Skulptur "Suspende Artifact"
William Morris, 1993 Formgeblasenes Glas mit Glaspulveraufschmelzung. Metallständer. 43 x 50,5 cm (mit Sockel). Provenienz: deutsche Privatsammlung. William Morris studierte an der "California State University" und an der "Central Washington University". Im Jahr 1978 lernt er Dale Chihuly an der Pilchuck Summer School in Seattle kennen und wird zu seinem Glasbläser. Während dieser Zeit experimentiert Morris mit der Oberflächenstruktur, mit der Zeichentechnik auf Glas und mit der Ausformung von Glas in holzgeschnitzten Modeln, die seinen Objekten oft die ungewöhnlichen Formen geben. In Zusammenarbeit mit seinem Freund Jon Ombrek entwickeln sie außerdem Zeichentechnik auf Glas weiter und führen diese bis zur Perfektion aus. Morris sucht Inspiration in der Natur, anfangs durchstreift er seine Heimatwälder und -berge Kaliforniens und sucht dort nach Artefakten längst vergangener Zeit, wie z.B. Pfeilspitzen, Tonscherben. Er hat ein tiefes Interesse an alten Zivilisationen, deren primitiven Werkzeugen oder Ritualen. Er selbst ist ein Jäger, der seine Beute mit Pfeil und Bogen erlegt. Unter den vielen Dingen, die ihn inspirieren sind Stonhenge, die Höhlenmalerei von Lascaux und die Landschaft der Orkney Inseln. Seine Glasarbeiten spiegeln dieses starke Interesse wieder. Morris erschafft archäologische Szenarien in Glas, indem er Schädel, Knochen oder Geweihe, Waffen und Werkzeuge zusammenstellt, die an die Kulturen der Ureinwohner Amerikas und Afrikas, der alten Ägypter oder der alten Griechen erinnern. Seine Arbeiten stellen keinen Anspruch auf historische oder anatomische Exaktheit. Vielmehr geht es ihm um die mystischen Mächte, die die menschlichen oder tierischen Überreste ausstrahlen. Lit.: Mitchell Beazley, Artists in Glass 2001, S. 152 ff.