Necker, Stamm Büchlein Hörmann / 2 Bde.
Album amicorum. - Augsburg. - Hörmann. - Necker, D. de. Ein new unnd künstlich schönes Stamm oder Gesellen Büchlein mit dreyzehen Historien. Als Stammbuch eingerichtet für Matthäus Bernhard Hörmann. Wien, D. de Necker, (1579). (15,5:11 cm). Mit 97 (7 altkol.) blattgr. Holzschnitten, 1 blattgr. Holzschnitt-Druckermarke u. 96 (statt 97) Inskriptions-Wappenblättern, davon 36 mit hs. Einträgen aus den Jahren 1589-90. Flex. Prgt. d. Zt., fleckig, vorderer freier Vorsatz u. Schließbänder fehlen.
VD 16, ZV 11426 (Titel gering abweichend). - Erste Ausgabe des von dem Wiener Formschneider David de Necker herausgegebenen Wappenbuchs. Das Buch besteht aus insgesamt 97 Eintragselementen à 2 Blatt, die sich aus einem gerahmten emblematischen Holzschnitt, einem Inskriptionsblatt mit vorgedrucktem, blanken Wappenschild sowie einem 22-zeiligen Gedicht in deutscher Sprache zusammensetzen. In der Vorrede werden Dionysius Manhallart (aus Antwerpen) als Maler u. Nikolaus Solis (aus Nürnberg) als Reißer der Holzschnitte genannt. Diese stellen Personifikationen von Naturerscheinungen, Eigenschaften u. Begriffen dar: Elemente, Sinne, Planeten mit Tierkreiszeichen, Eigenschaften des Geblüts, Haupttugenden, freie Künste, Musen, Jahreszeiten, Laster, menschliche Lebensalter jeweils in weiblichen u. männlichen Personen sowie die 12 Apostel u.a. [br] Die Einträge in schöner humanistischer Kursive stammen fast ausschließlich aus den Jahren 1589-1590. Eintragsorte sind neben Augsburg auch Kaufbeuren, Memmingen u. Lindau. Der Stammbuchhalter Matthäus Bernhard Hörmann (ca. 1576-1656) entstammte einer bedeutenden Augsburger Kaufmannsfamilie. Sein handschriftlicher Besitzeintrag findet sich auf dem hinteren Vorsatzblatt: "est vereor possesor haius libri", sein eigenhändiger, später teils gelöschter Namenszug auf dem Titelblatt. Als Berater u. Faktoren des Hauses Fugger war die Familie Hörmann in Augsburg zu Wohlstand, Ansehen u. Macht gelangt (vgl. Th. M. Safley, Die Fuggerfaktoren Hörmann von und zu Gutenberg. In: J. Burkhardt, Augsburger Handelshäuser im Wandel des historischen Urteils. Berlin, 1996, S.118-129; als Zugabe beiliegend). Wie M. B. Hörmann entstammten die meisten jugendlichen Inscribenten der städtischen Oberschicht u. der Augsburger Kaufmannschaft der Fuggerzeit. So finden sich unter den Einträgern die Namen der bedeutenden Familien Jenisch (Joachim, Jacob jun. u. Marcus), Ehinger (Johannes Habfast), Lauginger (Johannes Anton), Hörmann (Anthon Christoph u. Conrad), Stenglin (Ludwig u. Philipp), Rad (Johann Jacob), Linck (Paul), Pemer (Wolfgang Ulrich), Funck (David), Österreicher (Jeremias) u.v.a. Die Inscribenten trugen sich (teils als "Condiscipulo" = Mitschüler bezeichnet) mit lateinischen Sentenzen ein, die vollständig ausgeschrieben und nicht - wie oft - abgekürzt wurden. Einige Eintragungen sind durch Monogramme im Wappen ergänzt. Ein einzelner Eintrag des Phillipp Achill von Kaltenthal (1685), deutet wohl auf den Übergang des Stammbuchs in eine nachfolgende Generation hin. Ein möglicher späterer Besitzer, Joh. Fried. Hen. v. Lang, Oettingen, notierte in den Jahren 1740 u. 1748 lateinische Sentenzen an vier verschiedenen Stellen des Buches. [br] Leicht gebräunt u. stellenw. gering braun- oder fingerfleckig; ca. 50 Bll. mit Wasserfleck im Kopfsteg. Erste 4 Bll. mit Wurmspur unter Berührung der Holzschnitt-Bordüren u. mit unbedeutendem Buchstabenverlust. Bll. R1 u. V6 mit kl. Eckabriß ohne Bild- oder Textberührung. Es fehlen das Bl. K7 mit Wappenrahmen u. das weiße Schlußblatt. - Zus. 2 Bde.
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