Museales Silhouettenbild mit Szenen aus dem Weimarer Musenhof
Signiert und datiert "fec. SMohn. Halle, 1801" In Weiß und teils radiertem Schwarzlot gemalte Darstellung in Schattenrisstechnik von 13 teils gruppierten Personen, darunter nach vergleichbaren Schattenrissen aus der Zeit, Anna Amalia, Herzogin von Sachsen-Weimar und Eisenach (1739 - 1807), deren Sohn Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757 - 1828) in Uniform, Johann Gottfried Herder mit Pfeife, Johann Wolfgang von Goethe, Karl Ludwig von Knebel (rechts) und Charlotte von Stein. Die Szene ist von einem Rahmen mit radierten Lorbeerblättern umgeben. Rechts signiert "fec. SMohn. Halle, 1801", wobei das S in das M integriert ist. Ecke oben links fehlt. Originaler, schlichter Holzrahmen. 31,5x39 cm Das Bild (und die Zuordnung der Personen) stammt aus dem Nachlass von Dr. Johann Adolph Leberecht Ehrenfried Mirus (1772 - 1847) Doktor der Medizin und Physikus des Kriminalgerichts in Weimar und Jena, Regimentsarzt, Rat in Weimar, er wohnte in einem kleinen Haus auf dem Gelände des Wittumspalais in Weimar. Das Palais selbst bewohnte die Herzogin Anna Amalia ab Mai 1774 bis zu ihrem Tode 1807. Hier fanden auch die berühmten Treffen des Weimarer Musenhofes statt, zu denen die Herzoginmutter Adlige wie Bürgerliche, Staatsdiener, Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler um sich versammelte. Dabei stand ihr der Dichter und Philosoph Christoph Martin Wieland, den sie 1772 als Lehrer ihrer beiden Söhne an den Hof geholt hatte, zur Seite. Weitere Mitglieder oder Gäste des Kreises waren u.a. Johann Wolfgang von Goethe, Karl Ludwig von Knebel, der Philosoph und Theologe Johann Gottfried Herder, Generalsuperintendent in Weimar, die Hofdamen Charlotte von Stein, Luise von Göchhausen und Freiin Henriette Wolfskeel von Reichenberg u.a.m. Die Signatur mit dem in das M integrierten S kann sich nur auf Samuel Mohn (1762 - 1815) beziehen, der ein unstetes Wanderleben führte, Musketier im sächsischen Infanterieregiment Churfürst in Weißenfels war, sich bis 1802 in Halle aufhielt, bevor er über Berlin, Leipzig, Stettin, Neubrandenburg, Doberan und Rostock sich 1809 in Dresden niederließ. Somit dürfte es sich bei unserem Silhouettenbild um das früheste bekannte Werk Samuels Mohn handeln.