Pour le Mérite um 1810 mit Provenienz
probemäßiges Stück - also offizielles Verleihstück der Ordenskanzlei. Hergestellt aus Gold und Emaille von Hofjuwelier Daniel Baudesson et fils in Berlin, seinerzeit einzig offizieller Hersteller. Original Bandring, ohne Band. 20,30 Gramm mit Bandring. Goldauflage der Krone und Beschriftung noch sehr gut erhalten, kleine Emailleschäden, sonst im herausragenden Zustand, zudem mit Trägerprovenienz von größter Seltenheit.
Johann Friedrich Karl II. v. Alvensleben (1778-1831)
Preußischer Generalleutnant
Er wurde am 7.9.1778 in Eichenbarleben geboren und war der jüngste Sohn des Landrates Gebhard XXVIII. v. Alvensleben (1734-1801) und von Johanna Caroline Christiana v. Alvensleben (1746-1787) aus dem Hause Calbe-Roda. Sein Vater erwarb 1783 das Gut Schochwitz und übertrug es ihm 1799. Johann Friedrich Karl heiratete am 10. Juni 1800 Caroline v. Hirschfeld (1783-1849), Tochter des preußischen Generals Karl Friedrich v. Hirschfeld, und hatte mit ihr elf Kinder, darunter den späteren Generalleutnant Hermann v. Alvensleben (1809-1887).
Bereits mit zwölf Jahren trat er im Juli 1791 als Gefreiterkoporal in das Infanterieregiment des Herzogs von Braunschweig ein, wurde im April 1793 Fähnrich und im Oktober 1797 - mit 19 Jahren - Seconde-Leutnant. In den Befreiungskriegen 1813 kämpfte er mit Auszeichnung bei Großgörschen, Bautzen, Dresden und in der Völkerschlacht bei Leipzig. Im Januar 1814 zum Oberst ernannt, führte er die preußischen Garden in der Schlacht von Paris am 30. März 1814 so erfolgreich, dass Zar Alexander I. ihm noch auf dem Schlachtfeld seinen eigenen St. Georgs-Orden überbringen ließ. Im Jahre 1817 wurde er zum Generalmajor befördert. Seit 1818 war er Kommandeur der 1. Gardedivision, seit 1820 Kommandeur der 2. Gardedivision. 1829 zum Generalleutnant befördert, musste er 1830 aus gesundheitlichen Gründen seinen Abschied nehmen.
Johann Friedrich Karl gehörte als Träger des Ordens Pour le Merite mit Eichenlaub, des Eisernen Kreuzes erster und zweiter Klasse, des Roten Adler-Ordens mit Eichenlaub erster Klasse und zahlreicher weiterer hoher Auszeichnungen zu den höchstdekorierten Offizieren der Preußischen Armee. Seine Krankheit und sein früher Tod am 12.2.1831 im Alter von 52 Jahren beendete seine weitere militärische Karriere.
Literatur
Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvensleben und seinen Gütern. Dritter Theil. 1829, S. 423-427.
Carl Gebhard (nach anderen Nachrichten Johann Friedrich Carl) von Alvensleben. Neuer Nekrolog der Deutschen. Ilmenau 1833, S. 136-138
Hermann Müller-Bohn: Die Deutschen Befreiungskriege. Zweiter Band,. Berlin o.J (ca 1910) Kittel Historischer Verlag, S. 805
Hellmut Kretzschmar: Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvensleben seit 1800. Burg 1930, S.146-148.
Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Bd. 7, Nr. 1294, S. 217-219.
Martin Wiehle: Börde-Persönlichkeiten: Biographisches Lexikon der Magdeburger Börde. Oschersleben 2001, S. 13.
Walter Müller: Karl von Alvensleben - Held der Befreiungskriege. Sonntags-Nachrichten; Halle, 19. Februar 2006, S. 7.
Foto: Familie von Alvensleben