Venetian School, End of 16th century
DIANA AND ACTAION Oil in canvas. 180 x 275 cm. This hitherto unknown monumental painting depicts an episode of Ovid's Metamorphoses (III, 138-250).
Venezianische Schule Ende des 16. Jahrhunderts DIANA UND AKTÄON Öl auf Leinwand. 182 x 275 cm. Ohne Rahmen. Dieses bisher unbekannte Monumentalgemälde stellt eine Episode der Metamorphosen des Ovid dar (III, 138-250). Aktäon überrascht bei der Jagd Diana, als diese nackt, in Begleitung einiger Nymphen, badet. Die Göttin verwandelt ihn daraufhin aus Rache in einen Hirsch und so wird der Jäger von seinen eigenen Hunden, die ihn nicht erkennen, zerfleischt. Dieser tragische Moment ist auf dem Gemälde auf der linken Seite im Hintergrund zu sehen. Das hier vorliegende malerisch hervorragende Werk besitzt großen darstellerischen Einfallsreichtum; es weist außerdem alle typisch eindeutigen Darstellungsmerkmale der Venezianischen Schule auf und entstand wahrscheinlich im letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Außerdem erinnert es an das Gemälde gleichen Inhalts von Tizian, welches der Meister für Philip II malte (National Gallery, London); auch von der klassischen Bildhauerei ließ sich der Künstler eindeutig inspirieren: er zitiert den Dornenauszieher, der hier durch eine sitzende Nymphe am äußeren linken Bildrand in Erscheinung tritt. In diesem Gemälde vermischt sich die elegante Form eines Giuseppe Salvati (von dem der Autor die an Michelangelo erinnernde Plastizität der Nymphen übernahm) mit der Lichtgebung Paolo Veroneses und der Hell-Dunkel-Malerei und Erzählfreude eines Tintoretto. Diese Merkmale lassen als möglichen Autor zum einen an einen nordeuropäischen Künstler denken, der zwischen Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts in Venedig lebte; hierzu gehörten Maler wie Paolo Fiammingo, Pozzoserrato und Hans Rottenhammer. Zum anderen könnte es sich um einen bedeutenden Künstler der örtlichen Schule, einen Maler der Nachfolgegeneration von Tintoretto und Veronese, besonders Pietro Malombra handeln. Es bestehen nicht zu übersehende Ähnlichkeiten zwischen dem hier vorliegenden Werk und dem Gemälde "Venus und Adonis" von Malombra, das vormals Teil der Sammlung Spencer Churchill (Northwick Park) war und sich heute in Privatbesitz befindet.