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Das „Eingehurn“ des Würzburger Domherrn Andreas von Thüngen

In From Antiquity to Art Nouveau - The Bernard De...

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Köln
Elfenbein, graviert und geschwärzt, Bein, Gold, polychromes opakes Zellenschmelzemail, Edel- und Halbedelsteine. L 73 cm, oberer D ca. 7 cm.
Die Bearbeitung um 1550 – 65, die Goldmontierung Nürnberg, zugeschrieben, Umkreis Wenzel Jamnitzer.

Beide Enden des schmalen, sehr weißen gebogenen Elefantenstoßzahns sind mit fein gravierten und farbig emaillierten Goldmanschetten umfasst. Am breiten Ende befindet sich ein Deckel mit zwei Scharnieren und jeweils einem an einer Kette befestigten Durchschussriegel. Der Deckel besteht aus dem Rosenstück eines verwachsenen Rehbockgehörns. Den Deckelrand umfasst eine Goldmontierung mit zweireihigem geschwärztem Schriftband:
„HER GEORG VON FRONSPERG HAT MICH GEBN/ HER CVNRADEN VON BAIMLBERG EBN/ HER CONRAD HAT MIT MIR VEREHRT/ HER ANDRESSEN VON THVNGEN WERT“. Auf der Innenseite ist ein schwarzweiß emailliertes Rundmedaillon mit dem Allianzwappen der Genannten appliziert.

Die Manschetten zu beiden Hornenden sind dekoriert mit vegetabilen Ranken nach Peter Flötner in vertieften, schwarz, weiß und blau emaillierten Fondfeldern. Unter einem Scharnier ist ein sehr fein geschnittener Bergkristall als Siegelstein eingefügt, unterlegt mit rotem Lack und Metallfolien, mit dem Wappen des Andreas von Thüngen und dem Monogramm „EVT“ für Endres von Thüngen. Unter dem zweiten, entgegengesetzten Scharnier befindet sich ein oktogonal geschliffener Smaragd, der später eingefügt wurde. Jeweils drei weitere Steine in präzisen größeren und kleineren, von plastischen Kordeln umlegten Zargenfassungen zieren die Seiten der Montierung:
1. Chromchalcedon-Gemme mit einem Satyr, bekleidet mit Nebris, links einen Hirtenstab haltend, 1. Jh. n. Chr.
2. Transluzide Karneol-Gemme in sehr feinem Stil. Venus in Chiton mit Zepter und Salbgefäß, rechts ein Eros mit einem Granatapfel an einem Stab, links Eros mit zum Gruß erhobener Hand, frühe römische Kaiserzeit, 1. Jh. n. Chr.
3. Karneol-Gemme mit nach links schreitendem Lyra spielendem Kentauros, den Thyrsosstab geschultert, augusteisch, Ende 1. Jh. v. Chr.
4. Transluzide Karneol-Gemme mit Kopf eines Cupido oder eines Kindes in sehr feinem plastischen Stil, 1./2. Jh. n. Chr.
5. Vierschichtiger Lagenachat-Kameo mit dem Kopf eines Orientalen nach links, Italien, 16. Jh.
6. Granat-Gemme mit einem Satyrkopf nach links, Ende 1. Jh. v. Chr.
Direkt unter der Goldmontierung läuft ein Band mit den vier gravierten Wappen seiner Großeltern, jeweils bezeichnet „VATTER THVNG“ (väterlicher Großvater Weiprecht I.), „MVT:VAET V RENEC“ (mütterlicher Großvater Philipp Voit von Rieneck), „VATT:MVT: STEINRVCK“ (väterliche Großmutter Jutta von Steinau von Steinrück) und „MVT:MVT TRVCKS/V WECZ: HAVS“ (mütterliche Großmutter Anna Truchseß von Wetzhausen).
Auf der Oberseite, der schmalen Innenkante des Horns ist ein vertikales Spruchband graviert:
„ANNO 1536 AN S MARX TAG 25. APRILIS IST DER HOF ZV THVNGEN NEBEN NOCH. 44. TACHEN ABGEBRANT. VND DARDVRCH DER ERWIRDIG VND EDEL HERR ANDREAS VON THVNGEN THVMHER ZV WIRTZB: VND PROBST ZV.S. / BVRCHARD DOSELBST VERVRSACHT WORDEN DEN SELBEN SEINEN BRVEDERN. VND ERBEN ZV EHREN WIDER VON GRVND VND AVF SEINEN EIGNEN CHOSTEN BAVEN ZV LASSEN VND IST IM AVFBAVEN VNDER DER SCHEVRN DIS EINGEHVRN MIT SAMBT DEM THIER SO GAR VERWESEN. XXIIII. WERCK SCHVCH. TIEF VNDER DER ERDEN“.
Beide Außenseiten des Horns sind dekoriert mit elf gravierten, geschwärzten, durch Säulen voneinander getrennte Szenen. Nach jeweils acht Bildern aus der Passion Christi, die in der Mehrzahl der 1507-1512 entstandenen Kupferstichpassion Albrecht Dürers folgen ebenso wie dem zu seiner Apostelgeschichte gehörenden Blatt „Petrus und Johannes heilen den Lahmen“ von 1513, kommen drei bezeichnete Heilige: der Hl. Andreas als Namenspatron des Andreas von Thüngen und Patron des Würzburger Doms und der als Schutzheiliger des Bistums Würzburg verehrte Hl. Kilian, auf der anderen Seite der erste Bischof Würzburgs „S. BVRCKHA“(rdus), der die Gebeine Kilians erhoben hatte, flankiert von den Ritter- und Reichsheiligen „GREGORIVS“ und „S. MORICIVS“ für das der Reichsritterschaft angehörende Haus Thüngen. Der Hl. Andreas und die Hl. Maria sind von Kupferstichvorlagen von Hans Sebald Beham inspiriert. Auf den Kapitellen zwischen den Heiligen befinden sich gravierte Wappenschilde des Fürstbischofs Konrad von Thüngen (1466 - 1540), des zu seiner Zeit tätigen Dompropsts Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1497 - 1536) und des Domdekans Johann von Guttenberg (1460 - 1538), ein weiteres zeigt das Wappentier der vor und nach Konrad von Thüngen regierenden Bischöfe aus dem Haus Bibra.
Die Goldmontierung der Hornspitze entspricht der oberen Montierung. Zwei prägnante ovale Zargenfassungen umschließen zwei flächige ovale Gemmen und einen Kameo auf der Hornspitze.
1. Rote Jaspis-Gemme mit Minerva auf einem Trophäenbündel sitzend, rechts ein auffliegender Eros, vor ihr zwei Standarten, wohl Italien, 16. Jh.
2. Gnostische Hämatit-Gemme mit einem anubisköpfigen Mann in Rüstung und Dreizack über einem Krokodil, links Cornucopia und Adler, rechts Krabbe und Hathorkrone auf Tisch, oben Skorpion, römisch-ägyptisch, 2./3. Jh. n. Chr.
3. Transluzider Karneol-Kameo mit dem diademisierten Kopf einer Frau (Venus?) mit gescheiteltem Haar in sehr feinem Stil, 1./2. Jh. n. Chr.

Wir danken Kai Scheuermann, Köln, für die Beschreibung der Gemmen und Kameen.



Elfenbein war über das gesamte Mittelalter und die Renaissance so selten und teuer wie Gold und Edelsteine. Schon kleinste Stücke wurden preziös gefasst und aufwändig miniaturhaft beschnitzt. Das Auftauchen eines ganzen Elefantenzahns stellte also eine große Rarität dar. Dieser hier vorgestellte Zahn von 72 cm Länge ist in purem Gold gefasst und bestückt mit zahlreichen antiken Gemmen und Kameos, vertieft und erhaben geschnittenen Schmucksteinen. Das abnorm verwachsene Gehörn eines Rehbocks bildet den Deckel. Diese Zusammenstellung, Elefantenzahn und Rehbock, auch die preziöse Veredelung kennzeichnen das Objekt als etwas ganz Besonderes. Doch wie besonders dieses Objekt tatsächlich ist, wird erst deutlich, wenn man beginnt, den dichten und „sprechenden“ Dekor genauer zu betrachten.

Mithilfe des Deckels und der unteren Manschette wurde der ausgehöhlte Elfenbeinzahn zum Trinkhorn, auch wenn diese Funktion eher symbolisch als konkret zu verstehen ist. Eine alternative Verwendung, belegt durch zahlreiche Objekte in Kunstkammern, wäre der Olifant, ein Blasinstrument. Dafür hat sich Andreas von Thüngen aber nicht entschieden.

Beim Aufklappen des Deckels fällt die aufwändige Rundmanschette um den Deckelrand ins Auge. Die Gravur in lateinischen Versalien gibt uns Auskunft über die Vorbesitzer. Georg von Fronsberg/ Frundsberg (1473 - 1528) war ein hochrangiger Soldat in den Diensten des habsburgischen Kaisers. Sein Antlitz ist uns bekannt, denn er wurde von Christoph Amberger porträtiert (heute Gemäldegalerie SMPK). Als Frundsberg 1527 einen Schlaganfall erlitt, übernahm Konrad von Bemelberg das Amt des Oberbefehlshabers. Sowohl Frundsberg als auch Bemelberg waren mit Eberhard, Wilhelm und Kasper von Thüngen (Brüder des Andreas von Thüngen) auf gemeinsamen Kriegszügen in Frankreich und Italien, alle drei Brüder verloren dabei ihr Leben. Aus Verbundenheit oder zum Trost schenkte Bemelberg Andreas von Thüngen den Elfenbeinzahn. Auch von Konrad von Bemelberg kennen wir ein Bildnis, ein ganzfiguriges Porträt in voller Rüstung, in seinem 71. Lebensjahr 1565 von Petrus Dorisy gemalt. Es hängt heute im Kunsthistorischen Museum Wien. Fronsberg und Bemelberg waren also beide der Kunst gegenüber sehr aufgeschlossen, vermutlich passionierte Sammler, was den Besitz eines solch kostbaren Horns, der auch für hochrangige Militärs nicht selbstverständlich ist, erklären würde.

Andreas von Thüngen entstammte einer fränkischen Uradelsfamilie mit gleichnamigem Stammhaus im Werntal. Der Ort Thüngen wird am 9. Februar 788 erstmals urk
Engraved and blackened ivory, bone, gold, polychrome opaque enamel, precious and semi-precious stones. L 73 cm, upper D ca. 7 cm.
Carved circa 1550 – 65, the gold mountings attributed to Nuremberg, circle of Wenzel Jamnitzer.

Both ends of this slender, very white elephant tusk are fitted with finely engraved and enamelled gold collars. The broad end has a lid with two hinges and bolts attached to a chain. The lid is made from the end of a malformed roebuck antler. The edge of the lid is encompassed by a gold mounting ring with a two-line inscription in blackened lettering: “HER GEORG VON FRONSPERG HAT MICH GEBN/ HER CVNRADEN VON BAIMLBERG EBN/ HER CONRAD HAT MIT MIR VEREHRT/ HER ANDRESSEN VON THVNGEN WERT”. The inside of the lid is inset with a black and white enamelled medallion bearing the arms of alliance of said persons. The collars at both ends of the tusk are decorated with foliate scrolls after designs by Peter Flötner, picked out in indented fields of black, white and blue enamel. A quartz crystal seal backed with red lacquer and metal foil has been inserted under one of the hinges. The seal is finely carved with the coat-of-arms of Andreas von Thüngen and the monogram “EVT” for Endres von Thüngen. Beneath the second hinge is an octagonally cut emerald that was added later. The mountings are encrusted with a further three gemstones in precisely modelled bezel settings in varying sizes surrounded by raised cord designs. The stones comprise of: 1.) Chromium chalcedony intaglio carved with a satyr dressed in a nebris holding a shepherd's crook in his left hand, 1st century A.D. 2.) Translucent carnelian intaglio carved with a very fine depiction of Venus in a chiton with a sceptre and an ointment jar, to her right Cupid with a pomegranate on a stick, to the left Cupid raising his hand in greeting, early Roman imperial era, 1st century A.D. 3.) Carnelian intaglio with a centaur striding left playing a lyre and carrying a thyrsus over his shoulder, Augustinian, late 1st century B.C. 4.) Translucent carnelian intaglio finely carved with the head of Cupid or a child in a three-dimensional manner, 1st / 2nd century A.D. 5.) Layered agate cameo carved with the head of an Oriental figure facing left, Italy, 16th century. 6.) Garnet intaglio carved with the head of a satyr facing left, late 1st century B.C.
Directly under the gold mountings is a band engraved with the coats-of-arms of his four grandparents, each inscribed “VATTER THVNG” (grandfather on his father's side, Weiprecht I.), “MVT:VAET V RENEC” (grandfather on his mother's side, Philipp Voit von Rieneck), “VATT:MVT: STEINRVCK” (grandmother on his father's side, Jutta von Steinau von Steinrück) and ”MVT:MVT TRVCKS/V WECZ: HAVS“ (grandmother on his mother's side, Anna Truchseß von Wetzhausen). Engraved on the upper face in the narrow inner edge of the tusk with a vertical banderole inscribed: “ANNO 1536 AN S MARX TAG 25. APRILIS IST DER HOF ZV THVNGEN NEBEN NOCH. 44. TACHEN ABGEBRANT. VND DARDVRCH DER ERWIRDIG VND EDEL HERR ANDREAS VON THVNGEN THVMHER ZV WIRTZB: VND PROBST ZV.S. / BVRCHARD DOSELBST VERVRSACHT WORDEN DEN SELBEN SEINEN BRVEDERN. VND ERBEN ZV EHREN WIDER VON GRVND VND AVF SEINEN EIGNEN CHOSTEN BAVEN ZV LASSEN VND IST IM AVFBAVEN VNDER DER SCHEVRN DIS EINGEHVRN MIT SAMBT DEM THIER SO GAR VERWESEN. XXIIII. WERCK SCHVCH. TIEF VNDER DER ERDEN”. Both outer faces of the tusk decorated with eleven engraved and black pigmented scenes divided by columns. The eight scenes from the Passion of Christ, the majority of which based on Albrecht Dürer's engraved Passion of 1507-1512 and one on his sheet “Peter and John heal a lame man” from his Apostles series of 1513, are followed by three labelled depictions of the Virgin Mary and the saints Andrew, the namesake of Andreas von Thüngen and patron of Würzburg cathedral, and Kilian, the patron of the bishopric of Würzburg. On the other side are “S. BVRCKHA”(rdus), who unearthed the relics of Saint Kilian, flanked by the imperial warrior saints “GREGORIVS” and “S. MORICIVS”, as the house of Thüngen was an imperial knightly house. Saint Andrew and the Virgin Mary are based on engravings by Hans Sebald Beham. The capitals of the columns that separate the saints crowned with shields emblazoned with the arms of Prince Bishop Konrad von Thüngen (1466 – 1540), the cathedral dean Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1497 – 1536) who was active during Konrad's times, and the cathedral deacon Johann von Guttenberg (1460 – 1538). Another depicts the heraldic charge of the bishops from the house of Bibra, who served before and after Konrad von Thüngen. The gold mountings of the tip of the horn correspond with those of the top. The band is encrusted with two striking oval bezel settings containing two flat oval intaglios and a cameo at the tip of the horn. 1.) Red jasper intaglio carved with a depiction of Minerva sitting on a trophy bundle beside Cupid in flight on her right and with two standards before her, presumably Italy, 16th century. 2.) Gnostic haematite intaglio carved with a man with the head of Anubis in armour with a trident above a crocodile and beside a cornucopia and an eagle on the left and a crab and the crown of Hathor on a table, above them a scorpion, Egypto-Roman, 2nd - 3rd century A.D. 3.) Translucent carnelian intaglio finely carved with the head of a woman wearing a diadem (possibly Venus) with parted hair, 1st - 2nd century A.D.
We would like to thank Kai Scheuermann in Cologne for his descriptions of the intaglios and cameos.

Throughout the Middle Ages and the Renaissance, ivory was as rare and expensive as gold and precious stones. Even the smallest pieces were preciously set and elaborately carved in miniature. The appearance of a whole elephant tusk was therefore a great rarity. This tusk, measuring 72 cm in length, is set in pure gold and studded with numerous ancient intaglios and cameos, gemstones with indented or raised carving. The lid is inset with an abnormally formed roebuck horn. This combination of ivory and horn, as well as the opulent carvings and mountings mark this object out as something very special. However, it only becomes apparent just how special it is upon closer examination of the expressive carved decoration. The hollowed out ivory tusk has been converted into a drinking horn with the help of the lid and collar mountings, although this function is more symbolic than literal. Another use for tusks such as these was to convert them into an oliphants, a kind of wind instrument often found in cabinets of curiosities, but Andreas von Thüngen apparently decided against this. Upon opening the lid, the first thing that catches one's eye is the elaborate round collar around its edge. The inscription in Latin capital letters provides us with information about the work's previous owners. Georg von Fronsberg/ Frundsberg (1473 - 1528) was a high-ranking soldier in the service of the Habsburg emperor. We know what he looked like because he was portrayed by Christoph Amberger (a work which is today housed in the picture gallery of the SMPK). When Frundsberg suffered a stroke in 1527, Konrad von Bemelberg took over as commander-in-chief. Both Frundsberg and Bemelberg accompanied Eberhard, Wilhelm and Kasper von Thüngen (brothers of Andreas von Thüngen) on war campaigns in France and Italy, during which all three brothers lost their lives. Bemelberg gave Andreas von Thüngen the ivory tusk out of compassion or solidarity. We also know of a portrait of Konrad von Bemelberg, namely a full-length depiction in full armour, painted in 1565 by Petrus Dorisy when he was 71 years old. The work today hangs in the Kunsthistorisches Museum in Vienna. It is therefore to be assumed that both Fronsberg and Bemelberg were very open-minded towards art and were probably passionate collectors. This would explain the ownership of such a precious elephant tusk, which was an unusual item to be found even in the p
Elfenbein, graviert und geschwärzt, Bein, Gold, polychromes opakes Zellenschmelzemail, Edel- und Halbedelsteine. L 73 cm, oberer D ca. 7 cm.
Die Bearbeitung um 1550 – 65, die Goldmontierung Nürnberg, zugeschrieben, Umkreis Wenzel Jamnitzer.

Beide Enden des schmalen, sehr weißen gebogenen Elefantenstoßzahns sind mit fein gravierten und farbig emaillierten Goldmanschetten umfasst. Am breiten Ende befindet sich ein Deckel mit zwei Scharnieren und jeweils einem an einer Kette befestigten Durchschussriegel. Der Deckel besteht aus dem Rosenstück eines verwachsenen Rehbockgehörns. Den Deckelrand umfasst eine Goldmontierung mit zweireihigem geschwärztem Schriftband:
„HER GEORG VON FRONSPERG HAT MICH GEBN/ HER CVNRADEN VON BAIMLBERG EBN/ HER CONRAD HAT MIT MIR VEREHRT/ HER ANDRESSEN VON THVNGEN WERT“. Auf der Innenseite ist ein schwarzweiß emailliertes Rundmedaillon mit dem Allianzwappen der Genannten appliziert.

Die Manschetten zu beiden Hornenden sind dekoriert mit vegetabilen Ranken nach Peter Flötner in vertieften, schwarz, weiß und blau emaillierten Fondfeldern. Unter einem Scharnier ist ein sehr fein geschnittener Bergkristall als Siegelstein eingefügt, unterlegt mit rotem Lack und Metallfolien, mit dem Wappen des Andreas von Thüngen und dem Monogramm „EVT“ für Endres von Thüngen. Unter dem zweiten, entgegengesetzten Scharnier befindet sich ein oktogonal geschliffener Smaragd, der später eingefügt wurde. Jeweils drei weitere Steine in präzisen größeren und kleineren, von plastischen Kordeln umlegten Zargenfassungen zieren die Seiten der Montierung:
1. Chromchalcedon-Gemme mit einem Satyr, bekleidet mit Nebris, links einen Hirtenstab haltend, 1. Jh. n. Chr.
2. Transluzide Karneol-Gemme in sehr feinem Stil. Venus in Chiton mit Zepter und Salbgefäß, rechts ein Eros mit einem Granatapfel an einem Stab, links Eros mit zum Gruß erhobener Hand, frühe römische Kaiserzeit, 1. Jh. n. Chr.
3. Karneol-Gemme mit nach links schreitendem Lyra spielendem Kentauros, den Thyrsosstab geschultert, augusteisch, Ende 1. Jh. v. Chr.
4. Transluzide Karneol-Gemme mit Kopf eines Cupido oder eines Kindes in sehr feinem plastischen Stil, 1./2. Jh. n. Chr.
5. Vierschichtiger Lagenachat-Kameo mit dem Kopf eines Orientalen nach links, Italien, 16. Jh.
6. Granat-Gemme mit einem Satyrkopf nach links, Ende 1. Jh. v. Chr.
Direkt unter der Goldmontierung läuft ein Band mit den vier gravierten Wappen seiner Großeltern, jeweils bezeichnet „VATTER THVNG“ (väterlicher Großvater Weiprecht I.), „MVT:VAET V RENEC“ (mütterlicher Großvater Philipp Voit von Rieneck), „VATT:MVT: STEINRVCK“ (väterliche Großmutter Jutta von Steinau von Steinrück) und „MVT:MVT TRVCKS/V WECZ: HAVS“ (mütterliche Großmutter Anna Truchseß von Wetzhausen).
Auf der Oberseite, der schmalen Innenkante des Horns ist ein vertikales Spruchband graviert:
„ANNO 1536 AN S MARX TAG 25. APRILIS IST DER HOF ZV THVNGEN NEBEN NOCH. 44. TACHEN ABGEBRANT. VND DARDVRCH DER ERWIRDIG VND EDEL HERR ANDREAS VON THVNGEN THVMHER ZV WIRTZB: VND PROBST ZV.S. / BVRCHARD DOSELBST VERVRSACHT WORDEN DEN SELBEN SEINEN BRVEDERN. VND ERBEN ZV EHREN WIDER VON GRVND VND AVF SEINEN EIGNEN CHOSTEN BAVEN ZV LASSEN VND IST IM AVFBAVEN VNDER DER SCHEVRN DIS EINGEHVRN MIT SAMBT DEM THIER SO GAR VERWESEN. XXIIII. WERCK SCHVCH. TIEF VNDER DER ERDEN“.
Beide Außenseiten des Horns sind dekoriert mit elf gravierten, geschwärzten, durch Säulen voneinander getrennte Szenen. Nach jeweils acht Bildern aus der Passion Christi, die in der Mehrzahl der 1507-1512 entstandenen Kupferstichpassion Albrecht Dürers folgen ebenso wie dem zu seiner Apostelgeschichte gehörenden Blatt „Petrus und Johannes heilen den Lahmen“ von 1513, kommen drei bezeichnete Heilige: der Hl. Andreas als Namenspatron des Andreas von Thüngen und Patron des Würzburger Doms und der als Schutzheiliger des Bistums Würzburg verehrte Hl. Kilian, auf der anderen Seite der erste Bischof Würzburgs „S. BVRCKHA“(rdus), der die Gebeine Kilians erhoben hatte, flankiert von den Ritter- und Reichsheiligen „GREGORIVS“ und „S. MORICIVS“ für das der Reichsritterschaft angehörende Haus Thüngen. Der Hl. Andreas und die Hl. Maria sind von Kupferstichvorlagen von Hans Sebald Beham inspiriert. Auf den Kapitellen zwischen den Heiligen befinden sich gravierte Wappenschilde des Fürstbischofs Konrad von Thüngen (1466 - 1540), des zu seiner Zeit tätigen Dompropsts Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1497 - 1536) und des Domdekans Johann von Guttenberg (1460 - 1538), ein weiteres zeigt das Wappentier der vor und nach Konrad von Thüngen regierenden Bischöfe aus dem Haus Bibra.
Die Goldmontierung der Hornspitze entspricht der oberen Montierung. Zwei prägnante ovale Zargenfassungen umschließen zwei flächige ovale Gemmen und einen Kameo auf der Hornspitze.
1. Rote Jaspis-Gemme mit Minerva auf einem Trophäenbündel sitzend, rechts ein auffliegender Eros, vor ihr zwei Standarten, wohl Italien, 16. Jh.
2. Gnostische Hämatit-Gemme mit einem anubisköpfigen Mann in Rüstung und Dreizack über einem Krokodil, links Cornucopia und Adler, rechts Krabbe und Hathorkrone auf Tisch, oben Skorpion, römisch-ägyptisch, 2./3. Jh. n. Chr.
3. Transluzider Karneol-Kameo mit dem diademisierten Kopf einer Frau (Venus?) mit gescheiteltem Haar in sehr feinem Stil, 1./2. Jh. n. Chr.

Wir danken Kai Scheuermann, Köln, für die Beschreibung der Gemmen und Kameen.



Elfenbein war über das gesamte Mittelalter und die Renaissance so selten und teuer wie Gold und Edelsteine. Schon kleinste Stücke wurden preziös gefasst und aufwändig miniaturhaft beschnitzt. Das Auftauchen eines ganzen Elefantenzahns stellte also eine große Rarität dar. Dieser hier vorgestellte Zahn von 72 cm Länge ist in purem Gold gefasst und bestückt mit zahlreichen antiken Gemmen und Kameos, vertieft und erhaben geschnittenen Schmucksteinen. Das abnorm verwachsene Gehörn eines Rehbocks bildet den Deckel. Diese Zusammenstellung, Elefantenzahn und Rehbock, auch die preziöse Veredelung kennzeichnen das Objekt als etwas ganz Besonderes. Doch wie besonders dieses Objekt tatsächlich ist, wird erst deutlich, wenn man beginnt, den dichten und „sprechenden“ Dekor genauer zu betrachten.

Mithilfe des Deckels und der unteren Manschette wurde der ausgehöhlte Elfenbeinzahn zum Trinkhorn, auch wenn diese Funktion eher symbolisch als konkret zu verstehen ist. Eine alternative Verwendung, belegt durch zahlreiche Objekte in Kunstkammern, wäre der Olifant, ein Blasinstrument. Dafür hat sich Andreas von Thüngen aber nicht entschieden.

Beim Aufklappen des Deckels fällt die aufwändige Rundmanschette um den Deckelrand ins Auge. Die Gravur in lateinischen Versalien gibt uns Auskunft über die Vorbesitzer. Georg von Fronsberg/ Frundsberg (1473 - 1528) war ein hochrangiger Soldat in den Diensten des habsburgischen Kaisers. Sein Antlitz ist uns bekannt, denn er wurde von Christoph Amberger porträtiert (heute Gemäldegalerie SMPK). Als Frundsberg 1527 einen Schlaganfall erlitt, übernahm Konrad von Bemelberg das Amt des Oberbefehlshabers. Sowohl Frundsberg als auch Bemelberg waren mit Eberhard, Wilhelm und Kasper von Thüngen (Brüder des Andreas von Thüngen) auf gemeinsamen Kriegszügen in Frankreich und Italien, alle drei Brüder verloren dabei ihr Leben. Aus Verbundenheit oder zum Trost schenkte Bemelberg Andreas von Thüngen den Elfenbeinzahn. Auch von Konrad von Bemelberg kennen wir ein Bildnis, ein ganzfiguriges Porträt in voller Rüstung, in seinem 71. Lebensjahr 1565 von Petrus Dorisy gemalt. Es hängt heute im Kunsthistorischen Museum Wien. Fronsberg und Bemelberg waren also beide der Kunst gegenüber sehr aufgeschlossen, vermutlich passionierte Sammler, was den Besitz eines solch kostbaren Horns, der auch für hochrangige Militärs nicht selbstverständlich ist, erklären würde.

Andreas von Thüngen entstammte einer fränkischen Uradelsfamilie mit gleichnamigem Stammhaus im Werntal. Der Ort Thüngen wird am 9. Februar 788 erstmals urk
Engraved and blackened ivory, bone, gold, polychrome opaque enamel, precious and semi-precious stones. L 73 cm, upper D ca. 7 cm.
Carved circa 1550 – 65, the gold mountings attributed to Nuremberg, circle of Wenzel Jamnitzer.

Both ends of this slender, very white elephant tusk are fitted with finely engraved and enamelled gold collars. The broad end has a lid with two hinges and bolts attached to a chain. The lid is made from the end of a malformed roebuck antler. The edge of the lid is encompassed by a gold mounting ring with a two-line inscription in blackened lettering: “HER GEORG VON FRONSPERG HAT MICH GEBN/ HER CVNRADEN VON BAIMLBERG EBN/ HER CONRAD HAT MIT MIR VEREHRT/ HER ANDRESSEN VON THVNGEN WERT”. The inside of the lid is inset with a black and white enamelled medallion bearing the arms of alliance of said persons. The collars at both ends of the tusk are decorated with foliate scrolls after designs by Peter Flötner, picked out in indented fields of black, white and blue enamel. A quartz crystal seal backed with red lacquer and metal foil has been inserted under one of the hinges. The seal is finely carved with the coat-of-arms of Andreas von Thüngen and the monogram “EVT” for Endres von Thüngen. Beneath the second hinge is an octagonally cut emerald that was added later. The mountings are encrusted with a further three gemstones in precisely modelled bezel settings in varying sizes surrounded by raised cord designs. The stones comprise of: 1.) Chromium chalcedony intaglio carved with a satyr dressed in a nebris holding a shepherd's crook in his left hand, 1st century A.D. 2.) Translucent carnelian intaglio carved with a very fine depiction of Venus in a chiton with a sceptre and an ointment jar, to her right Cupid with a pomegranate on a stick, to the left Cupid raising his hand in greeting, early Roman imperial era, 1st century A.D. 3.) Carnelian intaglio with a centaur striding left playing a lyre and carrying a thyrsus over his shoulder, Augustinian, late 1st century B.C. 4.) Translucent carnelian intaglio finely carved with the head of Cupid or a child in a three-dimensional manner, 1st / 2nd century A.D. 5.) Layered agate cameo carved with the head of an Oriental figure facing left, Italy, 16th century. 6.) Garnet intaglio carved with the head of a satyr facing left, late 1st century B.C.
Directly under the gold mountings is a band engraved with the coats-of-arms of his four grandparents, each inscribed “VATTER THVNG” (grandfather on his father's side, Weiprecht I.), “MVT:VAET V RENEC” (grandfather on his mother's side, Philipp Voit von Rieneck), “VATT:MVT: STEINRVCK” (grandmother on his father's side, Jutta von Steinau von Steinrück) and ”MVT:MVT TRVCKS/V WECZ: HAVS“ (grandmother on his mother's side, Anna Truchseß von Wetzhausen). Engraved on the upper face in the narrow inner edge of the tusk with a vertical banderole inscribed: “ANNO 1536 AN S MARX TAG 25. APRILIS IST DER HOF ZV THVNGEN NEBEN NOCH. 44. TACHEN ABGEBRANT. VND DARDVRCH DER ERWIRDIG VND EDEL HERR ANDREAS VON THVNGEN THVMHER ZV WIRTZB: VND PROBST ZV.S. / BVRCHARD DOSELBST VERVRSACHT WORDEN DEN SELBEN SEINEN BRVEDERN. VND ERBEN ZV EHREN WIDER VON GRVND VND AVF SEINEN EIGNEN CHOSTEN BAVEN ZV LASSEN VND IST IM AVFBAVEN VNDER DER SCHEVRN DIS EINGEHVRN MIT SAMBT DEM THIER SO GAR VERWESEN. XXIIII. WERCK SCHVCH. TIEF VNDER DER ERDEN”. Both outer faces of the tusk decorated with eleven engraved and black pigmented scenes divided by columns. The eight scenes from the Passion of Christ, the majority of which based on Albrecht Dürer's engraved Passion of 1507-1512 and one on his sheet “Peter and John heal a lame man” from his Apostles series of 1513, are followed by three labelled depictions of the Virgin Mary and the saints Andrew, the namesake of Andreas von Thüngen and patron of Würzburg cathedral, and Kilian, the patron of the bishopric of Würzburg. On the other side are “S. BVRCKHA”(rdus), who unearthed the relics of Saint Kilian, flanked by the imperial warrior saints “GREGORIVS” and “S. MORICIVS”, as the house of Thüngen was an imperial knightly house. Saint Andrew and the Virgin Mary are based on engravings by Hans Sebald Beham. The capitals of the columns that separate the saints crowned with shields emblazoned with the arms of Prince Bishop Konrad von Thüngen (1466 – 1540), the cathedral dean Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1497 – 1536) who was active during Konrad's times, and the cathedral deacon Johann von Guttenberg (1460 – 1538). Another depicts the heraldic charge of the bishops from the house of Bibra, who served before and after Konrad von Thüngen. The gold mountings of the tip of the horn correspond with those of the top. The band is encrusted with two striking oval bezel settings containing two flat oval intaglios and a cameo at the tip of the horn. 1.) Red jasper intaglio carved with a depiction of Minerva sitting on a trophy bundle beside Cupid in flight on her right and with two standards before her, presumably Italy, 16th century. 2.) Gnostic haematite intaglio carved with a man with the head of Anubis in armour with a trident above a crocodile and beside a cornucopia and an eagle on the left and a crab and the crown of Hathor on a table, above them a scorpion, Egypto-Roman, 2nd - 3rd century A.D. 3.) Translucent carnelian intaglio finely carved with the head of a woman wearing a diadem (possibly Venus) with parted hair, 1st - 2nd century A.D.
We would like to thank Kai Scheuermann in Cologne for his descriptions of the intaglios and cameos.

Throughout the Middle Ages and the Renaissance, ivory was as rare and expensive as gold and precious stones. Even the smallest pieces were preciously set and elaborately carved in miniature. The appearance of a whole elephant tusk was therefore a great rarity. This tusk, measuring 72 cm in length, is set in pure gold and studded with numerous ancient intaglios and cameos, gemstones with indented or raised carving. The lid is inset with an abnormally formed roebuck horn. This combination of ivory and horn, as well as the opulent carvings and mountings mark this object out as something very special. However, it only becomes apparent just how special it is upon closer examination of the expressive carved decoration. The hollowed out ivory tusk has been converted into a drinking horn with the help of the lid and collar mountings, although this function is more symbolic than literal. Another use for tusks such as these was to convert them into an oliphants, a kind of wind instrument often found in cabinets of curiosities, but Andreas von Thüngen apparently decided against this. Upon opening the lid, the first thing that catches one's eye is the elaborate round collar around its edge. The inscription in Latin capital letters provides us with information about the work's previous owners. Georg von Fronsberg/ Frundsberg (1473 - 1528) was a high-ranking soldier in the service of the Habsburg emperor. We know what he looked like because he was portrayed by Christoph Amberger (a work which is today housed in the picture gallery of the SMPK). When Frundsberg suffered a stroke in 1527, Konrad von Bemelberg took over as commander-in-chief. Both Frundsberg and Bemelberg accompanied Eberhard, Wilhelm and Kasper von Thüngen (brothers of Andreas von Thüngen) on war campaigns in France and Italy, during which all three brothers lost their lives. Bemelberg gave Andreas von Thüngen the ivory tusk out of compassion or solidarity. We also know of a portrait of Konrad von Bemelberg, namely a full-length depiction in full armour, painted in 1565 by Petrus Dorisy when he was 71 years old. The work today hangs in the Kunsthistorisches Museum in Vienna. It is therefore to be assumed that both Fronsberg and Bemelberg were very open-minded towards art and were probably passionate collectors. This would explain the ownership of such a precious elephant tusk, which was an unusual item to be found even in the p

From Antiquity to Art Nouveau - The Bernard De Leye Collection

Auktionsdatum
Lose: 266
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
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50667
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Henrik  Hanstein,

sworn public auctioneer

 

 

 

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7.    Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut aus­ bieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter https://www.lempertz.com/de/datenschutzerklaerung.html

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Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet.

Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung).

Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer­Identifikationsnummer – auch  an Unternehmen in EU­Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Die Gebühr beträgt maximal € 12.500. Bei Zahlungen über einem Betrag von EUR 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von EUR 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selber in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr­ und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10.    Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + gesetzliche MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind  in Euro zu tätigen. Der Antrag auf Umschreibung einer Rechnung auf einen anderen Kunden als den Bieter muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Lempertz behält sich die Durchführung der Umschreibung vor. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11.    Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12.    Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur ein­ lagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs­ und Lagerkosten berechnet.

13.    Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN­Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

 

Henrik Hanstein,

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