"Friedrich Böer. Klaus, der Herr der Eisenbahnen. – 3 Jungen erforschen eine Stadt. – Krischan, der Bauernjunge. (I und II:) Ein Bilderbuch mit Fotos, Bildmontagen und Zeichnungen. Berlin, Herbert Stuffer 1933–1934. Mit Fotos, Fotomontagen und Illustrationen, Band II mit gefaltetem Stadtplan. Originalhalbleinenbände mit Fotomontagen als Deckelillustrationen.Erste Ausgaben. – Zu I: »Das erste Kinderbuch, in dem die technisch inspirierten Bildmittel der Zeit, Fotographie und Fotomontage, mit der Zeichnung eine innovative Illustrationsallianz eingehen und dem daher eine besondere (foto)buchgeschichtliche Bedeutung zukommt.« – Mit dem Folgeband knüpfte Friedrich Böer an das Gestaltungskonzept an, die Typographie des Einbandes in Sütterlin und Fraktur lässt die veränderten Zeiten und Kunstauffassungen erahnen, bei dem erst 1934 erschienenen Schlussband musste er »auf seine bewährte Fotomontage-Technik verzichten, da diese von den Nationalsozialisten – zumindest im Kinderbuch – als ›politische‹ Darstellungsform abgelehnt wurde.« (alle Zitate aus Heiting/Jäger). – Die verwendeten Fotos stammen u. a. von Paul Wolff, Hans Wolffsohn, Hans Reimer und verschiedenen Firmenarchiven. Die Zeichnungen entwarfen Erich Krantz, Ernst Graef, Werner Bürger und Marianne Scheel. – »Ich hatte kein Vorbild für meine Idee. Fotomontagen kannte ich als moderne Kunstform, angewandt auf Plakaten, Buchumschlägen, Titelseiten illustrierter Zeitungen. Die Kollagen von Max Ernst, die Klebebilder von Kurt Schwitters und Hannah Höch hatten mich beeindruckt und gefesselt. Aber in Kinderbüchern hatte ich noch keine Fotomontagen gesehen, ausgenommen vielleicht in russischen Bilderheften für Kinder.« (Friedrich Böer, zitiert aus Stuck-Villa II, Seite 59).21,5 : 17,0 cm. 28; 28; 30, [2] Seiten. – Alle minimal berieben und bestoßen, Heftung gelockert. – I und III: Titel und Folgeblatt mit Stanzstempel der »New York Public Library«, Innendeckel mit Bibliotkekseinklebung und »withdrawn«-Stempel.Heiting/Jäger, Autopsie I, S. 372ff. – Blickfang 271 (I und II). – Stuck-Villa II, 142–144 und Seiten 57ff. (mit mehreren Abbildungen)"