Seekatz, Johann Conrad (1719 Grünstadt - 1768 Darmstadt), zugeschrieben, "Raub der Sabinerinnen (?)", Öl auf Leinwand, doubliert, zweifach nachträglich bezeichnet J. Zick, 120 x 151 cm. Provenienz: aus rheinischem Privatbesitz wohl seit 1959, durch Erbfolge im Besitz der Familie. Wir danken Dr. Josef Straßer für seine Hilfe bei der Katalogisierung. Er schließt eindeutig aus, dass es sich bei dem Maler des Bildes um Januarius Zick handelt und hält eine Zuschreibung zu Johann Conrad Seekatz für ziemlich sicher. Hierfür sprächen sowohl die Malweise als auch die Komposition und die Figurenauffassung. Josef Straßer datiert das Gemälde in die Spätzeit des Künstlers um 1765, zeitgleich mit den von Seekatz geschaffenen Supraporten für Schloss Braunshardt, die teilweise sehr ähnliche Gesichtstypen aufweisen. Auch was das Thema anbelangt gibt es eine Verbindung zu besagten Supraporten, da eine der Darstellungen die "Versöhnung zwischen Sabinern und Römern" thematisiert. Für eine Identifizierung des Themas als "Raub der Sabinerinnen" sprechen auch die Darstellung der Engelsburg links im Hintergrund und der Palast auf der rechten Seite. Noch genauer zu erforschen bleibt allerdings die zentrale Figurengruppe mit dem prächtig gerüsteten Reiter und der den beiden rechts daneben befindlichen Frauenfiguren. Vermutlich handelt es sich bei dem Reiter um Romulus und der stehenden Frau um die Sabinerin Hersilia, die freiwillig die Ehefrau von Romulus wird, um bei ihrer am Boden liegenden Tochter bleiben zu können.