Albert Wigand "Grauer Krug (Stilleben mit Früchten, Kohlkopf und Krug)". Um 1948.
Öl auf Malpappe. Signiert "Wigand" u.li. Verso mit der Skizze eines Stillebens, von fremder Hand bezeichnet "grauer Krug" und nummeriert o.re. In einer profilierten Leiste gerahmt.
WVZ Grüß-Wigand A-1948/2, verso WVZ Grüß-Wigand A-1965/2.
Provenienz: Norddeutscher Privatbesitz, vormals aus der Sammlung Jutta und Werner Wittig, Dresden.
Ein wichtiges und wiederkehrendes Sujet der Malerei Wigands ist das Stillleben, in welchem er die Beziehung der Gegenstände zueinander durch Farbe und Form in vielfältigen Variationen kompositorisch erforscht. Bereits in den 1920er Jahren setzte sich der Künstler mit diesem Thema intensiv auseinander. Die frühen Stillleben sind expressionistisch beeinflusst und in Wasserfarben ausgeführt und unterscheiden sich somit in Stil und Technik von den späteren Werken in Öl der 1940er - 1960er Jahre.
Die in Dresden entstandenen Arbeiten zeichnen sich durch eine gedeckte Farbgebung und eine naturnahere Formgebung aus. (Vgl. WVZ Grüß-Wigand, Ölbilder, S. 21)
Das hier angebotene Gemälde steht dafür exemplarisch. Die im Kontrast zueinander stehenden Farbflächen erzeugen eine Spannung, die jedoch zugunsten einer harmonischen Gesamtwirkung aufgrund von fein nuancierten, gedeckten Farbausmischungen gemäßigt wird.
Durch die sehr reduzierte Angabe von Schatten wird die Tiefenräumlichkeit fast gänzlich aufgehoben und die Bedeutung der Farbgebung im Gegenzug gesteigert und der Bildinhalt abstrahiert. Sparsam und sicher gesetzte Konturen rhythmisieren die Komposition.
Die bewegte, teils pastose Oberflächenstruktur des Farbauftrags sowie das Mitschwingen durchscheinender, unterer Farbschichten verleihen den stillen Gegenständen Lebendigkeit und entheben sie ihrer Alltäglichkeit.
Ecken u. li. und re. sowie o.re. gestaucht, partiell mit kleinen Fehlstellen in der Malschicht. Am Bildrand li. und o. jeweils mit einer kleinen Fehlstelle in der Malschicht, u.re. mit einer partiellen Bereibung (wohl werkimmanent), dort ein kleiner Malschichtverlust.
Maße: 34,5 x 50,1 cm, Ra. 42,5 x 58 cm.
Albert Wigand
1890 Ziegenhain/Hessen 1978 Leipzig
Bis 1913 Studium an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf bei Lothar von Kunowski. Ab 1913 im Schülerkreis des Malers Otto Ubbelohde tätig. Während des Ersten Weltkriegs als Sanitäter in Frankreich. 1916 erste Ausstellung im besetzten nordfranz. Rethel, initiiert von Walter Kaesbach. 1925 Übersiedlung nach Dresden, wo er 193043 als Schaufenstergestalter arbeitete. Parallel Aktstudium bei W. Winkler. In den 1930er Jahren entwickelte Wigand einen eigenen lyrischen Expressionismus. Zeichnungen von Dorf- und Straßenszenen in Böhmen, im Erzgebirge und in der Lausitz prägen sein Oeuvre, das nach 1945 durch malerische Stillleben Ergänzung erfuhr. Seine frühen Arbeiten setzte er zudem zu Collagen zusammen, die eine zeitliche Einordnung noch heute erschweren. Sein Spätwerk wiederum zeichnet sich durch eine Annäherung an den Realismus in reduzierter Farb- und Formensprache aus.
Albert Wigand "Grauer Krug (Stilleben mit Früchten, Kohlkopf und Krug)". Um 1948.
Oil on cardboard. Signiert "Wigand" u.li. Verso mit der Skizze eines Stillebens, von fremder Hand bezeichnet "grauer Krug" und nummeriert o.re. In einer profilierten Leiste gerahmt.
WVZ Grüß-Wigand A-1948/2, verso WVZ Grüß-Wigand A-1965/2.
Provenienz: Norddeutscher Privatbesitz, vormals aus der Sammlung Jutta und Werner Wittig, Dresden.
Ein wichtiges und wiederkehrendes Sujet der Malerei Wigands ist das Stillleben, in welchem er die Beziehung der Gegenstände zueinander durch Farbe und Form in vielfältigen Variationen kompositorisch erforscht. Bereits in den 1920er Jahren setzte sich der Künstler mit diesem Thema intensiv auseinander. Die frühen Stillleben sind expressionistisch beeinflusst und