GFM Erhard Milch (1892 - 1972) - Feldmarschallstab Gold, Silber und Emaille. Länge 48,9 cm. Gewicht 968 g. Auf einem silbernen Rohr sind vier Reihen Ornamente doppelt versplintet: jeweils fünf goldene, ziselierte, nach links schauende Wehrmachtsadler und abwechselnd zwei oder drei schwarz emaillierte silberne Eiserne Kreuze und Balkenkreuze, insgesamt also 40 versetzt montierte Ornamente (ein Eisernes Kreuz fehlt), die Anordnung der Ornamente erfolgte hilfsweise über gravierte Linien, am Oberrand zwischen goldenen Balustern in von Hand ausgesägten Buchstaben die Inschrift "Der Führer dem Generalfeldmarschall Milch.", am Unterrand "Zum Freiheitskampf des Großdeutschen Volkes - 19. Juli 1940", die verschraubten goldenen Endstücke gleichen stilisierten achtkantigen korinthischen Kapitellen, deren Seiten mit gebundenem Eichenlaub verziert sind, auf den Schauseiten oben und unten befinden sich der Luftwaffenadler und das Balkenkreuz (im Zentrum gechipt), der ehedem hellblaue Samtbezug nur in Fragmenten unter den Ornamenten erhalten. Nach dem siegreichen Feldzug gegen Frankreich ernannte Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 19. Juli 1940 insgesamt 12 Generalfeldmarschälle, neun für das Heer und drei für die Luftwaffe, außerdem wurde Göring Reichsmarschall. Diese Vielzahl der Beförderungen war bis dahin einmalig in der preußischen und deutschen Geschichte - nur Napoleon hatte am Tag seiner Ernennung zum Kaiser der Franzosen 14 Marschälle und vier Ehrenmarschälle ernannt. Da die Übergabe der Stäbe nur vier Wochen später erfolgen sollte, musste die Fertigung auf verschiedene Juweliere verteilt werden, die Berliner Juweliere J. Godet & Sohn übernahmen die Fertigung der Marschallstäbe für die Luftwaffe und beauftragten die Hanauer Juweliere Birkner & Wohlfarter mit Teilarbeiten, insbesondere bei den Ornamenten. Die Kosten für die Marschallstäbe des Heeres lagen bei je 6.000 Reichsmark, die der Luftwaffe wurden etwas höher vergütet. Die Summe von 6.000 RM entsprach dabei dem dreifachen durchschnittlichen Jahresverdienst eines Arbeitnehmers. Erhard Milch (30. März 1892 Wilhelmshaven - 25. Januar 1972 Wuppertal). Milch trat 1910 als Fahnenjunker beim Fußartillerie-Regiment Nr. 1 in die kaiserliche Armee ein, 1915 wurde er bei der Artillerie-Flieger-Abteilung 205 eingesetzt, 1916 war er Adjutant der Artillerie-Fliegerschule Ost und dabei direkter Vorgesetzter Kurt Tucholskys, inzwischen wurden ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs erhielt der inzwischen zum Hauptmann beförderte Milch noch das Kommando über die "Jagdgruppe 6". Nach Kriegsende war Milch Führer der Freiwilligen Fliegerabteilung 412 beim Grenzschutz Ost, bis er 1920 Führer der Polizeifliegerstaffel Königsberg wurde. Milch war anschließend Direktor bei Junkers Luftverkehr und bei der 1926 gegründeten Deutschen Luft Hansa. Im Frühjahr 1933 wurde er auf Görings Wunsch Staatssekretär im Reichsluftfahrtministerium, dieses Amt behielt er auch weiter neben seinen zukünftigen militärischen Aufgaben. Hermann Göring verlieh ihm am 11. November 1935 das Gemeinsame Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten, im April 1936 trat er offiziell in die Luftwaffe ein und wurde zum General der Flieger befördert und am 1. Februar 1939 zum Generalinspekteur der Luftwaffe ernannt. Am 4. Mai 1940 führte ein erfolgreiches Frontkommando bei der Eroberung Norwegens zur Verleihung des Ritterkreuzes und er erwarb sich bei Hitler den Ruf, ein Mann zu sein, der das Wort "unmöglich" nicht kannte. Nach dem Westfeldzug erfolgte dann die Beförderung zum Generalfeldmarschall. Vgl. David Irving, Die Tragödie der deutschen Luftwaffe, Ullstein Verlag Berlin 1970, S. 148. Nach dem Tod von Ernst Udet, der das Amt des Generalluftzeugmeisters vor Milch innehatte, fiel ihm 1941 die Aufgabe zu, die Luftrüstung zu verbessern. Neben Albert Speer war Milch bis August 1944 die zentrale Figur der