Los

2008

Jan Cornelisz. Vermeyen, Madonna mit Kind

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert I + II

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Köln
Jan Cornelisz. Vermeyen, Madonna mit Kind
Öl auf Holz. 45,7 x 34,7 cm.

Gutachten
Maximiliaan Martens, Gent, 11.3.2022.

Jan Cornelisz. Vermeyen war ein gefeierter Maler, Grafiker und Entwerfer von Wandteppichen, der an den habsburgischen Höfen tätig war. Er wurde wahrscheinlich bei Jan Gossaert ausgebildet. Um 1525 nahm er seine Tätigkeit für den Hof von Margarete von Österreich in Mechelen auf. Im Mai 1530 reiste er mit Margarete zum Augsburger Reichstag und weiter nach Innsbruck, wo er Porträts der kaiserlichen Familie malte: Ferdinand von Österreich, seine Frau Anna und ihre vier Kinder. Nach Margaretes Tod im Jahr 1530 wurde Vermeyen offizieller Maler der Maria von Ungarn. Vier Jahre später zog er nach Spanien, um für ihren Bruder Kaiser Karl V. zu arbeiten und ihn auf seinem tunesischen Feldzug zu begleiten. Vermeyen fertigte viele Zeichnungen an, die die Ereignisse von Karls Kreuzzug festhielten. Als er 1540 in die Niederlande zurückkehrte, konzentrierte er sich auf die Porträtmalerei und prestigeträchtige Aufträge für Wandteppiche.

Bei vorliegendem Gemälde der Madonna mit Kind handelt es sich um ein neu entdecktes Werk des Jan Cornelisz. Vermeyen. Maximiliaan Martens datiert es in seinem Gutachten in die Jahre 1540-45. Das Werk zeigt italienische Einflüsse und dürfte demzufolge nach einem möglichen aber nicht nachweisbaren Aufenthalt Vermeyens in Rom entstanden sein. Martens vermutet, dass Vermeyen nach der Tunis-Kampagne über Italien zurückreiste.

Für eine Zuschreibung des Bildes an Vermeyen sprechen vor allem stilistische Vergleiche mit seinen gesicherten Werken. Martens sieht enge Bezüge zum Gemälde "Die Heilige Familie" im Frans Hals Museum, Haarlem (Inv. Nr. 683). In beiden Werken dynamisiert die Bewegung der Figuren die Komposition. Das Haarlemer Tafelbild ist signiert und wird in die Jahre 1528-29 datiert (Abb 1). Dieses Frühwerk steht noch unter dem Einfluss Jan Van Scorels, mit dem Vermeyen während seiner Ausbildungsjahre ca. 1523-25 in Kontakt stand. Davon zeugt die muskulöse, leicht athletische Figur des Christkindes. Im vorliegenden Gemälde ist die Anatomie formal überzeugender erfasst, was laut Martens auf ein späteres Entstehungsdatum schliessen läßt. Der Kopf des Kindes ist auch etwas runder, aber der Gesichtstyp bleibt im Wesentlichen gleich, insbesondere die Augen, die Nase und der Schmollmund. In beiden Gemälden wird das lockige Haar sorgfältig mit parallelen Pinselstrichen in Blei-Zinngelb hervorgehoben. Eng verwandt sind auch die elegante Bewegung der Hände der beiden Madonnen und ihre Gesichtszüge.

Eine Infrarotaufnahme (Abb. 2) zeigt kleine Pentimenti an der linken Körperseite des Kindes und an der oberen Seite des Stoffes auf dem Schoß der Maria. Diese Korrekturen weisen auf eine originale, sorgfältig während des Entstehungsprozesses entwickelte Komposition hin.

Abb. 1 / Ill. 1:
Jan Cornelisz. Vermeyen, Die Heilige Familie / The Holy Family, Haarlem, Frans Hals Museum, als Dauerleihgabe / on permanent loan, im / in Rijksmuseum, Amsterdam
© Rijksmuseum, Amsterdam.

Abb. 2 / Ill. 2: Infrarotaufnahme, IRR Copyright Ugent, Gicas, 2022.
Jan Cornelisz. Vermeyen, The Virgin and Child
Oil on panel. 45.7 x 34.7 cm.

Certificate
Maximiliaan Martens, Gent, 11.3.2022.

Jan Cornelisz. Vermeyen was a celebrated painter, graphic artist and tapestry designer who worked at the Habsburg courts. He was probably trained by Jan Gossaert. Around 1525, he began working for the court of Margaret of Austria in Mechelen. In May 1530 he travelled with Margaret to the Diet of Augsburg and on to Innsbruck, where he painted portraits of the imperial family: Ferdinand of Austria, his wife Anna, and their four children. After Margaret's death in 1530, Vermeyen became the official court painter to Mary of Hungary. Four years later he moved to Spain to work for her brother Emperor Charles V and to accompany him on his Tunisian campaign. Vermeyen made many drawings recording the events of Charles' crusade. When he returned to the Netherlands in 1540, he concentrated on portrait painting and prestigious tapestry commissions.

This depiction of the Virgin and Child is a newly discovered work of Jan Cornelisz. Vermeyen. In his expertise, Maximiliaan Martens dates it to the years 1540-45. The work shows Italian influences and could therefore have been created after a possible, but not verifiable, sojourn to Rome. Martens suggests that Vermeyen may have travelled back from Tunis via Italy following Charles' campaign.

The attribution of this painting to Vermeyen is supported above all by stylistic comparisons with his known works. Mertens sees close references to the painting “The Holy Family” in the Frans Hals Museum, Haarlem (inv. no. 683). In both works, the movement of the figures lends the composition a dynamic quality. The Haarlem panel is signed and dated to 1528-29 (fig 1). This early work still displays the influence of Jan Van Scorel, with whom Vermeyen was in contact during his training from around 1523-25. The muscular, somewhat athletic figure of the Christ Child bears witness to this. In the present painting, the anatomy is more convincingly captured in formal terms, which, according to Martens, suggests a later date of origin. The Child's head is also somewhat rounder, but the facial type remains essentially the same, especially the eyes, nose, and pouting lips. In both paintings, the curly hair is carefully highlighted with parallel brushstrokes in lead-pewter yellow. The elegant movement of the hands of the two Madonnas and their facial features are also closely related.

An infrared photography of the work (fig. 2) shows small penitmenti on the left side of the Child's body and on the upper side of the fabric on Mary's lap. These corrections indicate an original composition that was carefully developed during the process of creation.

Abb. 1 / Ill. 1:

Jan Cornelisz. Vermeyen, Die Heilige Familie Haarlem, Frans Hals Museum, als Dauerleihgabe im Rijksmuseum / The Holy Family, Haarlem, Frans Hals Museum, on permanent loan in the Rijksmuseum, Amsterdam © Rijksmuseum, Amsterdam.


Abb. 2 / Ill. 2: infrared photography, IRR Copyright Ugent, Gicas, 2022.
Jan Cornelisz. Vermeyen, Madonna mit Kind
Öl auf Holz. 45,7 x 34,7 cm.

Gutachten
Maximiliaan Martens, Gent, 11.3.2022.

Jan Cornelisz. Vermeyen war ein gefeierter Maler, Grafiker und Entwerfer von Wandteppichen, der an den habsburgischen Höfen tätig war. Er wurde wahrscheinlich bei Jan Gossaert ausgebildet. Um 1525 nahm er seine Tätigkeit für den Hof von Margarete von Österreich in Mechelen auf. Im Mai 1530 reiste er mit Margarete zum Augsburger Reichstag und weiter nach Innsbruck, wo er Porträts der kaiserlichen Familie malte: Ferdinand von Österreich, seine Frau Anna und ihre vier Kinder. Nach Margaretes Tod im Jahr 1530 wurde Vermeyen offizieller Maler der Maria von Ungarn. Vier Jahre später zog er nach Spanien, um für ihren Bruder Kaiser Karl V. zu arbeiten und ihn auf seinem tunesischen Feldzug zu begleiten. Vermeyen fertigte viele Zeichnungen an, die die Ereignisse von Karls Kreuzzug festhielten. Als er 1540 in die Niederlande zurückkehrte, konzentrierte er sich auf die Porträtmalerei und prestigeträchtige Aufträge für Wandteppiche.

Bei vorliegendem Gemälde der Madonna mit Kind handelt es sich um ein neu entdecktes Werk des Jan Cornelisz. Vermeyen. Maximiliaan Martens datiert es in seinem Gutachten in die Jahre 1540-45. Das Werk zeigt italienische Einflüsse und dürfte demzufolge nach einem möglichen aber nicht nachweisbaren Aufenthalt Vermeyens in Rom entstanden sein. Martens vermutet, dass Vermeyen nach der Tunis-Kampagne über Italien zurückreiste.

Für eine Zuschreibung des Bildes an Vermeyen sprechen vor allem stilistische Vergleiche mit seinen gesicherten Werken. Martens sieht enge Bezüge zum Gemälde "Die Heilige Familie" im Frans Hals Museum, Haarlem (Inv. Nr. 683). In beiden Werken dynamisiert die Bewegung der Figuren die Komposition. Das Haarlemer Tafelbild ist signiert und wird in die Jahre 1528-29 datiert (Abb 1). Dieses Frühwerk steht noch unter dem Einfluss Jan Van Scorels, mit dem Vermeyen während seiner Ausbildungsjahre ca. 1523-25 in Kontakt stand. Davon zeugt die muskulöse, leicht athletische Figur des Christkindes. Im vorliegenden Gemälde ist die Anatomie formal überzeugender erfasst, was laut Martens auf ein späteres Entstehungsdatum schliessen läßt. Der Kopf des Kindes ist auch etwas runder, aber der Gesichtstyp bleibt im Wesentlichen gleich, insbesondere die Augen, die Nase und der Schmollmund. In beiden Gemälden wird das lockige Haar sorgfältig mit parallelen Pinselstrichen in Blei-Zinngelb hervorgehoben. Eng verwandt sind auch die elegante Bewegung der Hände der beiden Madonnen und ihre Gesichtszüge.

Eine Infrarotaufnahme (Abb. 2) zeigt kleine Pentimenti an der linken Körperseite des Kindes und an der oberen Seite des Stoffes auf dem Schoß der Maria. Diese Korrekturen weisen auf eine originale, sorgfältig während des Entstehungsprozesses entwickelte Komposition hin.

Abb. 1 / Ill. 1:
Jan Cornelisz. Vermeyen, Die Heilige Familie / The Holy Family, Haarlem, Frans Hals Museum, als Dauerleihgabe / on permanent loan, im / in Rijksmuseum, Amsterdam
© Rijksmuseum, Amsterdam.

Abb. 2 / Ill. 2: Infrarotaufnahme, IRR Copyright Ugent, Gicas, 2022.
Jan Cornelisz. Vermeyen, The Virgin and Child
Oil on panel. 45.7 x 34.7 cm.

Certificate
Maximiliaan Martens, Gent, 11.3.2022.

Jan Cornelisz. Vermeyen was a celebrated painter, graphic artist and tapestry designer who worked at the Habsburg courts. He was probably trained by Jan Gossaert. Around 1525, he began working for the court of Margaret of Austria in Mechelen. In May 1530 he travelled with Margaret to the Diet of Augsburg and on to Innsbruck, where he painted portraits of the imperial family: Ferdinand of Austria, his wife Anna, and their four children. After Margaret's death in 1530, Vermeyen became the official court painter to Mary of Hungary. Four years later he moved to Spain to work for her brother Emperor Charles V and to accompany him on his Tunisian campaign. Vermeyen made many drawings recording the events of Charles' crusade. When he returned to the Netherlands in 1540, he concentrated on portrait painting and prestigious tapestry commissions.

This depiction of the Virgin and Child is a newly discovered work of Jan Cornelisz. Vermeyen. In his expertise, Maximiliaan Martens dates it to the years 1540-45. The work shows Italian influences and could therefore have been created after a possible, but not verifiable, sojourn to Rome. Martens suggests that Vermeyen may have travelled back from Tunis via Italy following Charles' campaign.

The attribution of this painting to Vermeyen is supported above all by stylistic comparisons with his known works. Mertens sees close references to the painting “The Holy Family” in the Frans Hals Museum, Haarlem (inv. no. 683). In both works, the movement of the figures lends the composition a dynamic quality. The Haarlem panel is signed and dated to 1528-29 (fig 1). This early work still displays the influence of Jan Van Scorel, with whom Vermeyen was in contact during his training from around 1523-25. The muscular, somewhat athletic figure of the Christ Child bears witness to this. In the present painting, the anatomy is more convincingly captured in formal terms, which, according to Martens, suggests a later date of origin. The Child's head is also somewhat rounder, but the facial type remains essentially the same, especially the eyes, nose, and pouting lips. In both paintings, the curly hair is carefully highlighted with parallel brushstrokes in lead-pewter yellow. The elegant movement of the hands of the two Madonnas and their facial features are also closely related.

An infrared photography of the work (fig. 2) shows small penitmenti on the left side of the Child's body and on the upper side of the fabric on Mary's lap. These corrections indicate an original composition that was carefully developed during the process of creation.

Abb. 1 / Ill. 1:

Jan Cornelisz. Vermeyen, Die Heilige Familie Haarlem, Frans Hals Museum, als Dauerleihgabe im Rijksmuseum / The Holy Family, Haarlem, Frans Hals Museum, on permanent loan in the Rijksmuseum, Amsterdam © Rijksmuseum, Amsterdam.


Abb. 2 / Ill. 2: infrared photography, IRR Copyright Ugent, Gicas, 2022.

Alte Kunst und 19. Jahrhundert I + II

Auktionsdatum
Lose: 329
Lose: 168
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach drei maligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutz erklärung unter www.lempertz.com/de/datenschutzerklaerung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 25 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 400.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20  (Differenzbesteuerung).

Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet.

Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung).

Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG.

Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8  auf den Hammerpreis erhoben. Die Gebühr beträgt maximal € 12.500. Bei Zahlungen über einem Betrag von EUR 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von EUR 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Lempertz behält sich die Durchführung der Änderung oder Umschreibung vor. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der voran gegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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