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Willi Ruge, Selbstfoto im Moment des Abspringens (aus der Serie: Ich fotografiere mich beim Absprung

In Photographie

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Willi Ruge, Selbstfoto im Moment des Abspringens (aus der Serie: Ich fotografiere mich beim Absprung - Bild 3 aus 5
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Köln
Willi Ruge, Selbstfoto im Moment des Abspringens (aus der Serie: Ich fotografiere mich beim Absprung
Vintage, Gelatinesilberabzug hochglänzend. 14,2 x 20,4 cm (17,8 × 24,3 cm). Rückseitig Papieretikett mit maschinenschriftlichen Angaben zum Motiv und Copyrightvermerk der 'Fotoaktuell GmbH, Berlin', Stempel des 'Archivo Caras y Caretas', dem Stempel 'Col. Fotografica', mit Tinte von fremder Hand bezeichnet 'AVIACION EXTR...', mit Bleistift von fremder Hand bezeichnet 'ojo' und 'Invertir' sowie mit Blei- und Buntstift von fremden Händen verschieden beziffert. - Mit den für Presseabzüge üblichen Gebrauchsspuren.

Provenienz
Privatsammlung, Frankreich

Literatur
Ute Eskildsen/Felix Hoffmann (Hg.), Willi Ruge. Fotografien 1919 - 1953, Ausst.kat. C/O Berlin, Göttingen 2017, S. 70 mit Abb.; Sarah Hermanson Meister (Hg.), Masterworks of Modern Photography 1900 - 1940. The Thomas Walther Collection of Photography at the Museum of Modern Art, New York, Ausst.kat. Museo d'arte della Svizzera italiana, Lugano u.a., Mailand u.a. 2021, S. 200 mit Abb.

„Ein zerschundenes Gesicht und zerschundenes Schienbein, aber… ein paar gute Aufnahmen. Im Ganzen gesehen: Mehr Glück als Verstand…“ (Anm. 1), so kommentierte Willi Ruge (1892 – 1961) die Bilder seiner spektakulären Photoreportage 'Ich fotografiere mich beim Absturz mit dem Fallschirm'. Im Mai 1931 in der 'Berliner Illustrierten Zeitung' erstmals mit einem von ihm selbst verfassten Text abgedruckt, sollte sie diejenige Reportage werden, mit der der Photograph auch international seinen größten Erfolg feierte: Der Veröffentlichung in 'The Illustrated London News' (Juni 1931) folgte wenige Wochen später die Publikation im New Yorker Magazin 'Time' sowie zwei weiteren US amerikanischen Zeitschriften, noch Mitte der 1930er Jahre wurde sie in der 'Weekly Illustrated London' gebracht (vgl. Abbn. 1-3). Der hier zum Aufruf kommende Vintage-Abzug stammt ursprünglich aus dem Archiv der argentinischen Wochenzeitschrift 'Caras y Caretas' (1898 – 1941), die die Serie im September 1931 unter dem Titel 'Por primera vez, en el mundo, un fotógrafo se lanza con su cámera en un paracaídas' publizierte. (Anm. 2) Rückseitig trägt der Abzug ein Papier-Etikett der 'Fotoaktuell', deren Inhaber Willi Ruge war und über die er seine Photographien international vertrieb.
Für Ruge muss der Gegenstand dieses Bildberichts das ideale Thema gewesen sein. Zum einen fanden hier seine zwei großen Leidenschaften zusammen: Jene für die Fliegerei – bereits als Schüler hatte er zwei Segelflieger selbst konstruiert, 1916 den Flugzeugführerschein erworben – und jene für seinen Beruf des Photoreporters. Darüber hinaus konnte der auf Luftphotographie spezialisierte Ruge, 1930 in einem Artikel als „tollkühnster Pressephotograph“ (Anm. 3) jener Zeit gewürdigt, hier neben seiner Abenteuerlust auch seinen unverhohlenen Hang zur Selbstdarstellung voll ausleben. Selbst Protagonist seiner Reportage, ist er nicht mehr der außerhalb des Geschehens agierende und objektiv dokumentierende Photograph, sondern macht sich und sein subjektives Empfinden zum Motiv.
Das Layout der 'Berliner Illustrierten Zeitung' folgt einer sorgsamen, ganz auf Spannung und Emotionalität setzenden Bildregie: Das Photo der sorgenvoll in den Himmel hinaufblickenden Gattin mit dem wenige Monate zuvor geborenen Sohn im Arm steht hier einem Bild gegenüber, das von einem Kollegen Ruges aus einem zweiten Flugzeug heraus im Moment seines Absprungs aufgenommen wurde; den krönenden Abschluss bildet eine Aufnahme, die den tollkühnen Helden nach der Landung in inniger Umarmung mit seiner erleichterten Liebsten zeigt.
Zu den eindrücklichsten Bildern der Serie jedoch gehören zweifelsohne die „Selbstfotos“, die, aufgenommen mit einem eigens zu diesem Zweck „besonders konstruierten Schmalfilmapparat mit automatischer Auslösung“ (Anm. 4), das Gesicht des Photographen in der Nahaufnahme zeigen. Durch die starken Schwarz-Weiß-Kontraste in seiner dramatischen Wirkung noch gesteigert, hebt es sich in unserer Aufnahme vor der im Hintergrund erkennbaren Berliner Vorstadtbebauung ab. Ruges angespannter Gesichtsausdruck mit dem wie zum Schrei geöffneten Mund steht hier in einem seltsamen Kontrast zur Unterschrift, mit der er das Bild später versah: „Während des Sturzes: ‚Die Empfindung des Fallens, der Geschwindigkeit und des Gefahrvollen hatte ich fast nicht.‘“ (Anm. 5) Die Photographie spricht hier aufgrund ihrer starken innerbildlichen Dynamik durchaus eine andere Sprache. Heute kann sie als Sinnbild für eine Epoche gedeutet werden, die von der Faszination an technischem Fortschritt, Tempo und optischen Sensationen geprägt war.
Ein identischer Vintage-Abzug unseres Motivs wird aktuell in der vielbeachteten Ausstellung 'Masterworks of Modern Photography 1900 – 1940. The Thomas Walther Collection at The Museum of Modern Art, New York' mit Stationen in Lugano, Paris und Turin gezeigt. Auf einer Auktion kommt diese Aufnahme, von der nach heutigem Kenntnisstand neben dem hier angebotenen Abzug nur noch das erwähnte Exemplar im Museum of Modern Art nachgewiesen ist, erstmals zum Aufruf.

Wir danken Ute Eskildsen, Essen, und Sophie Hackett, Toronto, für hilfreiche Auskünfte.


Anmerkungen:
1. Willi Ruge, Ich fotografiere mich beim Absturz mit dem Fallschirm, in:
Berliner Illustrierte Zeitung, Nr. 21, 24. Mai 1931, hier zitiert nach:
Ute Eskildsen/Felix Hoffmann (Hg.), Willi Ruge. Fotografien 1919 – 1953,
Ausst.kat. C/O Berlin, Göttingen 2017, S. 245f.
2. Caras y Caretas, Buenos Aires, Nr. 1721, 26.09.1931.
3. Zit. nach Ute Eskildsen, Fotoaktuell – Willi Ruge. Abenteuer für die Presse,
in: Eskildsen/Hoffmann 2017, S. 196.
4. Eskildsen/Hoffmann 2017, S. 199.
5. Eskildsen/Hoffmann 2017, S. 214.
Willi Ruge, Photo of myself at the moment of my Jump (from the series: I photograph myself during a
Vintage ferrotyped gelatin silver print. 14.2 x 20.4 cm (17.8 × 24.3 cm). Paper label with typewritten caption and copyright notice of 'Fotoaktuell GmbH, Berlin', 'Archivo Caras y Caretas' stamp, the stamp 'Col. Fotografica', annotated in an unknown hand in ink 'AVIACION EXTR...', annotated in an unknown hand in pencil 'ojo' and 'Invertir', as well as variously numbered in unknown hands in pencil and crayon, on the verso. - With the traces of usage which are typical for press prints.

Provenance
Private collection, France

Literature
Ute Eskildsen/Felix Hoffmann (ed.), Willi Ruge. Fotografien 1919 - 1953, exhib.cat. C/O Berlin, Göttingen 2017, ill. p. 70; Sarah Hermanson Meister (ed.), Masterworks of Modern Photography 1900 - 1940. The Thomas Walther Collection of Photography at the Museum of Modern Art, New York, exhib.cat. Museo d'arte della Svizzera italiana, Lugano i.a., Milan i.a. 2021, ill. p. 200

“A bruised face and bruised shin, but… a few good shots. On the whole: more luck that sense…” (note 1), so commented Willi Ruge (1892 – 1961) on the pictures of his spectacular photo reportage 'Ich fotografiere mich beim Absturz mit dem Fallschirm'. First printed in a May 1931 edition of 'Berliner Illustrierte Zeitung' together with a self-composed text, it was to become the reportage with which the photographer also celebrated his greatest international success: Publication in 'The Illustrated London News' (June 1931) was followed a few weeks later by New York 'Time' magazine as well as two further US American journals, and appeared in the mid-1930s in 'Weekly Illustrated London' (cf. fig. 1-3). The vintage print offered for sale originally came from the archive of the Argentinian weekly paper 'Caras y Caretas' (1898 - 1941), which published the series under the title 'Por primera vez, en el mundo, un fotógrafo se lanza con su cámera en un paracaídas' in September 1931. (note 2) On the reverse of the print is a paper label of 'Fotoaktuell' which was owned by Willi Ruge and through which he distributed his photographs internationally.
For Ruge, the subject of this photo report must have been the ideal theme. On the one hand, it combined his two great passions: that of flying – still a schoolboy, he had built two gliders himself and obtained his pilot’s licence in 1916 – and that of his profession as photojournalist. Moreover, specialised in aerial photography and praised in a 1930 article as the “most daring press photographer” (note 3) of the time, Ruge was able to fully live out his love of adventure as well as his blatant penchant for self-portrayal. As the protagonist of his reportage, he is no longer the photographer operating outside the event in its objective documentation, but makes himself and his subjective feelings the motif.
The layout of the 'Berliner Illustrierte Zeitung' was the result of careful image direction focused completely on tension and emotion: the photo of the wife gazing anxiously up at the sky with her son in her arms, born only a few months earlier, is juxtaposed with a picture taken by Ruge’s colleague from a second plane at the moment of his jump; the crowning glory is a photo showing the daredevil hero embracing his relieved sweetheart after landing.
The most impressive pictures from the series, however, are undoubtedly the ‘self-photos’ taken with a ‘specially constructed narrow film camera with automatic shutter’ (note 4) which show the face of the photographer in close-up. The strong black and white contrasts heighten the dramatic effect of the face which, in our shot, stands out against the suburban buildings of Berlin discernible in the background. Ruge’s tense facial expression with his mouth open as if screaming contrasts strangely with the inscription added to the picture later by Ruge: “During the fall: ‘I almost did not have a sense of falling, of speed, and the danger’” (note 5). Photography speaks a different language here because of its strong, internal-pictorial dynamics.The image can be interpreted today as an allegory of an era that was characterised by the fascination for technical progress, speed, and optical sensation.
A vintage print identical to our motif is currently on display in the noteworthy exhibition 'Masterworks of Modern Photography 1900 – 1940. The Thomas Walther Collection at The Museum of Modern Art, New York', with stops in Lugano, Paris and Turin. This shot, of which to our current knowledge only the above-mentioned print in the Museum of Modern Art is known, is offered for the first time at auction.

We would like to thank Ute Eskildsen, Essen, and Sophie Hackett, Toronto, for helpful information.


Notes:
1. Willi Ruge, Ich fotografiere mich beim Absturz mit dem Fallschirm, in: Berliner Illustrierte Zeitung, no. 21, 24.5.1931, here quoted in: Ute Eskildsen/Felix Hoffmann (ed.), Willi Ruge. Fotografien 1919 – 1953, exhib.cat. C/O Berlin, Göttingen 2017, p. 245f.
2. Caras y Caretas, Buenos Aires, no. 1721, 26.09.1931.
3. Quoted in: Ute Eskildsen, Fotoaktuell – Willi Ruge. Abenteuer für die Presse, in: Eskildsen/Hoffmann 2017, p. 196.
4. Eskildsen/Hoffmann 2017, p. 199.
5. Eskildsen/Hoffmann 2017, p. 214.
Willi Ruge, Selbstfoto im Moment des Abspringens (aus der Serie: Ich fotografiere mich beim Absprung
Vintage, Gelatinesilberabzug hochglänzend. 14,2 x 20,4 cm (17,8 × 24,3 cm). Rückseitig Papieretikett mit maschinenschriftlichen Angaben zum Motiv und Copyrightvermerk der 'Fotoaktuell GmbH, Berlin', Stempel des 'Archivo Caras y Caretas', dem Stempel 'Col. Fotografica', mit Tinte von fremder Hand bezeichnet 'AVIACION EXTR...', mit Bleistift von fremder Hand bezeichnet 'ojo' und 'Invertir' sowie mit Blei- und Buntstift von fremden Händen verschieden beziffert. - Mit den für Presseabzüge üblichen Gebrauchsspuren.

Provenienz
Privatsammlung, Frankreich

Literatur
Ute Eskildsen/Felix Hoffmann (Hg.), Willi Ruge. Fotografien 1919 - 1953, Ausst.kat. C/O Berlin, Göttingen 2017, S. 70 mit Abb.; Sarah Hermanson Meister (Hg.), Masterworks of Modern Photography 1900 - 1940. The Thomas Walther Collection of Photography at the Museum of Modern Art, New York, Ausst.kat. Museo d'arte della Svizzera italiana, Lugano u.a., Mailand u.a. 2021, S. 200 mit Abb.

„Ein zerschundenes Gesicht und zerschundenes Schienbein, aber… ein paar gute Aufnahmen. Im Ganzen gesehen: Mehr Glück als Verstand…“ (Anm. 1), so kommentierte Willi Ruge (1892 – 1961) die Bilder seiner spektakulären Photoreportage 'Ich fotografiere mich beim Absturz mit dem Fallschirm'. Im Mai 1931 in der 'Berliner Illustrierten Zeitung' erstmals mit einem von ihm selbst verfassten Text abgedruckt, sollte sie diejenige Reportage werden, mit der der Photograph auch international seinen größten Erfolg feierte: Der Veröffentlichung in 'The Illustrated London News' (Juni 1931) folgte wenige Wochen später die Publikation im New Yorker Magazin 'Time' sowie zwei weiteren US amerikanischen Zeitschriften, noch Mitte der 1930er Jahre wurde sie in der 'Weekly Illustrated London' gebracht (vgl. Abbn. 1-3). Der hier zum Aufruf kommende Vintage-Abzug stammt ursprünglich aus dem Archiv der argentinischen Wochenzeitschrift 'Caras y Caretas' (1898 – 1941), die die Serie im September 1931 unter dem Titel 'Por primera vez, en el mundo, un fotógrafo se lanza con su cámera en un paracaídas' publizierte. (Anm. 2) Rückseitig trägt der Abzug ein Papier-Etikett der 'Fotoaktuell', deren Inhaber Willi Ruge war und über die er seine Photographien international vertrieb.
Für Ruge muss der Gegenstand dieses Bildberichts das ideale Thema gewesen sein. Zum einen fanden hier seine zwei großen Leidenschaften zusammen: Jene für die Fliegerei – bereits als Schüler hatte er zwei Segelflieger selbst konstruiert, 1916 den Flugzeugführerschein erworben – und jene für seinen Beruf des Photoreporters. Darüber hinaus konnte der auf Luftphotographie spezialisierte Ruge, 1930 in einem Artikel als „tollkühnster Pressephotograph“ (Anm. 3) jener Zeit gewürdigt, hier neben seiner Abenteuerlust auch seinen unverhohlenen Hang zur Selbstdarstellung voll ausleben. Selbst Protagonist seiner Reportage, ist er nicht mehr der außerhalb des Geschehens agierende und objektiv dokumentierende Photograph, sondern macht sich und sein subjektives Empfinden zum Motiv.
Das Layout der 'Berliner Illustrierten Zeitung' folgt einer sorgsamen, ganz auf Spannung und Emotionalität setzenden Bildregie: Das Photo der sorgenvoll in den Himmel hinaufblickenden Gattin mit dem wenige Monate zuvor geborenen Sohn im Arm steht hier einem Bild gegenüber, das von einem Kollegen Ruges aus einem zweiten Flugzeug heraus im Moment seines Absprungs aufgenommen wurde; den krönenden Abschluss bildet eine Aufnahme, die den tollkühnen Helden nach der Landung in inniger Umarmung mit seiner erleichterten Liebsten zeigt.
Zu den eindrücklichsten Bildern der Serie jedoch gehören zweifelsohne die „Selbstfotos“, die, aufgenommen mit einem eigens zu diesem Zweck „besonders konstruierten Schmalfilmapparat mit automatischer Auslösung“ (Anm. 4), das Gesicht des Photographen in der Nahaufnahme zeigen. Durch die starken Schwarz-Weiß-Kontraste in seiner dramatischen Wirkung noch gesteigert, hebt es sich in unserer Aufnahme vor der im Hintergrund erkennbaren Berliner Vorstadtbebauung ab. Ruges angespannter Gesichtsausdruck mit dem wie zum Schrei geöffneten Mund steht hier in einem seltsamen Kontrast zur Unterschrift, mit der er das Bild später versah: „Während des Sturzes: ‚Die Empfindung des Fallens, der Geschwindigkeit und des Gefahrvollen hatte ich fast nicht.‘“ (Anm. 5) Die Photographie spricht hier aufgrund ihrer starken innerbildlichen Dynamik durchaus eine andere Sprache. Heute kann sie als Sinnbild für eine Epoche gedeutet werden, die von der Faszination an technischem Fortschritt, Tempo und optischen Sensationen geprägt war.
Ein identischer Vintage-Abzug unseres Motivs wird aktuell in der vielbeachteten Ausstellung 'Masterworks of Modern Photography 1900 – 1940. The Thomas Walther Collection at The Museum of Modern Art, New York' mit Stationen in Lugano, Paris und Turin gezeigt. Auf einer Auktion kommt diese Aufnahme, von der nach heutigem Kenntnisstand neben dem hier angebotenen Abzug nur noch das erwähnte Exemplar im Museum of Modern Art nachgewiesen ist, erstmals zum Aufruf.

Wir danken Ute Eskildsen, Essen, und Sophie Hackett, Toronto, für hilfreiche Auskünfte.


Anmerkungen:
1. Willi Ruge, Ich fotografiere mich beim Absturz mit dem Fallschirm, in:
Berliner Illustrierte Zeitung, Nr. 21, 24. Mai 1931, hier zitiert nach:
Ute Eskildsen/Felix Hoffmann (Hg.), Willi Ruge. Fotografien 1919 – 1953,
Ausst.kat. C/O Berlin, Göttingen 2017, S. 245f.
2. Caras y Caretas, Buenos Aires, Nr. 1721, 26.09.1931.
3. Zit. nach Ute Eskildsen, Fotoaktuell – Willi Ruge. Abenteuer für die Presse,
in: Eskildsen/Hoffmann 2017, S. 196.
4. Eskildsen/Hoffmann 2017, S. 199.
5. Eskildsen/Hoffmann 2017, S. 214.
Willi Ruge, Photo of myself at the moment of my Jump (from the series: I photograph myself during a
Vintage ferrotyped gelatin silver print. 14.2 x 20.4 cm (17.8 × 24.3 cm). Paper label with typewritten caption and copyright notice of 'Fotoaktuell GmbH, Berlin', 'Archivo Caras y Caretas' stamp, the stamp 'Col. Fotografica', annotated in an unknown hand in ink 'AVIACION EXTR...', annotated in an unknown hand in pencil 'ojo' and 'Invertir', as well as variously numbered in unknown hands in pencil and crayon, on the verso. - With the traces of usage which are typical for press prints.

Provenance
Private collection, France

Literature
Ute Eskildsen/Felix Hoffmann (ed.), Willi Ruge. Fotografien 1919 - 1953, exhib.cat. C/O Berlin, Göttingen 2017, ill. p. 70; Sarah Hermanson Meister (ed.), Masterworks of Modern Photography 1900 - 1940. The Thomas Walther Collection of Photography at the Museum of Modern Art, New York, exhib.cat. Museo d'arte della Svizzera italiana, Lugano i.a., Milan i.a. 2021, ill. p. 200

“A bruised face and bruised shin, but… a few good shots. On the whole: more luck that sense…” (note 1), so commented Willi Ruge (1892 – 1961) on the pictures of his spectacular photo reportage 'Ich fotografiere mich beim Absturz mit dem Fallschirm'. First printed in a May 1931 edition of 'Berliner Illustrierte Zeitung' together with a self-composed text, it was to become the reportage with which the photographer also celebrated his greatest international success: Publication in 'The Illustrated London News' (June 1931) was followed a few weeks later by New York 'Time' magazine as well as two further US American journals, and appeared in the mid-1930s in 'Weekly Illustrated London' (cf. fig. 1-3). The vintage print offered for sale originally came from the archive of the Argentinian weekly paper 'Caras y Caretas' (1898 - 1941), which published the series under the title 'Por primera vez, en el mundo, un fotógrafo se lanza con su cámera en un paracaídas' in September 1931. (note 2) On the reverse of the print is a paper label of 'Fotoaktuell' which was owned by Willi Ruge and through which he distributed his photographs internationally.
For Ruge, the subject of this photo report must have been the ideal theme. On the one hand, it combined his two great passions: that of flying – still a schoolboy, he had built two gliders himself and obtained his pilot’s licence in 1916 – and that of his profession as photojournalist. Moreover, specialised in aerial photography and praised in a 1930 article as the “most daring press photographer” (note 3) of the time, Ruge was able to fully live out his love of adventure as well as his blatant penchant for self-portrayal. As the protagonist of his reportage, he is no longer the photographer operating outside the event in its objective documentation, but makes himself and his subjective feelings the motif.
The layout of the 'Berliner Illustrierte Zeitung' was the result of careful image direction focused completely on tension and emotion: the photo of the wife gazing anxiously up at the sky with her son in her arms, born only a few months earlier, is juxtaposed with a picture taken by Ruge’s colleague from a second plane at the moment of his jump; the crowning glory is a photo showing the daredevil hero embracing his relieved sweetheart after landing.
The most impressive pictures from the series, however, are undoubtedly the ‘self-photos’ taken with a ‘specially constructed narrow film camera with automatic shutter’ (note 4) which show the face of the photographer in close-up. The strong black and white contrasts heighten the dramatic effect of the face which, in our shot, stands out against the suburban buildings of Berlin discernible in the background. Ruge’s tense facial expression with his mouth open as if screaming contrasts strangely with the inscription added to the picture later by Ruge: “During the fall: ‘I almost did not have a sense of falling, of speed, and the danger’” (note 5). Photography speaks a different language here because of its strong, internal-pictorial dynamics.The image can be interpreted today as an allegory of an era that was characterised by the fascination for technical progress, speed, and optical sensation.
A vintage print identical to our motif is currently on display in the noteworthy exhibition 'Masterworks of Modern Photography 1900 – 1940. The Thomas Walther Collection at The Museum of Modern Art, New York', with stops in Lugano, Paris and Turin. This shot, of which to our current knowledge only the above-mentioned print in the Museum of Modern Art is known, is offered for the first time at auction.

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Notes:
1. Willi Ruge, Ich fotografiere mich beim Absturz mit dem Fallschirm, in: Berliner Illustrierte Zeitung, no. 21, 24.5.1931, here quoted in: Ute Eskildsen/Felix Hoffmann (ed.), Willi Ruge. Fotografien 1919 – 1953, exhib.cat. C/O Berlin, Göttingen 2017, p. 245f.
2. Caras y Caretas, Buenos Aires, no. 1721, 26.09.1931.
3. Quoted in: Ute Eskildsen, Fotoaktuell – Willi Ruge. Abenteuer für die Presse, in: Eskildsen/Hoffmann 2017, p. 196.
4. Eskildsen/Hoffmann 2017, p. 199.
5. Eskildsen/Hoffmann 2017, p. 214.

Photographie

Auktionsdatum
Lose: 178
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

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7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach drei maligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen

Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutz erklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang. 9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26  zuzüglich 19  Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 500.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 21  (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Bei Online-Geboten können zusätzliche Gebühren anfallen. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8  auf den Hammerpreis erhoben. Die Gebühr beträgt maximal € 12.500. Bei Zahlungen über einem Betrag von EUR 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von EUR 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auk tionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auk tion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Lempertz behält sich die Durchführung der Ände rung oder Umschreibung vor. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der voran gegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es

gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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