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ALBIN EDELHOFF* (Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen)

In Meisterwerke

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Wien
ALBIN EDELHOFF* (Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen)
Blumenstillleben
Öl/Holz, 50,6 x 40,7 cm
signiert Edelhoff
verso Stempel Edelhoff, Köln Bayenthal Heidekaul
Provenienz: Europäische Privatsammlung

SCHÄTZPREIS: °€ 4.000 - 8.000

Deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Ausbildung in Paris und Berlin. Nach einer expressionistischen Phase Entwicklung in Richtung Neue Sachlichkeit. Ab 1937 im gelben Haus, einem Atelierhaus der Stadt Köln gemeinsam mit Hubert Berke, Severin Düx, Heinrich Hoerle, Anton Hoch, Josef Mangold, Toni May, Irma Müller-Hermann, Hanns Rheindorf, C. Schreiber, Robert Seufert, P. H. Simon und Heinrich Von den Hoff. Schuf Landschaften und Porträts aber v.a. Stillleben mit Blumen.

Der in Berlin und Paris ausgebildete Blumen-, Stillleben-, Landschafts- und Porträtmaler sowie Grafiker Albin Edelhoff fand nach einer expressionistischen Phase zur Neuen Sachlichkeit, in der er sich hauptsächlich auf Blumenstillleben spezialisierte. Dieses für seine Malauffasung besonders typische Beispiel, das in einer rotbraunen Vase einen Zweig des blühenden gemeinen Goldregens (Laburnum anagyroides) vorstellt, veranschaulicht nicht nur eindringlich die Prinzipien der Neuen Sachlichkeit, sondern auch der neusachlichen Stilllebenmalerei. Leicht aus der vertikalen Scheitellinie nach rechts gerückt, arrangiert Edelhof den hellgelb blühenden Zweig samt Blattwerk in einer bauchigen, rotbraunen Vase vor einer braunvioletten Fläche. Wie viele Vertreter der neusachlichen Stilllebenmalerei komponiert auch Edelhoff nicht gegen die Bildränder und tilgt auch jede Spur des malerischen Arbeitsprozesses aus. Der Ausschluss jeder Bewegung bewirkt hier überdies, dass die einzelnen Elemente des Bildes isoliert wahrgenommen werden und dadurch „verzaubert“, ja geradezu „gespenstisch“ wirken. Ernst Jünger schrieb in seinem „Sizilianischen Brief an den Mann im Mond“: „Nein, das Wirkliche ist ebenso zauberhaft, wie das Zauberhafte wirklich ist“. Durch die Herauslösung der einzelnen Bildelemente aus ihrem realistischen Kontext erfolgt eine Verdichtung der Bedeutung, die sich offenbar jenseits, hinter oder unterhalb der trügerisch-realistischen Ebene der Motive im Verborgenen zeigt. Selbst bei der Öffnung des Bildraumes an der Schwelle zwischen Innenraum und Außenwelt wird Edelhoff wenig konkret: Es könnte sich um eine Terrassenöffnung handeln, denn im Hintergrund rechts gibt der Maler den Blick auf eine von Bergrücken gesäumte Flussoder Seenlandschaft frei, die im Mittelgrund von einem bewaldeten Uferstreifen begrenzt ist. Die schlicht gehaltene graue Bodenfläche dieser Fensteröffnung akzentuiert die exponierte, in ihrer perspektivischen Zeichnung und Modellierung jedoch etwas disproportionierte Vase. Sie gerät damit etwas in Dissonanz zu den klar konturierten und detailverliebt ausgeführten Blüten des Goldregens. Diese läßt sich bei Edelhoff offensichtlich auch auf expressionistische Nachwehen zurückführen, hat doch die Neue Sachlichkeit die expressive Deformierung und vordergründige Betrachtung der Objekte durch eine harmonische Reinigung der Formen und eine miniaturartige beziehungsweise fast mikroskopische Darstellungsweise ersetzt. Diese ungelenk wirkende Vase könnte demnach noch ein Relikt eines dieser expressionistischen Stilmittel sein. Ähnlich anspruchsvoll wie die nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten angefertigten Illustrationen von Herbarien analysiert auch der Maler die dargestellte Pflanze, deren Pflanzenteile allesamt giftig sind und die im deutschsprachigen Raum auch als Baumbonen, Bohnenbaum, falscher oder deutscher falscher Ebenbaum, Hosen und Schoontjes (Ostfriesland) oder Kleebaum und Markweiden bekannt ist. Edelhoff erzielt hier beim Malen von Blüten, Blattwerk und Vase eine metallische Klarheit bei gleichzeitiger Härtung der Farben und Reinheit des Lokalkolorits. Seine Farbgebung prägt eine disziplinierende Kraft, die auch aus der kalten Erstarrung dieses Stilllebens spricht und zugleich ein Entwicklungsphänomen der Neuen Sachlichkeit tangiert. Die im Expressionismus zumeist latente Bewegtheit hat sich hier in eine eherne Ruhe beziehungsweise in ein angespanntes Verharren verwandelt. Das Bild leuchtet und dämmert überdies durch ständiges, ganz allmähliches An- und Abschwellen der Schattierung, wodurch sich eine sonore Modellierung ergibt. Durch die verdeutlichende wie vertiefende Darstellungsweise wird selbst das Florale zu einem nüchternen, strengen und puristischen Gegenstand der Dingwelt degradiert. Nichts wird von Edelhoff summarisch behandelt. Alles Urtümliche - wie etwa die im Hintergrund eingeblendete und topographisch nur vage lokalisierbare Landschaft - wird einem Kultivierungsprozess unterworfen und damit die fast altmeisterlich aufgefasste Fluss- oder Seenlandschaft mit der gläsern-starren Wasseroberfläche zur puristischen Weltenlandschaft. Edelhoff, der immer bewusst unpolitisch blieb und im Ersten Weltkrieg als Soldat an der West- und Ostfront diente, fand erst über eine expressionistische Phase zur Neuen Sachlichkeit. Er zog 1937 in das Gelbe Haus in Köln-Raderthal ein, das als Atelierhaus der Stadt Köln diente und in dem auch anderen regional bedeutenden Künstler wie Hubert Berke, Severin Düx oder auch Josef Mangold lebten und arbeiteten. Als die nationalsozialistische Herrschaft hereinbrach, suchte er mit der damals besonders populären Holz- und Linolschnittkunst, in der er nun deutsche Städte und Landschaften porträtierte, das Auslangen zu finden. Nach Kriegsende und der Verehelichung mit der wesentlich jüngeren Musikstudentin Hildegard Blatt, die aus Rhaunen im Hunsrück stammte, unternahm er Malerreisen nach Italien, Nordafrika, Griechenland und Frankreich, wo er seine Reiseeindrücke vor Ort in Aquarellen festhielt.

ALBIN EDELHOFF *
(Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen)
Still life with flowers
oil/wood, 50,6 x 40,7 cm
signed Edelhoff
verso stamp Edelhoff, Cologne Bayenthal Heidekaul
Provenance: European private collection

ESTIMATE °€ 4.000 - 8.000

German painter and graphic artist of the 20th century. Representative of the New Objectivity. Trained in Paris and Berlin. After an expressionist phase, development in the direction of New Objectivity. From 1937 in the yellow house, a studio house of the city of Cologne together with Hubert Berke, Severin Düx, Heinrich Hoerle, Anton Hoch, Josef Mangold, Toni May, Irma Müller-Hermann, Hanns Rheindorf, C. Schreiber, Robert Seufert, P. H. Simon and Heinrich Von den Hoff. Created landscapes and portraits but especially still lifes with flowers.

The flower, still life, landscape and portrait painter as well as graphic artist Albin Edelhoff, who trained in Berlin and Paris, found his way to the New Objectivity after an Expressionist phase, in which he specialized mainly in floral still lifes. This example, which is particularly typical of his approach to painting, presents a branch of the flowering common laburnum (Laburnum anagyroides) in a reddish-brown vase. It vividly illustrates not only the principles of New Objectivity, but also of neo-Saxon still life painting. Moving slightly to the right from the vertical apex line, Edelhof arranges the bright yellow flowering branch along with foliage in a bulbous, red-brown vase in front of a brown-violet surface. Like many representatives of neo-objective still life painting, Edelhoff does not compose against the edges of the picture and also erases any trace of the painterly working process. Moreover, the exclusion of any movement here has the effect that the individual elements of the picture are perceived in isolation and thus appear "enchanted", even "ghostly". Ernst Jünger wrote in his "Sicilian Letter to the Man in the Moon": "No, the real is just as enchanting as the enchanting is real". By detaching the individual pictorial elements from their realistic context, a condensation of meaning takes place, which apparently shows itself hidden beyond, behind, or below the deceptively realistic level of the motifs. Even in the opening of the pictorial space at the threshold between the interior and the outside world, Edelhoff becomes little concrete: it could be an opening to a terrace, for in the background on the right, the painter reveals a view of a river or lake landscape lined by mountain ridges and bordered in the middle ground by a wooded riparian strip. The plain gray ground surface of this window opening accentuates the exposed vase, which is somewhat disproportionate in its perspective drawing and modeling. It is thus somewhat in dissonance with the clearly contoured and detailed blossoms of the laburnum. In Edelhoff's case, this can obviously also be traced back to Expressionist aftermaths, since New Objectivity replaced the expressive deformation and superficial observation of objects with a harmonious purification of forms and a miniature-like or almost microscopic mode of representation. This clumsy-looking vase could therefore still be a relic of one of these expressionist stylistic devices. Similar to the illustrations of herbaria made according to scientific criteria, the painter also analyzes the depicted plant, whose plant parts are all poisonous and which is also known in German-speaking countries as Baumbohnen, Bohnenbaum, falscher oder deutscher falscher Ebenbaum, Hosen and Schoontjes (East Frisia) or Kleebaum and Markweiden. Here, Edelhoff achieves a metallic clarity while hardening the colors and purity of the local colorite when painting flowers, foliage and vase. His coloring is characterized by a disciplining force that also speaks from the cold rigidity of this still life and at the same time touches on a developmental phenomenon of Neue Sachlichkeit. The movement that was usually latent in Expressionism has here been transformed into an austere stillness or a tense persistence. Moreover, the picture glows and dawns through constant, very gradual swelling and falling of the shading, resulting in a sonorous modeling. Through the clarifying as well as deepening mode of representation, even the floral is degraded to a sober, austere and puristic object of the world of things. Nothing is treated summarily by Edelhoff. Everything primal - such as the landscape superimposed in the background, which can only be vaguely localized topographically - is subjected to a process of cultivation, and thus the almost Old Master-like river or lake landscape with its glassy, rigid water surface becomes a purist world landscape. Edelhoff, who always remained deliberately apolitical and served as a soldier on the Western and Eastern fronts during World War I, only found his way to New Objectivity via an Expressionist phase. In 1937 he moved into the Yellow House in Cologne-Raderthal, which served as a studio for the city of Cologne and where other regionally important artists such as Hubert Berke, Severin Düx and Josef Mangold also lived and worked. When the National Socialist regime came to power, he tried to make ends meet with wood and linocut art, which was particularly popular at the time, and in which he now portrayed German cities and landscapes. After the end of the war and his marriage to the much younger music student Hildegard Blatt, who came from Rhaunen in the Hunsrück region, he went on painting trips to Italy, North Africa, Greece and France, where he recorded his travel impressions on location in watercolors.
ALBIN EDELHOFF* (Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen)
Blumenstillleben
Öl/Holz, 50,6 x 40,7 cm
signiert Edelhoff
verso Stempel Edelhoff, Köln Bayenthal Heidekaul
Provenienz: Europäische Privatsammlung

SCHÄTZPREIS: °€ 4.000 - 8.000

Deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Ausbildung in Paris und Berlin. Nach einer expressionistischen Phase Entwicklung in Richtung Neue Sachlichkeit. Ab 1937 im gelben Haus, einem Atelierhaus der Stadt Köln gemeinsam mit Hubert Berke, Severin Düx, Heinrich Hoerle, Anton Hoch, Josef Mangold, Toni May, Irma Müller-Hermann, Hanns Rheindorf, C. Schreiber, Robert Seufert, P. H. Simon und Heinrich Von den Hoff. Schuf Landschaften und Porträts aber v.a. Stillleben mit Blumen.

Der in Berlin und Paris ausgebildete Blumen-, Stillleben-, Landschafts- und Porträtmaler sowie Grafiker Albin Edelhoff fand nach einer expressionistischen Phase zur Neuen Sachlichkeit, in der er sich hauptsächlich auf Blumenstillleben spezialisierte. Dieses für seine Malauffasung besonders typische Beispiel, das in einer rotbraunen Vase einen Zweig des blühenden gemeinen Goldregens (Laburnum anagyroides) vorstellt, veranschaulicht nicht nur eindringlich die Prinzipien der Neuen Sachlichkeit, sondern auch der neusachlichen Stilllebenmalerei. Leicht aus der vertikalen Scheitellinie nach rechts gerückt, arrangiert Edelhof den hellgelb blühenden Zweig samt Blattwerk in einer bauchigen, rotbraunen Vase vor einer braunvioletten Fläche. Wie viele Vertreter der neusachlichen Stilllebenmalerei komponiert auch Edelhoff nicht gegen die Bildränder und tilgt auch jede Spur des malerischen Arbeitsprozesses aus. Der Ausschluss jeder Bewegung bewirkt hier überdies, dass die einzelnen Elemente des Bildes isoliert wahrgenommen werden und dadurch „verzaubert“, ja geradezu „gespenstisch“ wirken. Ernst Jünger schrieb in seinem „Sizilianischen Brief an den Mann im Mond“: „Nein, das Wirkliche ist ebenso zauberhaft, wie das Zauberhafte wirklich ist“. Durch die Herauslösung der einzelnen Bildelemente aus ihrem realistischen Kontext erfolgt eine Verdichtung der Bedeutung, die sich offenbar jenseits, hinter oder unterhalb der trügerisch-realistischen Ebene der Motive im Verborgenen zeigt. Selbst bei der Öffnung des Bildraumes an der Schwelle zwischen Innenraum und Außenwelt wird Edelhoff wenig konkret: Es könnte sich um eine Terrassenöffnung handeln, denn im Hintergrund rechts gibt der Maler den Blick auf eine von Bergrücken gesäumte Flussoder Seenlandschaft frei, die im Mittelgrund von einem bewaldeten Uferstreifen begrenzt ist. Die schlicht gehaltene graue Bodenfläche dieser Fensteröffnung akzentuiert die exponierte, in ihrer perspektivischen Zeichnung und Modellierung jedoch etwas disproportionierte Vase. Sie gerät damit etwas in Dissonanz zu den klar konturierten und detailverliebt ausgeführten Blüten des Goldregens. Diese läßt sich bei Edelhoff offensichtlich auch auf expressionistische Nachwehen zurückführen, hat doch die Neue Sachlichkeit die expressive Deformierung und vordergründige Betrachtung der Objekte durch eine harmonische Reinigung der Formen und eine miniaturartige beziehungsweise fast mikroskopische Darstellungsweise ersetzt. Diese ungelenk wirkende Vase könnte demnach noch ein Relikt eines dieser expressionistischen Stilmittel sein. Ähnlich anspruchsvoll wie die nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten angefertigten Illustrationen von Herbarien analysiert auch der Maler die dargestellte Pflanze, deren Pflanzenteile allesamt giftig sind und die im deutschsprachigen Raum auch als Baumbonen, Bohnenbaum, falscher oder deutscher falscher Ebenbaum, Hosen und Schoontjes (Ostfriesland) oder Kleebaum und Markweiden bekannt ist. Edelhoff erzielt hier beim Malen von Blüten, Blattwerk und Vase eine metallische Klarheit bei gleichzeitiger Härtung der Farben und Reinheit des Lokalkolorits. Seine Farbgebung prägt eine disziplinierende Kraft, die auch aus der kalten Erstarrung dieses Stilllebens spricht und zugleich ein Entwicklungsphänomen der Neuen Sachlichkeit tangiert. Die im Expressionismus zumeist latente Bewegtheit hat sich hier in eine eherne Ruhe beziehungsweise in ein angespanntes Verharren verwandelt. Das Bild leuchtet und dämmert überdies durch ständiges, ganz allmähliches An- und Abschwellen der Schattierung, wodurch sich eine sonore Modellierung ergibt. Durch die verdeutlichende wie vertiefende Darstellungsweise wird selbst das Florale zu einem nüchternen, strengen und puristischen Gegenstand der Dingwelt degradiert. Nichts wird von Edelhoff summarisch behandelt. Alles Urtümliche - wie etwa die im Hintergrund eingeblendete und topographisch nur vage lokalisierbare Landschaft - wird einem Kultivierungsprozess unterworfen und damit die fast altmeisterlich aufgefasste Fluss- oder Seenlandschaft mit der gläsern-starren Wasseroberfläche zur puristischen Weltenlandschaft. Edelhoff, der immer bewusst unpolitisch blieb und im Ersten Weltkrieg als Soldat an der West- und Ostfront diente, fand erst über eine expressionistische Phase zur Neuen Sachlichkeit. Er zog 1937 in das Gelbe Haus in Köln-Raderthal ein, das als Atelierhaus der Stadt Köln diente und in dem auch anderen regional bedeutenden Künstler wie Hubert Berke, Severin Düx oder auch Josef Mangold lebten und arbeiteten. Als die nationalsozialistische Herrschaft hereinbrach, suchte er mit der damals besonders populären Holz- und Linolschnittkunst, in der er nun deutsche Städte und Landschaften porträtierte, das Auslangen zu finden. Nach Kriegsende und der Verehelichung mit der wesentlich jüngeren Musikstudentin Hildegard Blatt, die aus Rhaunen im Hunsrück stammte, unternahm er Malerreisen nach Italien, Nordafrika, Griechenland und Frankreich, wo er seine Reiseeindrücke vor Ort in Aquarellen festhielt.

ALBIN EDELHOFF *
(Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen)
Still life with flowers
oil/wood, 50,6 x 40,7 cm
signed Edelhoff
verso stamp Edelhoff, Cologne Bayenthal Heidekaul
Provenance: European private collection

ESTIMATE °€ 4.000 - 8.000

German painter and graphic artist of the 20th century. Representative of the New Objectivity. Trained in Paris and Berlin. After an expressionist phase, development in the direction of New Objectivity. From 1937 in the yellow house, a studio house of the city of Cologne together with Hubert Berke, Severin Düx, Heinrich Hoerle, Anton Hoch, Josef Mangold, Toni May, Irma Müller-Hermann, Hanns Rheindorf, C. Schreiber, Robert Seufert, P. H. Simon and Heinrich Von den Hoff. Created landscapes and portraits but especially still lifes with flowers.

The flower, still life, landscape and portrait painter as well as graphic artist Albin Edelhoff, who trained in Berlin and Paris, found his way to the New Objectivity after an Expressionist phase, in which he specialized mainly in floral still lifes. This example, which is particularly typical of his approach to painting, presents a branch of the flowering common laburnum (Laburnum anagyroides) in a reddish-brown vase. It vividly illustrates not only the principles of New Objectivity, but also of neo-Saxon still life painting. Moving slightly to the right from the vertical apex line, Edelhof arranges the bright yellow flowering branch along with foliage in a bulbous, red-brown vase in front of a brown-violet surface. Like many representatives of neo-objective still life painting, Edelhoff does not compose against the edges of the picture and also erases any trace of the painterly working process. Moreover, the exclusion of any movement here has the effect that the individual elements of the picture are perceived in isolation and thus appear "enchanted", even "ghostly". Ernst Jünger wrote in his "Sicilian Letter to the Man in the Moon": "No, the real is just as enchanting as the enchanting is real". By detaching the individual pictorial elements from their realistic context, a condensation of meaning takes place, which apparently shows itself hidden beyond, behind, or below the deceptively realistic level of the motifs. Even in the opening of the pictorial space at the threshold between the interior and the outside world, Edelhoff becomes little concrete: it could be an opening to a terrace, for in the background on the right, the painter reveals a view of a river or lake landscape lined by mountain ridges and bordered in the middle ground by a wooded riparian strip. The plain gray ground surface of this window opening accentuates the exposed vase, which is somewhat disproportionate in its perspective drawing and modeling. It is thus somewhat in dissonance with the clearly contoured and detailed blossoms of the laburnum. In Edelhoff's case, this can obviously also be traced back to Expressionist aftermaths, since New Objectivity replaced the expressive deformation and superficial observation of objects with a harmonious purification of forms and a miniature-like or almost microscopic mode of representation. This clumsy-looking vase could therefore still be a relic of one of these expressionist stylistic devices. Similar to the illustrations of herbaria made according to scientific criteria, the painter also analyzes the depicted plant, whose plant parts are all poisonous and which is also known in German-speaking countries as Baumbohnen, Bohnenbaum, falscher oder deutscher falscher Ebenbaum, Hosen and Schoontjes (East Frisia) or Kleebaum and Markweiden. Here, Edelhoff achieves a metallic clarity while hardening the colors and purity of the local colorite when painting flowers, foliage and vase. His coloring is characterized by a disciplining force that also speaks from the cold rigidity of this still life and at the same time touches on a developmental phenomenon of Neue Sachlichkeit. The movement that was usually latent in Expressionism has here been transformed into an austere stillness or a tense persistence. Moreover, the picture glows and dawns through constant, very gradual swelling and falling of the shading, resulting in a sonorous modeling. Through the clarifying as well as deepening mode of representation, even the floral is degraded to a sober, austere and puristic object of the world of things. Nothing is treated summarily by Edelhoff. Everything primal - such as the landscape superimposed in the background, which can only be vaguely localized topographically - is subjected to a process of cultivation, and thus the almost Old Master-like river or lake landscape with its glassy, rigid water surface becomes a purist world landscape. Edelhoff, who always remained deliberately apolitical and served as a soldier on the Western and Eastern fronts during World War I, only found his way to New Objectivity via an Expressionist phase. In 1937 he moved into the Yellow House in Cologne-Raderthal, which served as a studio for the city of Cologne and where other regionally important artists such as Hubert Berke, Severin Düx and Josef Mangold also lived and worked. When the National Socialist regime came to power, he tried to make ends meet with wood and linocut art, which was particularly popular at the time, and in which he now portrayed German cities and landscapes. After the end of the war and his marriage to the much younger music student Hildegard Blatt, who came from Rhaunen in the Hunsrück region, he went on painting trips to Italy, North Africa, Greece and France, where he recorded his travel impressions on location in watercolors.

Meisterwerke

Auktionsdatum
Ort der Versteigerung
Johannesgasse 9-13
Wien
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Austria

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Our team will be happy to assist you with any further information at office@widderauktionen.com or at 0043 676 555 66 10.

Wichtige Informationen

Das Aufgeld beträgt 28% bei Differenzbesteuerung. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert.
Bei Normalbesteuerung Aufgeld von 24%. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt bei Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen sowie Skulpturen die gesetzliche Umsatzsteuer von 13%, für alle anderen Objekte 20% hinzu.

Zu Aufgeld und Mehrwertsteuer prüfen Sie bitte das jeweilige Los.
For buyer’s premium and VAT please check particular lot.

 

AGB

Auktionsbedingungen
Auszug aus der Geschäftsordnung, Stand April 2022

 

Die Auktionen werden nach der Geschäftsordnung der Widder Auktionen der Kunsthandel Widder GmbH durchgeführt. Diese liegt mit genauem Wortlaut im Auktionshaus auf und kann auf www.widderauktionen.com abgerufen werden.

 

Schätzpreise, Ausrufpreis, Mindestverkaufspreis, Limit, Zuschlag

Bei Objektbeschreibungen wird ein oberer und unterer Schätzpreis in Euro angegeben. Innerhalb dieser Spanne wird das Meistbot erwartet. Online ist auch der Ausrufpreis angeführt. Der Ausrufpreis ist in der Regel der untere Schätzpreis, er kann jedoch höher oder niedriger angesetzt werden. Gesteigert wird um ca. 10%, wobei davon abgewichen werden kann. Das Meistbot erhält den Zuschlag, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht wurde. Bestimmt der Verkäufer/die Verkäuferin das Objekt nicht unter einem festgesetzten Preis zu verkaufen, spricht man von Mindestverkaufspreis oder Limit. Wenn dieses nicht erreicht wird, gilt ein Zuschlag unter Vorbehalt. Meistbietende sind verpflichtet innerhalb von 7 Tagen nach Rechnungslegung den Kaufpreis zu zahlen.

 

Kaufpreis

Der Kaufpreis besteht aus Meistbot zuzüglich des Aufgeldes, der Umsatzsteuer sowie gegebenenfalls der Folgerechtsabgabe. Das Aufgeld beträgt 28% bei Differenzbesteuerung. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert. Bei Normalbesteuerung (im Katalog mit ° gekennzeichnet) kommt auf das Meistbot ein Aufgeld in der Höhe von 24% hinzu. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt die gesetzliche Umsatzsteuer von 13% hinzu.

 

Folgerecht

Mit * gekennzeichnete Objekte unterliegen dem Folgerecht. Dieses wird in Form eines Zuschlags auf das Meistbot verrechnet. Es gilt erst ab einem Meistbot über 2.499,99 € und ist gestaffelt: für die ersten 50.000 € werden 4% verrechnet. Danach je weiterer 150.000 € 3% bzw. 1% und ab 500.000 € 0,25%. Die maximale Folgerechtsabgabe beträgt 12.500 €.

Echtheitsgarantie

Das Auktionshaus steht gegenüber dem Käufer/der Käuferin innerhalb von zwei Jahren für die Echtheit des Objekts ein und garantiert, dass das Objekt tatsächlich von dem genannten Künstler/der genannten Künstlerin stammt.

 

Katalogangaben und Beschreibung

Angaben von Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, etc. erfolgen durch ExpertInnen des Auktionshauses. Es wird jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit dieser Angaben geleistet.
Die Beschreibungen der Objekte bedeuten: Vor- und Zuname des Künstlers/der Künstlerin mit Lebensdaten: ein sicheres Werk des Künstlers/der Künstlerin. „signiert“ oder „monogrammiert“: ein eindeutig zuordenbares Werk des Künstlers/der Künstlerin. „Zugeschrieben“: ein wahrscheinliches, aber nicht zwangsläufig authentisches Werk des Künstlers/der Künstlerin. „Umkreis“: ein im Einflussbereich des Künstlers/der Künstlerin entstandenes Werk. „Bezeichnet“: ein wahrscheinliches, aber nicht von der Hand des Künstlers/der Künstlerin signiertes Werk. „Werkstatt“: ein im unmittelbaren Umfeld des Künstlers/der Künstlerin entstandenes Werk. „Schule“: ein in zeitlicher und stilistischer Nähe zum Künstler/zur Künstlerin entstandenes Werk. „Nachfolge“: ein in der Nachfolge entstandenes, stilistisch verwandtes Werk des Künstlers/der Künstlerin.

 

Kaufaufträge

Interessenten können Kaufaufträge schriftlich und online abgeben oder telefonisch mitbieten. Ein ausgefülltes und unterfertigtes Gebotsformular muss zeitgerecht vor der Auktion eingehen. Das Auktionshaus bietet für schriftliche Gebote bis zum angegebenen Meistbot mit.

 

Telefonische Gebote

Interessenten haben die Möglichkeit telefonisch mitzubieten. Das Auktionshaus bemüht sich die angegebene Rufnummer zu erreichen. Kommt keine Telefonverbindung zu Stande, kann das Auktionshaus für die Interessenten bis zum unteren Schätzpreis des Objektes bieten. Das Auktionshaus ist in diesem Fall aber nicht verpflichtet das Gebot auszuführen.

 

Online Bidding, Live Bidding

Bieter/Bieterinnen können auf www.widderauktionen.com sowie auf externen Auktionsplattformen Vorgebote abgeben und live mitbieten.

 

Versicherung

Kunstobjekte sind bis zum Ende der Abholfrist, in der Höhe des Meistbots, gegen Verlust und Beschädigung versichert. Danach ist das Kunstobjekt nur bis maximal 6 Monate nach Rechnungslegung versichert, wenn kein Zahlungsverzug besteht.

 

Gerichtsstand, Rechtswahl

Gerichtsstand und Erfüllungsort für alle Rechtsverhältnisse ist 1010 Wien. Es gilt österreichisches mater  materielles Recht.

 

Vollständige AGBs