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Köln
Lyonel Feininger, Stadt
Aquarell und Tuschfeder auf hellgrauem Bütten. 24 x 32,4 cm. Unter Glas gerahmt. Am unteren Bildrand mit Tusche signiert, betitelt und datiert 'Feininger Stadt Freit. d. 15.IV.1921'. - Leicht gebräunt und mit atelierbedingten Heftzweckspuren an den Bildrändern.

Achim Moeller, Direktor des Lyonel Feininger Project LLC, New York – Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 11-04-92-76 registriert ist, bestätigt. Ein Zertifikat liegt der Arbeit bei.

Provenienz
Nachlass Lyonel Feininger; Galerie Schwarzer, Düsseldorf, 1994; Sammlung Walter Brune, Düsseldorf

Lyonel Feininger kannte sie alle mit Namen, die Schoner, Sloops, Raddampfer, Galeonen, Fischkutter und Dreimaster, die mit vollen Segeln oder qualmenden Schloten auf dem East River oder später auf der Ostsee verkehrten. Feininger liebte es am Ufer zu stehen, um sich wie gebannt dem Schauspiel der vorbeiziehenden Schiffe hinzugeben. Kaum ein anderes Thema hat den deutsch-amerikanischen Maler mehr fasziniert als Segelschiffe und Küstenlandschaften. Wie Werner Timm im Katalog der großen Feininger-Retrospektive 1998 in Berlin schreibt, schuf „Feininger einige der künstlerisch bedeutendsten Schiffsbilder des 20. Jahrhunderts, obschon er im traditionellen Sinn kein Schiffsbildmaler war – eher ein Poet, der sich mit einer Metapher befasste.“ (Ausst. Kat. Berlin/München 1998, S. 308).
Aus der Sammlung des weit über Deutschland hinaus bekannten Düsseldorfer Architekten und Städteplaners Walter Brune (1926-2021) kommen nun sieben hochkarätige Aquarelle mit maritimen Motiven zum Aufruf, darunter zwei Entwürfe für die Ausstattung des „Marine Transportation Buildings“ in New York (Lots 3, 4). Das früheste Blatt des Konvoluts „Stadt“ von 1921 (Lot 6) ist noch vor Feiningers Aufenthalt in Deep an der Ostsee entstanden. Vor einer Kulisse mit hochaufragenden Häusern und Kirchtürmen kommt ein rot gehaltenes Segelboot direkt auf den Betrachter zugefahren. Zwei kleinere, farblich neutral gehaltene Schiffe bereichern das Flussufer. Im Unterschied zu späteren Seebildern steht das Schiff zwar im Zentrum der Komposition, aber Feiningers Hauptinteresse galt den verschiedenen Architekturen im Hintergrund.
Die bedeutendste Zeit von Feiningers Marinemalerei waren die zwölf Jahre von 1923 bis 1935 in Deep, einem Badeort direkt an der Mündung der Rega bei Köslin in Pommern. In dieser Gegend stieß Feininger auf einen langen, urwüchsigen Küstenabschnitt, der seiner Gestaltung des Meeres nur förderlich sein konnte. Ein scheinbar endloser Strand, die hügelige Dünenlandschaft und weiter westlich die schroffe Steilküste waren die idealen Voraussetzungen für seine gewandelte Auffassung von Strand und Meer. In Deep entstanden zunächst reine Strand- und Wolkenbilder, noch ohne Schiffe und nur gelegentlich mit einzelnen Figuren, vor allem aber zahlreiche Gemälde und Aquarelle mit stattlichen Seglern und Fischerbooten. Zwei fabelhafte Beispiele der frühen Jahre in Deep sind die beiden Aquarelle „Die kleine Schoner-Barke“ (Lot 2) und „Boote am Strande I“ (Lot 1). Bei dem kalkulierten Bildaufbau der „Kleinen Schoner-Barke“ setzte er das stolze Schiff in die Bildmitte. Langsam am Betrachter vorbeisegelnd, antworten ihr links und rechts weitere, aber deutlich kleinere Schiffe. Himmel und Meer nehmen nahezu gleichgroße Räume ein, die Feininger mit parallelen, meist lavierten Linien markierte. Das wichtigste künstlerische Mittel sind hier die präzisen Federstriche und die subtile Farbgebung aus Blau, Schwarz und Grau mit Orange als Akzent. Beim zweiten Blatt „Boote am Strande I“ wurde die Szene mit nahezu mathematischer Überlegung komponiert: Den bildbeherrschenden vier Segelbooten am Ufer antworten kleine Ruderboote, Figuren und ein Strandkorb. „Das Netz der Federstriche“, schreibt Gunda Luyken im Feininger-Katalog von 2016, „gleicht schwingenden Kraftlinien, die, selbst wenn sie mit dem Lineal gezogen sind, nie mechanisch wirken.“ (Ausst. Kat. Düsseldorf 2016, S. 19). Charakteristisch für alle Blätter ist, dass Feininger seine abgeschlossenen Arbeiten meist mit einer Umrandung einfasste, die auf die innerbildlichen Linien Bezug nimmt.
Nach der Rückkehr in die Vereinigten Staaten schuf Feininger 1943 das Aquarell „Dreimaster und Segelboote vor der Küste“ (Lot 5). Im Unterschied zu den vorausgegangenen, an der Ostsee entstandenen Marinebildern scheinen die drei Segelschiffe ‚entmaterialisiert‘ über das Wasser zu schweben. Ohne die gewohnte Linearität, sieht man vom Flußufer und der Hügelkette ab, sind es die durchsichtig-zarten Farben, die Fliedertöne und die verschiedenen Grauwerte, mit denen Feininger das Aquarell aufbaute. Die an Regentropfen erinnernden Farbflecke verstärken Stille und Verklärung des späten Marinebildes. Auch wenn Feininger bis in die 1950er Jahre hinein Marinebilder schuf, schreibt er 1953 an seinen Sohn, wie sehr er die Pommersche Küste als Inspiration vermisst: „Was ich wirklich misse, ist nach der Natur zeichnen und ‚Notizen‘ machen, wie an der Ostsee, in Deep […]. Irgendwie genügen mir die Motive hier nicht, sie enthalten zu wenig von meinen inneren Wünschen […].“ (zit. nach Hans Hess, Lyonel Feininger, Stuttgart 1959, S. 162).
Lyonel Feininger, Stadt
Watercolour and pen and India ink on pale grey laid paper. 24 x 32.4 cm. Framed under glass. Signed, titled and dated 'Feininger Stadt Freit. d. 15.IV.1921' in ink on the lower edge. - Slightly browned and with studio-related pin holes in the edges.

Achim Moeller, director of the Lyonel Feininger Project LLC, New York – Berlin, has confirmed the authenticity of this work, which is registered with the Lyonel Feininger Project under the no. 11-04-92-76. Certificate enclosed.

Provenance
Estate of Lyonel Feininger; Galerie Schwarzer, Düsseldorf, 1994; Collection Walter Brune, Düsseldorf

Lyonel Feininger knew all of them by name – the schooners, sloops, paddle steamers, galleons, fishing cutters, and three-masted barques travelling along the East River or, later, on the Baltic Sea with full sails or smoking chimneys. Feininger loved to stand on the shore and become absorbed in the spectacle of the passing ships as though mesmerised. There is scarcely a motif that fascinated the German-American painter more than sailing ships and coastal landscapes. As Werner Timm writes in the catalogue of the major Feininger retrospective shown in Berlin in 1998: “Feininger [created] several of the 20th century’s most artistically important images of ships, although he was no painter of ship pictures in the traditional sense – more a poet occupying himself with a metaphor” (exh. cat. Berlin/München 1998, p. 308).
The collection of the Düsseldorf architect and town planner Walter Brune (1926–2021), whose fame extends well beyond the borders of Germany, is the source of the seven exquisite watercolours featuring maritime motifs that are now up for auction, including two design sketches for the decoration of the “Marine Transportation Building” in New York (Lots 3, 4). The earliest sheet from this group of works, “Stadt” (1921, Lot 6), was created before Feininger’s first stay in Dźwirzyno (then Deep) by the Baltic Sea. Before a backdrop featuring tall buildings and church towers, a sailing boat in red travels directly towards the viewer. Two smaller ships, which remain neutral in colour, embellish the riverbank. In contrast to the later seascapes, while the ship may be in the centre of the composition, Feininger is primarily interested in the various architectural structures behind it.
The most important period for marine paintings by Feininger were the twelve years from 1923 to 1935 in Dźwirzyno, a little bathing resort directly on the mouth of the Rega, near Koszalin (then Köslin) in Pomerania. In this area, Feininger encountered a long and pristine stretch of coast that could only benefit his maritime compositions. A seemingly endless beach, the hilly landscape of the dunes and the rugged, steep coast further to the west provided ideal conditions for transforming his approach to the beach and sea. In Dźwirzyno he initially created pictures focused purely on the beach and clouds, still lacking ships and only occasionally featuring isolated figures; however, what he primarily composed there were his numerous paintings and watercolours with stately sailing ships and fishing boats. The watercolours “Die kleine Schoner-Barke” (Lot 2) and “Boote am Strande I” (Lot 1) provide two fabulous examples from his early years in Dźwirzyno. Within the calculated composition of “Die Kleine Schoner-Barke”, he has placed the proud ship in the middle of the image. As it slowly sails past the viewer, two other ships respond to it on the left and right, but these are substantially smaller. The sky and sea occupy nearly equal amounts of space and Feininger has indicated them by means of parallel, mostly washed lines. The most important artistic devices here are the precise strokes of the pen and the subtle palette of blue, black and grey, with accents in orange. In the second sheet, “Boote am Strande I”, the scene has been arranged with nearly mathematical deliberation: the four sailing boats along the water’s edge which dominate the picture find a response in the little rowing boats, figures and hooded beach chair on the shore. “The network of pen strokes”, writes Gunda Luyken in a Feininger catalogue from 2016, “resembles oscillating lines of force which, even if they have been drawn using a ruler, never seem mechanical” (exh. cat. Düsseldorf 2016, p. 19). All of the sheets are characterised by the border that Feininger usually drew around his finished works and which relates back to the lines within the image.
After his return to the United States, he created the watercolour “Dreimaster und Segelboote vor der Küste” in 1943 (Lot 5). In contrast to the marine paintings created previously by the Baltic Sea, the three sailing ships here seem “dematerialised” and appear to hover above the water. Without the accustomed linearity – aside from the riverbank and the hills – Feininger has used transparently delicate colours, shades of lilac and various grey tones, to compose his watercolour. The flecks of colour reminiscent of raindrops reinforce the stillness and idealised character of this late marine picture. Although Feininger continued to create marine pictures into the 1950s, he wrote to his son in 1953 about how much he missed the Pomeranian coast as a source of inspiration: “What I really miss is drawing after nature and making ‘notes’, for instance by the Baltic Sea, in Deep […]. Somehow the motifs in this place do not suffice; they contain too few of my inner wishes […]” (cited in Hans Hess, Lyonel Feininger, Stuttgart 1959, p. 162).
Lyonel Feininger, Stadt
Aquarell und Tuschfeder auf hellgrauem Bütten. 24 x 32,4 cm. Unter Glas gerahmt. Am unteren Bildrand mit Tusche signiert, betitelt und datiert 'Feininger Stadt Freit. d. 15.IV.1921'. - Leicht gebräunt und mit atelierbedingten Heftzweckspuren an den Bildrändern.

Achim Moeller, Direktor des Lyonel Feininger Project LLC, New York – Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 11-04-92-76 registriert ist, bestätigt. Ein Zertifikat liegt der Arbeit bei.

Provenienz
Nachlass Lyonel Feininger; Galerie Schwarzer, Düsseldorf, 1994; Sammlung Walter Brune, Düsseldorf

Lyonel Feininger kannte sie alle mit Namen, die Schoner, Sloops, Raddampfer, Galeonen, Fischkutter und Dreimaster, die mit vollen Segeln oder qualmenden Schloten auf dem East River oder später auf der Ostsee verkehrten. Feininger liebte es am Ufer zu stehen, um sich wie gebannt dem Schauspiel der vorbeiziehenden Schiffe hinzugeben. Kaum ein anderes Thema hat den deutsch-amerikanischen Maler mehr fasziniert als Segelschiffe und Küstenlandschaften. Wie Werner Timm im Katalog der großen Feininger-Retrospektive 1998 in Berlin schreibt, schuf „Feininger einige der künstlerisch bedeutendsten Schiffsbilder des 20. Jahrhunderts, obschon er im traditionellen Sinn kein Schiffsbildmaler war – eher ein Poet, der sich mit einer Metapher befasste.“ (Ausst. Kat. Berlin/München 1998, S. 308).
Aus der Sammlung des weit über Deutschland hinaus bekannten Düsseldorfer Architekten und Städteplaners Walter Brune (1926-2021) kommen nun sieben hochkarätige Aquarelle mit maritimen Motiven zum Aufruf, darunter zwei Entwürfe für die Ausstattung des „Marine Transportation Buildings“ in New York (Lots 3, 4). Das früheste Blatt des Konvoluts „Stadt“ von 1921 (Lot 6) ist noch vor Feiningers Aufenthalt in Deep an der Ostsee entstanden. Vor einer Kulisse mit hochaufragenden Häusern und Kirchtürmen kommt ein rot gehaltenes Segelboot direkt auf den Betrachter zugefahren. Zwei kleinere, farblich neutral gehaltene Schiffe bereichern das Flussufer. Im Unterschied zu späteren Seebildern steht das Schiff zwar im Zentrum der Komposition, aber Feiningers Hauptinteresse galt den verschiedenen Architekturen im Hintergrund.
Die bedeutendste Zeit von Feiningers Marinemalerei waren die zwölf Jahre von 1923 bis 1935 in Deep, einem Badeort direkt an der Mündung der Rega bei Köslin in Pommern. In dieser Gegend stieß Feininger auf einen langen, urwüchsigen Küstenabschnitt, der seiner Gestaltung des Meeres nur förderlich sein konnte. Ein scheinbar endloser Strand, die hügelige Dünenlandschaft und weiter westlich die schroffe Steilküste waren die idealen Voraussetzungen für seine gewandelte Auffassung von Strand und Meer. In Deep entstanden zunächst reine Strand- und Wolkenbilder, noch ohne Schiffe und nur gelegentlich mit einzelnen Figuren, vor allem aber zahlreiche Gemälde und Aquarelle mit stattlichen Seglern und Fischerbooten. Zwei fabelhafte Beispiele der frühen Jahre in Deep sind die beiden Aquarelle „Die kleine Schoner-Barke“ (Lot 2) und „Boote am Strande I“ (Lot 1). Bei dem kalkulierten Bildaufbau der „Kleinen Schoner-Barke“ setzte er das stolze Schiff in die Bildmitte. Langsam am Betrachter vorbeisegelnd, antworten ihr links und rechts weitere, aber deutlich kleinere Schiffe. Himmel und Meer nehmen nahezu gleichgroße Räume ein, die Feininger mit parallelen, meist lavierten Linien markierte. Das wichtigste künstlerische Mittel sind hier die präzisen Federstriche und die subtile Farbgebung aus Blau, Schwarz und Grau mit Orange als Akzent. Beim zweiten Blatt „Boote am Strande I“ wurde die Szene mit nahezu mathematischer Überlegung komponiert: Den bildbeherrschenden vier Segelbooten am Ufer antworten kleine Ruderboote, Figuren und ein Strandkorb. „Das Netz der Federstriche“, schreibt Gunda Luyken im Feininger-Katalog von 2016, „gleicht schwingenden Kraftlinien, die, selbst wenn sie mit dem Lineal gezogen sind, nie mechanisch wirken.“ (Ausst. Kat. Düsseldorf 2016, S. 19). Charakteristisch für alle Blätter ist, dass Feininger seine abgeschlossenen Arbeiten meist mit einer Umrandung einfasste, die auf die innerbildlichen Linien Bezug nimmt.
Nach der Rückkehr in die Vereinigten Staaten schuf Feininger 1943 das Aquarell „Dreimaster und Segelboote vor der Küste“ (Lot 5). Im Unterschied zu den vorausgegangenen, an der Ostsee entstandenen Marinebildern scheinen die drei Segelschiffe ‚entmaterialisiert‘ über das Wasser zu schweben. Ohne die gewohnte Linearität, sieht man vom Flußufer und der Hügelkette ab, sind es die durchsichtig-zarten Farben, die Fliedertöne und die verschiedenen Grauwerte, mit denen Feininger das Aquarell aufbaute. Die an Regentropfen erinnernden Farbflecke verstärken Stille und Verklärung des späten Marinebildes. Auch wenn Feininger bis in die 1950er Jahre hinein Marinebilder schuf, schreibt er 1953 an seinen Sohn, wie sehr er die Pommersche Küste als Inspiration vermisst: „Was ich wirklich misse, ist nach der Natur zeichnen und ‚Notizen‘ machen, wie an der Ostsee, in Deep […]. Irgendwie genügen mir die Motive hier nicht, sie enthalten zu wenig von meinen inneren Wünschen […].“ (zit. nach Hans Hess, Lyonel Feininger, Stuttgart 1959, S. 162).
Lyonel Feininger, Stadt
Watercolour and pen and India ink on pale grey laid paper. 24 x 32.4 cm. Framed under glass. Signed, titled and dated 'Feininger Stadt Freit. d. 15.IV.1921' in ink on the lower edge. - Slightly browned and with studio-related pin holes in the edges.

Achim Moeller, director of the Lyonel Feininger Project LLC, New York – Berlin, has confirmed the authenticity of this work, which is registered with the Lyonel Feininger Project under the no. 11-04-92-76. Certificate enclosed.

Provenance
Estate of Lyonel Feininger; Galerie Schwarzer, Düsseldorf, 1994; Collection Walter Brune, Düsseldorf

Lyonel Feininger knew all of them by name – the schooners, sloops, paddle steamers, galleons, fishing cutters, and three-masted barques travelling along the East River or, later, on the Baltic Sea with full sails or smoking chimneys. Feininger loved to stand on the shore and become absorbed in the spectacle of the passing ships as though mesmerised. There is scarcely a motif that fascinated the German-American painter more than sailing ships and coastal landscapes. As Werner Timm writes in the catalogue of the major Feininger retrospective shown in Berlin in 1998: “Feininger [created] several of the 20th century’s most artistically important images of ships, although he was no painter of ship pictures in the traditional sense – more a poet occupying himself with a metaphor” (exh. cat. Berlin/München 1998, p. 308).
The collection of the Düsseldorf architect and town planner Walter Brune (1926–2021), whose fame extends well beyond the borders of Germany, is the source of the seven exquisite watercolours featuring maritime motifs that are now up for auction, including two design sketches for the decoration of the “Marine Transportation Building” in New York (Lots 3, 4). The earliest sheet from this group of works, “Stadt” (1921, Lot 6), was created before Feininger’s first stay in Dźwirzyno (then Deep) by the Baltic Sea. Before a backdrop featuring tall buildings and church towers, a sailing boat in red travels directly towards the viewer. Two smaller ships, which remain neutral in colour, embellish the riverbank. In contrast to the later seascapes, while the ship may be in the centre of the composition, Feininger is primarily interested in the various architectural structures behind it.
The most important period for marine paintings by Feininger were the twelve years from 1923 to 1935 in Dźwirzyno, a little bathing resort directly on the mouth of the Rega, near Koszalin (then Köslin) in Pomerania. In this area, Feininger encountered a long and pristine stretch of coast that could only benefit his maritime compositions. A seemingly endless beach, the hilly landscape of the dunes and the rugged, steep coast further to the west provided ideal conditions for transforming his approach to the beach and sea. In Dźwirzyno he initially created pictures focused purely on the beach and clouds, still lacking ships and only occasionally featuring isolated figures; however, what he primarily composed there were his numerous paintings and watercolours with stately sailing ships and fishing boats. The watercolours “Die kleine Schoner-Barke” (Lot 2) and “Boote am Strande I” (Lot 1) provide two fabulous examples from his early years in Dźwirzyno. Within the calculated composition of “Die Kleine Schoner-Barke”, he has placed the proud ship in the middle of the image. As it slowly sails past the viewer, two other ships respond to it on the left and right, but these are substantially smaller. The sky and sea occupy nearly equal amounts of space and Feininger has indicated them by means of parallel, mostly washed lines. The most important artistic devices here are the precise strokes of the pen and the subtle palette of blue, black and grey, with accents in orange. In the second sheet, “Boote am Strande I”, the scene has been arranged with nearly mathematical deliberation: the four sailing boats along the water’s edge which dominate the picture find a response in the little rowing boats, figures and hooded beach chair on the shore. “The network of pen strokes”, writes Gunda Luyken in a Feininger catalogue from 2016, “resembles oscillating lines of force which, even if they have been drawn using a ruler, never seem mechanical” (exh. cat. Düsseldorf 2016, p. 19). All of the sheets are characterised by the border that Feininger usually drew around his finished works and which relates back to the lines within the image.
After his return to the United States, he created the watercolour “Dreimaster und Segelboote vor der Küste” in 1943 (Lot 5). In contrast to the marine paintings created previously by the Baltic Sea, the three sailing ships here seem “dematerialised” and appear to hover above the water. Without the accustomed linearity – aside from the riverbank and the hills – Feininger has used transparently delicate colours, shades of lilac and various grey tones, to compose his watercolour. The flecks of colour reminiscent of raindrops reinforce the stillness and idealised character of this late marine picture. Although Feininger continued to create marine pictures into the 1950s, he wrote to his son in 1953 about how much he missed the Pomeranian coast as a source of inspiration: “What I really miss is drawing after nature and making ‘notes’, for instance by the Baltic Sea, in Deep […]. Somehow the motifs in this place do not suffice; they contain too few of my inner wishes […]” (cited in Hans Hess, Lyonel Feininger, Stuttgart 1959, p. 162).

Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst

Auktionsdatum
Lose: 96
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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Wichtige Informationen

Köln Cologne
Dienstag 6. Juni 2023 Tuesday 6 June
18 Uhr 6 pm Lot 1 – 97

AGB

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungs zustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird.

Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlagbestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über,

das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26% zuzüglich 19% Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20% Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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