Heinrich Zille. Zwanglose Geschichten und Bilder. Lithographien. Berlin, Fritz Gurlitt 1919. Mit 47 (statt 48) Lithographien, davon eine auf dem Vorderdeckel, 15 signiert. Illustrierter Originalhalbpergamentband mit Kordelbindung.Die Neuen Bilderbücher, II. Folge. – Exemplar XXXIV von 50 römisch nummerierten der Vorzugsausgabe auf Zanders-Bütten mit den signierten Lithographien, weitere 15 wurden handkoloriert (Gesamtauflage 265). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die meisten Blätter auch mit lithographiertem Text nach der Handschrift von Heinrich Zille. – Die erste Lithographien-Folge von 1919 war damals, schon durch die Art der Vervielfältigung begrenzt, lediglich einem kleinen Kreis von Kunstinteressierten vorbehalten. Zeitweilig wurde der Band wegen zu großer »Freizügigkeit« beschlagnahmt, der Verleger zu einer Geldstrafe verurteilt und einige der Blätter durften nicht mehr verkauft werden. Heinrich Zille (1858–1829), Graphiker, Maler, Fotograf, belegte neben seiner Ausbildung als Lithograph Zeichenkurse an der »Königlichen Kunstschule«, 1877 erhielt er eine Anstellung bei der Photographischen Gesellschaft«. 1903 wurde Zille Mitglied der »Berliner Secession«, 1914 Vorstandsmitglied der von Max Liebermann geleiteten »Freien Secession«. – »Es ist sehr interessant zu beobachten, wie in dem Buch alle Stadien vorhanden sind: von dem naturalistischen Bemühen, ›det Ding abzuzeichnen‹, bis zu der letzten Formulierung, die es nicht mehr nötig hat und souverän fortlassen kann (aber anders als die jungen Herren, die wuscheln, weil sie gar nichts können). Zilles Seele ist ganz Berlin: weich, große Schnauze, nach Möglichkeit warme Füße, und: allens halb so schlimm.« (Kurt Tucholski in »Berlins Bester«, Die Weltbühne, 20. 01. 1925, Nr. 3, S. 95).40,0 : 29,5 cm. 48 Blätter. – Einband angestaubt und fleckig. – Es fehlt ein Blatt (Rosenbach 99). Vorderes Vorsatzblatt mit Längsknick und Einriss. Einige Seiten etwas fleckig, eine mit größerem Fleck. Die Seiten mit Bibliotheks-Prägestempel.Rosenbach 59–98, 100–107 b. – Oschilewski 11. – Hayn/Gotendorf 640