Ludwig Richter (1803 - 1884) Attribut - Öl auf Nadelolz (parkettiert), "Der Maler und die Kinder", Mitte 19. Jhd.
unsigniert, "im Schatten der Häuser eines böhmischen Gehöft's, der Maler sitzend mit seinem Malkasten und aufgeklappter Reisestaffelei. Vor ihm drei Bauernkinder, neben der Tränke ein Widder und ein Ochse. Der kleine Bub in Kniebundhosen stellt sich malbereit stolz in Pose. Nebem ihm ein kleines Mädchen mit rotem Kopftuch und blauer Schürze, eine Puppe in den Händen haltend. Ein kleiner Junge blickt ihr über die Schulter". Restauriert - gerahmt mit Berliner Leiste, Bildmaße: 28cm x 35cm, Gesamtmaße: 35cm x 42cm. Provenienz: ehemals Privatsammlung Süddeutschland.
Angaben zu Ludwig Richter:
geboren am 28.9.1803 in Dresden - gestorben am 19.6.1884 ebenda
Deutscher Maler, Radierer und Zeichner. Bedeutender Maler und Zeichner der deutschen Romantik, aber auch des Biedermeier, führender Vertreter der deutschen Spätromantik und Hauptmeister der Holzschnittillustration im 19. Jahrhundert. Sohn und Schüler des Zeichners und Kupferstechers Carl August Richter. Vorbild seiner Stiche war damals Daniel Chodowiecki. Um seine künstlerische Neigung auszuleben, studierte er zusätzlich noch mit einem Stipendium an der Kunstakademie in Dresden. 1820/1821 begleitete er als Zeichner den russischen Fürst Narischkin auf einer Reise nach Südfrankreich und Paris. Er fertigte dort Zeichnungen und Bilder an, die später als Geschenk an die Kaiserin von Russland gingen. Diesem ersten malerischen Schritt folgte nach der Rückkehr nach Dresden ein Aufenthalt in Italien (1823-1826). Dort schloß er Freundschaften mit deutschen Künstlern wie Joseph Anton Koch und Julius Schnorr von Carolsfeld. Er lehrte von 1828-35 an der Staatlichen Zeichenschule in Meißen. 1826 wurde er außerdem als Nachfolger seines Vaters als Lehrkraft an die Dresdner Kunstakademie für die Landschaftsklasse berufen, später auch zum Professor für Landschaftsmalerei ernannt. Jetzt begann er auch mit Holzschnitt-Illustrationen für Bücher, die ihn bekannt machen sollten. Er illustrierte Märchen, darunter die berühmte Ausgabe der Volksmährchen der Deutschen aus dem Jahr 1842 von J.K.A. Musäus, welche als eines der schönsten illustrierten Bücher des 19. Jahrhunderts gilt. Des Weiteren betätigte er sich auch an Liedersammlungen und Mappenwerken (Kinderleben 1852). Weitere wichtige Veröffentlichungen seiner Holzschnitte waren u.a. Erbauliches und Beschauliches, Neuer Strauß fürs Haus, Goethe-Album, Schillers Glocke. Insgesamt illustrierte er über 150 Bücher. Nach dem Gemälde "Brautzug im Frühling" von 1847 entstand sein letztes Ölbild "Im Juni" 1859. Seine künstlerischen Leistungen wurden mit einer Goldenen Medaille auf der Pariser Weltausstellung für das Bild "Brautzug im Frühling" honoriert. 1869 begann er, sein Leben aufzuschreiben. 1873 musste er auf Grund eines akuten Augenleidens mit dem Zeichnen und Malen aufhören. Literatur: Thieme Becker, Band XXVIII (Ramsden-Rosa), Seite 298ff.