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MARIE-LOUISE VON MOTESICZKY* (Wien 1906 - 1996 London)

In Meisterwerke

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Wien
MARIE-LOUISE VON MOTESICZKY* (Wien 1906 - 1996 London)
Zigaretten am Tisch, 1928
Öl/Leinwand, 39,8 x 31 cm
signiert Motesiczky und datiert 1928
ausgestellt und abgebildet im Ausstellungskatalog von Marie-Louise von Motesiczky, Wien Museum 2007, S. 107, Nr. 31 und in Stadt der Frauen, Belvedere 2019, S. 254
Provenienz: Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trust, Galerie de Zwaan NL, Kunsthandel Widder Wien

SCHÄTZPREIS: € 15.000 - 30.000

Österreichische Malerin des 20. Jahrhunderts. Vertreterin des Expressionismus, zählt zur vergessenen Generation. Der Vater stammt aus dem ungarischen Adel, die Mutter aus einer jüdischen Wiener Bankiersfamilie. Sie war die Schwester des Erfinders der Radioröhre Robert Hermann von Lieben, die Großmutter Anna von Lieben war eine der ersten Patientinnen von Sigmund Freund. Ihr Bruder Karl Motesiczky, Psychoanalytiker und Widerstandkämpfer, starb 1943 in Auschwitz-Birkenau. Sie besuchte ab 1922 die private Kunstschule der tschechischen Künstlerin Carola Machotka in Den Haar. Studierte an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Max Beckmann, war ihr Mentor und Lebensfreund. Hielt große Stücke auf sie und sah sie als Nachfolgerin von Paula Modersohn-Becker. Nach dem Anschluss floh sie 1938 über die Niederlande und London nach Amersham, ab 1945 lebte sie in London. Vertiefte ihre Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka. Wurde Freundin und Geliebte von Elias Canetti. Unternahm viele Reisen u.a. nach Mexiko, wo sie ihren Kinderheitsfreund Wolfgang Paalen kurz vor seinem Tod traf. Erhielt späte Anerkennung 1985 durch eine Ausstellung im Londoner Goethe-Institut auf Initiative von Hilde Spiel, eine weitere Ausstellung 1994 in der Österreichischen Galerie Belvedere. Schuf ungeschönte Bildnisse ihrer Mutter, eindringliche Selbstporträts und symbolträchtige Stillleben. Einfluss des Lehrers Max Beckmann auch in der rätselhaften Auswahl und Anordnung der Gegenstände sichtbar.

„Wenn man nur ein einziges gutes Bild malt, solange man lebt, war es das ganze Leben wert.“ Davon ist Marie-Louise von Motesiczky mit 16 Jahren überzeugt. Drei Jahre zuvor beendet sie ihre schulische Laufbahn, um sich diesen Traum zu erfüllen. Da Motesiczky aus einer wohlhabenden, adeligen Familie stammt, steht ihrem Wunsch nichts im Weg und sie besucht eine private Malschule. Mit Kursen an der Frankfurter Städelschule, der Wiener Kunstgewerbeschule und der Pariser Académie de la Grande Chaumiere bildet sie sich fort. Prägend ist für die junge Malerin in dieser Zeit vor allem Max Beckmann, den sie mit 14 Jahren als Freund der Familie kennenlernt. Sie bewundert ihn sehr und beschreibt selbst, dass ein „geflügeltes Wesen vom Mars keinen größeren Eindruck auf sie hätte machen können.“ Auf Einladung von Beckmann geht die junge Malerin 1927 noch einmal als seine Schülerin an die Frankfurter Städelschule. In den nachfolgenden Jahren lebt und arbeitet sie in Wien, 1938 emigriert sie mit ihrer Mutter nach Amsterdam, etwas später nach England. Zu der Zeit lernt sie den Schriftsteller Elias Canetti kennen, mit dem sie sich auf eine über 50 Jahre andauernde Beziehung einlässt. Der publizierte Briefwechsel der beiden zeugt von einer intensiven Künstlerfreundschaft, aber auch von der tragischen Liebesbeziehung mit dem Egomanen und Frauenheld Canetti. Die Briefe lassen erkennen, dass die talentierte Künstlerin den Dichter bewundert, aber in eine Abhängigkeit von ihm gerät. Canetti ist verheiratet, unterhält mehrere Geliebte, benutzt und demütigt sie, einzig als Malerin spornt er sie an und spricht ihr Mut zu. Das hier abgebildete „Stillleben mit Zigaretten“ lässt nichts von dieser vermeintlich „schwachen Seite“ der Künstlerin erkennen. Es entsteht 1928, als sie bei Beckmann studiert, und zeigt deutlich den Einfluss ihres Lehrers. Motesiczky greift auf einzelne Elemente zurück, wie sie zum Beispiel im „Stillleben mit brennender Kerze“ aus 1921 von Beckmann zu sehen sind. Sie bricht mit der klassischen Perspektive und spielt mit dem Wechsel von Fläche und Raum. Die improvisierte Tischplatte auf dem hellen, brombeerfarbigen Stoff dient als stabile Unterlage für den üppig gefüllten Krug. Neben der Blumenvase liegen vier Zigaretten, die leicht über den Rand der Tischplatte ragen und direkt dem Betrachter zugewandt sind. Geschickt wiederholen sich in den Blüten die Farben der brombeer- und cremefarbigen Tücher. Auch wenn die Blumen nicht detailliert dargestellt sind, erkennt man aufgrund der markanten Farben und Formen Dahlien und Bartnelken. Wie viele ihrer Stillleben ist das Bild ausschnitthaft und der Hintergrund nur angedeutet. Spannend sind die Zigaretten, die neben den Blumen als wichtiges Element ins Bild gesetzt sind. Sie stehen in den 1920er und 1930er Jahren für ein neues Lebensgefühl der Frauen, das von Freiheit, Unabhängigkeit und einer neuen, offener gelebten weiblichen Erotik geprägt ist. Die finanziell unabhängige Malerin nimmt Zeit ihres Lebens kaum am Kunstbetrieb teil, ihr Werk entsteht im Verborgenen und wird erst spät entdeckt. 1966 werden ihre Arbeiten erstmals in ihrer Heimat präsentiert, 1994 findet in der Österreichischen Galerie Belvedere eine Einzelausstellung statt. Anlässlich ihres 100. Geburtstages 2006 zeigt das Wien Museum in Kooperation mit dem Londoner Motesiczky Trust rund 70 Ölgemälde der Malerin.

MARIE-LOUISE MOTESICZKY*
(Vienna 1906 - 1996 London)
cigarettes on the table, 1928
oil/canvas, 39,8 x 31 cm
signed Motesiczky and dated 1928
exhibited and depicted in exhibition catalogue Marie-Louise von Motesiczky, Vienna Museum 2007, p. 107, N. 31 and in Stadt der Frauen (City of Women), Belvedere 2019, p. 254
Provenance: Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trust, Gallery de Zwaan NL, Fine Arts Widder Vienna

ESTIMATE € 15.000 - 30.000

Austrian painter of the 20th century. Representative of Expressionism, belongs to the forgotten generation. Her father came from the Hungarian nobility, her mother from a Jewish Viennese banking family. She was the sister of the inventor of the radio tube Robert Hermann von Lieben, her grandmother Anna von Lieben was one of the first patients of Sigmund Freund. Her brother Karl Motesiczky, psychoanalyst and resistance fighter, died in Auschwitz-Birkenau in 1943. She attended the private art school of the Czech artist Carola Machotka in Den Haar from 1922. Studied at the Städelschule in Frankfurt am Main with Max Beckmann, was her mentor and lifelong friend. Held high regard for her and saw her as a successor to Paula Modersohn-Becker. After the Anschluss, she fled to Amersham via the Netherlands and London in 1938, and lived in London from 1945. Deepened her acquaintance with Oskar Kokoschka. Became a friend and lover of Elias Canetti. Took many trips, including to Mexico, where she met her childhood friend Wolfgang Paalen shortly before his death. Received late recognition in 1985 through an exhibition at the London Goethe Institute on the initiative of Hilde Spiel, another exhibition in 1994 at the Austrian Gallery Belvedere. Created unadorned portraits of her mother, haunting self-portraits, and still lifes rich in symbolism. Influence of teacher Max Beckmann also visible in the enigmatic selection and arrangement of objects.

"If you only paint one good picture while you're alive, it was worth your whole life." Marie-Louise von Motesiczky, at the age of 16, is convinced of that. Three years earlier, she finished her school career in order to fulfill this dream. Since Motesiczky comes from a wealthy, aristocratic family, nothing stands in the way of her wish and she attends a private painting school. She continued her education with courses at the Frankfurt Städelschule, the Vienna School of Applied Arts and the Paris Académie de la Grande Chaumiere. Max Beckmann, whom she met as a family friend at the age of 14, was particularly formative for the young painter at this time. She admires him greatly and describes herself that a "winged creature from Mars could not have made a greater impression on her." At Beckmann's invitation, the young painter went to the Städelschule in Frankfurt once again in 1927 as his student. In the years that followed she lived and worked in Vienna. In 1938 she emigrated to Amsterdam with her mother, and a little later to England. At that time she met the writer Elias Canetti, with whom she entered into a relationship that lasted more than 50 years. The published correspondence between the two bears witness to an intense artistic friendship, but also to the tragic love affair with the egomaniac and womanizer Canetti. The letters show that the talented artist admires the poet but becomes dependent on him. Canetti is married, has several mistresses, uses and humiliates them, only as a painter does he spur her on and encourage her. The "Still Life with Cigarettes" shown here shows nothing of this supposedly "weak side" of the artist. It was created in 1928 when she was studying with Beckmann and clearly shows the influence of her teacher. Motesiczky draws on individual elements such as can be seen, for example, in Beckmann's "Still Life with a Burning Candle" from 1921. She breaks with the classic perspective and plays with the alternation of surface and space. The improvised tabletop on the light, blackberry-colored fabric serves as a stable base for the lavishly filled jug. Next to the vase of flowers are four cigarettes, which protrude slightly over the edge of the tabletop and face the viewer directly. The colors of the blackberry and cream-colored cloths are skilfully repeated in the blossoms. Although the flowers are not detailed, dahlias and Sweet-Williams can be recognized by their distinctive colors and shapes. How many of her still lifes the picture seems to only show a partial view and the background is only hinted at. The cigarettes, which are placed next to the flowers as an important element in the picture, are exciting. In the 1920s and 1930s they stand for a new attitude towards life in women, which is characterized by freedom, independence and a new, more openly lived female eroticism. The financially independent painter hardly took part in the art world throughout her life, her work was created in secret and was only discovered late. In 1966 her work was presented for the first time in her home country, and in 1994 a solo exhibition took place in the Austrian Gallery Belvedere. On the occasion of her 100th birthday in 2006, the Wien Museum showed this painting together with around 70 other oil paintings by the painter in cooperation with the London Motesiczky Trust.
MARIE-LOUISE VON MOTESICZKY* (Wien 1906 - 1996 London)
Zigaretten am Tisch, 1928
Öl/Leinwand, 39,8 x 31 cm
signiert Motesiczky und datiert 1928
ausgestellt und abgebildet im Ausstellungskatalog von Marie-Louise von Motesiczky, Wien Museum 2007, S. 107, Nr. 31 und in Stadt der Frauen, Belvedere 2019, S. 254
Provenienz: Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trust, Galerie de Zwaan NL, Kunsthandel Widder Wien

SCHÄTZPREIS: € 15.000 - 30.000

Österreichische Malerin des 20. Jahrhunderts. Vertreterin des Expressionismus, zählt zur vergessenen Generation. Der Vater stammt aus dem ungarischen Adel, die Mutter aus einer jüdischen Wiener Bankiersfamilie. Sie war die Schwester des Erfinders der Radioröhre Robert Hermann von Lieben, die Großmutter Anna von Lieben war eine der ersten Patientinnen von Sigmund Freund. Ihr Bruder Karl Motesiczky, Psychoanalytiker und Widerstandkämpfer, starb 1943 in Auschwitz-Birkenau. Sie besuchte ab 1922 die private Kunstschule der tschechischen Künstlerin Carola Machotka in Den Haar. Studierte an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Max Beckmann, war ihr Mentor und Lebensfreund. Hielt große Stücke auf sie und sah sie als Nachfolgerin von Paula Modersohn-Becker. Nach dem Anschluss floh sie 1938 über die Niederlande und London nach Amersham, ab 1945 lebte sie in London. Vertiefte ihre Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka. Wurde Freundin und Geliebte von Elias Canetti. Unternahm viele Reisen u.a. nach Mexiko, wo sie ihren Kinderheitsfreund Wolfgang Paalen kurz vor seinem Tod traf. Erhielt späte Anerkennung 1985 durch eine Ausstellung im Londoner Goethe-Institut auf Initiative von Hilde Spiel, eine weitere Ausstellung 1994 in der Österreichischen Galerie Belvedere. Schuf ungeschönte Bildnisse ihrer Mutter, eindringliche Selbstporträts und symbolträchtige Stillleben. Einfluss des Lehrers Max Beckmann auch in der rätselhaften Auswahl und Anordnung der Gegenstände sichtbar.

„Wenn man nur ein einziges gutes Bild malt, solange man lebt, war es das ganze Leben wert.“ Davon ist Marie-Louise von Motesiczky mit 16 Jahren überzeugt. Drei Jahre zuvor beendet sie ihre schulische Laufbahn, um sich diesen Traum zu erfüllen. Da Motesiczky aus einer wohlhabenden, adeligen Familie stammt, steht ihrem Wunsch nichts im Weg und sie besucht eine private Malschule. Mit Kursen an der Frankfurter Städelschule, der Wiener Kunstgewerbeschule und der Pariser Académie de la Grande Chaumiere bildet sie sich fort. Prägend ist für die junge Malerin in dieser Zeit vor allem Max Beckmann, den sie mit 14 Jahren als Freund der Familie kennenlernt. Sie bewundert ihn sehr und beschreibt selbst, dass ein „geflügeltes Wesen vom Mars keinen größeren Eindruck auf sie hätte machen können.“ Auf Einladung von Beckmann geht die junge Malerin 1927 noch einmal als seine Schülerin an die Frankfurter Städelschule. In den nachfolgenden Jahren lebt und arbeitet sie in Wien, 1938 emigriert sie mit ihrer Mutter nach Amsterdam, etwas später nach England. Zu der Zeit lernt sie den Schriftsteller Elias Canetti kennen, mit dem sie sich auf eine über 50 Jahre andauernde Beziehung einlässt. Der publizierte Briefwechsel der beiden zeugt von einer intensiven Künstlerfreundschaft, aber auch von der tragischen Liebesbeziehung mit dem Egomanen und Frauenheld Canetti. Die Briefe lassen erkennen, dass die talentierte Künstlerin den Dichter bewundert, aber in eine Abhängigkeit von ihm gerät. Canetti ist verheiratet, unterhält mehrere Geliebte, benutzt und demütigt sie, einzig als Malerin spornt er sie an und spricht ihr Mut zu. Das hier abgebildete „Stillleben mit Zigaretten“ lässt nichts von dieser vermeintlich „schwachen Seite“ der Künstlerin erkennen. Es entsteht 1928, als sie bei Beckmann studiert, und zeigt deutlich den Einfluss ihres Lehrers. Motesiczky greift auf einzelne Elemente zurück, wie sie zum Beispiel im „Stillleben mit brennender Kerze“ aus 1921 von Beckmann zu sehen sind. Sie bricht mit der klassischen Perspektive und spielt mit dem Wechsel von Fläche und Raum. Die improvisierte Tischplatte auf dem hellen, brombeerfarbigen Stoff dient als stabile Unterlage für den üppig gefüllten Krug. Neben der Blumenvase liegen vier Zigaretten, die leicht über den Rand der Tischplatte ragen und direkt dem Betrachter zugewandt sind. Geschickt wiederholen sich in den Blüten die Farben der brombeer- und cremefarbigen Tücher. Auch wenn die Blumen nicht detailliert dargestellt sind, erkennt man aufgrund der markanten Farben und Formen Dahlien und Bartnelken. Wie viele ihrer Stillleben ist das Bild ausschnitthaft und der Hintergrund nur angedeutet. Spannend sind die Zigaretten, die neben den Blumen als wichtiges Element ins Bild gesetzt sind. Sie stehen in den 1920er und 1930er Jahren für ein neues Lebensgefühl der Frauen, das von Freiheit, Unabhängigkeit und einer neuen, offener gelebten weiblichen Erotik geprägt ist. Die finanziell unabhängige Malerin nimmt Zeit ihres Lebens kaum am Kunstbetrieb teil, ihr Werk entsteht im Verborgenen und wird erst spät entdeckt. 1966 werden ihre Arbeiten erstmals in ihrer Heimat präsentiert, 1994 findet in der Österreichischen Galerie Belvedere eine Einzelausstellung statt. Anlässlich ihres 100. Geburtstages 2006 zeigt das Wien Museum in Kooperation mit dem Londoner Motesiczky Trust rund 70 Ölgemälde der Malerin.

MARIE-LOUISE MOTESICZKY*
(Vienna 1906 - 1996 London)
cigarettes on the table, 1928
oil/canvas, 39,8 x 31 cm
signed Motesiczky and dated 1928
exhibited and depicted in exhibition catalogue Marie-Louise von Motesiczky, Vienna Museum 2007, p. 107, N. 31 and in Stadt der Frauen (City of Women), Belvedere 2019, p. 254
Provenance: Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trust, Gallery de Zwaan NL, Fine Arts Widder Vienna

ESTIMATE € 15.000 - 30.000

Austrian painter of the 20th century. Representative of Expressionism, belongs to the forgotten generation. Her father came from the Hungarian nobility, her mother from a Jewish Viennese banking family. She was the sister of the inventor of the radio tube Robert Hermann von Lieben, her grandmother Anna von Lieben was one of the first patients of Sigmund Freund. Her brother Karl Motesiczky, psychoanalyst and resistance fighter, died in Auschwitz-Birkenau in 1943. She attended the private art school of the Czech artist Carola Machotka in Den Haar from 1922. Studied at the Städelschule in Frankfurt am Main with Max Beckmann, was her mentor and lifelong friend. Held high regard for her and saw her as a successor to Paula Modersohn-Becker. After the Anschluss, she fled to Amersham via the Netherlands and London in 1938, and lived in London from 1945. Deepened her acquaintance with Oskar Kokoschka. Became a friend and lover of Elias Canetti. Took many trips, including to Mexico, where she met her childhood friend Wolfgang Paalen shortly before his death. Received late recognition in 1985 through an exhibition at the London Goethe Institute on the initiative of Hilde Spiel, another exhibition in 1994 at the Austrian Gallery Belvedere. Created unadorned portraits of her mother, haunting self-portraits, and still lifes rich in symbolism. Influence of teacher Max Beckmann also visible in the enigmatic selection and arrangement of objects.

"If you only paint one good picture while you're alive, it was worth your whole life." Marie-Louise von Motesiczky, at the age of 16, is convinced of that. Three years earlier, she finished her school career in order to fulfill this dream. Since Motesiczky comes from a wealthy, aristocratic family, nothing stands in the way of her wish and she attends a private painting school. She continued her education with courses at the Frankfurt Städelschule, the Vienna School of Applied Arts and the Paris Académie de la Grande Chaumiere. Max Beckmann, whom she met as a family friend at the age of 14, was particularly formative for the young painter at this time. She admires him greatly and describes herself that a "winged creature from Mars could not have made a greater impression on her." At Beckmann's invitation, the young painter went to the Städelschule in Frankfurt once again in 1927 as his student. In the years that followed she lived and worked in Vienna. In 1938 she emigrated to Amsterdam with her mother, and a little later to England. At that time she met the writer Elias Canetti, with whom she entered into a relationship that lasted more than 50 years. The published correspondence between the two bears witness to an intense artistic friendship, but also to the tragic love affair with the egomaniac and womanizer Canetti. The letters show that the talented artist admires the poet but becomes dependent on him. Canetti is married, has several mistresses, uses and humiliates them, only as a painter does he spur her on and encourage her. The "Still Life with Cigarettes" shown here shows nothing of this supposedly "weak side" of the artist. It was created in 1928 when she was studying with Beckmann and clearly shows the influence of her teacher. Motesiczky draws on individual elements such as can be seen, for example, in Beckmann's "Still Life with a Burning Candle" from 1921. She breaks with the classic perspective and plays with the alternation of surface and space. The improvised tabletop on the light, blackberry-colored fabric serves as a stable base for the lavishly filled jug. Next to the vase of flowers are four cigarettes, which protrude slightly over the edge of the tabletop and face the viewer directly. The colors of the blackberry and cream-colored cloths are skilfully repeated in the blossoms. Although the flowers are not detailed, dahlias and Sweet-Williams can be recognized by their distinctive colors and shapes. How many of her still lifes the picture seems to only show a partial view and the background is only hinted at. The cigarettes, which are placed next to the flowers as an important element in the picture, are exciting. In the 1920s and 1930s they stand for a new attitude towards life in women, which is characterized by freedom, independence and a new, more openly lived female eroticism. The financially independent painter hardly took part in the art world throughout her life, her work was created in secret and was only discovered late. In 1966 her work was presented for the first time in her home country, and in 1994 a solo exhibition took place in the Austrian Gallery Belvedere. On the occasion of her 100th birthday in 2006, the Wien Museum showed this painting together with around 70 other oil paintings by the painter in cooperation with the London Motesiczky Trust.

Meisterwerke

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Wichtige Informationen

Das Aufgeld beträgt 28% bei Differenzbesteuerung. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert.
Bei Normalbesteuerung Aufgeld von 24%. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt bei Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen sowie Skulpturen die gesetzliche Umsatzsteuer von 13%, für alle anderen Objekte 20% hinzu.

Zu Aufgeld und Mehrwertsteuer prüfen Sie bitte das jeweilige Los.
For buyer’s premium and VAT please check particular lot.

 

AGB

Auktionsbedingungen
Auszug aus der Geschäftsordnung, Stand April 2022

 

Die Auktionen werden nach der Geschäftsordnung der Widder Auktionen der Kunsthandel Widder GmbH durchgeführt. Diese liegt mit genauem Wortlaut im Auktionshaus auf und kann auf www.widderauktionen.com abgerufen werden.

 

Schätzpreise, Ausrufpreis, Mindestverkaufspreis, Limit, Zuschlag

Bei Objektbeschreibungen wird ein oberer und unterer Schätzpreis in Euro angegeben. Innerhalb dieser Spanne wird das Meistbot erwartet. Online ist auch der Ausrufpreis angeführt. Der Ausrufpreis ist in der Regel der untere Schätzpreis, er kann jedoch höher oder niedriger angesetzt werden. Gesteigert wird um ca. 10%, wobei davon abgewichen werden kann. Das Meistbot erhält den Zuschlag, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht wurde. Bestimmt der Verkäufer/die Verkäuferin das Objekt nicht unter einem festgesetzten Preis zu verkaufen, spricht man von Mindestverkaufspreis oder Limit. Wenn dieses nicht erreicht wird, gilt ein Zuschlag unter Vorbehalt. Meistbietende sind verpflichtet innerhalb von 7 Tagen nach Rechnungslegung den Kaufpreis zu zahlen.

 

Kaufpreis

Der Kaufpreis besteht aus Meistbot zuzüglich des Aufgeldes, der Umsatzsteuer sowie gegebenenfalls der Folgerechtsabgabe. Das Aufgeld beträgt 28% bei Differenzbesteuerung. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert. Bei Normalbesteuerung (im Katalog mit ° gekennzeichnet) kommt auf das Meistbot ein Aufgeld in der Höhe von 24% hinzu. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt die gesetzliche Umsatzsteuer von 13% hinzu.

 

Folgerecht

Mit * gekennzeichnete Objekte unterliegen dem Folgerecht. Dieses wird in Form eines Zuschlags auf das Meistbot verrechnet. Es gilt erst ab einem Meistbot über 2.499,99 € und ist gestaffelt: für die ersten 50.000 € werden 4% verrechnet. Danach je weiterer 150.000 € 3% bzw. 1% und ab 500.000 € 0,25%. Die maximale Folgerechtsabgabe beträgt 12.500 €.

Echtheitsgarantie

Das Auktionshaus steht gegenüber dem Käufer/der Käuferin innerhalb von zwei Jahren für die Echtheit des Objekts ein und garantiert, dass das Objekt tatsächlich von dem genannten Künstler/der genannten Künstlerin stammt.

 

Katalogangaben und Beschreibung

Angaben von Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, etc. erfolgen durch ExpertInnen des Auktionshauses. Es wird jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit dieser Angaben geleistet.
Die Beschreibungen der Objekte bedeuten: Vor- und Zuname des Künstlers/der Künstlerin mit Lebensdaten: ein sicheres Werk des Künstlers/der Künstlerin. „signiert“ oder „monogrammiert“: ein eindeutig zuordenbares Werk des Künstlers/der Künstlerin. „Zugeschrieben“: ein wahrscheinliches, aber nicht zwangsläufig authentisches Werk des Künstlers/der Künstlerin. „Umkreis“: ein im Einflussbereich des Künstlers/der Künstlerin entstandenes Werk. „Bezeichnet“: ein wahrscheinliches, aber nicht von der Hand des Künstlers/der Künstlerin signiertes Werk. „Werkstatt“: ein im unmittelbaren Umfeld des Künstlers/der Künstlerin entstandenes Werk. „Schule“: ein in zeitlicher und stilistischer Nähe zum Künstler/zur Künstlerin entstandenes Werk. „Nachfolge“: ein in der Nachfolge entstandenes, stilistisch verwandtes Werk des Künstlers/der Künstlerin.

 

Kaufaufträge

Interessenten können Kaufaufträge schriftlich und online abgeben oder telefonisch mitbieten. Ein ausgefülltes und unterfertigtes Gebotsformular muss zeitgerecht vor der Auktion eingehen. Das Auktionshaus bietet für schriftliche Gebote bis zum angegebenen Meistbot mit.

 

Telefonische Gebote

Interessenten haben die Möglichkeit telefonisch mitzubieten. Das Auktionshaus bemüht sich die angegebene Rufnummer zu erreichen. Kommt keine Telefonverbindung zu Stande, kann das Auktionshaus für die Interessenten bis zum unteren Schätzpreis des Objektes bieten. Das Auktionshaus ist in diesem Fall aber nicht verpflichtet das Gebot auszuführen.

 

Online Bidding, Live Bidding

Bieter/Bieterinnen können auf www.widderauktionen.com sowie auf externen Auktionsplattformen Vorgebote abgeben und live mitbieten.

 

Versicherung

Kunstobjekte sind bis zum Ende der Abholfrist, in der Höhe des Meistbots, gegen Verlust und Beschädigung versichert. Danach ist das Kunstobjekt nur bis maximal 6 Monate nach Rechnungslegung versichert, wenn kein Zahlungsverzug besteht.

 

Gerichtsstand, Rechtswahl

Gerichtsstand und Erfüllungsort für alle Rechtsverhältnisse ist 1010 Wien. Es gilt österreichisches mater  materielles Recht.

 

Vollständige AGBs