Friedrich Schiller. Don Karlos Infant von Spanien. Mit Kupfern. Leipzig, Georg Joachim Göschen 1802. Mit gestochenem Frontispiz von H. Schmidt nach Tischbein und fünf Kupferstichen von W. Böhm nach Fr. Catel. Roter Chagrinlederband der Zeit mit grünen Lederintarsien und reicher Vergoldung auf Rücken, Deckel-, Steh- und Innenkanten. Grüne Seidenspiegel und -vorsätze.Prachtausgabe. – »Das schönste Buch, das man zu Schillers Lebzeiten von einem seiner Werke hergestellt hat«. – »Was lag für den Ehrgeiz Göschens näher, als das Werk seines Freundes Schiller, mit er 1785 zusammen die Wohnung in Gohlis geteilt hatte, als ein ›Non plus ultra‹ der Typographie zu drucken: den ›Don Karlos‹, dessen Entstehung er miterlebt hatte.« – Durch den Konflikt zwischen seinen beiden Verlegern Göschen und Cotta und auf Schillers Betreiben verzögerte sich das bereits 1794 angeregte Projekt zunächst. 1801 lieferte Schiller die revidierte Textfassung ab und Göschen begann mit Satz und Druck. Verwendet wurde die Bourgis-Antiqua, gedruckt wurde auf festes weißes Velin. Gedruckt werden durfte nur, wenn Göschen selbst in Grimma anwesend war. Nach Fertigstellung des Buches schrieb Schiller an den Verleger Crusius: »Die neueste Ausgabe des D. Karlos bei Göschen ist das schönste, was ich in dieser Art kenne«. (vgl. Paul Raabe, Schiller und die Typographie der Klassik, in: Imprimatur NF 2, S. 154ff.). – Zweites Vorsatzblatt mit altem handschriftlichen Eintrag »Andenken einer Freundinn. Hamburg, den 6. März 1806«. In Hamburg hatte 1787 die Uraufführung stattgefunden. – Ehemals Sammlung Paul Hirsch, mit dessen rot-goldenem Lederexlibris auf dem Innendeckel. – Der schöne Einband gut geschützt in modernem Schuber mit Lederkanten und marmoriertem Bezugspapier.22,0 : 14,2 cm. [2], 432 Seiten, 6 Kupfertafeln. – Stellenweise etwas stockfleckig.Goedeke V, 181, 10. – Marcuse 229