Friedrich Wilhelm Spahr (1900 - 1945) - Silveroverlay Vase, blauer Fond, um 1920
im Boden gepunzt "Spahr, 1000", Silveroverlay mit kleiner Beschädigung und minimale Bestoßung in der Wandung, Höhe: 21cm
Angaben zu Friedrich Wilhelm Spahr:
geboren am 31.3.1900 in Esslingen am Neckar - gefallen am 31.3.1945
Deutscher Entwerfer und Hersteller von Silberoverlay auf Porzellan und Glas. Hat dieses Kunsthandwerk wahrscheinlich bei der (damals) ebenfalls in Schwäbisch Gmünd ansässigen Firma Deusch gelernt. 1937 gründete Spahr seine eigene Manufaktur Spahr & Co. / Silberbelagwaren-Fabrik in Schwäbisch Gmünd. Sie befand sich in der Gemeindehausstraße 6 und dürfte ca. 40 Mitarbeiter verschiedener Fachrichtungen beschäftigt haben (Porzellanmaler, Galvaniseure, Graveure). Vor allem die frühen Arbeiten von ihm zeigen eine ganz eigene Formensprache im Art Déco Stil. Typisch ist die perfekte Gliederung relativ kleiner und gewölbter Flächen mit komplett umlaufenden, sich wiederholenden Motiven (entweder rein abstrakt oder mit stilisierten, floralen Elementen wie Blätter und Blüten, aber auch Vögel, Libellen etc.). Er veredelte meist Rohware bzw. Markenporzellane (z.B. Hutschenreuther, Rosenthal, Bavaria). Nicht nur die Oberflächendekoration mit Silber, sondern auch eigene Farbglasuren und die Bemalung wurden ausgeführt. Außerdem gibt es zahlreiche Objekte mit feinst gravierten Silberbereichen. Alle Arbeitsgänge zusammengenommen waren extrem aufwendig, was die Endprodukte sehr teuer machte. Daher wurden diese oft bei Juwelieren zum Verkauf angeboten (selten erhaltene Klebeetiketten von Juweliergeschäften belegen dies). Es war somit nie erschwingliche Massenware. Vielmehr waren es exklusive Einzelstücke oder Kleinstserien. Literatur: Monika Boosen, Gabriele Holthuis: Aufbruch in die Moderne - Silber aus Schwäbisch Gmünd. Schwäbisch Gmünd 2010.