Wilhelm Frick - eigenhändiger Brief an Albrecht von Graefe, Vorsitzender der DVFP und NSFB, vom 26. Januar 1925 Rund einen Monat nach Hitlers Haftentlassung schreibt Frick an Graefe, er habe "mit Herrn Hitler im Sinne Ihrer Anregung einer gemeinsamen Erklärung gesprochen. Herr Hitler ist in diesem Punkt ganz Ihrer Meinung und würde es dankbar begrüßen, wenn Sie selbst mit ihm noch in dieser Woche sprechen würden. Er hält das für zweckmäßiger, als wenn Sie in dieser wichtigen Sache durch Wulle und Reventlow vertreten werden. [...] Auch Ludendorff, den ich heute gesprochen habe, ist unbedingt für diese gemeinsame Erklärung, da er sich für die Reichsführerschaft und die völkischen (Wehr=) Verbände entschließen wird. [...] Ihr ergebenster Frick". Gefaltet.Albrecht von Graefe (1868 - 1933) war bereits 1918 an der Gründung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) beteiligt, die er 1922 verließ, um mit Reinhold Wulle und Wilhelm Henning die Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP) zu gründen, deren Vorsitz er bis 1928 innehatte. Nach dem Putschversuch vom 9. November 1923 wurden sowohl die NSDAP als auch die DVFP, die sich zuvor schon ihre Aktionsgebiete in Süd- (NSDAP) bzw. Nord- und Mitteldeutschland (DVFP) aufgeteilt hatten, reichsweit verboten. Bei den Reichstagswahlen im Mai und im Dezember 1924 traten beide Parteien mit einer Listenvereinigung an, erzielten ausgesprochen schlechte Ergebnisse und traten im Reichstag - gegen Hitlers Willen - als Fraktion "Nationalsozialistische Freiheitspartei" (NSFB) auf. Die hier geforderte gemeinsame Erklärung betrifft die beidseitig gewünschte Beendigung der Fraktionsarbeit, denn sowohl Hitler wollte die NSDAP aus dem Völkischen Bündnis lösen und zu einer "Führerpartei" ausbauen als auch die DVFP-Führung wollte wieder unabhängig sein. Bereits am 14. Februar 1925 legten somit Ludendorff, Strasser und Graefe den Fraktionsvorsitz für die NSFB nieder und gründeten die Deutschvölkische Freiheitsbewegung (DVFB), und am 27. Februar erfolgte die Neugründung der NSDAP.Wilhelm Frick, späterer Reichsminister des Innern und Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, war einer der 32 Abgeordneten der Listenvereinigung NSFB, die am 4. Mai 1924 in den Reichstag einzogen, dem er bis 1945 angehören sollte. Sammlung Bernhard Döring, Heidelberg. Zustand: II + Wilhelm Frick - eigenhändiger Brief an Albrecht von Graefe, Vorsitzender der DVFP und NSFB, vom 26. Januar 1925 Rund einen Monat nach Hitlers Haftentlassung schreibt Frick an Graefe, er habe "mit Herrn Hitler im Sinne Ihrer Anregung einer gemeinsamen Erklärung gesprochen. Herr Hitler ist in diesem Punkt ganz Ihrer Meinung und würde es dankbar begrüßen, wenn Sie selbst mit ihm noch in dieser Woche sprechen würden. Er hält das für zweckmäßiger, als wenn Sie in dieser wichtigen Sache durch Wulle und Reventlow vertreten werden. [...] Auch Ludendorff, den ich heute gesprochen habe, ist unbedingt für diese gemeinsame Erklärung, da er sich für die Reichsführerschaft und die völkischen (Wehr=) Verbände entschließen wird. [...] Ihr ergebenster Frick". Gefaltet.Albrecht von Graefe (1868 - 1933) war bereits 1918 an der Gründung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) beteiligt, die er 1922 verließ, um mit Reinhold Wulle und Wilhelm Henning die Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP) zu gründen, deren Vorsitz er bis 1928 innehatte. Nach dem Putschversuch vom 9. November 1923 wurden sowohl die NSDAP als auch die DVFP, die sich zuvor schon ihre Aktionsgebiete in Süd- (NSDAP) bzw. Nord- und Mitteldeutschland (DVFP) aufgeteilt hatten, reichsweit verboten. Bei den Reichstagswahlen im Mai und im Dezember 1924 traten beide Parteien mit einer Listenvereinigung an, erzielten ausgesprochen schlechte Ergebnisse und traten im Reichstag - gegen Hitlers Willen - als Fraktion "Nationalsozialistische Freiheitspartei" (NSFB) auf. Die hier geforderte gemeinsame Erklärung