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Wagner, Richard: Brief 1843 an seine Schwester "meine Composition die Mendelssohn'sche völlig

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Wagner, Richard: Brief 1843 an seine Schwester "meine Composition die Mendelssohn'sche völlig
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Berlin-Grunewald
Wagner, Richard: Brief 1843 an seine Schwester
"meine Composition die Mendelssohn'sche völlig geschlagen"
Wagner, Richard, Komponist und Dirigent (1813-1883). Eigh. Brief m. U. "Euer Richard". 2 S., sehr eng beschrieben. Gr. 4to. Dresden 13.VII.1843.
Früher und außerordentlich umfangreicher Brief des Dresdener Hofkapellmeisters an seine Schwester Cäcilie Avenarius. Er habe diesmal sein Schreiben so lange hinausgeschoben, bis es ihm möglich sein würde, ihr "ausführlich u. nicht nur ein paar kurze Worte zu schreiben". Das macht Wagner dann auch wahr: In der Ausgabe "Sämtliche Briefe" nimmt dieser Brief 61/2 Druckseiten ein! Zunächst schildert Wagner seine überaus aufreibende Tätigkeit, aber auch seine Triumphe in den letzten Monaten: "... So viel Arbeit u. Beschäftigung ist in den letztvergangenen 2 Monaten über mich gekommen, daß ich meinen Urlaub jetzt als eine ärztliche Nothwendigkeit erhalten mußte, um mich von den körperlichen u. geistigen Anstrengungen zu erholen. Mitte des Mai ging Reissiger auf Urlaub, u. ich hatte nun den ganzen Dienst, Kirche u. Theater, fast allein zu verrichten, nebenbei aber bekam ich vom Könige die Bestellung, zur Enthüllung des Monumentes des König's Friedrich August einen Fest-Gesang zu komponiren; Mendelssohn erhielt den zweiten zur Composition: die ganze Aufführung im Zwinger wurde mir übergeben: ich stellte aus den hiesigen Gesangsvereinen einen Chor von 250 Sängern u. erwarb mir große Ehre, denn es herrschte nur eine Stimme darüber, daß meine Composition, die einfach u. erhebend war, die Mendelssohn'sche, die complicirt u. künstlich war, völlig geschlagen habe. Auch erhielt ich 'zum Andenken' vom König eine goldene Dose von circa 100 Thaler Werth. Kaum war ich damit fertig, so mußte ich aber an die Composition eines kleinen Oratorium's gehen, welches ich dem großen Männergesangs-Feste in Dresden zugesagt hatte: bei den stärksten Dienstüberschäftigungen [sic] hatte ich nun also in 14 Tagen eine große ernste Composition zu liefern, zu der ich mir noch selbst hatte den Text machen müssen: meine Nerven waren um diese Zeit so abgespannt, daß ich oft Viertel-Stunden lang dasaß u. weinte. Nun hatte ich aber meine anfänglich verschobene u. endlich fast zu spät fertig gewordene Composition noch einzustudiren, u. von den Folgen dieser Anstrengung können sich meine Glieder heute noch nicht erholen: außerdem hatte ich als Direktor der hiesigen Liedertafel noch nebenbei alle übrigen Proben zu leiten. Der Erfolg hat mich denn aber auch reichlich entschädigt: das Fest war im wahren Sinne des Wortes großartig, besonders die Aufführung in der Frauenkirche. Denke Dir einen Chor von 1200 Männern, alle vollkommen einstudirt, auf einem Orchester, welches fast das ganze Schiff der Kirche einnahm, dahinter ein Orchester von 100 Instrumenten, von welcher Wirkung dies sein mußte! ... Wo ich mich nachher nur blicken ließ unter der Masse von Sängern, die aus allen Theilen Sachsens herbeigeströmt waren, tönte mir vivat! u. Hurrah entgegen, u. der Jubel hatte kein Ende. - Ueberhaupt geht es jetzt rasch mit mir vorwärts: in Cassel u. in Riga wurde mein Holländer fast gleichzeitig u. mit dem glänzendsten Erfolge gegeben: besonders merkwürdig ist, wie Spohr für mich eingenommen worden ist. Jetzt bin ich eben noch darüber, den Rienzi so einzurichten, daß er gut an einem Abende gegeben werden kann, u. dann denke ich, wird wohl auch der an die Reihe kommen. An meiner neuen Oper [d. i. Tannhäuser] habe ich noch keine Zeile schreiben können ...".
Es folgen dann vielfältige familiäre Nachrichten, Anfragen, Wünsche und Empfehlungen: über Minna Wagners Kur in Teplitz, über Karl Eduard und Natalie Planer, Eduard und Max Avenarius, Heinrich Brockhaus und andere. Schließlich kommt auch Wagners lebenslanges wirtschaftliches "Leitmotiv" zur Sprache: die Geldnot. "... so muß ich doch einmal zu unsrer Einrichtung für kommenden Herbst Geld aufnehmen, da ich zu dem Entschluß gekommen bin, lieber ein oder zwei Jahre für ein Capital 4 Procent Zinsen zu bezahlen, als jetzt meine Opern an einen Musikhändler für einen Spottpreis zu verschleudern, während ich annehmen kann, daß - zumindest nach meinen neuesten Erfolgen - sie in dieser Zeit an den besten Theatern Glück gemacht haben werden u. mir die Musikhändler dann zahlen müssen, was ich fordere ...". - Prachtvoller, inhaltsreicher Brief, der Wagners Situation und Wirken in Dresden wie wenige beleuchtet. - WBV 344.
Wagner, Richard: Brief 1843 an seine Schwester
"meine Composition die Mendelssohn'sche völlig geschlagen"
Wagner, Richard, Komponist und Dirigent (1813-1883). Eigh. Brief m. U. "Euer Richard". 2 S., sehr eng beschrieben. Gr. 4to. Dresden 13.VII.1843.
Früher und außerordentlich umfangreicher Brief des Dresdener Hofkapellmeisters an seine Schwester Cäcilie Avenarius. Er habe diesmal sein Schreiben so lange hinausgeschoben, bis es ihm möglich sein würde, ihr "ausführlich u. nicht nur ein paar kurze Worte zu schreiben". Das macht Wagner dann auch wahr: In der Ausgabe "Sämtliche Briefe" nimmt dieser Brief 61/2 Druckseiten ein! Zunächst schildert Wagner seine überaus aufreibende Tätigkeit, aber auch seine Triumphe in den letzten Monaten: "... So viel Arbeit u. Beschäftigung ist in den letztvergangenen 2 Monaten über mich gekommen, daß ich meinen Urlaub jetzt als eine ärztliche Nothwendigkeit erhalten mußte, um mich von den körperlichen u. geistigen Anstrengungen zu erholen. Mitte des Mai ging Reissiger auf Urlaub, u. ich hatte nun den ganzen Dienst, Kirche u. Theater, fast allein zu verrichten, nebenbei aber bekam ich vom Könige die Bestellung, zur Enthüllung des Monumentes des König's Friedrich August einen Fest-Gesang zu komponiren; Mendelssohn erhielt den zweiten zur Composition: die ganze Aufführung im Zwinger wurde mir übergeben: ich stellte aus den hiesigen Gesangsvereinen einen Chor von 250 Sängern u. erwarb mir große Ehre, denn es herrschte nur eine Stimme darüber, daß meine Composition, die einfach u. erhebend war, die Mendelssohn'sche, die complicirt u. künstlich war, völlig geschlagen habe. Auch erhielt ich 'zum Andenken' vom König eine goldene Dose von circa 100 Thaler Werth. Kaum war ich damit fertig, so mußte ich aber an die Composition eines kleinen Oratorium's gehen, welches ich dem großen Männergesangs-Feste in Dresden zugesagt hatte: bei den stärksten Dienstüberschäftigungen [sic] hatte ich nun also in 14 Tagen eine große ernste Composition zu liefern, zu der ich mir noch selbst hatte den Text machen müssen: meine Nerven waren um diese Zeit so abgespannt, daß ich oft Viertel-Stunden lang dasaß u. weinte. Nun hatte ich aber meine anfänglich verschobene u. endlich fast zu spät fertig gewordene Composition noch einzustudiren, u. von den Folgen dieser Anstrengung können sich meine Glieder heute noch nicht erholen: außerdem hatte ich als Direktor der hiesigen Liedertafel noch nebenbei alle übrigen Proben zu leiten. Der Erfolg hat mich denn aber auch reichlich entschädigt: das Fest war im wahren Sinne des Wortes großartig, besonders die Aufführung in der Frauenkirche. Denke Dir einen Chor von 1200 Männern, alle vollkommen einstudirt, auf einem Orchester, welches fast das ganze Schiff der Kirche einnahm, dahinter ein Orchester von 100 Instrumenten, von welcher Wirkung dies sein mußte! ... Wo ich mich nachher nur blicken ließ unter der Masse von Sängern, die aus allen Theilen Sachsens herbeigeströmt waren, tönte mir vivat! u. Hurrah entgegen, u. der Jubel hatte kein Ende. - Ueberhaupt geht es jetzt rasch mit mir vorwärts: in Cassel u. in Riga wurde mein Holländer fast gleichzeitig u. mit dem glänzendsten Erfolge gegeben: besonders merkwürdig ist, wie Spohr für mich eingenommen worden ist. Jetzt bin ich eben noch darüber, den Rienzi so einzurichten, daß er gut an einem Abende gegeben werden kann, u. dann denke ich, wird wohl auch der an die Reihe kommen. An meiner neuen Oper [d. i. Tannhäuser] habe ich noch keine Zeile schreiben können ...".
Es folgen dann vielfältige familiäre Nachrichten, Anfragen, Wünsche und Empfehlungen: über Minna Wagners Kur in Teplitz, über Karl Eduard und Natalie Planer, Eduard und Max Avenarius, Heinrich Brockhaus und andere. Schließlich kommt auch Wagners lebenslanges wirtschaftliches "Leitmotiv" zur Sprache: die Geldnot. "... so muß ich doch einmal zu unsrer Einrichtung für kommenden Herbst Geld aufnehmen, da ich zu dem Entschluß gekommen bin, lieber ein oder zwei Jahre für ein Capital 4 Procent Zinsen zu bezahlen, als jetzt meine Opern an einen Musikhändler für einen Spottpreis zu verschleudern, während ich annehmen kann, daß - zumindest nach meinen neuesten Erfolgen - sie in dieser Zeit an den besten Theatern Glück gemacht haben werden u. mir die Musikhändler dann zahlen müssen, was ich fordere ...". - Prachtvoller, inhaltsreicher Brief, der Wagners Situation und Wirken in Dresden wie wenige beleuchtet. - WBV 344.

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Erdener Str. 5 a
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