Lot

10

Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F)

In Modern and Contemporary Art

This auction is live! You need to be registered and approved to bid at this auction.
You have been outbid. For the best chance of winning, increase your maximum bid.
Your bid or registration is pending approval with the auctioneer. Please check your email account for more details.
Unfortunately, your registration has been declined by the auctioneer. You can contact the auctioneer on +49 (0)208 3059081 for more information.
You are the current highest bidder! To be sure to win, log in for the live auction broadcast on or increase your max bid.
Leave a bid now! Your registration has been successful.
Sorry, bidding has ended on this item. We have thousands of new lots everyday, start a new search.
Bidding on this auction has not started. Please register now so you are approved to bid when auction starts.
1/4
Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F) - Image 1 of 4
Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F) - Image 2 of 4
Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F) - Image 3 of 4
Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F) - Image 4 of 4
Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F) - Image 1 of 4
Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F) - Image 2 of 4
Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F) - Image 3 of 4
Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F) - Image 4 of 4
Interested in the price of this lot?
Subscribe to the price guide
Mülheim, Germany

Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F)
'Chéri Bibi', 1973, Bronze, schwarz patiniert, Maße 33 cm x 17 cm, signiert, Gießerstempel, 52/175 nummeriert, partiell restauriert, Gießerstempel verschlagen, Kaufbeleg anbei

Provenienz: Die Galerie, Offenbach a.M., Privatsammlung Hannover,

Literatur:

Pech, Jürgen: Max Ernst - Plastische Werke, Köln 2005, S. 20.

Spies, Werner: Max Ernst. Skulpturen, Häuser, Landschaften, Ausst.-Kat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 1998, S. 183 (mit Abb.).

Hauptsächlich für seine innovativen Techniken im Bereich der Malerei bekannt, war der deutsche Künstler Max Ernst genauso experimentierfreudig in der Bildhauerei. Spielerisch setzte er alltägliche Gegenstände wie Löffel, Muscheln oder Töpfe zusammen, um sie in Form seiner zugleich humorvoll wie mysteriös erscheinenden Bronzefiguren neu zu interpretieren. Als Pionier der Dada- und Surrealismus-Bewegungen, schätzte Ernst das Medium der Skulptur für die Freiheit und beschrieb diese als "mehr pures Spiel als die Malerei". Geboren in Brühl in der Nähe von Köln, entdeckte Ernst früh ein Interesse an der Kunst und brachte sich Malerei und Zeichnen als Autodidakt neben seinem Studium der Philosophie und Kunstgeschichte bei. Während seiner Studienzeit lernte er August Macke kennen und durch die Unterstützung des Künstlers und seinem Freundeskreis wurde Ernst ermutigt, sich als Maler zu betätigen. Er hatte seine erste Ausstellung 1912 in der Galerie Friedmann in Köln, doch seine Karriere wurde schon 1914 durch seine Einberufung im Ersten Weltkrieg unterbrochen.

Die Rückkehr aus dem Krieg empfand Ernst als eine Art Wiedergeburt und gründete kurz darauf 1919 die Kölner Dada-Gruppe zusammen mit befreundeten Künstlern. Die Bewegung verstand sich als eine bewusste Ablehnung von bürgerlichen Normen und Idealen aber auch als eine Rebellion seitens der Künstler gegen die Kunst selbst, in einer Gesellschaft, von der sie sich aufgrund ihrer Kriegserfahrungen immer weiter entfernt fühlten. Dada blieb jedoch als Bewegung relativ kurzlebig und schon 1924 unterzeichnete Max Ernst in Paris das "Manifeste du Surréalisme". Ähnlich der Dadaisten verwendeten die Surrealisten den Zufall als wichtiges Prinzip in ihren Arbeiten mit dem Ziel - ausgehend von den psychologischen Theorien Sigmund Freuds und Carl Jungs - den Prozessen ihres Unterbewusstseins bildhafte Form zu verleihen. Obwohl Max Ernst schon 1938 aus der Bewegung wegen persönlichen Differenzen austrat, blieb dieser psychologische Ansatz für seine Werke von großer Bedeutung.

Im Spätwerk "Chéri Bibi" lächelt eine kükenartige Fratze dem Betrachter entgegen. Obwohl sie aus blockhaften geometrischen Formen zusammengestellt ist, wirkt die Figur lebendig und verschmitzt. Der spitze Schnabel und die glänzenden Augen erinnern an die Vogelmotive, welche sich wie ein roter Faden durch Ernsts gesamtes Oeuvre ziehen. Die vielleicht berühmteste Vogelfigur des Malers war der Charakter "Loplop", den der Künstler fast selbstporträtartig in vielen seiner Gemälde als symbolische Darstellung seines eigenen Egos integrierte. Der Titel dieses Werkes bezieht sich auf Gaston Lerouxs gleichnamige Romanfigur Chéri Bibi: Ein Metzgerjunge, der mehrmals aus dem Gefängnis ausbricht, nachdem er unschuldig verhaftet wurde.

Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F)
'Chéri Bibi', 1973, bronze, dimensions 33 cm x 17 cm, signed, foundry stamp, numbered 52/175, partially restored, foundry stamp indistinctly struck, with purchase receipt

Provenance: Die Galerie, Offenbach a.M.; private collection, Hanover

Literature:

Pech, Jürgen: Max Ernst - Plastische Werke, Cologne 2005, p. 20.

Spies, Werner: Max Ernst. Skulpturen, Häuser, Landschaften, exhib. cat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 1998, p. 183 (illus.).

Although primarily known for his innovative techniques in the field of painting, German artist Max Ernst was equally experimental in sculpture. He playfully assembled everyday objects such as spoons, shells, and pots to reinterpret them in the form of bronze figures, which appear both humorous and mysterious. A pioneer of the Dada and Surrealist movements, Ernst valued the medium of sculpture for its freedom, describing it as ''more pure play than painting.'' Born in Brühl, near Cologne, Ernst discovered an interest in art at an early age and taught himself painting and drawing alongside his studies in philosophy and art history. During his time as a student he met August Macke, and through the support of the artist and his circle of friends, Ernst was encouraged to pursue painting. He had his first exhibition in 1912 at the Friedmann Gallery in Cologne, but his career was interrupted in 1914 when he was conscripted for the First World War.

Ernst perceived his return from the war as a kind of rebirth and shortly thereafter founded the Cologne Dada group together with artist friends in 1919. The movement propagated a conscious rejection of bourgeois norms and ideals but also as a rebellion on the part of the artists against art itself, in a society from which they felt increasingly distant due to their wartime experiences. Dada remained relatively short-lived as a movement, however, and as early as 1924 Max Ernst signed the ''Manifeste du Surréalisme'' in Paris. Similar to the Dadaists, the Surrealists used chance as an important principle in their work with the goal - based on the psychological theories of Sigmund Freud and Carl Jung - of giving pictorial form to the processes of the subconscious. Although Max Ernst left the movement as early as 1938 due to personal differences, this psychological approach remained of great importance for his works.

In the late work ''Chéri Bibi'', a chick-like creature smiles crookedly out towards the viewer. Although composed of stark geometric shapes, the figure appears lively and mischievous. The pointed beak and shining eyes are reminiscent of the bird motifs that run like a thread through Ernst's entire oeuvre. The painter's perhaps most famous bird figure was the character ''Loplop'', which the artist integrated almost like a self-portrait in many of his works as a symbolic representation of his own ego. The title of this piece refers to Gaston Leroux's eponymous novel character Chéri Bibi: a butcher's boy who escapes from prison numerous times after being arrested for a crime he didn't commit.

Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F)
'Chéri Bibi', 1973, Bronze, schwarz patiniert, Maße 33 cm x 17 cm, signiert, Gießerstempel, 52/175 nummeriert, partiell restauriert, Gießerstempel verschlagen, Kaufbeleg anbei

Provenienz: Die Galerie, Offenbach a.M., Privatsammlung Hannover,

Literatur:

Pech, Jürgen: Max Ernst - Plastische Werke, Köln 2005, S. 20.

Spies, Werner: Max Ernst. Skulpturen, Häuser, Landschaften, Ausst.-Kat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 1998, S. 183 (mit Abb.).

Hauptsächlich für seine innovativen Techniken im Bereich der Malerei bekannt, war der deutsche Künstler Max Ernst genauso experimentierfreudig in der Bildhauerei. Spielerisch setzte er alltägliche Gegenstände wie Löffel, Muscheln oder Töpfe zusammen, um sie in Form seiner zugleich humorvoll wie mysteriös erscheinenden Bronzefiguren neu zu interpretieren. Als Pionier der Dada- und Surrealismus-Bewegungen, schätzte Ernst das Medium der Skulptur für die Freiheit und beschrieb diese als "mehr pures Spiel als die Malerei". Geboren in Brühl in der Nähe von Köln, entdeckte Ernst früh ein Interesse an der Kunst und brachte sich Malerei und Zeichnen als Autodidakt neben seinem Studium der Philosophie und Kunstgeschichte bei. Während seiner Studienzeit lernte er August Macke kennen und durch die Unterstützung des Künstlers und seinem Freundeskreis wurde Ernst ermutigt, sich als Maler zu betätigen. Er hatte seine erste Ausstellung 1912 in der Galerie Friedmann in Köln, doch seine Karriere wurde schon 1914 durch seine Einberufung im Ersten Weltkrieg unterbrochen.

Die Rückkehr aus dem Krieg empfand Ernst als eine Art Wiedergeburt und gründete kurz darauf 1919 die Kölner Dada-Gruppe zusammen mit befreundeten Künstlern. Die Bewegung verstand sich als eine bewusste Ablehnung von bürgerlichen Normen und Idealen aber auch als eine Rebellion seitens der Künstler gegen die Kunst selbst, in einer Gesellschaft, von der sie sich aufgrund ihrer Kriegserfahrungen immer weiter entfernt fühlten. Dada blieb jedoch als Bewegung relativ kurzlebig und schon 1924 unterzeichnete Max Ernst in Paris das "Manifeste du Surréalisme". Ähnlich der Dadaisten verwendeten die Surrealisten den Zufall als wichtiges Prinzip in ihren Arbeiten mit dem Ziel - ausgehend von den psychologischen Theorien Sigmund Freuds und Carl Jungs - den Prozessen ihres Unterbewusstseins bildhafte Form zu verleihen. Obwohl Max Ernst schon 1938 aus der Bewegung wegen persönlichen Differenzen austrat, blieb dieser psychologische Ansatz für seine Werke von großer Bedeutung.

Im Spätwerk "Chéri Bibi" lächelt eine kükenartige Fratze dem Betrachter entgegen. Obwohl sie aus blockhaften geometrischen Formen zusammengestellt ist, wirkt die Figur lebendig und verschmitzt. Der spitze Schnabel und die glänzenden Augen erinnern an die Vogelmotive, welche sich wie ein roter Faden durch Ernsts gesamtes Oeuvre ziehen. Die vielleicht berühmteste Vogelfigur des Malers war der Charakter "Loplop", den der Künstler fast selbstporträtartig in vielen seiner Gemälde als symbolische Darstellung seines eigenen Egos integrierte. Der Titel dieses Werkes bezieht sich auf Gaston Lerouxs gleichnamige Romanfigur Chéri Bibi: Ein Metzgerjunge, der mehrmals aus dem Gefängnis ausbricht, nachdem er unschuldig verhaftet wurde.

Max Ernst (1891 Brühl - 1976 Paris) (F)
'Chéri Bibi', 1973, bronze, dimensions 33 cm x 17 cm, signed, foundry stamp, numbered 52/175, partially restored, foundry stamp indistinctly struck, with purchase receipt

Provenance: Die Galerie, Offenbach a.M.; private collection, Hanover

Literature:

Pech, Jürgen: Max Ernst - Plastische Werke, Cologne 2005, p. 20.

Spies, Werner: Max Ernst. Skulpturen, Häuser, Landschaften, exhib. cat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 1998, p. 183 (illus.).

Although primarily known for his innovative techniques in the field of painting, German artist Max Ernst was equally experimental in sculpture. He playfully assembled everyday objects such as spoons, shells, and pots to reinterpret them in the form of bronze figures, which appear both humorous and mysterious. A pioneer of the Dada and Surrealist movements, Ernst valued the medium of sculpture for its freedom, describing it as ''more pure play than painting.'' Born in Brühl, near Cologne, Ernst discovered an interest in art at an early age and taught himself painting and drawing alongside his studies in philosophy and art history. During his time as a student he met August Macke, and through the support of the artist and his circle of friends, Ernst was encouraged to pursue painting. He had his first exhibition in 1912 at the Friedmann Gallery in Cologne, but his career was interrupted in 1914 when he was conscripted for the First World War.

Ernst perceived his return from the war as a kind of rebirth and shortly thereafter founded the Cologne Dada group together with artist friends in 1919. The movement propagated a conscious rejection of bourgeois norms and ideals but also as a rebellion on the part of the artists against art itself, in a society from which they felt increasingly distant due to their wartime experiences. Dada remained relatively short-lived as a movement, however, and as early as 1924 Max Ernst signed the ''Manifeste du Surréalisme'' in Paris. Similar to the Dadaists, the Surrealists used chance as an important principle in their work with the goal - based on the psychological theories of Sigmund Freud and Carl Jung - of giving pictorial form to the processes of the subconscious. Although Max Ernst left the movement as early as 1938 due to personal differences, this psychological approach remained of great importance for his works.

In the late work ''Chéri Bibi'', a chick-like creature smiles crookedly out towards the viewer. Although composed of stark geometric shapes, the figure appears lively and mischievous. The pointed beak and shining eyes are reminiscent of the bird motifs that run like a thread through Ernst's entire oeuvre. The painter's perhaps most famous bird figure was the character ''Loplop'', which the artist integrated almost like a self-portrait in many of his works as a symbolic representation of his own ego. The title of this piece refers to Gaston Leroux's eponymous novel character Chéri Bibi: a butcher's boy who escapes from prison numerous times after being arrested for a crime he didn't commit.

Modern and Contemporary Art

Sale Date(s)
Lots: 1-100
Venue Address
Friedrichstraße 67-67a
Mülheim
Germany
45468
Germany

Für den Versand unserer Objekte arbeiten wir mit der Firma ‚Mail Boxes Etc.‘ aus Essen zusammen:  info@mbe-essen.de

Eine Abholung der ersteigerten Objekte ist zu unseren Öffnungszeiten nach Terminabsprache möglich oder kann nach der Auktion erfolgen. 

Vor Ort ist Bar- und EC-Kartenzahlung möglich.

For the shipping of our objects we cooperate with the company 'Mail Boxes Etc.' from Essen: info@mbe-essen.de

A pickup of the auctioned objects is possible during our opening hours by appointment or can be done after the auction.

On site cash and EC-card payment is possible.

 

Important Information

Die Vorbesichtigung findet unter Einhaltung der 2G-Regeln vom 27.11. - 02.12.21 in der Zeit zwischen 12.00 und 18.00 Uhr statt. Wir bitten um vorherige Terminvereinbarung. Der Auktionssaal ist auf 20 Sitzplätze limitiert. Sollten Sie im Saal mitbieten wollen, bitten wir Sie ebenfalls um eine vorherige Reservierung. Sie können schriftlich (E-Mail oder Fax), telefonisch oder LIVE ONLINE mitbieten. Die Auktion wird live über unseren Katalog unserer Website gestreamt.

Terms & Conditions

Allgemeine Versteigerungsbedingungen

 

Allgemeine Versteigerungsbedingungen

 

VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN

Mit der Teilnahme an der Versteigerung erkennt der Bieter nachstehende Bedingungen an:

1. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH versteigert öffentlich (im Sinne des § 383 Abs.3 Satz 1 BGB) und versteigert als Kommissionär (§ 383 HGB) im eigenen Namen und auf Rechnung der Auftraggeber, die ungenannt bleiben.

 

2. Der Versteigerer behält sich vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

  

3. Alle zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Versteigerung eingehend besichtigt und geprüft werden. Die Gegenstände sind gebraucht und werden in dem Zustand versteigert, in dem sie sich im Augenblick des Zuschlages befinden ohne Gewähr und Haftung für offene und versteckte Mängel sowie Zuschreibungen. Auf altersbedingte Spuren (Bereibungen, kleine Bestoßungen, u. a.) wird nicht gesondert hingewiesen. Die nach bestem Wissen und Gewissen vorgenommenen Katalogbeschreibungen sowie zusätzliche mündliche oder schriftliche Angaben sind keine Garantien im Rechtssinne, d. h. sie sind keine zugesicherten Eigenschaften gem. § 459 ff. BGB. Das gilt auch für Maße, Gewichte, Vollständigkeit, Herkunft, Zeitangaben etc.

 

3.1. Die zur Versteigerung gelangenden und im Rahmen der Vorbesichtigung prüfbaren und zu besichtigenden Kunstwerke und anderweitigen Objekte sind ausnahmslos gebraucht. Sie haben einen ihrem Alter und ihrer Provenienz entsprechenden Erhaltungszustand. Beanstandungen des Erhaltungszustandes werden im Katalog nur erwähnt, wenn sie nach Auffassung der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH den optischen Gesamteindruck des Kunstwerkes beeinträchtigen. Veränderungen, z. B. Austrocknung des Mediums oder Veränderung aufgrund von Lichteinfall, werden nicht angegeben und sind als normaler Zustand zu verstehen. Reinigungen und kleinere Ausbesserungen hingegen dienen der Konservierung und sind keine wertmindernden Veränderungen. Fehlende Angaben zum Erhaltungszustand begründen infolge dessen auch keine Garantie oder Beschaffenheitsvereinbarung. Interessenten können einen Zustandsbericht für jedes Kunstwerk anfordern. Dieser Bericht, sowie weiterer Angaben zum Versteigerungsobjekt in mündlicher oder schriftlicher Form bzw. per Email enthalten keine abweichende Individualabrede und bringt lediglich eine subjektive Einschätzung der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH zum Ausdruck. Sämtliche Angaben zum Versteigerungsobjekt sind keine Garantien oder Beschaffenheitsvereinbarungen und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information.

In allen Fällen ist der tatsächliche Erhaltungszustand des Kunstwerkes zum Zeitpunkt seines Zuschlages vereinbarte Beschaffenheit im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen (§§ 434ff BGB). Alle Angaben im Katalog beruhen auf den bis zum Zeitpunkt der Auktion veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wird zusätzlich ein Internet-Katalog erstellt, sind dennoch die Angaben der gedruckten Fassung maßgeblich. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH behält sich vor, Katalogangaben über die zu versteigernden Kunstwerke zu berichtigen. Diese Berichtigung erfolgt durch schriftlichen Aushang am Ort der Versteigerung und mündlich durch den Auktionator unmittelbar vor der Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes. Die berichtigten Angaben treten an die Stelle der Katalogbeschreibung.

 

3.2 Gemälde, Grafiken, Aquarelle, Pastelle und sonstige Bilder werden grundsätzlich bei den Versteigerungen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH ohne Rahmen angeboten. Beschädigungen an der Rahmung können nicht geltend gemacht werden.

 

3.3 Schadensersatzansprüche gegen die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH wegen Rechts- und Sachmängeln sowie aus sonstigen Rechtsgründen (incl. Ersatz vergeblicher Aufwendungen sowie Ersatz von Gutachterkosten) sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf vorsätzlichem oder grob fahrlässigem Handeln der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH oder auf der Verletzung wesentlicher Vertragspflichten durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH beruhen oder ihre Ursache in der Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit haben.

 

3.4 Gebote können während der Präsenzversteigerung  persönlich, online oder per Telefon abgegeben werden. Ist eine Präsenzauktion aufgrund einer behördlichen Anordnung untersagt und findet die Auktion ausschließlich online statt, so handelt es sich ebenfalls in diesem Fall um eine Versteigerung im Sinne des § 156 BGB bei der nach dem Zuschlag ein Widerrufsrecht ausgeschlossen ist (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).Im Übrigen gelten für Online-Versteigerungen Ziffer 10.

 

4. Vor der Abgabe eines Gebotes muss jeder Bieter unter Angaben seiner Personalien eine Bieternummer lösen. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH kann, wenn ein Bieter dem Versteigerer nicht bekannt ist, einen offiziellen Identitätsnachweis sowie Bankreferenzen und Sicherheiten verlangen. Es liegt im Ermessen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH eine Person von der Auktion auszuschließen. Alle Gebote gelten als vom Bieter im eigenen Namen und auf eigene Rechnung abgegeben. Möchte ein Bieter Gebote im Namen eines anderen abgeben, muss er dieses 24 Stunden vor Auktionsbeginn unter Nennung von Namen und Anschrift des Vertretenen und unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitteilen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung. Irrtum bleibt vorbehalten.

 

5. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Aufträge für Schrift- oder Telefongebote müssen zur ordnungsgemäßen Abwicklung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen; bei telefonischen Geboten übernimmt die Auktionshaus an der Ruhr GmbH keine Gewähr dafür, dass eine Telefonverbindung zustande kommt. Jeder Auftrag zum telefonischen Bieten kommt einem Gebot des Limitpreises gleich. Die Telefongebote können durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH aufgezeichnet werden. 

 

6. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Ersteher über, das Eigentum geht erst bei vollständiger Zahlung des Endpreises über.

 

7. Persönlich an der Kunstversteigerung teilnehmende Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + ges. MwSt.) sofort nach erfolgtem Zuschlag an die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH zu zahlen. Das Aufgeld beträgt 25% der Zuschlagsumme.

Ist der Ersteigerer während der Auktion nicht präsent (Schriftliches oder telefonisches Angebot, Vertretung, Online-Angebot), beträgt die Zahlungsfrist 10 Tage nach Rechnungsdatum. 

 

8. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1,5 % je angebrochenem Monat berechnet. Bei Zahlung in fremder Währung gehen ein etwaiger Kursverlust und Bankgebühren zu Lasten des Ersteigerers. Entsprechendes gilt für Schecks, die erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift als Erfüllung anerkannt werden können. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer verpflichtet ist,  einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes zu ersetzen.

 

9. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Der Versteigerer haftet für verkaufte Gegenstände nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden jedoch erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert, bei Zahlung durch Scheck erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte drei Wochen nach Ablauf der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH werden pro Tag und Objekt 3,00 EUR netto für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH behält sich vor, darüber hinausgehende Kosten dem Ersteigerer gegenüber geltend zu machen. 

 

10. Verweigert der Käufer Abnahme oder Zahlung oder gerät er mit der Zahlung des Kaufpreises in Verzug, kann der Versteigerer wahlweise entweder Erfüllung des Kaufvertrages oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Käufer gerät 10 Tage nach Rechnungsstellung in Verzug. Verlangt der Versteigerer Erfüllung, steht ihm neben dem Kaufpreis der Verzugsschaden zu. Dazu gehören auch ein etwaiger Währungsverlust, der Zinsverlust sowie der Kostenaufwand für die Rechtsverfolgung. Verlangt der Versteigerer Schadenersatz wegen Nichterfüllung, so ist er berechtigt, das Versteigerungsgut bei Gelegenheit noch einmal zu versteigern. Mit dem Zuschlag erlöschen die Rechte des Käufers aus dem früher ihm erteilten Zuschlag. Der Käufer haftet für jeden Ausfall, hat keinen Anspruch auf einen Mehrerlös und wird zur Wiederversteigerung nicht zugelassen.

 

11. In den Geschäftsräumen haftet jeder Besucher – insbesondere bei Besichtigungen – für jeden von ihm verschuldeten Schaden.

 

12.1 Die Firma Auktionshaus an der Ruhr bietet auch Online-Versteigerungen an.

12.2. Nach einer vorherigen Registrierung des Bieters ist dieser berechtigt, an einer Online-Versteigerung teilzunehmen und Kaufangebote auf die zur Versteigerung angebotenen Artikel abzugeben.   

Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH  ist berechtigt, die Registrierung zu widerrufen und den Bieter zu sperren, wenn dieser gegen die Versteigerungsbedingungen verstößt oder in der Vergangenheit verstoßen hat. Durch die Registrierung bei der Online-Versteigerungen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH werden die vorliegenden Versteigerungsbedingungen in der jeweils gültigen Fassung anerkannt.

12.3. Die Dauer einer Versteigerung wird auf einen bestimmten Zeitraum (Versteigerungsfrist), gemessen anhand der ausschließlich maßgeblichen Uhrzeit, die von der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH vorgegeben wird, festgesetzt. Das voraussichtliche Auktionsende wird angezeigt. Mit dem Auktionsende erfolgt der Zuschlag. Danach werden keine höheren Gebote mehr zugelassen. Die eingestellten Objekte werden zu einem Anfangsgebot (Mindestgebot) ausgeboten. Das Mindestangebot enthält die gesetzlich anfallende Umsatzsteuer sowie das Aufgeld gemäß Ziffer 7.  Das Ausgebot ist eine Aufforderung, Gebote zur Ersteigerung abzugeben. Die Mindeststeigerungsschritte ergeben sich aus nachstehender Tabelle.

Gebot  Mindest-Steigerungsschritt

bis 25,00 Euro                  1,00 Euro

bis 50,00 Euro                  2,00 Euro

bis 100,00 Euro               5,00 Euro

bis 500,00 Euro              10,00 Euro

bis 1.000,00 Euro         20,00 Euro

bis 5.000,00 Euro         50,00 Euro

über 5.000,00 Euro      100,00 Euro

12.4. Wird ein höherer Betrag als das Mindestangebot geboten, so stellt dieses das Höchstgebot solange dar, bis ein höheres Angebot abgegeben wird. Das abgegebene Gebot des Bieters ist ein Angebot auf Erteilung des Zuschlags. Dieser ist an sein Gebot gebunden, bis es durch ein wirksames, höheres Gebot erlischt. Das bei Auktionsende vorliegende Höchstgebot  wird angenommen (Zuschlag). Dem Höchstbieter wird durch E-Mail mitgeteilt, dass er den Zuschlag erhalten hat.

12.5. Nach Mitteilung des Zuschlags hat der Ersteigerer den Gebotsbetrag innerhalb von zehn Tagen zu entrichten und die Sache abzuholen (Zahlungs- /Abholfrist).

12.6. Endet eine Versteigerung zu einem Zeitpunkt, in dem der Zugriff auf die Online-Versteigerung  für alle Bieter aus technischen Gründen nicht möglich ist, so kann die Versteigerung abgebrochen werden. Ein in diesem Fall vom System fehlerhaft mitgeteilter Zuschlag ist unwirksam. Der in diesem Zeitpunkt Höchstbietende wird von der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH  von dem Abbruch unverzüglich per E-Mail unterrichtet. Die zur Versteigerung angebotenen Objekte können einer neuen Versteigerung zugeführt werden; ein Anspruch auf Durchführung einer neuen Versteigerung besteht nicht.

12.7. Das Eigentum an der ersteigerten Sache wird Zug um Zug gegen Bezahlung und Übergabe der Sache übertragen.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Mülheim an der Ruhr. Für die Rechtsbeziehung der Parteien gilt deutsches Recht ohne die Verweisungsnormen des Internationalen Privatrechts unter Ausschluss des UN-Kaufrechts.

Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.

14. Diese Versteigerungsbedingungen regeln sämtliche Vereinbarungen zwischen dem Käufer und der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH. Mündliche Nebenabsprachen bestehen nicht. Änderungen der Versteigerungsbedingungen bedürfen der Schriftform.

 

Stand 29.04.2021

See Full Terms And Conditions