Los

577

Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha...

In 74. Kunstauktion

Diese Auktion ist eine LIVE Auktion! Sie müssen für diese Auktion registriert und als Bieter freigeschaltet sein, um bieten zu können.
Sie wurden überboten. Um die größte Chance zu haben zu gewinnen, erhöhen Sie bitte Ihr Maximal Gebot.
Ihre Registrierung wurde noch nicht durch das Auktionshaus genehmigt. Bitte, prüfen Sie Ihr E-Mail Konto für mehr Details.
Leider wurde Ihre Registrierung durch das Auktionshaus abgelehnt. Sie können das Auktionshaus direkt kontaktieren über +49 (0)351 81198787 um mehr Informationen zu erhalten.
Sie sind zurzeit Höchstbieter! Um sicher zustellen, dass Sie das Los ersteigern, melden Sie sich zum Live Bieten an unter , oder erhöhen Sie ihr Maximalgebot.
Geben Sie jetzt ein Gebot ab! Ihre Registrierung war erfolgreich.
Entschuldigung, die Gebotsabgabephase ist leider beendet. Es erscheinen täglich 1000 neue Lose auf lot-tissimo.com, bitte starten Sie eine neue Anfrage.
Das Bieten auf dieser Auktion hat noch nicht begonnen. Bitte, registrieren Sie sich jetzt, so dass Sie zugelassen werden bis die Auktion startet.
1/11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 1 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 2 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 3 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 4 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 5 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 6 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 7 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 8 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 9 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 10 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 11 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 1 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 2 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 3 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 4 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 5 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 6 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 7 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 8 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 9 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 10 aus 11
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Ha... - Bild 11 aus 11
Sie interessieren sich für den Preis dieses Loses?
Preisdatenbank abonnieren
Dresden, Deutschland
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk, München. Um 1911– 1915.
Paul Ludwig Troost 1878 Elberfeld – 1934 München
Rudolf Chillingworth 19./20. Jh.
Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk München 1898 München – 1991

Kirschbaum, Nussbaum und Mahagoni, lackpoliert. Fünfteilig, bestehend aus zwei Stühlen, Armlehnsessel, Sitzbank und rundem Tisch. Vierkantkonstruktion mit trapezförmigen Sitzflächen, die Vorderbeine der Sitzmöbel gerade, die Hinterbeine geschweift. Die Vorderbeine mit Nodifüßen. Sessel und Sitzbank mit ausschwingenden Arm- und Rückenlehnen mit vertikaler Vierkantverstrebung, die Seitenwangen des Sessels und der Bank mittig mit Kreuzverstrebung und zentraler Rosette. Die Rückenlehnen der Stühle ebenfalls ausschwingend mit Kreuzverstrebung, zentraler Rosette sowie mittels gedrückter Kugelnodi gehaltenem Rechteck mit segmentbogenförmigen Ecken. Die Sitzflächen mit Wiener Geflecht. Die Zarge des Tischen mit geometrischen Dekoren durchbrochen gearbeitet, auf geraden Vierkantbeinen. Die Tischplatte außen umlaufend mit aufgeleimten Halbrundstäben. Alle Eckverbindungen mit aufgesetzten Zierquadern. Jeweils mit Werkstattmarke und Formnummern sowie weiteren Nummerierungen.

Zum nahezu identischen Entwurf des 1906–09 von P. L. Troost entworfenen Empfangszimmers für das Haus Chillingsworth (ohne Stühle) vgl.: Georg Jacob Wolf, Paul Ludwig Troost´s Haus Chillingworth in Nürnberg, in: Die Kunst. Monatshefte für freie und angewandte Kunst, XIII. Jahrgang, Bd. 22 (1910), S. 216–218 sowie WVZ Nüßlein 28.

Zum Tisch vgl. den Tisch des Gesellschaftssalons, ausgestellt auf der Weltausstellung Brüssel, in: Georg Jacob Wolf, Das deutsche Kunstgewerbe auf der Brüsseler Weltausstellung, in: Die Kunst 22 (1910), S. 123 sowie WVZ Nüßlein 37.

Zu den Kreuzverstrebungen vgl. den Armlehnstuhl in der Halle des Hauses Heineken, 1914/15, in: Wolf, Georg Jacob, Paul Ludwig Troosts Innenausbau des Hauses Heineken in Bremen, in: Die Kunst 36 (1917), S. 79 sowie WVZ Nüßlein 64.

Das 1907–1909 für den Nürnberger Großindustriellen und Kunstsammler Rudolf Chillingworth in Nürnberg-Wöhrd erbaute Haus Chillingworth gilt als Jugendstil-Gesamtkunstwerk Paul Ludwig Troosts, das harmonisch Architektur und Interieur verbindet. Für jeden Raum waren aufeinander abgestimmte Farben vorgesehen. Die leichten, beinahe filigran wirkenden Möbel blieben dabei entweder holzfarben oder wurden interieurbezogen lackiert.
Auf der Brüsseler Weltausstellung 1910 gewann Troosts Gesellschaftssalon, zu dem auch der Entwurf für den Tisch aus dem Empfangszimmer des Hauses Chillingworth gehört, eine Silbermedaille.
1911 trat Troost den Vereinigten Werkstätten in München bei, deren zahlreiche Auftraggeber zu einer breiteren Rezeption auch früherer Entwürfe führten.
Der Kunsthistoriker und Journalist Georg Jacob Wolf (1882 München-1936 Murnau), der in den einflussreichsten Zeitschriften seiner Zeit publizierte, würdigte 1910 das Haus Chillingworth in "Die Kunst" mit einer 20seitigen Besprechung und Dokumentation und verwies damit auf die architektur-und kunstgeschichtliche Bedeutung des Gesamtentwurfs. Er schließt mit dem Resumé: "Troosts 'Haus Chillingworth' ist ein Einzelkunstwerk, eine isolierte Erscheinung. Als solche ist sie ausgezeichnet, durchaus gelungen. Ob sie genug der stilbildenden Kraft besitzt, ob von diesem sicher hochbedeutsamen Werk befruchtende Ströme ausgehen werden ins Neuland des deutschen Kunstgewerbes – das steht für mich außer Frage, im Effekt freilich muß es uns die Zukunft lehren.".
Bald soll die einsetzende Nachfrage, die die hier vorliegende Produktion der Münchner Werkstätten dokumentiert, Wolfs Einschätzung bestätigen. Nicht zuletzt wird die bemerkenswerte umfassende fotografische Dokumentation der Interieur-Entwürfe des Hauses Chillingworth zu einer Bekanntheit und Verbreitung Troosts Entwürfe beigetragen haben.

Wir danken Herrn Dr. Timo Nüßlein, Regensburg, für freundliche Hinweise.

Abb.: Haus Chillingworth, Nürnberg. Empfangssalon.
Die Kunst, Monatshefte für freie und angewandt Kunst, Zweiundzwanzigster Band, München 1910, F. Bruckmann A.-G., Seite 217, 218.
Die zugehörigen Kissen fehlend. Insgesamt sehr vereinzelt leichte Druck- und Kratzspuren. Tischplatte Mi. leichten Feuchtigkeitsspuren, ausgehend vom Rand leichte Trocknungsrisse. Seitlich minimale, beginnende Furnierablösung, eine Beinkante bestoßen. Fünf Holme im mittleren Bereich der Sitzbank-Rückenlehne durch Trockungsschwund verkürzt (max. 4 mm), im Gesamtbild unauffällig. Unter dem Eckquader hinten li. zwei leichte Laufspuren (4,5 cm, 2,7 cm). Die Kreuzverstrebungen der Stühle partiell nachgebeizt.
Maße: Stühle H. 79,3 cm, B. 49 cm, T. 55,5 cm, Sitzhöhe 40,5 cm, Armlehnstuhl H. 79,8 cm, B. 73 cm, T. 61,5 cm, Sitzhöhe 35,5 cm, Sitzbank H. 80,5 cm, B. 151,5 cm, T. 60,5 cm, Sitzhöhe 35,5 cm, Tisch H. 67,5 cm, D. 85 cm.

Paul Ludwig Troost
1878 Elberfeld – 1934 München
Deutscher Architekt und Innenarchitekt. Nach dem Studium an der Technischen Hochschule Darmstadt und verschiedenen Anstellungen ließ er sich 1904 als selbstständiger Architekt in München nieder. 1917 Ernennung zum Professor. Mitglied im Deutschen Werkbund. Zum 1.3.1911 Vertrag mit den Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk München. Stilprägend war seine Inneneinrichtung mehrerer Transatlantik-Schiffe des Norddeutschen Lloyd in den Jahren 1912–1930 ("Dampferstil"). 1930 Begegnung mit Hitler, dem Troosts Arbeiten empfohlen wurden. Eintritt in die NSDAP. Bis zu seinem Tode Umsetzung mehrerer Bauvorhaben für das NS Regime, u. a. der "Führerbau" am Münchner Königsplatz.


Rudolf Chillingworth
19./20. Jh.
Nürnberger Großindustrieller. Besitzer eines Press-, Stanz- und Ziehwerks am Nürnberger Ostbahnhof sowie eines Zweigwerks in Düsseldorf. Das Werk produzierte bereits im späten 19. Jh. als größtes seiner Art in Europa Teile u.a. für den Flugzeug-, Eisenbahn-, Straßenbahn-, Automobil- und Schiffbau.
Rudolf Chillingworth besaß eine der bedeutendsten Kunstsammlungen seiner Zeit. Sie umfasste u.a. Gemälde vieler bedeutender flämischer, niederländischer, deutscher und italienischer Künstler des 13.-17. Jahrhunderts. Katalogisiert wurde sie von dem späteren Direktor der Berliner Gemäldegalerie Max J. Friedländer. Die Sammlung wurde 1922 bei der Galerie Fischer, Luzern versteigert, zahlreiche Werke daraus befinden sich heute in großen Museen.


Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk München
1898 München – 1991
Von Künstlern, u.a. Bruno Paul, Richard Riemerschmid, Bernhard Pankok und Hermann Obrist gegründetes Unternehmen zur Herstellung individueller bzw. in Kleinserien gefertigter Inneneinrichtungen. Erste große Würdigung durch Verleihung eines Grand Prix auf der Pariser Weltausstellung 1900 für drei Ausstellungsräume. Ab 1908 Produktion von standardisierten Möbeln. Wegweisend u.a. für die Ausstattung von Schnell- und Transatlantikdampfern. Noch vor dem Ersten Weltkrieg Eröffnung zahlreicher Filialen in Deutschland.
In der Zeit des NS-Regimes u.a. Ausstattung mehrerer Privaträume Adolf Hitlers, der Neuen Reichskanzlei und des Außenministeriums in Berlin.
Nach 1945 trotz Aufschwung in den 1950er Jahren keine Anknüpfung an die einst führende Rolle, u.a. aufgrund des Fehlens eines Privatkundenmarktes für Individualanfertigungen von künstlerisch anspruchsvollem bzw. avantgardistischem Design.
Salongruppe "Haus Chillingworth". Paul Ludwig Troost für Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk, München. Um 1911– 1915.
Paul Ludwig Troost 1878 Elberfeld – 1934 München
Rudolf Chillingworth 19./20. Jh.
Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk München 1898 München – 1991

Kirschbaum, Nussbaum und Mahagoni, lackpoliert. Fünfteilig, bestehend aus zwei Stühlen, Armlehnsessel, Sitzbank und rundem Tisch. Vierkantkonstruktion mit trapezförmigen Sitzflächen, die Vorderbeine der Sitzmöbel gerade, die Hinterbeine geschweift. Die Vorderbeine mit Nodifüßen. Sessel und Sitzbank mit ausschwingenden Arm- und Rückenlehnen mit vertikaler Vierkantverstrebung, die Seitenwangen des Sessels und der Bank mittig mit Kreuzverstrebung und zentraler Rosette. Die Rückenlehnen der Stühle ebenfalls ausschwingend mit Kreuzverstrebung, zentraler Rosette sowie mittels gedrückter Kugelnodi gehaltenem Rechteck mit segmentbogenförmigen Ecken. Die Sitzflächen mit Wiener Geflecht. Die Zarge des Tischen mit geometrischen Dekoren durchbrochen gearbeitet, auf geraden Vierkantbeinen. Die Tischplatte außen umlaufend mit aufgeleimten Halbrundstäben. Alle Eckverbindungen mit aufgesetzten Zierquadern. Jeweils mit Werkstattmarke und Formnummern sowie weiteren Nummerierungen.

Zum nahezu identischen Entwurf des 1906–09 von P. L. Troost entworfenen Empfangszimmers für das Haus Chillingsworth (ohne Stühle) vgl.: Georg Jacob Wolf, Paul Ludwig Troost´s Haus Chillingworth in Nürnberg, in: Die Kunst. Monatshefte für freie und angewandte Kunst, XIII. Jahrgang, Bd. 22 (1910), S. 216–218 sowie WVZ Nüßlein 28.

Zum Tisch vgl. den Tisch des Gesellschaftssalons, ausgestellt auf der Weltausstellung Brüssel, in: Georg Jacob Wolf, Das deutsche Kunstgewerbe auf der Brüsseler Weltausstellung, in: Die Kunst 22 (1910), S. 123 sowie WVZ Nüßlein 37.

Zu den Kreuzverstrebungen vgl. den Armlehnstuhl in der Halle des Hauses Heineken, 1914/15, in: Wolf, Georg Jacob, Paul Ludwig Troosts Innenausbau des Hauses Heineken in Bremen, in: Die Kunst 36 (1917), S. 79 sowie WVZ Nüßlein 64.

Das 1907–1909 für den Nürnberger Großindustriellen und Kunstsammler Rudolf Chillingworth in Nürnberg-Wöhrd erbaute Haus Chillingworth gilt als Jugendstil-Gesamtkunstwerk Paul Ludwig Troosts, das harmonisch Architektur und Interieur verbindet. Für jeden Raum waren aufeinander abgestimmte Farben vorgesehen. Die leichten, beinahe filigran wirkenden Möbel blieben dabei entweder holzfarben oder wurden interieurbezogen lackiert.
Auf der Brüsseler Weltausstellung 1910 gewann Troosts Gesellschaftssalon, zu dem auch der Entwurf für den Tisch aus dem Empfangszimmer des Hauses Chillingworth gehört, eine Silbermedaille.
1911 trat Troost den Vereinigten Werkstätten in München bei, deren zahlreiche Auftraggeber zu einer breiteren Rezeption auch früherer Entwürfe führten.
Der Kunsthistoriker und Journalist Georg Jacob Wolf (1882 München-1936 Murnau), der in den einflussreichsten Zeitschriften seiner Zeit publizierte, würdigte 1910 das Haus Chillingworth in "Die Kunst" mit einer 20seitigen Besprechung und Dokumentation und verwies damit auf die architektur-und kunstgeschichtliche Bedeutung des Gesamtentwurfs. Er schließt mit dem Resumé: "Troosts 'Haus Chillingworth' ist ein Einzelkunstwerk, eine isolierte Erscheinung. Als solche ist sie ausgezeichnet, durchaus gelungen. Ob sie genug der stilbildenden Kraft besitzt, ob von diesem sicher hochbedeutsamen Werk befruchtende Ströme ausgehen werden ins Neuland des deutschen Kunstgewerbes – das steht für mich außer Frage, im Effekt freilich muß es uns die Zukunft lehren.".
Bald soll die einsetzende Nachfrage, die die hier vorliegende Produktion der Münchner Werkstätten dokumentiert, Wolfs Einschätzung bestätigen. Nicht zuletzt wird die bemerkenswerte umfassende fotografische Dokumentation der Interieur-Entwürfe des Hauses Chillingworth zu einer Bekanntheit und Verbreitung Troosts Entwürfe beigetragen haben.

Wir danken Herrn Dr. Timo Nüßlein, Regensburg, für freundliche Hinweise.

Abb.: Haus Chillingworth, Nürnberg. Empfangssalon.
Die Kunst, Monatshefte für freie und angewandt Kunst, Zweiundzwanzigster Band, München 1910, F. Bruckmann A.-G., Seite 217, 218.
Die zugehörigen Kissen fehlend. Insgesamt sehr vereinzelt leichte Druck- und Kratzspuren. Tischplatte Mi. leichten Feuchtigkeitsspuren, ausgehend vom Rand leichte Trocknungsrisse. Seitlich minimale, beginnende Furnierablösung, eine Beinkante bestoßen. Fünf Holme im mittleren Bereich der Sitzbank-Rückenlehne durch Trockungsschwund verkürzt (max. 4 mm), im Gesamtbild unauffällig. Unter dem Eckquader hinten li. zwei leichte Laufspuren (4,5 cm, 2,7 cm). Die Kreuzverstrebungen der Stühle partiell nachgebeizt.
Maße: Stühle H. 79,3 cm, B. 49 cm, T. 55,5 cm, Sitzhöhe 40,5 cm, Armlehnstuhl H. 79,8 cm, B. 73 cm, T. 61,5 cm, Sitzhöhe 35,5 cm, Sitzbank H. 80,5 cm, B. 151,5 cm, T. 60,5 cm, Sitzhöhe 35,5 cm, Tisch H. 67,5 cm, D. 85 cm.

Paul Ludwig Troost
1878 Elberfeld – 1934 München
Deutscher Architekt und Innenarchitekt. Nach dem Studium an der Technischen Hochschule Darmstadt und verschiedenen Anstellungen ließ er sich 1904 als selbstständiger Architekt in München nieder. 1917 Ernennung zum Professor. Mitglied im Deutschen Werkbund. Zum 1.3.1911 Vertrag mit den Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk München. Stilprägend war seine Inneneinrichtung mehrerer Transatlantik-Schiffe des Norddeutschen Lloyd in den Jahren 1912–1930 ("Dampferstil"). 1930 Begegnung mit Hitler, dem Troosts Arbeiten empfohlen wurden. Eintritt in die NSDAP. Bis zu seinem Tode Umsetzung mehrerer Bauvorhaben für das NS Regime, u. a. der "Führerbau" am Münchner Königsplatz.


Rudolf Chillingworth
19./20. Jh.
Nürnberger Großindustrieller. Besitzer eines Press-, Stanz- und Ziehwerks am Nürnberger Ostbahnhof sowie eines Zweigwerks in Düsseldorf. Das Werk produzierte bereits im späten 19. Jh. als größtes seiner Art in Europa Teile u.a. für den Flugzeug-, Eisenbahn-, Straßenbahn-, Automobil- und Schiffbau.
Rudolf Chillingworth besaß eine der bedeutendsten Kunstsammlungen seiner Zeit. Sie umfasste u.a. Gemälde vieler bedeutender flämischer, niederländischer, deutscher und italienischer Künstler des 13.-17. Jahrhunderts. Katalogisiert wurde sie von dem späteren Direktor der Berliner Gemäldegalerie Max J. Friedländer. Die Sammlung wurde 1922 bei der Galerie Fischer, Luzern versteigert, zahlreiche Werke daraus befinden sich heute in großen Museen.


Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk München
1898 München – 1991
Von Künstlern, u.a. Bruno Paul, Richard Riemerschmid, Bernhard Pankok und Hermann Obrist gegründetes Unternehmen zur Herstellung individueller bzw. in Kleinserien gefertigter Inneneinrichtungen. Erste große Würdigung durch Verleihung eines Grand Prix auf der Pariser Weltausstellung 1900 für drei Ausstellungsräume. Ab 1908 Produktion von standardisierten Möbeln. Wegweisend u.a. für die Ausstattung von Schnell- und Transatlantikdampfern. Noch vor dem Ersten Weltkrieg Eröffnung zahlreicher Filialen in Deutschland.
In der Zeit des NS-Regimes u.a. Ausstattung mehrerer Privaträume Adolf Hitlers, der Neuen Reichskanzlei und des Außenministeriums in Berlin.
Nach 1945 trotz Aufschwung in den 1950er Jahren keine Anknüpfung an die einst führende Rolle, u.a. aufgrund des Fehlens eines Privatkundenmarktes für Individualanfertigungen von künstlerisch anspruchsvollem bzw. avantgardistischem Design.

74. Kunstauktion

Auktionsdatum
Lose: 520
Ort der Versteigerung
Bautzner Str. 99
Dresden
Deutschland
01099
Germany

We will be happy to ship items internationally. 

Wichtige Informationen

Paintings, Works on Paper &
Graphic Art 17th - 21st ct.
Antiques & Decorative Art

Preview Mon-Fri 10 am - 8 pm, Sat 10 am - 4 pm

AGB

Conditions of sale of
Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG

(This translation is for your guidance only. Please note that only the German version of these conditions of sale is legally binding.)

1. Validity

The following terms and conditions are accepted by participation in the auction or subsequent sale or direct sale, especially by placing a bid. The terms and conditions are valid accordingly for any sale outside the auction.

2. Auction on commission, preview

2.1 Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG (herein after referred to as “the auction house”) mainly holds auctions and the subsequent sale as an agent on his own behalf and on voluntary mandate and for the account of the depositor. The depositor shall remain unnamed.

2.2 All auction items may be viewed and inspected prior to the auction during the indicated preview times.

3.Estimate prices, condition of items, warranty

3.1 The prices named in the catalogue are non-binding estimated prices and are merely recommendations on the market-value of the displayed items

3.2 Auction items are, without exception, used and are sold “as is”. In every respect the actual condition of the goods at the time of purchase is agreed condition. The auction house is not liable for any visible or hidden defects, for written or oral descriptions or reproductions of items. Descriptions serve as information for the bidder only, they do not constitute guaranteed qualities or other guarantees. Only such faults and damage to the objects which to the opinion of the auction house essentially impair the artistic or commercial value of the work will be included in the catalogue.

3.3 The auction house gives no warranty on functionality and operational safety of items or their compliance with current laws.

3.4 Any claims of the buyer will be against the auction house's depositor. The auction houses will forward justified complaints to the depositor within the statutory periods. All claims will elapse within 12 months.

3.5 The auction house reserves the right to correct catalogue entries prior to the auction. These corrections will either be displayed as written notice at the place of the auction or will be announced by the auctioneer immediately before the auction of the object concerned. The corrected entries replace any former descriptions.

4. Bidders, bidding numbers

4.1 Bidders unknown to the auction house who personally attend the auction are asked to show proof of their identity. They may further be asked to either make a cash deposit prior to the auction or to submit a recent creditworthiness confirmation issued by their bank.

4.2 Every bidder will be regarded as appearing under his own name and shall be deemed to act as principal. The bidder is personally liable, including any misuses of his bidding number.

4.3 If a bidder wishes to participate in the auction as a representative, he shall be required to submit the name and address of his principal as well as written legislation of his power of attorney. In cases of doubt the bidder shall buy in his own name and for his own account...


5. Bids

5.1 Applications for absentee bids or telephone or internet bidding must be forwarded to the auction house by 6 p.m. the day before the auction using the provided forms. The application must list the items with lot number and title. In case of doubt the catalogue number shall be binding.

5.2 Absentee bids shall name the maximum bid amount. The auction house will only bid as far as necessary to top any competing bids. In case of equal bids, the first received bid will be preferred.

5.3 Applications for telephone bidding shall indicate "telephone" instead of the bid amount. Telephone bidders will be called by the auction house when the requested lot is to be called up. The auction house recommends placing an additional written bid. This will only be taken into account, if a telephone connection cannot be established after several trials.

5.4 The auction house is not liable for transmission or processing of any bids or establishment of telephone or internet connections.

6. Operating procedures

6.1 The auction house shall reserve the right to combine or separate lot numbers, to call up lots outside the catalogue order, to withdraw lots or to call up unsold lots once more.

6.2 The auctioning of an object will usually start below the estimate price. The auctioning runs in steps of 10% of the last bid. The auction house shall reserve the right to auction at other intervals which are binding for the bidder. The knockdown shall be made following a triple call to the highest bidder. In the event of equal bids the decision on the knock-down is in the auction house’s estimation. In the event of doubts about the last bid or the knock-down the object is called again. A formally announced bid remains valid until the end of the auction.

6.3 The auction house is entitled to refuse a bid or to knock-down subject to reservation.

6.4 If the limit agreed with the depositor is not reached, the auction house shall be entitled to make a knock-down subject to reservation. In that case the bid remains obligatory for four weeks after knock-down. The auction house may at any time sell the lot otherwise upon reception of a higher bid.

7. Purchasing price, buyer's premium, taxes

7.1 All bids and knock-down-prices are net prices, in which buyer's premium, VAT. or other fees are not included.

7.2 For the majority of lots, which are taxed according to the margin-scheme, a premium of 24% incl. VAT applies.

7.3 For lots otherwise marked, the net premium of 20,17% plus VAT applies.

7.4 In compliance with the German Copyright (UrhG) the auction house is obliged to pay a 4% share to the Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst (VG Bildkunst) upon any sale of fine art works of artists registered with the VG Bildkunst. The auction house will charge half of that fee to the consignor. The auction house is entitled to claim these fees at any later time.


8. Knockdown, transfer of ownership, conditions of payment

8.1 With knock-down the purchasing contract takes effect and purchasing price, premium and applicable tax and fees become due.

8.2 Ownership of the auctioned property only passes to the buyer when all claims of the auctioneer have been settled in full. Reservation of proprietary rights and right of retention extend on any items purchased by the same bidder and lasts until settlement of any claims against the bidder.

8.3 Legal tender is the Euro. Payment for purchases will only be accepted in cash, electronic cash, confirmed cheque, wire transfer or PayPal.

8.4 Cheques will only be accepted subject to fulfilment. Purchases can not be handed out earlier then five days after filing date of the cheque.

8.5 Any fees resulting from payments or currency exchange will be at the buyers cost.

8.6 Invoices made out during or immediately after the auction shall be subject to further scrutiny and correction.

9. Delay of payment, compensation

9.1 The buyer will be in delay if payment is not made within two weeks from invoice date.

9.2 Is the buyer in delay, the auctioneer can demand fulfilment of the purchasing contract or can after seven further days cancel the purchase and demand compensation due to non-fulfilment. A month after start of delay the auctioneer is entitled and upon demand of the consignor obliged to disclose the identity of the purchaser to the consignor.

9.3 The auction house is entitled to collect its own claims and consignor's claim against the buyer in court or out of court.

9.4 If the auction house retreats from contract, all rights of the buyer on the acquired lot expire. The auction house is entitled to claim 30% of the knockdown price as crossover compensation without further proof. It is entitled to re-auction or directly sell the objects. The buyer is liable for any shortfall, the costs of reauctioning and has no claim to any surplus receipts and is not admitted to any further bidding.

9.5 If a buyer does not pay due invoice amounts after a second monition, the auction house is entitled to forward his name and details to other auction houses for bid blocking.

10. Shipping, transport

10.1 Auctioned objects shall be handed over only after complete payment has been effected.

10.2. Upon the buyer‘s written instruction to the auctioneer concerning dispatch of the object in question, the auctioneer shall organise shipping to the buyer's address at the buyer‘s cost and risk.

10.3 Upon handing over of the property to the buyer or to any person charged with the transport, the risk of fortuitous loss or fortuitous deterioration of the property passes to the buyer and statutory period of limitation on defect claims starts. This accordingly applies if the buyer is in delay of receipt.

10.4 The buyer will be in delay of receipt, if he does not take over the property or give shipping instructions within ten day after date of invoice, or if he is in delay of payment.

10.5 In event of delay with taking over the property the auctioneer is entitled to store the property items at the cost and risk of the purchaser at a default surcharge of 2, 5% of the purchase price per month. The buyer will also bear any other or higher costs for storage at a storage company.


11. Data privacy statement

11.1 The auction house can record the auction and bidding telephone calls for documentation purposes. The bidder declares his agreement to this with participating in the auction.

11.2 Personal customer data that has been raised in the course of the business relationship will be stored, proceeded and used by the auction house for its own business purposes solely. Data would only be forwarded to third parties for binding statutory reasons or for the purpose of legal prosecution.

11.3 The bidder can dissent to a storage of his data at any time with effect for the future or demand a correction, suspension or deletion of his data. He can request information on the extend of his personal data stored free of charge.

11.4 The sales rooms of the auction house are video-surveyed.

12. Final clauses

12.1. The place of performance and jurisdiction is Dresden, as far as this can be agreed.  This applies as well if for enforcement proceedings, action for claim in tort, action on cheques or bills and if the consignor is situated outside the area of application of German law or if his habitation is unknown at the time of filing of an action.

12.2. The law of the Federal Republic of Germany shall apply exclusively. The UN Convention on Contracts for the International Sale of Goods (CISG) does not apply.

12.3. Verbal supplementary agreements do not exist.  Any alterations or amendments need to be in written form to be valid.

12.4 If any part of these Conditions of Sale is for any reason invalid or unenforceable, it shall be replaced by a regulation that is according in its sense and economic purpose. Any other conditions shall remain valid and enforceable.

12.5 Any objects of the Third Reich would only be sold for scientific or educational purposes.

 

 

Manager                                            Manager                                                                  Geschäftsführer

       
       
 

 

 

 

  

 

Annekathrin Schmidt M.A.                 James Schmidt

Art Historian, Auctioneer                   Auctioneer                                                             

 

 

 

Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG 
Bautzner Str. 99 | 01099 Dresden
Amtsgericht Dresden | HRA 5662
Steuer Nr. 202 / 164 / 24302


February 2019

 

 

 

 

 

Vollständige AGBs