757).

Von der Marquise de Pompadour protegiert, gehörte er zu den einflussreichen Günstlingen König Ludwigs XV., der ihn 1750 zum Siegelbewahrer ernannte. In dieser Zeit begann Jean-Baptiste de Machault mit großem Aufwand den Bau seines Schlosses in Arnouville-les-Gonnesse, das von Zeitzeugen als "grandiose" beschrieben wurde.
Er gilt bis heute als einer der größten Kunstliebhaber seiner Zeit. Die Stücke aus seiner Sammlung, die uns überliefert sind, zählen zu den prestigeträchtigsten französischen Kunstwerken des 18. Jahrhunderts - und lassen sich durchaus mit den Kunstschätzen der Marquise de Pompadour messen.

Nach seinem Rückzug aus der Politik zog er sich 1789 auf das Schloss von Thoiry zurück, dass einer seiner Söhne, Charles-Henri-Louis (1747 - 1830), durch Heirat erlangt hatte. Die Schreibgarnitur blieb aber offenbar in Arnouville, wo sie, versteckt in einer Wäschekammer, die Unruhen der Revolution überstand. Jean-Baptiste de Machault selbst wurde 1794 inhaftiert und starb wenig später im Gefängnis.

Francois-Thomas Germain übernahm die Pariser Werkstatt seines Vaters 1748 im Alter von 22 Jahren. Im gleichen Jahr erbte er dessen Titel des Orfèvre et Sculpteur du Roi. Sein Atelier in den Galeries du Louvre zählte zu den renommiertesten in Paris und belieferte nicht nur das französische Königshaus, sondern auch die großen europäischen Adelshäuser und die Hofsilberkammern in Portugal und Russland. Trotz seines überragenden wirtschaftlichen Erfolgs geriet er in den 1760er Jahren in finanzielle Schwierigkeiten und musste schließlich 1765 seinen Bankrott erklären. Germain starb verarmt und hochverschuldet 1791 in Paris.

Provenienz
Nach Revolutionsende ließ Charles-Henri de Machault das kostbare Ecritoire nach Thoiry bringen und vererbte es später seinem Sohn Eugène (1774 - 1822), der es wiederum an seinen Schwiegersohn Leónce de Vogüé weitergab. Léonce schließlich vermachte es seiner Tochter Angélique, der späteren Vicomtesse de la Panouse, deren exzentrischer Lebensstil ihr im Paris des späten 19. Jahrhunderts zu einiger Berühmheit verhalf.

Literatur
Das Objekt ist in zwei Dokumenten erwähnt:
1. Im Inventar des Chateau d´Arnouville von 1794: "ein kleines silbernes Schiff mit all seinen Annehmlichkeiten, mit einem silbernen Gehäuse, in welches eine Pendule eingelassen ist, und mehreren Porzellanfiguren, montiert auf einem vergoldeten Ormolu-Sockel." (Archives départementales des Yvelines, IV Q 175).
2. Im Testament des Léonce de Vogüé vom 22. Oktober 1875. Dort wird "ein kleines Schiff aus sächsischem Porzellan, Silber und Email, auf Bronze montiert", aus dem Besitz seines Schwiegervaters Eugène de Machault, seiner Tochter Angélique, Vicomtesse de la Panouse, vermacht. (Pruchnicki, Un Domaine de Ministre au temps de Louis XV: Jean-Baptiste de Machault à Arnouville, mémoire École du Louvre 2009, S.138.)

Vgl. auch Sorensen, Pour attirer plus de visiteurs au château de Thoiry, 1968, o. S.; Jagger, Clocks, London 1973, S. 38, Nr. 39; Pruchnicki, Arnouville, le château des Machault au XVIIIème siècle, Paris 2013, S. 4, 62 f.

In den Sammlungen des Museu Nacional de Arte Antiga und des Palácio Nacional da Ajuda in Lissabon befindet sich ein Paar Saucièren in Schiffsform, die Francois-Thomas Germain 1758 für den Portugiesischen Hof ausführte.
Silver, porcelain, mirror pane, bronze, gilding. An ecritoire formed as a detailed model of a sailing boat with mast and rigging placed upon a glass mirror pane resembling still water and mounted on an ormolu base with raised rococo décor. The inkwell and pounce box concealed within the two barrels on the deck and with small lidded compartments in the fish traps at the stern of the boat. The raised anchor can be seen at the bow, and below the stern the rudder formed as a finely chased dolphin. On the port side we see tiny fish and crustaceans caught in a finely knotted silver net, the starboard side fitted with a candlestick with two nozzles. When the fabric sail is unfolded, it forms a screen to protect from the light. A large cylindrical clock with a white enamel dial over the stern of the boat entwined by a climbing rose with polychrome Vincennes porcelain flowers that extends up towards the rigging. H 41, W 39.8, D 25 cm.
Paris, marks of François-Thomas Germain, 1752. The clock movement marked "F.Rabby a Paris", for François Rabby I, Paris after 1717.

Jean-Baptiste de Machault d'Arnouville (1701 - 1794) came from an old family of court officials who had been resident in Paris since the beginning of the 16th century. Jean-Baptiste enjoyed a remarkably long life span for a person of his era, which allowed him to witness almost the entire 18th century and look back on an equally remarkable career. Appointed alderman at the age of 20 (1721), he later became President of the Great Council (1738), President of the Board of Trade (1744), Honorary Member of the Academy of Sciences (1746), Controller General of Finance (1745-1754), Royal Minister of State (1749), and Secretary of State for the Navy (1754-1757). Under the auspices of the Marquise de Pompadour, he was among the most influential favourites of King Louis XV, who appointed him Keeper of the Seals in 1750. During this period, Jean-Baptiste de Machault began - at great expense - the construction of his chateau at Arnouville-les-Gonnesse, which witnesses described as "grandiose". He is still considered one of the greatest art connoisseurs of his time. The pieces from his collection that have been passed down to us are among the most prestigious French artworks of the 18th century - and certainly stand up to comparison with the treasures from the collection of the Marquise de Pompadour. After retiring from politics in 1789, he moved in to the castle of Thoiry, which had been acquired through marriage by one of his sons, Charles-Henri-Louis (1747 - 1830). However, the writing set apparently remained in Arnouville, where it survived the turmoil of the Revolution hidden in a linen closet. Jean-Baptiste de Machault himself was imprisoned in 1794 and died in captivity a short time later. A pair of sauce boats designed as sailing ships can be found in the collections of the Museu Nacional de Arte Antiga and the Palácio Nacional da Ajuda in Lisbon which were executed by François-Thomas Germain for the Portuguese court in 1758.

Francois-Thomas Germain became a master silversmith in Paris in 1748 at the age of 22 when succeeding his father Thomas Germain. In the same year, he inherited from his father the title of Orfèvre et Sculpteur du Roi. His shop in the Galeried du Louvre belonged to the most prestigious in Paris, supplying the European aristocracy and the courts of France, Portugal and Russia. Albeit being one of the most successful silversmiths of his time, Germain came into financial trouble in the 1760s and had to declare bancruptcy in 1765. He died impoverished and highly indepted in Paris in 1791.

Provenance
After the end of the Revolution, Charles-Henri de Machault had this sumptuous ecritoire transported to Thoiry, and later bequeathed it to his son Eugène (1774 - 1822), who in turn passed it down to his son-in-law Leónce de Vogüé. He then bequeathed it to his daughter Angélique, the later Vicomtesse de la Panouse, whose eccentric lifestyle gained her a certain level of notoriety in Paris in the late 19th century.

Literature
This item is mentioned in two historical documents: 1. The inventory of the Chateau d´Arnouville from 1794: "a small silver ship with all of its amenities, with a silver case in containing a pendulum clock and several porcelain figures, mounted on a gilt ormolu base.” (Archives departementales des Yvelines, IV Q 175). 2. In the will of Léonce de Vogüé dated 22nd October 1875. This lists "a small ship made from Saxon porcelain, silver and enamel mounted on bronze”, bequeathed from the estate of his father-in-law Eugène de Machault, to his daughter Angélique, Vicomtesse de la Panouse. (Pruchnicki, Un Domaine de Ministre au temps de Louis XV: Jean-Baptiste de Machault à Arnouville, mémoire École du Louvre 2009, S.138.) Cf. also Sorensen, Pour attirer plus de visiteurs au château de Thoiry, 1968, unpag.; Jagger, Clocks, London 1973, p. 38, no. 39; Pruchnicki, Arnouville, le château des Machault au XVIIIème siècle, Paris 2013, p. 4, 62 f.

From Antiquity to Art Nouveau - The Bernard De Leye Collection

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Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
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On lots which are characterized by N, an additional 7 % for import tax will be charged.

On lots which are characterized by an R, the buyer shall pay the statutory VAT on the hammer price and the buyer’s premium (regular scheme).

Exports to third (i.e. non­EU) countries will be exempt from VAT, and so will be exports made by companies from other EU member states if they state their VAT identification number. For original works of art, whose authors are either still alive or deceased for less than 70 years (§ 64 UrhG), a charge of 1.8 % on the hammer price will be levied for the droit de suite. The maximum charge is € 12,500. For payments which amount to EUR 10,000.00 or more, Lempertz is obliged to make a copy of the photo ID of the buyer according to §3 of the German Money Laundry Act (GWG). This  applies  also  to  cases  in  which  payments  of  EUR  10,000.00 or more are being made for more than one invoice. If a buyer exports an object to  a third country personally, the VAT will be refunded, as soon as Lempertz receives the export and import papers. All invoices issued on the day of auction or soon after remain under provision.

10.    Successful bidders shall forthwith upon the purchase pay to Lempertz the final price (hammer price plus premium and VAT) in Euro. Bank transfers are to be exclusively in Euros. The request for an alteration of an auction invoice to a person other than the bidder has to be made immediately after the auction. Lempertz however reserves the right to refuse such a request if it is deemed appropriate. The transfer is subject to successful identification (§ 1 para. 3 GWG) of the bidder and of the person to whom the invoice is transferred. Invoices will only be issued to those persons actually responsible for settling the invoices.

11.    In the case of payment default, Lempertz will charge 1% interest on the outstanding amount of the gross price per month.. If the buyer defaults in payment, Lempertz may at its discretion insist on performance of the purchase contract or, after allowing a period of grace, claim damages instead of performance. In the latter case, Lempertz may determine the amount of the damages by putting the lot or lots up for auction again, in which case the defaulting buyer will bear the amount of any reduction in the proceeds compared with the earlier auction, plus the cost of resale, including the premium.

12.    Buyers must take charge of their purchases immediately after the auction. Once a lot has been sold, the auctioneer is liable only for wilful intent or gross negligence. Lots will not, however, be surrendered to buyers until full payment has been received. Without exception, shipment will be at the expense and risk of the buyer. Purchases which are not collected within four weeks after the auction may be stored and insured by Lempertz on behalf of the buyer and at its expense in the premises of a freight agent. If Lempertz stores such items itself, it will charge 1 % of the hammer price for insurance and storage costs.

13.    As far as this can be agreed, the place of performance and jurisdiction is Cologne. German law applies; the German law for the protection of cultural goods applies; the provisions of the United Nations Convention on Contracts for the International Sale of Goods (CISG) are not applicable. Should any provision herein be wholly or partially ineffective, this will not affect the validity of the remaining provisions. Regarding the treatment of personal data, we would like to point out the data protection notice on our website.

 

Henrik  Hanstein,

sworn public auctioneer

 

 

 

Versteigerungsbedingungen

 

1.    Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2.    Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3.    Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen aus­ schließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4.    Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegen­ über dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zu­ stand zurückgegeben wird.

5.    Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6.    Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben wer­ den. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs­ und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b­d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7.    Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut aus­ bieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter https://www.lempertz.com/de/datenschutzerklaerung.html

8.    Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande   (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9.    Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 25 % zuzüglich gesetzliche Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 400.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung).

Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet.

Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung).

Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer­Identifikationsnummer – auch  an Unternehmen in EU­Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Die Gebühr beträgt maximal € 12.500. Bei Zahlungen über einem Betrag von EUR 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von EUR 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selber in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr­ und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10.    Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + gesetzliche MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind  in Euro zu tätigen. Der Antrag auf Umschreibung einer Rechnung auf einen anderen Kunden als den Bieter muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Lempertz behält sich die Durchführung der Umschreibung vor. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11.    Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12.    Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur ein­ lagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs­ und Lagerkosten berechnet.

13.    Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN­Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

 

Henrik Hanstein,

öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator

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