Müller, Karl-Erich (1917 Halle – 1998 Halle)
„Santalfrau“
Öl auf Hartfaser, oben rechts signiert und datiert, 1973, Maße: 61,5x54,5 cm, verso betitelt und datiert, Rahmen
Karl Erich Müller studierte von 1946 bis 1948 bei Erwin Hahs an der Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle. Ab 1947 war er Mitglied der Künstlergruppe „Die Fähre“, ab 1948 freiberuflich als Maler und Grafiker in Halle tätig. Schon früh fand sein Werk Beachtung und Anerkennung (Kunstpreis der Stadt Halle 1954/1958, Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR 1960, Händelpreis 1961, Nationalpreis 1963, Vaterländischer Verdienstorden 1974/1982, J.-R.Becher-Medaille 1978). 1965 wurde er Ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR. Seit 1948 beteiligte er sich regelmäßig an den Kunstausstellungen in Dresden. Bilder des Künstlers befinden sich u.a. im Bestand der Staatlichen Galerie Moritzburg, der Gemäldegalerie Neue Meister in Dresden und des Kupferstichkabinetts in Dresden. - Einen besonderen Platz in Müllers Werk nehmen die zahlreichen, auf Reisen nach Südasien entstandenen Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen ein. Erlebnisse in Indien, Pakistan, Sri Lanka oder Nepal geben ein beeindruckendes Bild von den Lebensbedingungen der Menschen. „Es ist kennzeichnend für ihn, daß er dem Reiz des Exotischen nicht erliegt … . Seine Darstellungen von Straßenarbeitern, Rikschafahrern und Bettlern zeigen Anteilnahme und Realismus.“ (Aus: Vorwort „Karl Erich Müller - Erlebnis Südasien“). Das Erlebnis Indien trug entscheidend dazu bei, „…die Vordergründigkeit virtuos gemeisterter Handwerklichkeit hinter einem wieder das Gesamtwerk erfassenden Ausdruck des menschlichen wie des künstlerischen Anliegens zurücktreten zu lassen.“ Neben Stillleben und Landschaften entstehen vor allem meisterliche Portraits, denn „… das wichtigste künstlerische Anliegen ist ihm doch der Mensch, den er in seiner gesellschaftlichen Bedingtheit darstellt.“ (Wolfgang Hütt in „Karl Erich Müller“). Wie er in einem Gespräch mit Heinz Mode später mitteilte, „… beeindruckte ihn am meisten ein Erlebnis in einem Santaldorf, das heißt in einem Dorf der alteingeborenen …Bevölkerung in der Nähe Santiniketans,… einer Schule, die der berühmte bengalische Dichter Rabindranath Tagore … errichtet hatte. …Als es dunkel wurde, kehrten Männer und Frauen von den Feldern zurück und gaben uns die Ehre, in ihrer Alltagskleidung im Hofe des Dorfältesten ihre alten schönen Volkstänze bei immer heller Mondlicht nur für uns beide in wunderbarer, natürlicher Harmonie und Grazie vorzuführen.“(Aus: Heinz Mode „Mit Karl Erich Müller in Indien“) - Karl Erich Müller studied from 1946 to 1948 under Erwin Hahs at the Art school Burg Giebichenstein in Halle. From 1947 he was a member of the artist group "The Ferry", from 1948 freelance work as a painter and graphic artist in Halle. Early on, his work received attention and recognition (Art Prize of Halle 1954/1958, Käthe Kollwitz Prize of the Academy of Arts of the GDR 1960, Haendel Prize 1961, National Prize 1963, Patriotic Order of Merit 1974/1982, J. R.Becher Medal 1978). In 1965 he became a full member of the Academy of Arts of the GDR. Since 1948 he participated regularly in the national art exhibitions in Dresden. Pictures of the artist are u.a. in the inventory of the museum "Staatliche Galerie Moritzburg", the "Gemäldegalerie Neue Meister" in Dresden and the "Kupferstichkabinett" in Dresden. - A special place in Müller's work is taken up by the numerous paintings, watercolors and drawings that were made while traveling to South Asia.