Paul Rée. Der Ursprung der moralischen Empfindungen. Chemnitz, Ernst Schmeitzner 1877. Grüner Halbleinenband der Zeit.Erste Ausgabe. – Paul Rée (1849-1901) war Moralphilosoph und später Mediziner. Bekannt geworden ist er durch die Dreiecksbeziehung mit Friedrich Nietzsche und Lou Andreas Salomé, die 1875/76 (siehe Krummel I, S. 55) mit einer engen Freundschaft zu Nietzsche begann und 1882 endete, als beide Männer ernsthaft um Salomé warben. – »[…] obgleich Nietzsche von Rée kaum etwas gelernt hat, so muß doch die Tatsache der Gespräche mit Rée damals für ihn großes Glück gewesen sein, mit einem einzigen wenigstens über diese Dinge, über die für ihn letzten Fragen, überhaupt unbefangen sprechen zu können. […] Es war eine Atmosphäre von Illusionslosigkeit und Sauberkeit, in der er atmen mochte« (Karl Jaspers, 1935). Friedrich Nietzsche übernahm zwar die in »Ursprung der moralischen Empfindungen« vertretene Methode, kritisierte aber teilweise Rées Schlussfolgerungen und nannte ihn einen »der kühnsten und kältesten Denker«.21,7 : 14,5 cm. VIII, 142, [2] Seiten. – Kapitale und Ecken leicht berieben, obere Kante an einer Stelle minimal bestossen. Ziegenfuß II, 327