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Paul Klee, Tagesspuk auf dem Hauptplatz

In Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kun...

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Köln

Paul Klee, Tagesspuk auf dem Hauptplatz
Aquarell und Tuschfederzeichnung auf Bütten, auf Karton aufgezogen. Aquarell 30,7/31,5 x 22,2/22,8 cm, Karton 38,2 x 27,6 cm. Unter Glas gerahmt. Oben rechts in der Darstellung signiert 'Klee', auf dem Karton unten links datiert 'IV 1929.6' und rechts betitelt 'Tagesspuk auf dem Hauptplatz'. - In guter Erhaltung. Minimal gebräunt.

Cat. Rais. Paul Klee 4762

Provenienz
Heinrich Stinnes, Köln, bis 1932; Nachlass Heinrich Stinnes, Köln, 1932-1938; Gutekunst und Klipstein, Bern, Auktion 20.-22. Juni 1938, Lot 537; Daniel-Henry Kahnweiler, Paris, ab 1938; Sammlung Joseph Heymann, London; seitdem in Familienbesitz

Literatur
Christina Kröll, Die Bildtitel Paul Klees. Eine Studie zur Beziehung von Bild und Sprache in der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts, Dissertation, Bonn 1968, S. 76; Christian Rümelin, Paul Klee und August Macke im Spiegel zeitgenössischer Sammlungen, in: Die Ordnung der Farbe. Paul Klee, August Macke und ihre Malerfreunde, Ausst. Kat. Kunstmuseum Bonn/Kunstmuseum Bern 2000/2001, S. 56, Anm. 29

In anekdotischer Heiterkeit präsentiert sich der „Tagesspuk auf dem Hauptplatz“ - ein Beweis für die Leichtigkeit und die sichere Hand, mit der Paul Klee phantastisch-poetische Szenerien zu entwerfen vermochte.
Maßgebliche Bedeutung besaß für den Künstler die „Zwischenwelt“ als Ort zwischen Realität und Phantasie. „Die künstlerische Szenerie, die formale Regie, die Ironie, der Witz sind Mittel zu offenbaren und zugleich zu verstecken, die Dinge in Rätsel zu verwandeln, die aufgelöst werden müssen. Klee hat von seinen eigenen menschlichen Beobachtungen ausgehend psychisch angelegte Zwischenwelten gefunden: es sind jene Erlebnisbereiche, die wie Kindheit oder Traum, Erinnerungen oder Hoffnungen, zwischen dem Glauben an eine einheitliche Schöpfungssubstanz und den lebendigen, alltäglichen menschlichen Beziehungen und Unsicherheiten vermitteln.“ (Tilman Osterwold, Paul Klee. Die Ordnung der Dinge, Stuttgart 1975, S. 14f.).
Wie in einem kleinen Bühnenbild wird ein Schauplatz angedeutet, ein Stuhl und die geschweiften Linien einer Markise verorten ihn vor einem Café. Der freundliche Spuk, der diesen Ort heimsucht, manifestiert sich in den konzentrischen Kreisformen, von denen die größte über der Szene zu schweben scheint. Die Details sind mit filigranen Federstrichen skizziert, die Hauptrolle nimmt jedoch das zarte Kolorit ein. Es dominiert ein helles Grau, das von lasierenden Blautönen, Ocker und Rot begleitet wird. So ergibt sich die Illusion eines vorüberziehenden Sommerregens, nach dem die Lokalfarben umso frischer zu leuchten beginnen.
Das bezaubernde Blatt stammt aus der bedeutenden Graphiksammlung von Heinrich Stinnes (1867 - 1932). Der Bruder des Großindustriellen Hugo Stinnes hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine der umfassendsten und qualitätvollsten Sammlungen zeitgenössischer Arbeiten auf Papier aufgebaut. Nach der Auflösung von Stinnes‘ Sammlung auf verschiedenen Auktionen gelangte das Werk in den Besitz des Kölner Unternehmers Joseph Heymann (1887 - 1954), der in den 1920er/1930er Jahren ein wichtiger Förderer und Sammler moderner Kunst war. Es gelang ihm, seine Kunstsammlung mitzunehmen, als er 1937 verfolgungsbedingt nach London auswanderte.

Paul Klee, Tagesspuk auf dem Hauptplatz
Watercolour and pen and India ink on laid paper, laid down on card. Watercolour 30.7/31.5 x 22.2/22.8 cm, card 38.2 x 27.6 cm. Framed under glass. Signed 'Klee' in the upper right in the depiction, dated 'IV 1929.6' lower left on the card and titled 'Tagesspuk auf dem Hauptplatz' right. - In very good condition. Slightly browned.

Cat. Rais. Paul Klee 4762

Provenance
Heinrich Stinnes, Cologne, until 1932; Heinrich Stinnes estate, Cologne, 1932-1938; Gutekunst and Klipstein, Bern, Auktion 20-22 June 1938, Lot 537; Daniel-Henry Kahnweiler, Paris, from 1938; Collection Joseph Heymann, London; since then in family ownership

Literature
Christina Kröll, Die Bildtitel Paul Klees. Eine Studie zur Beziehung von Bild und Sprache in der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts, dissertation, Bonn 1968, p. 76; Christian Rümelin, Paul Klee und August Macke im Spiegel zeitgenössischer Sammlungen, in: Die Ordnung der Farbe. Paul Klee, August Macke und ihre Malerfreunde, exhib. cat. Kunstmuseum Bonn/Kunstmuseum Bern 2000/2001, p. 56, note 29.

“Tagesspuk auf dem Hauptplatz” presents itself with an anecdotal cheerfulness – proof of the lightness and sure hand with which Paul Klee was able to compose his fantastic and poetic scenes.
As a place between reality and fantasy, the “intermediate world” was of decisive significance for the artist. “The artistic scenery, formal direction, irony and wit are means to reveal and simultaneously conceal, to transform things into riddles that have to be solved. Setting out from his own human observations, Klee discovered psychologically founded intermediate worlds: those realms of experience which – like childhood or dreams, memories or hopes – mediate between a belief in a unified substance of creation and vivid, ordinary human relationships and uncertainties” (Tilman Osterwold, Paul Klee. Die Ordnung der Dinge, Stuttgart 1975, pp. 14f.).
Like in a little stage set, a scene is suggested: a chair and the curved lines of an awning place it in front of a cafe. The friendly apparition haunting this place manifests itself in the forms made up of concentric circles, the largest of which seems to hover above the scene. The details are sketched with delicate strokes of the pen, but the leading role is played by the subtle colour scheme. A light grey dominates, accompanied by washes in shades of blue as well as ochre and red. This results in the illusion of a passing summer rain, after which the local colours appear all the fresher and begin to shine.
This enchanting sheet is from Heinrich Stinnes’s (1867 - 1932) important collection of prints and drawings. The brother of the major industrialist Hugo Stinnes, he built up one of the most extensive and highest-quality collections of contemporary works on paper at the beginning of the 20th century. After Stinnes’s collection was dispersed at various auctions, this work entered the possession of Cologne businessman Joseph Heymann (1887 - 1954), who was an important patron and collector of modern art in the 1920s and 1930s. He succeeded in taking his art collection with him when he emigrated to London in 1937 due to persecution.

Paul Klee, Tagesspuk auf dem Hauptplatz
Aquarell und Tuschfederzeichnung auf Bütten, auf Karton aufgezogen. Aquarell 30,7/31,5 x 22,2/22,8 cm, Karton 38,2 x 27,6 cm. Unter Glas gerahmt. Oben rechts in der Darstellung signiert 'Klee', auf dem Karton unten links datiert 'IV 1929.6' und rechts betitelt 'Tagesspuk auf dem Hauptplatz'. - In guter Erhaltung. Minimal gebräunt.

Cat. Rais. Paul Klee 4762

Provenienz
Heinrich Stinnes, Köln, bis 1932; Nachlass Heinrich Stinnes, Köln, 1932-1938; Gutekunst und Klipstein, Bern, Auktion 20.-22. Juni 1938, Lot 537; Daniel-Henry Kahnweiler, Paris, ab 1938; Sammlung Joseph Heymann, London; seitdem in Familienbesitz

Literatur
Christina Kröll, Die Bildtitel Paul Klees. Eine Studie zur Beziehung von Bild und Sprache in der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts, Dissertation, Bonn 1968, S. 76; Christian Rümelin, Paul Klee und August Macke im Spiegel zeitgenössischer Sammlungen, in: Die Ordnung der Farbe. Paul Klee, August Macke und ihre Malerfreunde, Ausst. Kat. Kunstmuseum Bonn/Kunstmuseum Bern 2000/2001, S. 56, Anm. 29

In anekdotischer Heiterkeit präsentiert sich der „Tagesspuk auf dem Hauptplatz“ - ein Beweis für die Leichtigkeit und die sichere Hand, mit der Paul Klee phantastisch-poetische Szenerien zu entwerfen vermochte.
Maßgebliche Bedeutung besaß für den Künstler die „Zwischenwelt“ als Ort zwischen Realität und Phantasie. „Die künstlerische Szenerie, die formale Regie, die Ironie, der Witz sind Mittel zu offenbaren und zugleich zu verstecken, die Dinge in Rätsel zu verwandeln, die aufgelöst werden müssen. Klee hat von seinen eigenen menschlichen Beobachtungen ausgehend psychisch angelegte Zwischenwelten gefunden: es sind jene Erlebnisbereiche, die wie Kindheit oder Traum, Erinnerungen oder Hoffnungen, zwischen dem Glauben an eine einheitliche Schöpfungssubstanz und den lebendigen, alltäglichen menschlichen Beziehungen und Unsicherheiten vermitteln.“ (Tilman Osterwold, Paul Klee. Die Ordnung der Dinge, Stuttgart 1975, S. 14f.).
Wie in einem kleinen Bühnenbild wird ein Schauplatz angedeutet, ein Stuhl und die geschweiften Linien einer Markise verorten ihn vor einem Café. Der freundliche Spuk, der diesen Ort heimsucht, manifestiert sich in den konzentrischen Kreisformen, von denen die größte über der Szene zu schweben scheint. Die Details sind mit filigranen Federstrichen skizziert, die Hauptrolle nimmt jedoch das zarte Kolorit ein. Es dominiert ein helles Grau, das von lasierenden Blautönen, Ocker und Rot begleitet wird. So ergibt sich die Illusion eines vorüberziehenden Sommerregens, nach dem die Lokalfarben umso frischer zu leuchten beginnen.
Das bezaubernde Blatt stammt aus der bedeutenden Graphiksammlung von Heinrich Stinnes (1867 - 1932). Der Bruder des Großindustriellen Hugo Stinnes hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine der umfassendsten und qualitätvollsten Sammlungen zeitgenössischer Arbeiten auf Papier aufgebaut. Nach der Auflösung von Stinnes‘ Sammlung auf verschiedenen Auktionen gelangte das Werk in den Besitz des Kölner Unternehmers Joseph Heymann (1887 - 1954), der in den 1920er/1930er Jahren ein wichtiger Förderer und Sammler moderner Kunst war. Es gelang ihm, seine Kunstsammlung mitzunehmen, als er 1937 verfolgungsbedingt nach London auswanderte.

Paul Klee, Tagesspuk auf dem Hauptplatz
Watercolour and pen and India ink on laid paper, laid down on card. Watercolour 30.7/31.5 x 22.2/22.8 cm, card 38.2 x 27.6 cm. Framed under glass. Signed 'Klee' in the upper right in the depiction, dated 'IV 1929.6' lower left on the card and titled 'Tagesspuk auf dem Hauptplatz' right. - In very good condition. Slightly browned.

Cat. Rais. Paul Klee 4762

Provenance
Heinrich Stinnes, Cologne, until 1932; Heinrich Stinnes estate, Cologne, 1932-1938; Gutekunst and Klipstein, Bern, Auktion 20-22 June 1938, Lot 537; Daniel-Henry Kahnweiler, Paris, from 1938; Collection Joseph Heymann, London; since then in family ownership

Literature
Christina Kröll, Die Bildtitel Paul Klees. Eine Studie zur Beziehung von Bild und Sprache in der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts, dissertation, Bonn 1968, p. 76; Christian Rümelin, Paul Klee und August Macke im Spiegel zeitgenössischer Sammlungen, in: Die Ordnung der Farbe. Paul Klee, August Macke und ihre Malerfreunde, exhib. cat. Kunstmuseum Bonn/Kunstmuseum Bern 2000/2001, p. 56, note 29.

“Tagesspuk auf dem Hauptplatz” presents itself with an anecdotal cheerfulness – proof of the lightness and sure hand with which Paul Klee was able to compose his fantastic and poetic scenes.
As a place between reality and fantasy, the “intermediate world” was of decisive significance for the artist. “The artistic scenery, formal direction, irony and wit are means to reveal and simultaneously conceal, to transform things into riddles that have to be solved. Setting out from his own human observations, Klee discovered psychologically founded intermediate worlds: those realms of experience which – like childhood or dreams, memories or hopes – mediate between a belief in a unified substance of creation and vivid, ordinary human relationships and uncertainties” (Tilman Osterwold, Paul Klee. Die Ordnung der Dinge, Stuttgart 1975, pp. 14f.).
Like in a little stage set, a scene is suggested: a chair and the curved lines of an awning place it in front of a cafe. The friendly apparition haunting this place manifests itself in the forms made up of concentric circles, the largest of which seems to hover above the scene. The details are sketched with delicate strokes of the pen, but the leading role is played by the subtle colour scheme. A light grey dominates, accompanied by washes in shades of blue as well as ochre and red. This results in the illusion of a passing summer rain, after which the local colours appear all the fresher and begin to shine.
This enchanting sheet is from Heinrich Stinnes’s (1867 - 1932) important collection of prints and drawings. The brother of the major industrialist Hugo Stinnes, he built up one of the most extensive and highest-quality collections of contemporary works on paper at the beginning of the 20th century. After Stinnes’s collection was dispersed at various auctions, this work entered the possession of Cologne businessman Joseph Heymann (1887 - 1954), who was an important patron and collector of modern art in the 1920s and 1930s. He succeeded in taking his art collection with him when he emigrated to London in 1937 due to persecution.

Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst

Auktionsdatum
Lose: 96
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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Wichtige Informationen

Köln Cologne
Dienstag 6. Juni 2023 Tuesday 6 June
18 Uhr 6 pm Lot 1 – 97

AGB

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungs zustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird.

Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlagbestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über,

das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26% zuzüglich 19% Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20% Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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