Piloshelm mit Faltenrand und Stirnbügel, hellenistisch, 2. - frühes 1. Jhdt. v. Chr. Helm mit spitz zulaufender, ca. 22 cm hoher Kalotte, aus der frontal ein mittig spitz zulaufender Stirnbügel mit Voluten an den Seiten getrieben ist. In der Spitze eine ca. 6 mm breite Öffnung, darin noch Eisenreste der Verstiftung eines spitzkonischen, profilierten Knaufs, wie von Abbildungen des Helmtyps auf zeitgenössischen Münzen und Steindenkmälern bekannt. Der Rand ringsherum mit einer ca. 5,5 - 6 cm breiten Krempe ähnlich wie bei böotischen Helmen versehen, diese unterhalb der Voluten charakteristisch gefaltet. Nach spitzer Einkerbung mit drei scharfen Kanten wieder 7 cm waagrechter Verlauf, schließlich Knick nach unten zum leicht tiefgezogenen Nackenschirm. In der Krempe unterhalb der Voluten außen zwei kleine Löcher und knapp hinter dem Knick zum Nackenschirm hin zwei große. Ein drittes großes Loch befand sich mittig am Nackenschirm außen. Dort jedoch äußerer Rand des Loches ausgebrochen. Die Lochungen dienten der Befestigung von Lederriemen zur Fixierung des Helms. Auf der Seite der Kalotte keine Lötspuren oder Nietlöcher für die Befestigung der Scharniere von Wangenklappen erkennbar, wie auf zeitgenössischen Denkmälern oft abgebildet. Möglicherweise wie viele klassische Piloshelme oder böotische Helme ebenfalls ohne Wangenklappen und nur mit Lederriemen getragen. Abgesehen von geringfügigen Ausbrüchen am Rand der Krempe ist der Helm vollständig erhalten. Risse in der Krempe auf Unterseite mit dünnem Glasfasergewebe und Epoxidharz stabilisiert. Leichte Knickspuren in der Kalotte von antiken Deformierungen, wohl durch Kampfeinsatz bedingt und zeitgenössisch wieder ausgedengelt. Olivgrüne Patina auf großteils sehr guter metallischer Substanz. Seltener Helmtyp, durch einige, meist schlechter erhaltene Exemplare von Grabfunden des 2. - frühen 1. Jhdts. Südosteuropas bekannt. Berühmt ist die Abbildung des Helmtyps auf dem in Rom gefundenen Domitius Ahenobarbus-Relief (spätes 2. - 1. Jhdt. v. Chr.), das die Diskussion über den Einsatz in der spätrepublikanischen römischen Armee angeregt hat. Im Kunsthandel ist der Typ zuletzt 2004 verkauft worden (Christie's London, Sale 5524, Sammlung Guttmann, Los 127). Der ursprünglich schlechter erhaltene Helm mit starken Deformierungen und einigen Fehlstellen ungleich stärker restauriert und ergänzt (Hermann Born 1993: Restaurierung antiker Bronzewaffen. Sammlung Axel Guttmann Band II. Mainz. Beispiel VII, vier Seiten mit fünf Abb. ohne Seitenzählung). Hier liegt demgegenüber ein nur konserviertes, in der originalen Substanz nicht verändertes Exemplar vor. Süddeutsche Privatsammlung, erworben in den 1980er Jahren im Kunsthandel. Zustand: II - III A Hellenistic helmet of Pilos type with offset brim and brow element, 2nd - early 1st century BC The skull of the helmet, measuring circa 22 cm, tapering to a point, with a hammered brow element rising to a point in the centre front, with volutes on either side. An opening in the tip, circa 6 mm wide, still containing remnants of the iron pin of a conical, contoured knob with a peak, as seen in illustrations of this helmet type on contemporary coins and stone monuments. The circumferential folded brim, circa 5.5 - 6 cm wide, similar to those found on Boeotian helmets, offset in characteristic style below the volutes. A pointed indentation with three sharply delineated edges, brim then extends horizontally for 7 cm, before bending downwards to form the slightly elongated neck guard. Two small perforations in the outer edge of the brim below the volutes and two larger holes just behind the crease of the neck guard. The centre of the neck guard originally with a third large perforation on the lower edge however, the outer edge of the hole has broken off. Leather straps were looped through the perforations to fasten the helmet. On the side of the skull, no