Otto Mühl * Grodnau 1925 - 2013 Moncarapacho Mutter mit Kind Öl auf Leinwand 150 x 130 cm 1984 rechts unten signiert und datiert: Muehl 14.12.84 NORMALBESTEUERUNG regular taxation vgl. Ausstellungskatalog "OTTO MUEHL. LEBEN / KUNST / WERK. AKTION UTOPIE MALEREI 1960-2004" MAK Wien (3.3.-31.4.2004), (Hrsg.) Peter Noever, Verlag der Buchhandlung Wather König Köln 2004, S. 327 Provenienz: Institutionelle Sammlung Wien 1962 fand in Otto Mühls Kelleratelier die erste aktionsähnliche Veranstaltung, Die Blutorgel, statt. Danach entwickelte er mit Günter Brus einen neuen Aktionstyp, bei dem der Körper selbst als das eigentliche Material begriffen wurde. Die Aktion Kunst und Revolution, die als Uniferkelei bekannt wurde, geriet zum beabsichtigten Skandal. 1971 entstand nach und nach die Kommune am Friedrichshof, die 1983 600 Mitglieder umfasste. Die Kommune experimentierte unter Mühls Anleitung mit Psychoanalyse und reichianischer Körperarbeit. Ziele der Kommune waren freie Sexualität, gemeinsames Eigentum, gemeinsames Aufwachsen der Kinder und Förderung der gestalterischen Kreativität. Doch diese Ziele wurden pervertiert: Aus der freien Liebe wurde die Vergewaltigung Minderjähriger, aus dem gemeinsamen Eigentum der Alleinanspruch Otto Mühls, und aus der gestalterischen Kreativität offener Terror. 1991 wurde Mühl zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.