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243

Willi Geiger - Saint Sebastian. 1914

In Special Auction Collection Faußner

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München
Passed EUR
München

Willi Geiger
1878 Landshut - 1971 München

Saint Sebastian. 1914

Signed, dated 1914 and numbered III lower right. Inscribed "Zch" on the stretcher verso. Oil auf canvas. 192 x 108 cm. Minor restoration, minor damage. Minor damage to frame (204 x 123 cm).

Literature: Esswein, Hermann, Willi Geiger. In: Deutsche Kunst und Dekoration, number 25, January 1922, pages 197-203. - Hiepe, Richard, Willi Geiger. Dresden 1959.

provenance: Galerie Wolfgang Ketterer, 108th Auktion, 2-4 June 1984, lot. 365. - Colleciton of Hans Constantin Faußner. Munich.

Ausstellung: Willi Geiger 1878-1971, memorial exhibition on the occasion of the 20th anniversary of his death, Landshut/Prien 2001, catalogue number 3.

Willi Geiger
1878 Landshut - 1971 München

Heiliger Sebastian. 1914

R. u. signiert, 1914 datiert sowie nummeriert "III". Rücks. auf dem Keilrahmen bezeichnet "Zch". Öl auf Leinwand. 192 x 108 cm. Min. rest. Min. besch. Rahmen min. besch. (204 x 123 cm).

Der Künstler Willi Geiger wurde 1878 in Landshut geboren und wurde nach einer ersten Ausbildung an der Münchener Kunstgewerbeschule 1901 an der Akademie der Bildenden Künste als Schüler von Franz von Stuck aufgenommen. Schon früh konnte er Erfolge feiern, nicht unbedingt als Maler, sondern als Graphiker. Besonders sein Frühwerk ist daher mit graphischen Arbeiten in Verbindung zu bringen. Doch auch Gemälde finden sich im Frühwerk des Künstlers, häufiger auch mit religiösen Inhalten, so wie eine Reihe mehrerer Darstellungen des Heiligen Sebastians.



Der Körper des Heiligen orientiert sich stilistisch an denen des spanischen Manieristen El Greco, der ebenfalls für seine Heiligendarstellungen bekannt war. Mit dieser Hilfe schaffe Geiger es, seine Gefühle in eine eigene Formensprache umzuwandeln. Er spielt hier mit Körperproportionen und verzerrt den Torso in die Länge, wie sein spanisches Vorbild. So soll auch genau diese Körperlichkeit hier hervorgehoben werden: Überlebensgroß schauen wir auf den verzerrten Körper, der durch die Beleuchtung des Bildes zusätzlich in Szene gesetzt wird. Im Gegensatz dazu verschwindet der Kopf an der oberen Bildkante fast schon im Dunkel, ebenso wie die Füße. Ihm ist sein Leid schon an der verkrampften Haltung anzusehen. Durch den Gesichtsausdruck wird das Ganze noch verstärkt. Was Geiger jedoch von seinem spanischen Vorbild unterscheidet, ist die Art, wie wir den Heiligen verstehen. Denn: eigentlich sollte er an etwas wie einem Baum gefesselt sein. Stattdessen wirkt er hier schwebend frei im Raum, weder ist er mit dem Boden noch mit dem Hintergrund verbunden, er interagiert in keiner Weise mit seiner Umgebung. Die Armbrustbolzen sind auch durch die Farbigkeit kaum vom Körper zu unterscheiden. Und der Hintergrund wirkt auf den ersten Blick einfarbig, jedoch können wir auf Höhe seines Bauches eine Stadtsilhouette entdecken, die mit ihren weißen Mauern spanisch wirkt. Und auch im Hintergrund kristallisiert sich bei näherem Hinsehen eine Berglandschaft heraus. Mindestens drei Mal hat Geiger dieses Motiv geschaffen, wobei eines unserem konzeptionell ähnlich ist (zuletzt verkauft Galerie Bassenge, 04. Dezember 2021, Lot 8031, eine andere Version des Heiligen Sebastians abgebildet bei Esswein 1922, S. 202). Im Vergleich zu diesen wirkt der heilige Sebastian aus der Sammlung Faussner abstrahierter, schwebend. Während in den anderen beiden Versionen der Körper noch an einem Baumstamm angelehnt ist und die Armbrustbolzen deutlich zu erkennen sind, ist hier eine fast schon transzendente Szene zu erleben. Wir sind als Betrachtende allein mit dem Leid des Sebastians, uns fehlt der Halt, wir entfremden uns mit ihm von seiner Umgebung.



Willi Geiger schuf das Bild zu Beginn des ersten Weltkrieges wohl noch in seiner Berliner Zeit, wo er unter anderem mit Max Beckmann befreundet war. Es ist über diese Schaffenszeit des Künstlers in der Literatur bisher abseits seiner Radierungen wenig publiziert worden. Schon 1959 merkte Richard Hiepe an, dass die Zeit vor 1918 sehr unübersichtlich ist (Hiepe 1959, S. 7). Dennoch nimmt das Gemälde hier viele Tendenzen vorweg, die Geiger in seiner späteren Zeit ausgemacht hat, sowohl in der Ausdrucksstärke des Werkes als auch in der Farbigkeit. Durch das Format und die Ausdrucksstärke des Gemäldes handelt es sich hier definitiv um ein Schlüsselwerk des Landshuter Expressionisten.



Literatur: Esswein, Hermann, Willi Geiger. In: Deutsche Kunst und Dekoration, Nr. 25, Januar 1922, S. 197-203. - Hiepe, Richard, Willi Geiger. Dresden 1959.

Provenienz: Galerie Wolfgang Ketterer, 108. Auktion, 2.-4. Juni 1984, Lot. 365. - Sammlung Hans Constantin Faußner. München.

Ausstellung: Willi Geiger 1878-1971, Gedächtnisausstellung aus Anlaß des 20. Todesjahres, Landshut/Prien 2001, Kat.-Nr. 3.

Willi Geiger
1878 Landshut - 1971 München

Saint Sebastian. 1914

Signed, dated 1914 and numbered III lower right. Inscribed "Zch" on the stretcher verso. Oil auf canvas. 192 x 108 cm. Minor restoration, minor damage. Minor damage to frame (204 x 123 cm).

Literature: Esswein, Hermann, Willi Geiger. In: Deutsche Kunst und Dekoration, number 25, January 1922, pages 197-203. - Hiepe, Richard, Willi Geiger. Dresden 1959.

provenance: Galerie Wolfgang Ketterer, 108th Auktion, 2-4 June 1984, lot. 365. - Colleciton of Hans Constantin Faußner. Munich.

Ausstellung: Willi Geiger 1878-1971, memorial exhibition on the occasion of the 20th anniversary of his death, Landshut/Prien 2001, catalogue number 3.

Willi Geiger
1878 Landshut - 1971 München

Heiliger Sebastian. 1914

R. u. signiert, 1914 datiert sowie nummeriert "III". Rücks. auf dem Keilrahmen bezeichnet "Zch". Öl auf Leinwand. 192 x 108 cm. Min. rest. Min. besch. Rahmen min. besch. (204 x 123 cm).

Der Künstler Willi Geiger wurde 1878 in Landshut geboren und wurde nach einer ersten Ausbildung an der Münchener Kunstgewerbeschule 1901 an der Akademie der Bildenden Künste als Schüler von Franz von Stuck aufgenommen. Schon früh konnte er Erfolge feiern, nicht unbedingt als Maler, sondern als Graphiker. Besonders sein Frühwerk ist daher mit graphischen Arbeiten in Verbindung zu bringen. Doch auch Gemälde finden sich im Frühwerk des Künstlers, häufiger auch mit religiösen Inhalten, so wie eine Reihe mehrerer Darstellungen des Heiligen Sebastians.



Der Körper des Heiligen orientiert sich stilistisch an denen des spanischen Manieristen El Greco, der ebenfalls für seine Heiligendarstellungen bekannt war. Mit dieser Hilfe schaffe Geiger es, seine Gefühle in eine eigene Formensprache umzuwandeln. Er spielt hier mit Körperproportionen und verzerrt den Torso in die Länge, wie sein spanisches Vorbild. So soll auch genau diese Körperlichkeit hier hervorgehoben werden: Überlebensgroß schauen wir auf den verzerrten Körper, der durch die Beleuchtung des Bildes zusätzlich in Szene gesetzt wird. Im Gegensatz dazu verschwindet der Kopf an der oberen Bildkante fast schon im Dunkel, ebenso wie die Füße. Ihm ist sein Leid schon an der verkrampften Haltung anzusehen. Durch den Gesichtsausdruck wird das Ganze noch verstärkt. Was Geiger jedoch von seinem spanischen Vorbild unterscheidet, ist die Art, wie wir den Heiligen verstehen. Denn: eigentlich sollte er an etwas wie einem Baum gefesselt sein. Stattdessen wirkt er hier schwebend frei im Raum, weder ist er mit dem Boden noch mit dem Hintergrund verbunden, er interagiert in keiner Weise mit seiner Umgebung. Die Armbrustbolzen sind auch durch die Farbigkeit kaum vom Körper zu unterscheiden. Und der Hintergrund wirkt auf den ersten Blick einfarbig, jedoch können wir auf Höhe seines Bauches eine Stadtsilhouette entdecken, die mit ihren weißen Mauern spanisch wirkt. Und auch im Hintergrund kristallisiert sich bei näherem Hinsehen eine Berglandschaft heraus. Mindestens drei Mal hat Geiger dieses Motiv geschaffen, wobei eines unserem konzeptionell ähnlich ist (zuletzt verkauft Galerie Bassenge, 04. Dezember 2021, Lot 8031, eine andere Version des Heiligen Sebastians abgebildet bei Esswein 1922, S. 202). Im Vergleich zu diesen wirkt der heilige Sebastian aus der Sammlung Faussner abstrahierter, schwebend. Während in den anderen beiden Versionen der Körper noch an einem Baumstamm angelehnt ist und die Armbrustbolzen deutlich zu erkennen sind, ist hier eine fast schon transzendente Szene zu erleben. Wir sind als Betrachtende allein mit dem Leid des Sebastians, uns fehlt der Halt, wir entfremden uns mit ihm von seiner Umgebung.



Willi Geiger schuf das Bild zu Beginn des ersten Weltkrieges wohl noch in seiner Berliner Zeit, wo er unter anderem mit Max Beckmann befreundet war. Es ist über diese Schaffenszeit des Künstlers in der Literatur bisher abseits seiner Radierungen wenig publiziert worden. Schon 1959 merkte Richard Hiepe an, dass die Zeit vor 1918 sehr unübersichtlich ist (Hiepe 1959, S. 7). Dennoch nimmt das Gemälde hier viele Tendenzen vorweg, die Geiger in seiner späteren Zeit ausgemacht hat, sowohl in der Ausdrucksstärke des Werkes als auch in der Farbigkeit. Durch das Format und die Ausdrucksstärke des Gemäldes handelt es sich hier definitiv um ein Schlüsselwerk des Landshuter Expressionisten.



Literatur: Esswein, Hermann, Willi Geiger. In: Deutsche Kunst und Dekoration, Nr. 25, Januar 1922, S. 197-203. - Hiepe, Richard, Willi Geiger. Dresden 1959.

Provenienz: Galerie Wolfgang Ketterer, 108. Auktion, 2.-4. Juni 1984, Lot. 365. - Sammlung Hans Constantin Faußner. München.

Ausstellung: Willi Geiger 1878-1971, Gedächtnisausstellung aus Anlaß des 20. Todesjahres, Landshut/Prien 2001, Kat.-Nr. 3.

Special Auction Collection Faußner

Sale Date(s)
Lots: 1 - 308
Venue Address
Barer Strasse 37
München
80799
Germany

Versand nur auf Anfrage. Versandkosten trägt der Käufer.

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Terms & Conditions

VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN
NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG

  1. Die NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG (im folgenden »Versteigerer«) versteigert öffentlich im Namen und für Rechnung der Einlieferer (Vermittlerstatus). Die Versteigerung ist freiwillig.
  2. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Mindestzuschlagspreise (Limite).
  3. Jeder Bieter kauft im eigenen Namen und auf eigene Rechnung, es sei denn, er weist vor dem Zuschlag eine Vertretungsvollmacht nach. Schriftliche oder telefonische Gebote müssen spätestens 24 Stunden vor der Auktion vorliegen und den Gegenstand unter Aufführung der Katalognummer und des gebotenen Preises, der sich als Zuschlagsbetrag ohne Aufgeld und Umsatzsteuer versteht, benennen; Unklarheiten oder Ungenauigkeiten gehen zu Lasten des Bieters; im Zweifel gilt die Katalognummer. Bei telefonischen Geboten kann nicht dafür eingestanden werden, dass eine Verbindung zustande kommt. Für Telefonbieter ist der Schätzpreis das Mindestgebot. Aufgrund der rechtlichen Unsicherheiten kann für die Berücksichtigung von Geboten per E-Mail keine Haftung übernommen werden.
  4. Der Versteigerer behält sich vor, Katalognummern zu verbinden, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge des Katalogs aufzurufen oder zurückzuziehen. Der Aufruf kann zum halben Schätzpreis erfolgen, es sei denn, dass bereits höhere schriftliche oder telefonische Gebote vorliegen. Gesteigert wird nach Ermessen des Versteigerers in der Regel um 10%.
  5. Der Versteigerer/Einlieferer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Hat der Versteigerer ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und hat dies der Bieter sofort beanstandet oder bestehen sonst Zweifel über den Zuschlag, kann der Versteigerer bis zum Abschluss der Auktion nach seiner Wahl den Zuschlag zugunsten eines bestimmten Bieters wiederholen oder den Gegenstand erneut ausbieten. In diesen Fällen erlischt der vorangegangene Zuschlag. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer/Einlieferer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.
  6. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann unter Vorbehalt zuschlagen, insbesondere dann, wenn das vom Einlieferer genannte Limit nicht erreicht ist. In diesem Fall ist der Bieter auf die Dauer von drei Wochen an sein Gebot gebunden. Erhält er nicht innerhalb dieser Frist die vorbehaltlose Annahme seines Gebots, so erlischt der Zuschlag. Wird das Gebot nicht angenommen oder bietet jemand das Limit, kann der Gegenstand ohne Rückfrage bei dem Bieter des Vorbehalts an einen höher Bietenden abgegeben werden. Es ist Sache des Vorbehaltsbieters, sich über die Genehmigung seines Gebots zu informieren. Für das Wirksamwerden des Zuschlags genügt die Absendung der Benachrichtigung an die vom Bieter genannte Adresse.
  7. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung; mit seiner Erteilung geht die Gefahr für nicht zu vertretende Beschädigungen, Verluste, Verwechslungen etc. der versteigerten Sache auf den Ersteigerer über, der auch die Lasten trägt. Das Risiko der Ausfuhrgenehmigung bzw. ihrer Erteilung liegt beim Käufer.
  8. a) Es wird, je nach Vorgabe des Kommittenten, differenz- oder regelbesteuert verkauft. Bei Differenzbesteuerung gem. §25a UStG wird auf den Zuschlagspreis bis einschließlich € 200.000 ein Aufgeld von
    30 % und auf den überschreitenden Betrag ein Aufgeld von 27% erhoben, in denen die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist. Für Katalogpositionen, die mit einem * gekennzeichnet sind, erfolgt eine Regelbesteuerung, bei der auf den Zuschlagspreis bis einschließlich € 200.000 ein Aufgeld von  25 %  und auf den überschreitenden Betrag ein Aufgeld von 22% erhoben wird. Auf den Zuschlagspreis und das Aufgeld  wird sodann die gesetzliche Umsatzsteuer hinzugerechnet und separat ausgewiesen. b) Unabhängig von der Besteuerungsart wird auf den Rechnungsbetrag eine evtl. anfallende Folgerechtsumlage hinzugerechnet. Diese ist nach § 26 UrhG normiert.
    c) Werden die ersteigerten Gegenstände vom Käufer an eine Adresse in Drittländern (außerhalb der EU) ausgeführt, wird diesem die gezahlte Mehrwertsteuer erstattet, sobald der Käufer dem Versteigerer den Ausfuhrnachweis vorgelegt hat. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.
  9. Zahlungen sind in bar in EUR (€) an den Versteigerer zu leisten. Alle Arten unbarer Zahlungen werden nur aufgrund besonderer Vereinbarung erfüllungshalber angenommen; für rechtzeitige Vorlegung, Protestierung, Benachrichtigung oder Zurückleitung nicht eingelöster Zahlungen/Zahlungsmittel haftet der Versteigerer/Einlieferer nicht. Hat sich der Versteigerer mit unbarer Zahlung einverstanden erklärt, gehen alle dadurch ausgelösten Kosten, Steuern und Gebühren der Zahlung (inkl. der dem Versteigerer abgezogenen Bankspesen) zu Lasten des Käufers. Der Versteigerer/Einlieferer ist nicht verpflichtet, den ersteigerten Gegenstand vor Bezahlung (bei unbarer Zahlung erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift) aller vom Käufer geschuldeten Beträge herauszugeben. Das Eigentum bleibt bis zur Erfüllung aller im Zeitpunkt des Zuschlags gegen den Käufer bestehenden Forderungen des Versteigerers/Einlieferers vorbehalten. Der Käufer kann gegenüber dem Versteigerer/Einlieferer nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen aufrechnen. Zurückbehaltungsrechte des Käufers sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf dem selben Vertragsverhältnis beruhen.
  10. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1% je angebrochenem Monat berechnet. Der Versteigerer/Einlieferer kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach erfolglosem Ablauf einer angemessenen Nachfristsetzung Schadensersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Schadensersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat. Zu einem neuen Gebot wird der Käufer nicht zugelassen und hat auf einen Mehrerlös keinen Anspruch.
  11. Der Käufer ist verpflichtet, seine Erwerbung unverzüglich nach der Auktion abzuholen. Gerät er mit dieser Verpflichtung in Verzug und erfolgt die Abholung trotz Mahnung nicht, kann der Versteigerer/Einlieferer Verzugsschadenersatz verlangen mit der Maßgabe, dass er den Gegenstand nochmals versteigern und seinen Schaden in derselben Weise wie beim Zahlungsverzug berechnen kann. Ab dem Zuschlag lagert der versteigerte Gegenstand auf Rechnung und Gefahr des Käufers beim Versteigerer, der berechtigt aber nicht verpflichtet ist, eine Versicherung zu Lasten des Käufers abzuschließen oder sonstige wertsichernde Maßnahmen zu ergreifen. Er darf jederzeit nicht abgeholte Objekte im Namen und auf Rechnung des Käufers bei einem Dritten einlagern. Bei einer Selbsteinlagerung durch den Versteigerer kann dieser die Zahlung eines üblichen Lagerentgelts (zzgl. Bearbeitungskosten) verlangen. Der Versand erfolgt nur auf Wunsch und nach den Anweisungen des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
  12. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion besichtigt und geprüft werden. Sie sind gebraucht und werden ohne Haftung des Versteigerers/Einlieferers für Sachmängel und unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zugeschlagen. Die Katalogangaben, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, sind keine Garantien im Rechtssinne (§§ 434 ff. BGB) und dienen ausschließlich der Information; sie werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Gleiches gilt für Auskünfte jeglicher Art (Zustandsbeschreibung), sei es mündlich oder schriftlich. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen; alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlags befinden.
  13. Der Versteigerer/Einlieferer verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von Katalogbeschreibungen, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb einer Verjährungsfrist von einem Jahr nach dem Zeitpunkt des Zuschlags in begründeter Weise vorgetragen werden, erstattet der Versteigerer dem Käufer ausschließlich den Kaufpreis, jedoch keine sonstigen dem Käufer entstandenen Kosten und Aufwendungen. Im Übrigen ist eine Haftung des Versteigerers/Einlieferers wegen Mängeln ausgeschlossen.
  14. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften sind ausgeschlossen, sofern der Einlieferer, der Versteigerer, seine gesetzlichen Vertreter, Arbeitnehmer, Erfüllungs- oder Verrichtungsgehilfen nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt; im Übrigen gilt Ziffer 12.
  15. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist München. Es gilt deutsches Recht. Das UN-Übereinkommen über Verträge über den internationalen Warenkauf vom 11.04.1980 (CISG; BGBl 89 II) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Die unwirksame ist durch eine wirksame zu ersetzen, die dem wirtschaftlichen Gehalt und Zweck der unwirksamen Bestimmung am nächsten kommt.
  16. Diese Versteigerungsbedingungen gelten entsprechend auch für den nachträglichen freihändigen Verkauf von Gegenständen durch den Versteigerer/Einlieferer an einen Erwerber.

 

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Tags: 15th-18th Century Art