GIACOMETTI, GIOVANNI (Stampa 1868 - 1933 Glion-sur-Montreux) : "Stilleben mit Äpfeln und Weinflasche"; Öl auf Leinwand; 40,5x50,5 cm; mgr. u.r., verso sig. u. bez. "Stampa". Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
Literatur: Registro dei quadri, No 2, S. 47, Nr. 434; Paul Müller/Viola Radlach, Giovanni Giacometti 1868-1933. Werkkatalog der Gemälde, Bd. II-2, Zürich 1997, S. 478, Nr. 1923.22 (mit Abbildung S. 479).
Datiert um 1923.
Giovanni Giacometti, der bereits im Knabenalter aussergewöhnliches Talent gezeigt hatte, studierte zunächst in München und kam dort in Kontakt mit Schweizer Kunstschaffenden, darunter Wilhelm Bauer, Max Buri und Cuno Amiet. Zusammen mit letzterem zog er nach Paris und schrieb sich im Herbst 1888 an der Académie Julian und der École Nationale des Beaux-Arts ein. Geldmangel zwang Giacometti im Frühjahr 1891 zur Rückkehr nach Stampa. Erste Erfolge erzielte er 1898 bei einer gemeinsamen Ausstellung mit Cuno Amiet und Ferdinand Hodler im Kunsthaus Zürich. Giacometti gilt neben Amiet als bedeutendster Schweizer Künstler der Generation nach Hodler. In seinem Werk verarbeitete er die Errungenschaften wichtiger internationaler Kunstströmungen, namentlich des Postimpressionismus und Fauvismus, und schuf eine eigene Farbensprache voller Ausdruck und Schönheit. Die heimatliche Bergwelt blieb für ihn seit seiner Rückkehr in die Schweiz vorherrschendes Bildthema, dem er durch die ständige Suche nach neuen Motiven und ihrer Wiedergabe zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten immer wieder neue Reize abgewann.
"Stillleben mit Äpfeln und Weinflasche" dürfte zusammen mit zwei weiteren Arbeiten (Müller/Radlach 1923.21-23) im Herbst 1923 in Capolago bei Maloja, wo Giovanni Giacometti jeweils die Sommermonate verbrachte, oder in seinem Winterquartier in Stampa entstanden sein. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Bündner zusammen mit Cuno Amiet längst zu den etablierten, richtungsweisenden Schweizer Kunstschaffenden, die alle wesentlichen Strömungen der Moderne aufgenommen und - beide in ihrer Art - weiterentwickelt hatten. Charakteristisch für Giacomettis letztes Schaffensjahrzehnt, zu dem auch das vorliegende Werk gehört, ist eine leuchtende Bildsprache sowie ein reicher und komplex strukturierter Farbauftrag. Das ausgeprägte Interesse des Künstlers an allen Erscheinungen des direkten Sonnenlichtes bestimmte nicht nur seine weitläufigen Landschaften, sondern auch seine Gartenmotive und Stillleben
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Detailzeitplan
7. Mai 2021, ab 09.00
- Lots 601 – 930 Gemälde Teil I
7. Mai 2021, ab 14.00
7. Mai 2021, ab 18.00
8. Mai 2021, ab 09.00
- Lots 2094 – 2555 Gemälde Teil II
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