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Georg Baselitz, Der Jäger (Remix)

In Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kun...

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Köln
Georg Baselitz, Der Jäger (Remix)
Öl auf Leinwand 300 x 250 cm. Gerahmt. Rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt 'Remix 'der Jäger' 26.VI.07 G Baselitz'. - Mit Atelierspuren.

Provenienz
Gagosian Gallery, New York (mit rückseitigem Aufkleber); Sammlung der Yageo Foundation, Taiwan; Privatsammlung, Asien

Ausstellungen
Dresden 2008/2009 (Staatliche Kunstsammlungen), Madonna meets Mao, Ausgewählte Werke aus der Sammlung der Yageo Foundation, Taiwan, Ausst.Kat., S.33 mit Farbabb.
New York 2007 (Gagosian Gallery), Georg Baselitz, Remix Paintings, Ausst.Kat., S.65 mit Farbabb.

1965/66 verbrachte Georg Baselitz einige Monate als Stipendiant an der Villa Romana, einer Periode, in der er nicht nur den Gemälden der Manieristen begegnete, sondern auf Flohmärkten ebenfalls Kupferstiche Giuseppe Maria Mitellis entdeckte. Mitelli, ein Künstler des ausgehenden 17. Jahrhunderts, hielt in kleinformatigen Druckgraphiken die Berufsdarstellungen seiner Zeit fest. Möglicherweise in Anlehnung daran schuf Baselitz Mitte der 1960er Jahre großformatige Gemälde, die zentrale Figuren vor unterschiedlichen Hintergründen und mit variierenden Accessoires zeigten. Fest mit beiden Beinen auf dem Grund stehend, mit nach vorn gewandter Körperhaltung und in bukolischen Umgebungen waren diese Protagonisten zumeist von großer und kräftiger Statur. Auf dem zweiten Blick erschloss sich bei näherer Betrachtung dieser ‚Heldenbilder‘ eine inhärente Fragilität. Diese ‚Helden‘ waren verletzt, ihre kräftigen Körper waren teils mit einem viel zu kleinem Kopf dargestellt. Der Blick müde. Während Andy Warhol in den USA die Elvis Figur zum Motiv einer Siebdruck-Serie macht, mit hochstilisierter Frisur, auf kühlem, silbernem Grund dargestellt, malt Baselitz seine männlichen Figuren mit zerzaustem Haar, die Bildsprache an die Romantiker des 19. Jahrhunderts erinnernd. Und während Andy Warhol seine Motive zeitnah in Serie wiederholt, greift Georg Baselitz erst Jahrzehnte später auf seine früheren Motive zurück.
Das hier angebotene Gemälde ist von 2007, 40 Jahre nach den Heldenbildern, und durch eine deutlich frakturierte Komposition, einer gevierteilten Bildfläche, gekennzeichnet. Während bukolische Elemente in der Neuinterpretation fehlen, ist die Wiederverwertung, bzw. Umkehrung des Heldenthemas evident. Baselitz, der die Sehgewohnheiten seiner Betrachter immer wieder auf das neue herausfordert, bedient sich in dieser Komposition visueller Zäsuren innerhalb der horizontalen Flächenorganisation. Einerseits setzen sich die vier Flächen malerisch voneinander ab, andererseits wechseln sich feurige Pinselführung und pastöse Farbigkeit mit freigelassenen Flächen und Andeutungen von Spritztechnik ab. Auch auffällig: von oben nach unten wird die Farbpalette immer weiter reduziert, bzw. ausgeblutet. Die Figur des Hundes ist zu einer isolierten, monochromen Bildmetapher geworden. Die dargestellte "Hitler-Figur" ist zerstört, und das Ausbluten der Farbigkeit erweist sich als Metapher für die verbrannte Erde und die stattgefundene Zerstörung.
„Die Ästhetik von Georg Baselitz wurde zurecht als eine ‚Ästhetik der Brüche‘ bezeichnet (Theo Kneubühler, in: Documenta 6, Bd. 1, Kassel 1977, S.54). Es ist seine Absicht, revolutionär zu sein, ohne allerdings dabei das Bild und die Skulptur selbst in Frage zu stellen. Im ‚Zerstören‘ ist er ein europäischer Künstler. Er tut genau das, was er als Charakteristikum der Entwicklung europäischer Kunst erkennt. – Der jeweils gegenwärtig gültige Kanon wird negiert. Indem das Neue gesetzt wird, wird das eben noch Gegenwärtige zu Vergangenem und zu Geschichte, an deren Stelle sich das Neue setzt und dasselbe Schicksal erleiden wird, erleiden muss. Tradition erscheint in dieser Sicht nicht als ein nahtloses, additives Kontinuum, sondern wesentlich unstabiler, wirrer und konfliktreicher. Eher zerstören die Söhne das, was die Väter erschaffen haben, als dass sie es fortsetzen. Sie interessieren sich für die Großväter.“ (Ulrich Weisner, in: Ausst.Kat. Georg Baselitz, Vier Wände, Ausst. Kat. Kunsthalle Bielefeld 1985, S.20)
Wiederholungen haben Baselitz immer gelangweilt, aber die Remix-Bilder sind Reduktion, und gehen gleichzeitig über die reine Re-Interpretation früherer Werke markant hinaus.
Georg Baselitz, Der Jäger (Remix)
Oil on canvas 300 x 250 cm. Framed. Signed, dated and titled 'Remix 'der Jäger' 26.VI.07 G Baselitz' verso on canvas. - Traces of studio.

Provenance
Gagosian Gallery, New York (label verso); Collection Yageo Foundation, Taiwan; private collection,Asia

Exhibitions
Dresden 2008/2009 (Staatliche Kunstsammlungen), Madonna meets Mao, Ausgewählte Werke aus der Sammlung der Yageo Foundation, Taiwan, exhib.cat., p.33 with col. illus.
New York 2007 (Gagosian Gallery), Georg Baselitz, Remix Paintings, exhib.cat., p.65 with col. illus.

In 1965/66, Georg Baselitz spent a few months as a scholarship holder at the Villa Romana, a period in which he not only encountered the paintings of the Mannerists, but also discovered copperplate engravings by Giuseppe Maria Mitelli at flea markets. Mitelli, an artist of the late 17th century, recorded the professions of his time in small-format prints. Possibly following in his footsteps, Baselitz created large-format paintings in the mid-1960s showing central figures against different backgrounds and with varying accessories. Standing firmly with both feet on the ground, with their postures turned forward and in bucolic settings, these protagonists were mostly of tall and powerful stature. At second glance, a closer look at these 'heroic images' revealed an inherent fragility. These 'heroes' were injured, their strong bodies sometimes depicted with a head that was far too small. They look tired. Whilst Andy Warhol makes the Elvis figure the motif of a silkscreen series in the USA, with a highly stylised hairstyle, depicted against a cool, silver background, Baselitz paints his male figures with dishevelled hair, the pictorial language reminiscent of the Romantics of the 19th century. And while Andy Warhol repeats his motifs in series, Georg Baselitz does not return to his earlier motifs until decades later.
The painting offered here is from 2007, 40 years after the hero paintings, and is characterised by a distinctly fractured composition, a quadripartite picture surface. While bucolic elements are absent from the reinterpretation, the recycling, or reversal, of the heroic theme is evident. Baselitz, who always challenges his viewers' visual habits anew, uses visual caesurae within the horizontal surface organisation in this composition. On the one hand, the four picture planes are set off from each other in a painterly way, on the other hand, fiery brushwork and pasty colour alternate with surfaces left blank and hints of spray technique. Also striking: from top to bottom the colour palette is markedly reduced, or bled out. The figure of the dog has become an isolated, monochrome pictorial metaphor. The Hitler figure depicted is destroyed, and the bleeding of the colourfulness proves to be a metaphor for the scorched earth and the destruction that has taken place.
"Georg Baselitz's aesthetic has rightly been called an 'aesthetic of ruptures' (Theo Kneubühler, in: Documenta 6, vol. 1, Kassel 1977, p.54). It is his intention to be revolutionary, but without questioning the image and sculpture themselves. In 'destroying' he is a European artist. He does exactly what he recognises as a characteristic of the development of European art. - The currently valid canon is negated. By setting the new, the present becomes the past and history, and the new takes its place and will, must, suffer the same fate. In this view, tradition does not appear as a seamless, additive continuum, but much more unstable, confused and conflictual. The sons are more likely to destroy what the fathers created than to continue it. They are interested in the grandfathers." (Ulrich Weisner, in: exhibition catalogue Georg Baselitz, Vier Wände, Ausst. Cat. Kunsthalle Bielefeld 1985, p.20)
Repetition has always bored Baselitz, but the Remix paintings are reduction, and at the same time go strikingly beyond the mere re-interpretation of earlier works.
Georg Baselitz, Der Jäger (Remix)
Öl auf Leinwand 300 x 250 cm. Gerahmt. Rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt 'Remix 'der Jäger' 26.VI.07 G Baselitz'. - Mit Atelierspuren.

Provenienz
Gagosian Gallery, New York (mit rückseitigem Aufkleber); Sammlung der Yageo Foundation, Taiwan; Privatsammlung, Asien

Ausstellungen
Dresden 2008/2009 (Staatliche Kunstsammlungen), Madonna meets Mao, Ausgewählte Werke aus der Sammlung der Yageo Foundation, Taiwan, Ausst.Kat., S.33 mit Farbabb.
New York 2007 (Gagosian Gallery), Georg Baselitz, Remix Paintings, Ausst.Kat., S.65 mit Farbabb.

1965/66 verbrachte Georg Baselitz einige Monate als Stipendiant an der Villa Romana, einer Periode, in der er nicht nur den Gemälden der Manieristen begegnete, sondern auf Flohmärkten ebenfalls Kupferstiche Giuseppe Maria Mitellis entdeckte. Mitelli, ein Künstler des ausgehenden 17. Jahrhunderts, hielt in kleinformatigen Druckgraphiken die Berufsdarstellungen seiner Zeit fest. Möglicherweise in Anlehnung daran schuf Baselitz Mitte der 1960er Jahre großformatige Gemälde, die zentrale Figuren vor unterschiedlichen Hintergründen und mit variierenden Accessoires zeigten. Fest mit beiden Beinen auf dem Grund stehend, mit nach vorn gewandter Körperhaltung und in bukolischen Umgebungen waren diese Protagonisten zumeist von großer und kräftiger Statur. Auf dem zweiten Blick erschloss sich bei näherer Betrachtung dieser ‚Heldenbilder‘ eine inhärente Fragilität. Diese ‚Helden‘ waren verletzt, ihre kräftigen Körper waren teils mit einem viel zu kleinem Kopf dargestellt. Der Blick müde. Während Andy Warhol in den USA die Elvis Figur zum Motiv einer Siebdruck-Serie macht, mit hochstilisierter Frisur, auf kühlem, silbernem Grund dargestellt, malt Baselitz seine männlichen Figuren mit zerzaustem Haar, die Bildsprache an die Romantiker des 19. Jahrhunderts erinnernd. Und während Andy Warhol seine Motive zeitnah in Serie wiederholt, greift Georg Baselitz erst Jahrzehnte später auf seine früheren Motive zurück.
Das hier angebotene Gemälde ist von 2007, 40 Jahre nach den Heldenbildern, und durch eine deutlich frakturierte Komposition, einer gevierteilten Bildfläche, gekennzeichnet. Während bukolische Elemente in der Neuinterpretation fehlen, ist die Wiederverwertung, bzw. Umkehrung des Heldenthemas evident. Baselitz, der die Sehgewohnheiten seiner Betrachter immer wieder auf das neue herausfordert, bedient sich in dieser Komposition visueller Zäsuren innerhalb der horizontalen Flächenorganisation. Einerseits setzen sich die vier Flächen malerisch voneinander ab, andererseits wechseln sich feurige Pinselführung und pastöse Farbigkeit mit freigelassenen Flächen und Andeutungen von Spritztechnik ab. Auch auffällig: von oben nach unten wird die Farbpalette immer weiter reduziert, bzw. ausgeblutet. Die Figur des Hundes ist zu einer isolierten, monochromen Bildmetapher geworden. Die dargestellte "Hitler-Figur" ist zerstört, und das Ausbluten der Farbigkeit erweist sich als Metapher für die verbrannte Erde und die stattgefundene Zerstörung.
„Die Ästhetik von Georg Baselitz wurde zurecht als eine ‚Ästhetik der Brüche‘ bezeichnet (Theo Kneubühler, in: Documenta 6, Bd. 1, Kassel 1977, S.54). Es ist seine Absicht, revolutionär zu sein, ohne allerdings dabei das Bild und die Skulptur selbst in Frage zu stellen. Im ‚Zerstören‘ ist er ein europäischer Künstler. Er tut genau das, was er als Charakteristikum der Entwicklung europäischer Kunst erkennt. – Der jeweils gegenwärtig gültige Kanon wird negiert. Indem das Neue gesetzt wird, wird das eben noch Gegenwärtige zu Vergangenem und zu Geschichte, an deren Stelle sich das Neue setzt und dasselbe Schicksal erleiden wird, erleiden muss. Tradition erscheint in dieser Sicht nicht als ein nahtloses, additives Kontinuum, sondern wesentlich unstabiler, wirrer und konfliktreicher. Eher zerstören die Söhne das, was die Väter erschaffen haben, als dass sie es fortsetzen. Sie interessieren sich für die Großväter.“ (Ulrich Weisner, in: Ausst.Kat. Georg Baselitz, Vier Wände, Ausst. Kat. Kunsthalle Bielefeld 1985, S.20)
Wiederholungen haben Baselitz immer gelangweilt, aber die Remix-Bilder sind Reduktion, und gehen gleichzeitig über die reine Re-Interpretation früherer Werke markant hinaus.
Georg Baselitz, Der Jäger (Remix)
Oil on canvas 300 x 250 cm. Framed. Signed, dated and titled 'Remix 'der Jäger' 26.VI.07 G Baselitz' verso on canvas. - Traces of studio.

Provenance
Gagosian Gallery, New York (label verso); Collection Yageo Foundation, Taiwan; private collection,Asia

Exhibitions
Dresden 2008/2009 (Staatliche Kunstsammlungen), Madonna meets Mao, Ausgewählte Werke aus der Sammlung der Yageo Foundation, Taiwan, exhib.cat., p.33 with col. illus.
New York 2007 (Gagosian Gallery), Georg Baselitz, Remix Paintings, exhib.cat., p.65 with col. illus.

In 1965/66, Georg Baselitz spent a few months as a scholarship holder at the Villa Romana, a period in which he not only encountered the paintings of the Mannerists, but also discovered copperplate engravings by Giuseppe Maria Mitelli at flea markets. Mitelli, an artist of the late 17th century, recorded the professions of his time in small-format prints. Possibly following in his footsteps, Baselitz created large-format paintings in the mid-1960s showing central figures against different backgrounds and with varying accessories. Standing firmly with both feet on the ground, with their postures turned forward and in bucolic settings, these protagonists were mostly of tall and powerful stature. At second glance, a closer look at these 'heroic images' revealed an inherent fragility. These 'heroes' were injured, their strong bodies sometimes depicted with a head that was far too small. They look tired. Whilst Andy Warhol makes the Elvis figure the motif of a silkscreen series in the USA, with a highly stylised hairstyle, depicted against a cool, silver background, Baselitz paints his male figures with dishevelled hair, the pictorial language reminiscent of the Romantics of the 19th century. And while Andy Warhol repeats his motifs in series, Georg Baselitz does not return to his earlier motifs until decades later.
The painting offered here is from 2007, 40 years after the hero paintings, and is characterised by a distinctly fractured composition, a quadripartite picture surface. While bucolic elements are absent from the reinterpretation, the recycling, or reversal, of the heroic theme is evident. Baselitz, who always challenges his viewers' visual habits anew, uses visual caesurae within the horizontal surface organisation in this composition. On the one hand, the four picture planes are set off from each other in a painterly way, on the other hand, fiery brushwork and pasty colour alternate with surfaces left blank and hints of spray technique. Also striking: from top to bottom the colour palette is markedly reduced, or bled out. The figure of the dog has become an isolated, monochrome pictorial metaphor. The Hitler figure depicted is destroyed, and the bleeding of the colourfulness proves to be a metaphor for the scorched earth and the destruction that has taken place.
"Georg Baselitz's aesthetic has rightly been called an 'aesthetic of ruptures' (Theo Kneubühler, in: Documenta 6, vol. 1, Kassel 1977, p.54). It is his intention to be revolutionary, but without questioning the image and sculpture themselves. In 'destroying' he is a European artist. He does exactly what he recognises as a characteristic of the development of European art. - The currently valid canon is negated. By setting the new, the present becomes the past and history, and the new takes its place and will, must, suffer the same fate. In this view, tradition does not appear as a seamless, additive continuum, but much more unstable, confused and conflictual. The sons are more likely to destroy what the fathers created than to continue it. They are interested in the grandfathers." (Ulrich Weisner, in: exhibition catalogue Georg Baselitz, Vier Wände, Ausst. Cat. Kunsthalle Bielefeld 1985, p.20)
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Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst

Auktionsdatum
Lose: 97
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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Wichtige Informationen

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1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vor lage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach drei maligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen

Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutz erklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang. 9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26  zuzüglich 19  Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 500.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 21  (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Bei Online-Geboten können zusätzliche Gebühren anfallen. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8  auf den Hammerpreis erhoben. Die Gebühr beträgt maximal € 12.500. Bei Zahlungen über einem Betrag von EUR 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von EUR 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auk tionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auk tion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Lempertz behält sich die Durchführung der Ände rung oder Umschreibung vor. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der voran gegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es

gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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