Los

2003

Südniederländischer Meister (Brüssel?) um 1500, Die Messe des Heiligen Gregor

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert I + II

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Köln
Südniederländischer Meister (Brüssel?) um 1500, Die Messe des Heiligen Gregor
Öl auf Holz (parkettiert). 79 x 61,5 cm.

Provenienz
408. Lempertz-Auktion, Köln, 26.-27.4.1940, Lot 129. - DELI-collection, Monaco.

Ausstellungen
Torgau, Schloss Hartenfels 2004.

Literatur
Ausst.-Kat.: Glaube und Macht. Sachsen im Europa der Reformationszeit. 2. Sächsische Landesausstellung Torgau, Schloss Hartenfels 2004, hrsg. v. Harald Marx und Eckhard Kluth, Dresden 2004, S. 41-42, Kat. Nr. 5.

Der Versteigerungserlös dieses Lots sowie die Kommission von Lempertz werden für humanitäre Hilfe in der Ukraine gespendet.

Diese figurenreiche und farbenprächtige Darstellung eines der faszinierendsten religiösen Themen des späten Mittelalters zeigt das Wunder der Messe des Hl. Papstes Gregor des Großen. Dargestellt ist der vor einem Altar kniende Papst, der seine Tiara auf einem niedrigen Schränkchen, das durch ein gelbes Tuch verdeckt wird, abgelegt hat. Papst Gregor kniet vor dem Altar, seine Arme in Anbetung ausgebreitet. Er verehrt Jesus, der vor ihm in der Gestalt des Schmerzensmannes erscheint, sich mit dem Kreuz aus dem Sarg erhebt, umrahmt von fünf Engeln, die die Arma Christi – die Zeichen der Passion – Lanze, Schwamm auf einem Rohr, Geiselsäule, Nägel, Geißel und Rute tragen. Jesus hält, nur mit dem Lendentuch bekleidet und ohne Dornenkrone, mit der linken Hand das Kreuz, und umfasst mit seiner rechten Hand mit gespreizten Fingern die Seitenwunde, aus dem das Blut hervorquillt und in den Messkelch auf dem Altartisch fließt.

Anlass für diese Darstellung bilden die Zweifel eines der bei der Messe Anwesenden an der Verwandlung von Brot und Wein während des Messopfers in Leib und Blut Christi. Papst Gregor bittet daraufhin um ein Zeichen, worauf der Schmerzensmann auf dem Altar erscheint und das Wunder des Messopfers unter Beweis stellt. Christus erscheint fast nackt, als Halbfigur, in einer Form, die vielfältige Bezüge zur Passion aufweist. Durch seine Präsenz und sein in den Kelch fließendes Blut stellt Christus die Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut während des Messopfers unter Beweis. Auf das Messopfer beziehen sich auf dem Altartisch Patene und Kelch, Palla und Ampullen mit Wasser und Wein. Gleichzeitig verweist der aus dem geöffneten Sarg sich emporhebenden Schmerzensmann auf die Auferstehung Christi, und somit auf die Erlösung der Menschheit durch den Kreuzestod Christi. Dieser ist dargestellt auf der Kanontafel des links auf der Altarmensa auf einem Pult liegenden Missales. Auf die Fürbitte des Papstes Gregorius wird in dem Text „SA(NCTVS) GREGORIAN(VS) ORA P(RO NOBIS)“ („Hl. Gregorius, bitte für uns“) auf dem Stoffantependium verwiesen.

Papst Gregorius, selbst einer der vier Kirchenväter, wird von den drei anderen begleitet: rechts vorne der Hl. Hieronymus als Kardinal mit seinem Attribut, dem Löwen, im Vordergrund in der Mitte. Rechts hinter Hieronymus mit dem von einem Pfeil durchbohrten Herz als Attribut der Hl. Augustinus, Bischof von Hippo. Am linken Bildrand der Hl. Ambrosius, Bischof von Mailand und ein weiterer heiliger Kardinal. Der Papst, gehüllt in einer kostbaren Kasel aus Brokat mit gestickten Bordüren, die Christus Salvator und die Apostel zeigen, wird assistiert von zwei Heiligen Diakonen als Messdiener, dem Hl. Laurentius mit seinem Attribut, dem Rost, rechts und dem Hl. Stephanus, erkennbar an den drei Steinen zu seinen Füßen. Beide tragen Dalmatiken aus demselben Brokatstoff wie die Kasel des Papstes. Auf dem Flur im Vordergrund ist dem Löwen ein Weihwassereimer mit Aspergillum, verziert in den Formen der Frührenaissance.

Der Altarraum wird begrenzt von Chorschranken. Davor hängt ein grüner Samtvorhang, der rechts von einem Gläubigen zur Seite geschoben wird, sodass er und die Gläubigen hinter ihm in den Altarraum gelangen können, damit sie mit eigenen Augen das Wunder der Verwandlung sehen können, das nach der Überlieferung mit einem großen Ablass verbunden war für alle, die ihre Sünden bereuen und vor dem Schmerzensmann betend niederknien. Hierauf bezieht sich auch der Text auf dem Antependium, der Papst Gregor als Vermittler ausweist. Das Thema geriet mit dem stark verbreiteten Ablasswesen im frühen 16. Jahrhundert stark in die Kritik, sodass auch die populäre Darstellung der Messe des Papstes Gregors mit der Verbreitung der Reformation verschwand.

Die gut erhaltene Tafel wurde von der Forschung bis heute kaum beachtet. 1940 bereits einmal bei Lempertz zur Versteigerung angeboten, verschwand sie viele Jahre in der Versenkung, bis zum Jahr 2004, als sie auf der Sächsischen Landesausstellung (vgl. Literatur) gezeigt wurde. Die künstlerische Provenienz der Tafel ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Das kostbar wirkende Gemälde mit der großen Farbenpracht, mit dem kostbaren Brokat der Gewänder, dem kostbaren Gold des Sarges und den liturgischen Geräten erinnert an die stupende Pracht in einigen Werken des Kölner Meisters des Barthomäusaltares. Zeitgleich scheint sie aber in einem anderen künstlerischen Umfeld entstanden zu sein. 1999 hat Edwin Buysen (briefl. Mitteilung 1.11.1999 an das LVR-Landesmuseum Bonn) sie in Verbindung gebracht mit einem großformatigen Gemälde in Bonn mit der Pfingst-Darstellung, datiert 1519, die als Arbeit eines Südniederländischen Meisters gilt (Kat. Gemälde bis 1900, Rheinisches Landesmuseum Bonn 1982, S. 508-509). Zu diesem Gemälde gibt es eine Verwandtschaft in Aufbau und Anordnung der Figuren im Vordergrund, sowie in der Art und Weise, wie der Vordergrund durch großformatige Gegenstände belebt wird.

2004 hat Gregor J.M. Weber für eine Entstehung im Umfeld des Brüsseler Malers Bernaert van Orley plädiert, wobei er sich vor allem auf die Figuren von Christus und den Engeln bezieht. Bezüge zum Werk van Orleys gibt es allerdings nur zu dessen Frühwerk, bevor freiere Strömungen der Frührenaissance in sein Werk einfließen. Die kompakte, geschlossene Anordnung der Figuren weist auf eine Entstehung kurz nach 1500, eher um 1510. 1940 wurde die Tafel als Rheinisch eingestuft, wozu es viele Bezüge gibt. Die Palette und die flüssige Malart weisen allerdings eher auf eine Entstehung in den Südlichen Niederlanden, wahrscheinlich in Brüssel, kurz nach 1500 hin.

Wir danken Drs. Guido de Werd, Köln, für diesen Katalogbeitrag.
South Netherlandish School (Brussels?) around 1500, The Mass of Saint Gregory
Oil on panel (parquetted). 79 x 61.5 cm.

Provenance
Lempertz auction 408, Cologne, 26.-27.4.1940, lot 129. - DELI-collection, Monaco.

Exhibitions
Torgau, Schloss Hartenfels 2004.

Literature
Exhib. cat.: Glaube und Macht. Sachsen im Europa der Reformationszeit. 2. Sächsische Landesausstellung Torgau, Schloss Hartenfels 2004, ed. by Harald Marx and Eckhard Kluth, Dresden 2004, p. 41-42, cat. no. 5.

The proceeds from this lot and Lempertz´s commission will be donated to humanitarian aid in the Ukraine.

This densely populated and colourful depiction of one of the most fascinating religious themes of the late Middle Ages shows the miracle of the Mass of Pope Gregory the Great. The Pope is depicted in front of an altar, having placed his tiara aside on a low cabinet covered by a yellow cloth. He kneels before the altar with his arms outstretched in adoration of Jesus, who appears before him bodily in the form of the Man of Sorrows, rising from a coffin with the Cross. The figure of Christ is framed by five angels bearing the Arma Christi - the symbols of the Passion - lance, sponge, column, nails, scourge and rod. Jesus, clothed only in the loincloth and without the Crown of Thorns, holds the Cross with His left hand, and with His right hand, fingers spread, grasps the wound in His side from which blood gushes into the chalice on the altar.
Reason for the apparition was the doubt of one of those present at the mass about the transformation of the bread and wine into the body and blood of Christ during the sacrament. Pope Gregory asked for a sign, whereupon the Man of Sorrows appeared at the altar and proved the miracle of transfiguration. Christ appears almost nude, half-length, in a form showing multiple references to the Passion. Through His presence and the blood flowing into the chalice, Christ demonstrates the literal transformation of the bread and wine into His body and blood during the Mass. In reference to the Mass, we see a paten and chalice, palla and vials of water and wine on the altar. At the same time, the Man of Sorrows rising from the open coffin refers to the resurrection of Christ, and thus to the redemption of mankind through Christ's suffering. This scene is also depicted in the canon table of the missal lying on a lectern to the left of the altar. The intercession of Pope Gregory is requested in the text "SA(NCTVS) GREGORIAN(VS) ORA P(RO NOBIS)" ("St. Gregory, pray for us") on the fabric antependium.
Pope Gregory, one of the four Fathers of the Church, is here accompanied by the other three: in the right front we see St. Jerome as a cardinal with his attribute, the lion, in the foreground in the centre. On the right behind Jerome, holding a heart pierced by an arrow as an attribute, is St. Augustine, Bishop of Hippo. On the left edge of the picture stands St. Ambrose, Bishop of Milan and another holy cardinal. The Pope, clothed in a precious brocade chasuble with embroidered borders showing Christ and the Apostles, is assisted by two Holy Deacons as acolytes, St. Lawrence with his attribute, the griddle, on the right and St. Stephen, recognizable by the three stones at his feet. Both wear dalmatics of the same brocade fabric as the pope's chasuble. In the hallway in the foreground we see a bucket of holy water with an aspergillum decorated with early Renaissance ornament.
The chancel is enclosed by choir screens and in front of it hangs a green velvet curtain, which is pushed aside to the right by a believer, so that he and the faithful behind him can enter the altar room and see with their own eyes the miracle of the transformation. The image of the Mass of Saint Gregory was traditionally associated with great indulgences for all those who repented of their sins and knelt down to pray before the Man of Sorrows. This is also referred to in the text on the antependium, which identifies Pope Gregory as the mediator. The motif came under heavy criticism in connection to the widespread use of indulgences in the early 16th century, so that the popular depiction of Pope Gregory's mass also disappeared with the spread of the Reformation.
This well-preserved panel has received little attention from researchers until today. Offered at auction by Lempertz in 1940, it disappeared into obscurity for many years until 2004, when it was shown at the Saxon State Exhibition (cf. literature). The artistic origin of the panel has not been securely clarified to this day. The sumptuous panel with its splendid colours, rich brocade vestments and precious gold leaf used for the coffin and the liturgical utensils is reminiscent of the splendour demonstrated in some works of the Cologne Master of the Saint Bartholomew Altar. However, it appears to have been created in a different artistic environment. In 1999, Edwin Buysen (in a letter dated 1.11.1999 to the LVR-Landesmuseum Bonn) connected it with a large-format painting in Bonn depicting Pentecost, dated 1519, which is considered to be the work of a South Netherlandish Master (cat. Gemälde bis 1900, Rheinisches Landesmuseum Bonn 1982, pp. 508-509). There is a kinship to this painting in the structure and arrangement of the figures in the foreground, as well as in the way in which the foreground is enlivened by large-scale objects.
In 2004 Gregor J. M. Weber argued for an origin in the circle of the Brussels-based painter Bernaert van Orley, referring mainly to the figures of Christ and the angels. However, the references to van Orley are only found among his early works, before the freer currents of the early Renaissance began to influence him. The compact, closed arrangement of the figures points to a creation shortly after 1500, more likely around 1510. In 1940, the panel was classified as Rhenish, and many aspects do indeed speak for this. However, the colour palette and the fluid painting style point rather to an origin in the Southern Netherlands, probably Brussels, shortly after 1500.

We would like to thank Dr Guido de Werd for this catalogue entry.
Südniederländischer Meister (Brüssel?) um 1500, Die Messe des Heiligen Gregor
Öl auf Holz (parkettiert). 79 x 61,5 cm.

Provenienz
408. Lempertz-Auktion, Köln, 26.-27.4.1940, Lot 129. - DELI-collection, Monaco.

Ausstellungen
Torgau, Schloss Hartenfels 2004.

Literatur
Ausst.-Kat.: Glaube und Macht. Sachsen im Europa der Reformationszeit. 2. Sächsische Landesausstellung Torgau, Schloss Hartenfels 2004, hrsg. v. Harald Marx und Eckhard Kluth, Dresden 2004, S. 41-42, Kat. Nr. 5.

Der Versteigerungserlös dieses Lots sowie die Kommission von Lempertz werden für humanitäre Hilfe in der Ukraine gespendet.

Diese figurenreiche und farbenprächtige Darstellung eines der faszinierendsten religiösen Themen des späten Mittelalters zeigt das Wunder der Messe des Hl. Papstes Gregor des Großen. Dargestellt ist der vor einem Altar kniende Papst, der seine Tiara auf einem niedrigen Schränkchen, das durch ein gelbes Tuch verdeckt wird, abgelegt hat. Papst Gregor kniet vor dem Altar, seine Arme in Anbetung ausgebreitet. Er verehrt Jesus, der vor ihm in der Gestalt des Schmerzensmannes erscheint, sich mit dem Kreuz aus dem Sarg erhebt, umrahmt von fünf Engeln, die die Arma Christi – die Zeichen der Passion – Lanze, Schwamm auf einem Rohr, Geiselsäule, Nägel, Geißel und Rute tragen. Jesus hält, nur mit dem Lendentuch bekleidet und ohne Dornenkrone, mit der linken Hand das Kreuz, und umfasst mit seiner rechten Hand mit gespreizten Fingern die Seitenwunde, aus dem das Blut hervorquillt und in den Messkelch auf dem Altartisch fließt.

Anlass für diese Darstellung bilden die Zweifel eines der bei der Messe Anwesenden an der Verwandlung von Brot und Wein während des Messopfers in Leib und Blut Christi. Papst Gregor bittet daraufhin um ein Zeichen, worauf der Schmerzensmann auf dem Altar erscheint und das Wunder des Messopfers unter Beweis stellt. Christus erscheint fast nackt, als Halbfigur, in einer Form, die vielfältige Bezüge zur Passion aufweist. Durch seine Präsenz und sein in den Kelch fließendes Blut stellt Christus die Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut während des Messopfers unter Beweis. Auf das Messopfer beziehen sich auf dem Altartisch Patene und Kelch, Palla und Ampullen mit Wasser und Wein. Gleichzeitig verweist der aus dem geöffneten Sarg sich emporhebenden Schmerzensmann auf die Auferstehung Christi, und somit auf die Erlösung der Menschheit durch den Kreuzestod Christi. Dieser ist dargestellt auf der Kanontafel des links auf der Altarmensa auf einem Pult liegenden Missales. Auf die Fürbitte des Papstes Gregorius wird in dem Text „SA(NCTVS) GREGORIAN(VS) ORA P(RO NOBIS)“ („Hl. Gregorius, bitte für uns“) auf dem Stoffantependium verwiesen.

Papst Gregorius, selbst einer der vier Kirchenväter, wird von den drei anderen begleitet: rechts vorne der Hl. Hieronymus als Kardinal mit seinem Attribut, dem Löwen, im Vordergrund in der Mitte. Rechts hinter Hieronymus mit dem von einem Pfeil durchbohrten Herz als Attribut der Hl. Augustinus, Bischof von Hippo. Am linken Bildrand der Hl. Ambrosius, Bischof von Mailand und ein weiterer heiliger Kardinal. Der Papst, gehüllt in einer kostbaren Kasel aus Brokat mit gestickten Bordüren, die Christus Salvator und die Apostel zeigen, wird assistiert von zwei Heiligen Diakonen als Messdiener, dem Hl. Laurentius mit seinem Attribut, dem Rost, rechts und dem Hl. Stephanus, erkennbar an den drei Steinen zu seinen Füßen. Beide tragen Dalmatiken aus demselben Brokatstoff wie die Kasel des Papstes. Auf dem Flur im Vordergrund ist dem Löwen ein Weihwassereimer mit Aspergillum, verziert in den Formen der Frührenaissance.

Der Altarraum wird begrenzt von Chorschranken. Davor hängt ein grüner Samtvorhang, der rechts von einem Gläubigen zur Seite geschoben wird, sodass er und die Gläubigen hinter ihm in den Altarraum gelangen können, damit sie mit eigenen Augen das Wunder der Verwandlung sehen können, das nach der Überlieferung mit einem großen Ablass verbunden war für alle, die ihre Sünden bereuen und vor dem Schmerzensmann betend niederknien. Hierauf bezieht sich auch der Text auf dem Antependium, der Papst Gregor als Vermittler ausweist. Das Thema geriet mit dem stark verbreiteten Ablasswesen im frühen 16. Jahrhundert stark in die Kritik, sodass auch die populäre Darstellung der Messe des Papstes Gregors mit der Verbreitung der Reformation verschwand.

Die gut erhaltene Tafel wurde von der Forschung bis heute kaum beachtet. 1940 bereits einmal bei Lempertz zur Versteigerung angeboten, verschwand sie viele Jahre in der Versenkung, bis zum Jahr 2004, als sie auf der Sächsischen Landesausstellung (vgl. Literatur) gezeigt wurde. Die künstlerische Provenienz der Tafel ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Das kostbar wirkende Gemälde mit der großen Farbenpracht, mit dem kostbaren Brokat der Gewänder, dem kostbaren Gold des Sarges und den liturgischen Geräten erinnert an die stupende Pracht in einigen Werken des Kölner Meisters des Barthomäusaltares. Zeitgleich scheint sie aber in einem anderen künstlerischen Umfeld entstanden zu sein. 1999 hat Edwin Buysen (briefl. Mitteilung 1.11.1999 an das LVR-Landesmuseum Bonn) sie in Verbindung gebracht mit einem großformatigen Gemälde in Bonn mit der Pfingst-Darstellung, datiert 1519, die als Arbeit eines Südniederländischen Meisters gilt (Kat. Gemälde bis 1900, Rheinisches Landesmuseum Bonn 1982, S. 508-509). Zu diesem Gemälde gibt es eine Verwandtschaft in Aufbau und Anordnung der Figuren im Vordergrund, sowie in der Art und Weise, wie der Vordergrund durch großformatige Gegenstände belebt wird.

2004 hat Gregor J.M. Weber für eine Entstehung im Umfeld des Brüsseler Malers Bernaert van Orley plädiert, wobei er sich vor allem auf die Figuren von Christus und den Engeln bezieht. Bezüge zum Werk van Orleys gibt es allerdings nur zu dessen Frühwerk, bevor freiere Strömungen der Frührenaissance in sein Werk einfließen. Die kompakte, geschlossene Anordnung der Figuren weist auf eine Entstehung kurz nach 1500, eher um 1510. 1940 wurde die Tafel als Rheinisch eingestuft, wozu es viele Bezüge gibt. Die Palette und die flüssige Malart weisen allerdings eher auf eine Entstehung in den Südlichen Niederlanden, wahrscheinlich in Brüssel, kurz nach 1500 hin.

Wir danken Drs. Guido de Werd, Köln, für diesen Katalogbeitrag.
South Netherlandish School (Brussels?) around 1500, The Mass of Saint Gregory
Oil on panel (parquetted). 79 x 61.5 cm.

Provenance
Lempertz auction 408, Cologne, 26.-27.4.1940, lot 129. - DELI-collection, Monaco.

Exhibitions
Torgau, Schloss Hartenfels 2004.

Literature
Exhib. cat.: Glaube und Macht. Sachsen im Europa der Reformationszeit. 2. Sächsische Landesausstellung Torgau, Schloss Hartenfels 2004, ed. by Harald Marx and Eckhard Kluth, Dresden 2004, p. 41-42, cat. no. 5.

The proceeds from this lot and Lempertz´s commission will be donated to humanitarian aid in the Ukraine.

This densely populated and colourful depiction of one of the most fascinating religious themes of the late Middle Ages shows the miracle of the Mass of Pope Gregory the Great. The Pope is depicted in front of an altar, having placed his tiara aside on a low cabinet covered by a yellow cloth. He kneels before the altar with his arms outstretched in adoration of Jesus, who appears before him bodily in the form of the Man of Sorrows, rising from a coffin with the Cross. The figure of Christ is framed by five angels bearing the Arma Christi - the symbols of the Passion - lance, sponge, column, nails, scourge and rod. Jesus, clothed only in the loincloth and without the Crown of Thorns, holds the Cross with His left hand, and with His right hand, fingers spread, grasps the wound in His side from which blood gushes into the chalice on the altar.
Reason for the apparition was the doubt of one of those present at the mass about the transformation of the bread and wine into the body and blood of Christ during the sacrament. Pope Gregory asked for a sign, whereupon the Man of Sorrows appeared at the altar and proved the miracle of transfiguration. Christ appears almost nude, half-length, in a form showing multiple references to the Passion. Through His presence and the blood flowing into the chalice, Christ demonstrates the literal transformation of the bread and wine into His body and blood during the Mass. In reference to the Mass, we see a paten and chalice, palla and vials of water and wine on the altar. At the same time, the Man of Sorrows rising from the open coffin refers to the resurrection of Christ, and thus to the redemption of mankind through Christ's suffering. This scene is also depicted in the canon table of the missal lying on a lectern to the left of the altar. The intercession of Pope Gregory is requested in the text "SA(NCTVS) GREGORIAN(VS) ORA P(RO NOBIS)" ("St. Gregory, pray for us") on the fabric antependium.
Pope Gregory, one of the four Fathers of the Church, is here accompanied by the other three: in the right front we see St. Jerome as a cardinal with his attribute, the lion, in the foreground in the centre. On the right behind Jerome, holding a heart pierced by an arrow as an attribute, is St. Augustine, Bishop of Hippo. On the left edge of the picture stands St. Ambrose, Bishop of Milan and another holy cardinal. The Pope, clothed in a precious brocade chasuble with embroidered borders showing Christ and the Apostles, is assisted by two Holy Deacons as acolytes, St. Lawrence with his attribute, the griddle, on the right and St. Stephen, recognizable by the three stones at his feet. Both wear dalmatics of the same brocade fabric as the pope's chasuble. In the hallway in the foreground we see a bucket of holy water with an aspergillum decorated with early Renaissance ornament.
The chancel is enclosed by choir screens and in front of it hangs a green velvet curtain, which is pushed aside to the right by a believer, so that he and the faithful behind him can enter the altar room and see with their own eyes the miracle of the transformation. The image of the Mass of Saint Gregory was traditionally associated with great indulgences for all those who repented of their sins and knelt down to pray before the Man of Sorrows. This is also referred to in the text on the antependium, which identifies Pope Gregory as the mediator. The motif came under heavy criticism in connection to the widespread use of indulgences in the early 16th century, so that the popular depiction of Pope Gregory's mass also disappeared with the spread of the Reformation.
This well-preserved panel has received little attention from researchers until today. Offered at auction by Lempertz in 1940, it disappeared into obscurity for many years until 2004, when it was shown at the Saxon State Exhibition (cf. literature). The artistic origin of the panel has not been securely clarified to this day. The sumptuous panel with its splendid colours, rich brocade vestments and precious gold leaf used for the coffin and the liturgical utensils is reminiscent of the splendour demonstrated in some works of the Cologne Master of the Saint Bartholomew Altar. However, it appears to have been created in a different artistic environment. In 1999, Edwin Buysen (in a letter dated 1.11.1999 to the LVR-Landesmuseum Bonn) connected it with a large-format painting in Bonn depicting Pentecost, dated 1519, which is considered to be the work of a South Netherlandish Master (cat. Gemälde bis 1900, Rheinisches Landesmuseum Bonn 1982, pp. 508-509). There is a kinship to this painting in the structure and arrangement of the figures in the foreground, as well as in the way in which the foreground is enlivened by large-scale objects.
In 2004 Gregor J. M. Weber argued for an origin in the circle of the Brussels-based painter Bernaert van Orley, referring mainly to the figures of Christ and the angels. However, the references to van Orley are only found among his early works, before the freer currents of the early Renaissance began to influence him. The compact, closed arrangement of the figures points to a creation shortly after 1500, more likely around 1510. In 1940, the panel was classified as Rhenish, and many aspects do indeed speak for this. However, the colour palette and the fluid painting style point rather to an origin in the Southern Netherlands, probably Brussels, shortly after 1500.

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Auktionsdatum
Lose: 329
Lose: 168
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nichtbekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach drei maligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutz erklärung unter www.lempertz.com/de/datenschutzerklaerung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 25 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 400.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20  (Differenzbesteuerung).

Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet.

Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung).

Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG.

Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8  auf den Hammerpreis erhoben. Die Gebühr beträgt maximal € 12.500. Bei Zahlungen über einem Betrag von EUR 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von EUR 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Lempertz behält sich die Durchführung der Änderung oder Umschreibung vor. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der voran gegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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