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OTTO RODEWALD* (Schöningen 1891 - 1960 Hamburg)

In Meisterwerke

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Wien
OTTO RODEWALD* (Schöningen 1891 - 1960 Hamburg)
Maria Mater Dei, 1920
Öl/Leinwand, 94,5 x 54 cm
monogrammiert R und datiert 1920
abgebildet in Alexander Friedrich, Otto Rodewald, Heinrich Stegemann, Hamburg 1970, Nr. 58
Provenienz: Sammlung Dr. Thiede München, Privatsammlung Deutschland, Europäische Privatsammlung

SCHÄTZPREIS: € 40.000 - 80.000

Deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Hauptvertreter der Hamburger Avantgarde. Ab 1909 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Carl Otto Cscheska, zusammen mit u.a. Alexander Friedrich und Anne-Marie Vogler. Frühe Einflüsse des Jugendstil und Expressionismus. Einsatz im Ersten Weltkrieg, erlitt eine schwere Blaukreuzvergiftung. Ab 1921 Mitglied der Hamburgischen Sezession, der Hamburgischen Künstlerschaft und Mitbegründer des Kunstclubs Die Insel. Ab Ende der 1920er Jahre Reisen ins Mittelmeergebiet, nach Afrika und in den Vorderen Orient. Lebte von 1929 bis 1931 in Sidi Bou Saïd, einem Künstlerdorf in Tunesien. 1937 mehrere Bilder bei der Nazi Aktion Entartete Kunst zerstört. Stilistische Entwicklung zwischen Neuer Sachlichkeit und Magischem Realismus mit Impulsen von Kubismus und Futurismus. Schuf Landschaften und v.a. allegorische, religiöse oder phantastische Figurenbilder wie die Maria mit dem Jesuskind. Farbintensität und Formenvielfalt vergleichbar mit dem Hauptwerk der badenden Knaben.

Der deutsche Maler und Grafiker Otto Rodewald entstammte einer Schöninger Kaufmannsfamilie. Zu seinen Lehrern während seines Studiums an der Kunstgewerbeschule in Hamburg in den Jahren 1909 – 1914 gehörte Carl Otto Czeschka, dessen Entwürfe in Anlehnung an den Wiener Jugendstil ihn zu seinen frühen Grafiken inspirierten. Rodewald war ein vielseitiger Maler, der in unterschiedlichen stilistischen Werkphasen Bedeutendes geschaffen hat. Seine Werke sind u. a. in der Hamburger Kunsthalle und in den Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen ausgestellt. 1910 gewann Rodewald den zweiten Preis im Wettbewerb um die Gestaltung von Monogrammen und Signets. 1921 schloss er sich dem Kreis der Hamburgischen Sezession an, deren offizielles Mitglied er sieben Jahre später wurde. Er unternahm Studienreisen durch die Schweiz, Frankreich, Italien und den Vorderen Orient und lebte 1929 – 1931 in Tunesien. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Hamburger Expressionismus, genauer des „Revolutions-Expressionismus“, in dem sich unterschiedlichste stilistische Einflüsse mischten. Rodewald verband in diesem Sinne Elemente von Symbolismus, Japonismus, Jugendstil, Expressionismus, Futurismus und neuer Sachlichkeit zu einem homogenen Personalstil. Mehrere seiner Werke wurden 1937 als „entartete Kunst“ aus der Hamburger Kunsthalle beschlagnahmt. Otto Rodewalds Bild von Maria und dem Jesusknaben erinnert in der expressiven Farbigkeit, aber auch in der ornamentalen Kleinteiligkeit der expressiv-kristallinen Komposition an die vom Künstler mehrfach realisierten, berühmten „badenden Knaben“. Im Ersten Weltkrieg gehörte Otto Rodewald einem Sturm-Batallion an. Im Grabenkrieg wurde er mehrfach verwundet und litt den Rest seines Lebens an den Folgen einer Blaukreuz-Vergiftung. In stillen Stunden wurde ihm das Grauen übermächtig und es überkamen ihn traumgleiche Bilder von Pflanzen und Madonnen. Rodewald war zu jener Zeit bemüht, das Erlebte zu überwinden, indem er „nur aus Farbe und Form Wände“ um sich herum errichtete. Die aus diesem Verlangen entstanden Werke sind nicht nur für den Maler selbst bedeutend, sondern in ihrer expressiv-kristallinen Komposition auch für die damalige Epoche. Diesen traumhaft-romantischen Stil hatte sich Rodewald im Wesentlichen allerdings bereits an der Hamburger Kunstgewerbeschule angeeignet. Die Formen, aus denen Rodewald seine Bilder komponiert, sind, bei Abwesenheit spitzer Winkel, gleichzeitig in sich ruhend und doch voller Bewegung, ein Effekt, der durch die expressive Farbigkeit eindrucksvoll unterstrichen wird. Die Darstellung der Maria mit dem Jesusknaben ist, ganz wie die „badenden Knaben“, von einem geheimnisvoll traumhaften Glühen geprägt und aus roten, blauen und grünen Farbtönen modelliert, wobei das Rot klar dominiert. Die Formel „maria mater dei“ (Maria Mutter Gottes) aus dem Ave Maria steht in gotischer Minuskel in einem angedeuteten Nimbus, der das Haupt der Gottesmutter wie ein Schleier überfängt. Unmittelbar darunter verweisen ein Kreuz sowie die Buchstabenfolge INRI, die in der christlichen Ikonographie übliche Abkürzung der Kreuzesinschrift „Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum“ (Jesus von Nazareth, König der Juden), auf die Passion. Liebevoll neigt sich Maria über das Kind und streichelt seinen von einem einfachen Nimbus umgebenen Kopf. Von Christus, dem fleischgewordenen Wort Gottes, geht ein Leuchten aus; er hat die Rechte zum Sprech- bzw. Segensgestus erhoben und gewährt uns einen Blick auf das hellerleuchtete himmlische Jerusalem, während er in der Linken einen schwebenden, strahlend gelben Stern präsentiert. Dieser Stern korrespondiert in Form und Größe mit einem grünen Stern, der vor dem Gesicht der Gottesmutter schwebt. Christus begegnet uns hier einerseits als Licht der Welt, andererseits als Copula des Alls, als Mittler zwischen Gott und Welt. Irdische Mutterliebe verbindet sich in dieser magisch-phantastischen Darstellung mit der Transzendenz des zeitlosen Heilsgeschehens.

OTTO RODEWALD*
(Schöningen 1891 - 1960 Hamburg)
Maria Mater Dei, 1920
oil/canvas, 94,5 x 54 cm
monogrammed R and dated 1920
depicted in Alexander Friedrich, Otto Rodewald, Heinrich Stegemann, Hamburg 1970, Nr. 58
Provenance: collection Dr. Thiede Munich, private collection Germany, European private collection

ESTIMATE € 40.000 - 80.000

German painter and graphic artist of the 20th century. Main representative of the Hamburg avant-garde. From 1909 at the Landeskunstschule in Hamburg with Carl Otto Cscheska, together with Alexander Friedrich and Anne-Marie Vogler, among others. Early influences of Art Nouveau and Expressionism. Deployed in World War I, suffered severe Blue Cross poisoning. From 1921 member of the Hamburg Secession, the Hamburg Artists' Association and co-founder of the art club Die Insel. From the end of the 1920s, travels to the Mediterranean region, Africa and the Near East. Lived from 1929 to 1931 in Sidi Bou Saïd, an artists' village in Tunisia. In 1937, several paintings destroyed during the Nazi Degenerate Art campaign. Stylistic development between New Objectivity and Magic Realism with impulses from Cubism and Futurism. Created landscapes and especially allegorical, religious or fantastic figure paintings such as Mary with the Child Jesus. Color intensity and variety of forms comparable to the main work of the bathing boys.

The German painter and graphic artist Otto Rodewald came from a merchant family in Schöningen. Carl Otto Czeschka was one of his teachers during his studies at the School of Applied Arts in Hamburg from 1909 to 1914, and his designs, based on Viennese Art Nouveau, inspired his early sketches. Rodewald was a versatile painter who created important works in different stylistic phases. His works were exhibited in the Hamburger Kunsthalle and in the Schleswig-Holstein state museums amobg others. In 1910 Rodewald won second prize in the competition for the design of monograms and signets. 1921 he joined the circle of the Hamburg Secession, of which he became an official member seven years later. He undertook study trips to Switzerland, France, Italy and the Middle East and lived in Tunisia from 1929 to 1931. He is considered one of the most important representatives of Hamburg Expressionism, more precisely "Revolutionary Expressionism", in which a wide variety of stylistic influences were mixed. In this sense, Rodewald combined elements of Symbolism, Japonism, Art Nouveau, Expressionism, Futurism and New Objectivity (Neue Sachlichkeit) into a homogeneous personal style. Several of his works were confiscated from the Hamburger Kunsthalle in 1937 as “degenerate art”. Otto Rodewald's picture of Maria and the child Jesus is reminiscent of the artist's famous "bathing boys" that the artist created several times, both in terms of the expressive colors and the ornamental detail of the expressive, crystalline composition. During the First World War, Otto Rodewald belonged to an assault battalion. He was wounded several times in trench warfare and suffered the rest of his life from the effects of Blue Cross poisoning. In quiet hours, horror overcame him and dreamlike images of plants and Madonnas came over him. At that time, Rodewald was trying to overcome what he had experienced by erecting walls around himself "only out of color and form". The works that emerged from this desire are not only important for the painter himself, but with their expressive, crystalline composition also for that whole era. This fantastically romantic style however, Rodewald had essentially already acquired at the Hamburg School of Applied Arts. The forms from which Rodewald composes his pictures are, in the absence of acute angles, at the same time calm and yet full of movement, an effect that is accentuated intensely by the expressive color. The depiction of Mary with the baby Jesus is like the "bathing boys", characterized by a mysterious dreamlike glow and modeled from red, blue and green tones, with the red clearly dominating. The formula "maria mater dei" (Mary, Mother of God) from the Ave Maria is written in Gothic minuscule in a suggested nimbus that covers the head of the Mother of God like a veil. Immediately below, a cross and the sequence of letters INRI, the usual abbreviation of the inscription on the cross “Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum” (Jesus of Nazareth, King of the Jews) in Christian iconography, refer to the Passion. Maria lovingly bends over the child and caresses his head, which is surrounded by a simple nimbus. A radiance emanates from Christ, the Word of God made flesh; he has raised his right hand in a gesture of speech or blessing and offers us a glimpse of the brightly lit heavenly Jerusalem, while in his left hand he presents a floating bright yellow star. This star corresponds in shape and size to a green star that hovers in front of the Blessed Mother's face. Christ meets us here on the one hand as the light of the world, on the other hand as the copula of the universe, as mediator between God and the world. In this magical, fantastic depiction, earthly motherly love is combined with the transcendence of the timeless act of salvation.
OTTO RODEWALD* (Schöningen 1891 - 1960 Hamburg)
Maria Mater Dei, 1920
Öl/Leinwand, 94,5 x 54 cm
monogrammiert R und datiert 1920
abgebildet in Alexander Friedrich, Otto Rodewald, Heinrich Stegemann, Hamburg 1970, Nr. 58
Provenienz: Sammlung Dr. Thiede München, Privatsammlung Deutschland, Europäische Privatsammlung

SCHÄTZPREIS: € 40.000 - 80.000

Deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Hauptvertreter der Hamburger Avantgarde. Ab 1909 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Carl Otto Cscheska, zusammen mit u.a. Alexander Friedrich und Anne-Marie Vogler. Frühe Einflüsse des Jugendstil und Expressionismus. Einsatz im Ersten Weltkrieg, erlitt eine schwere Blaukreuzvergiftung. Ab 1921 Mitglied der Hamburgischen Sezession, der Hamburgischen Künstlerschaft und Mitbegründer des Kunstclubs Die Insel. Ab Ende der 1920er Jahre Reisen ins Mittelmeergebiet, nach Afrika und in den Vorderen Orient. Lebte von 1929 bis 1931 in Sidi Bou Saïd, einem Künstlerdorf in Tunesien. 1937 mehrere Bilder bei der Nazi Aktion Entartete Kunst zerstört. Stilistische Entwicklung zwischen Neuer Sachlichkeit und Magischem Realismus mit Impulsen von Kubismus und Futurismus. Schuf Landschaften und v.a. allegorische, religiöse oder phantastische Figurenbilder wie die Maria mit dem Jesuskind. Farbintensität und Formenvielfalt vergleichbar mit dem Hauptwerk der badenden Knaben.

Der deutsche Maler und Grafiker Otto Rodewald entstammte einer Schöninger Kaufmannsfamilie. Zu seinen Lehrern während seines Studiums an der Kunstgewerbeschule in Hamburg in den Jahren 1909 – 1914 gehörte Carl Otto Czeschka, dessen Entwürfe in Anlehnung an den Wiener Jugendstil ihn zu seinen frühen Grafiken inspirierten. Rodewald war ein vielseitiger Maler, der in unterschiedlichen stilistischen Werkphasen Bedeutendes geschaffen hat. Seine Werke sind u. a. in der Hamburger Kunsthalle und in den Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen ausgestellt. 1910 gewann Rodewald den zweiten Preis im Wettbewerb um die Gestaltung von Monogrammen und Signets. 1921 schloss er sich dem Kreis der Hamburgischen Sezession an, deren offizielles Mitglied er sieben Jahre später wurde. Er unternahm Studienreisen durch die Schweiz, Frankreich, Italien und den Vorderen Orient und lebte 1929 – 1931 in Tunesien. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Hamburger Expressionismus, genauer des „Revolutions-Expressionismus“, in dem sich unterschiedlichste stilistische Einflüsse mischten. Rodewald verband in diesem Sinne Elemente von Symbolismus, Japonismus, Jugendstil, Expressionismus, Futurismus und neuer Sachlichkeit zu einem homogenen Personalstil. Mehrere seiner Werke wurden 1937 als „entartete Kunst“ aus der Hamburger Kunsthalle beschlagnahmt. Otto Rodewalds Bild von Maria und dem Jesusknaben erinnert in der expressiven Farbigkeit, aber auch in der ornamentalen Kleinteiligkeit der expressiv-kristallinen Komposition an die vom Künstler mehrfach realisierten, berühmten „badenden Knaben“. Im Ersten Weltkrieg gehörte Otto Rodewald einem Sturm-Batallion an. Im Grabenkrieg wurde er mehrfach verwundet und litt den Rest seines Lebens an den Folgen einer Blaukreuz-Vergiftung. In stillen Stunden wurde ihm das Grauen übermächtig und es überkamen ihn traumgleiche Bilder von Pflanzen und Madonnen. Rodewald war zu jener Zeit bemüht, das Erlebte zu überwinden, indem er „nur aus Farbe und Form Wände“ um sich herum errichtete. Die aus diesem Verlangen entstanden Werke sind nicht nur für den Maler selbst bedeutend, sondern in ihrer expressiv-kristallinen Komposition auch für die damalige Epoche. Diesen traumhaft-romantischen Stil hatte sich Rodewald im Wesentlichen allerdings bereits an der Hamburger Kunstgewerbeschule angeeignet. Die Formen, aus denen Rodewald seine Bilder komponiert, sind, bei Abwesenheit spitzer Winkel, gleichzeitig in sich ruhend und doch voller Bewegung, ein Effekt, der durch die expressive Farbigkeit eindrucksvoll unterstrichen wird. Die Darstellung der Maria mit dem Jesusknaben ist, ganz wie die „badenden Knaben“, von einem geheimnisvoll traumhaften Glühen geprägt und aus roten, blauen und grünen Farbtönen modelliert, wobei das Rot klar dominiert. Die Formel „maria mater dei“ (Maria Mutter Gottes) aus dem Ave Maria steht in gotischer Minuskel in einem angedeuteten Nimbus, der das Haupt der Gottesmutter wie ein Schleier überfängt. Unmittelbar darunter verweisen ein Kreuz sowie die Buchstabenfolge INRI, die in der christlichen Ikonographie übliche Abkürzung der Kreuzesinschrift „Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum“ (Jesus von Nazareth, König der Juden), auf die Passion. Liebevoll neigt sich Maria über das Kind und streichelt seinen von einem einfachen Nimbus umgebenen Kopf. Von Christus, dem fleischgewordenen Wort Gottes, geht ein Leuchten aus; er hat die Rechte zum Sprech- bzw. Segensgestus erhoben und gewährt uns einen Blick auf das hellerleuchtete himmlische Jerusalem, während er in der Linken einen schwebenden, strahlend gelben Stern präsentiert. Dieser Stern korrespondiert in Form und Größe mit einem grünen Stern, der vor dem Gesicht der Gottesmutter schwebt. Christus begegnet uns hier einerseits als Licht der Welt, andererseits als Copula des Alls, als Mittler zwischen Gott und Welt. Irdische Mutterliebe verbindet sich in dieser magisch-phantastischen Darstellung mit der Transzendenz des zeitlosen Heilsgeschehens.

OTTO RODEWALD*
(Schöningen 1891 - 1960 Hamburg)
Maria Mater Dei, 1920
oil/canvas, 94,5 x 54 cm
monogrammed R and dated 1920
depicted in Alexander Friedrich, Otto Rodewald, Heinrich Stegemann, Hamburg 1970, Nr. 58
Provenance: collection Dr. Thiede Munich, private collection Germany, European private collection

ESTIMATE € 40.000 - 80.000

German painter and graphic artist of the 20th century. Main representative of the Hamburg avant-garde. From 1909 at the Landeskunstschule in Hamburg with Carl Otto Cscheska, together with Alexander Friedrich and Anne-Marie Vogler, among others. Early influences of Art Nouveau and Expressionism. Deployed in World War I, suffered severe Blue Cross poisoning. From 1921 member of the Hamburg Secession, the Hamburg Artists' Association and co-founder of the art club Die Insel. From the end of the 1920s, travels to the Mediterranean region, Africa and the Near East. Lived from 1929 to 1931 in Sidi Bou Saïd, an artists' village in Tunisia. In 1937, several paintings destroyed during the Nazi Degenerate Art campaign. Stylistic development between New Objectivity and Magic Realism with impulses from Cubism and Futurism. Created landscapes and especially allegorical, religious or fantastic figure paintings such as Mary with the Child Jesus. Color intensity and variety of forms comparable to the main work of the bathing boys.

The German painter and graphic artist Otto Rodewald came from a merchant family in Schöningen. Carl Otto Czeschka was one of his teachers during his studies at the School of Applied Arts in Hamburg from 1909 to 1914, and his designs, based on Viennese Art Nouveau, inspired his early sketches. Rodewald was a versatile painter who created important works in different stylistic phases. His works were exhibited in the Hamburger Kunsthalle and in the Schleswig-Holstein state museums amobg others. In 1910 Rodewald won second prize in the competition for the design of monograms and signets. 1921 he joined the circle of the Hamburg Secession, of which he became an official member seven years later. He undertook study trips to Switzerland, France, Italy and the Middle East and lived in Tunisia from 1929 to 1931. He is considered one of the most important representatives of Hamburg Expressionism, more precisely "Revolutionary Expressionism", in which a wide variety of stylistic influences were mixed. In this sense, Rodewald combined elements of Symbolism, Japonism, Art Nouveau, Expressionism, Futurism and New Objectivity (Neue Sachlichkeit) into a homogeneous personal style. Several of his works were confiscated from the Hamburger Kunsthalle in 1937 as “degenerate art”. Otto Rodewald's picture of Maria and the child Jesus is reminiscent of the artist's famous "bathing boys" that the artist created several times, both in terms of the expressive colors and the ornamental detail of the expressive, crystalline composition. During the First World War, Otto Rodewald belonged to an assault battalion. He was wounded several times in trench warfare and suffered the rest of his life from the effects of Blue Cross poisoning. In quiet hours, horror overcame him and dreamlike images of plants and Madonnas came over him. At that time, Rodewald was trying to overcome what he had experienced by erecting walls around himself "only out of color and form". The works that emerged from this desire are not only important for the painter himself, but with their expressive, crystalline composition also for that whole era. This fantastically romantic style however, Rodewald had essentially already acquired at the Hamburg School of Applied Arts. The forms from which Rodewald composes his pictures are, in the absence of acute angles, at the same time calm and yet full of movement, an effect that is accentuated intensely by the expressive color. The depiction of Mary with the baby Jesus is like the "bathing boys", characterized by a mysterious dreamlike glow and modeled from red, blue and green tones, with the red clearly dominating. The formula "maria mater dei" (Mary, Mother of God) from the Ave Maria is written in Gothic minuscule in a suggested nimbus that covers the head of the Mother of God like a veil. Immediately below, a cross and the sequence of letters INRI, the usual abbreviation of the inscription on the cross “Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum” (Jesus of Nazareth, King of the Jews) in Christian iconography, refer to the Passion. Maria lovingly bends over the child and caresses his head, which is surrounded by a simple nimbus. A radiance emanates from Christ, the Word of God made flesh; he has raised his right hand in a gesture of speech or blessing and offers us a glimpse of the brightly lit heavenly Jerusalem, while in his left hand he presents a floating bright yellow star. This star corresponds in shape and size to a green star that hovers in front of the Blessed Mother's face. Christ meets us here on the one hand as the light of the world, on the other hand as the copula of the universe, as mediator between God and the world. In this magical, fantastic depiction, earthly motherly love is combined with the transcendence of the timeless act of salvation.

Meisterwerke

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Austria

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Wichtige Informationen

Das Aufgeld beträgt 28% bei Differenzbesteuerung. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert.
Bei Normalbesteuerung Aufgeld von 24%. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt bei Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen sowie Skulpturen die gesetzliche Umsatzsteuer von 13%, für alle anderen Objekte 20% hinzu.

Zu Aufgeld und Mehrwertsteuer prüfen Sie bitte das jeweilige Los.
For buyer’s premium and VAT please check particular lot.

 

AGB

Auktionsbedingungen
Auszug aus der Geschäftsordnung, Stand April 2022

 

Die Auktionen werden nach der Geschäftsordnung der Widder Auktionen der Kunsthandel Widder GmbH durchgeführt. Diese liegt mit genauem Wortlaut im Auktionshaus auf und kann auf www.widderauktionen.com abgerufen werden.

 

Schätzpreise, Ausrufpreis, Mindestverkaufspreis, Limit, Zuschlag

Bei Objektbeschreibungen wird ein oberer und unterer Schätzpreis in Euro angegeben. Innerhalb dieser Spanne wird das Meistbot erwartet. Online ist auch der Ausrufpreis angeführt. Der Ausrufpreis ist in der Regel der untere Schätzpreis, er kann jedoch höher oder niedriger angesetzt werden. Gesteigert wird um ca. 10%, wobei davon abgewichen werden kann. Das Meistbot erhält den Zuschlag, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht wurde. Bestimmt der Verkäufer/die Verkäuferin das Objekt nicht unter einem festgesetzten Preis zu verkaufen, spricht man von Mindestverkaufspreis oder Limit. Wenn dieses nicht erreicht wird, gilt ein Zuschlag unter Vorbehalt. Meistbietende sind verpflichtet innerhalb von 7 Tagen nach Rechnungslegung den Kaufpreis zu zahlen.

 

Kaufpreis

Der Kaufpreis besteht aus Meistbot zuzüglich des Aufgeldes, der Umsatzsteuer sowie gegebenenfalls der Folgerechtsabgabe. Das Aufgeld beträgt 28% bei Differenzbesteuerung. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert. Bei Normalbesteuerung (im Katalog mit ° gekennzeichnet) kommt auf das Meistbot ein Aufgeld in der Höhe von 24% hinzu. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt die gesetzliche Umsatzsteuer von 13% hinzu.

 

Folgerecht

Mit * gekennzeichnete Objekte unterliegen dem Folgerecht. Dieses wird in Form eines Zuschlags auf das Meistbot verrechnet. Es gilt erst ab einem Meistbot über 2.499,99 € und ist gestaffelt: für die ersten 50.000 € werden 4% verrechnet. Danach je weiterer 150.000 € 3% bzw. 1% und ab 500.000 € 0,25%. Die maximale Folgerechtsabgabe beträgt 12.500 €.

Echtheitsgarantie

Das Auktionshaus steht gegenüber dem Käufer/der Käuferin innerhalb von zwei Jahren für die Echtheit des Objekts ein und garantiert, dass das Objekt tatsächlich von dem genannten Künstler/der genannten Künstlerin stammt.

 

Katalogangaben und Beschreibung

Angaben von Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, etc. erfolgen durch ExpertInnen des Auktionshauses. Es wird jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit dieser Angaben geleistet.
Die Beschreibungen der Objekte bedeuten: Vor- und Zuname des Künstlers/der Künstlerin mit Lebensdaten: ein sicheres Werk des Künstlers/der Künstlerin. „signiert“ oder „monogrammiert“: ein eindeutig zuordenbares Werk des Künstlers/der Künstlerin. „Zugeschrieben“: ein wahrscheinliches, aber nicht zwangsläufig authentisches Werk des Künstlers/der Künstlerin. „Umkreis“: ein im Einflussbereich des Künstlers/der Künstlerin entstandenes Werk. „Bezeichnet“: ein wahrscheinliches, aber nicht von der Hand des Künstlers/der Künstlerin signiertes Werk. „Werkstatt“: ein im unmittelbaren Umfeld des Künstlers/der Künstlerin entstandenes Werk. „Schule“: ein in zeitlicher und stilistischer Nähe zum Künstler/zur Künstlerin entstandenes Werk. „Nachfolge“: ein in der Nachfolge entstandenes, stilistisch verwandtes Werk des Künstlers/der Künstlerin.

 

Kaufaufträge

Interessenten können Kaufaufträge schriftlich und online abgeben oder telefonisch mitbieten. Ein ausgefülltes und unterfertigtes Gebotsformular muss zeitgerecht vor der Auktion eingehen. Das Auktionshaus bietet für schriftliche Gebote bis zum angegebenen Meistbot mit.

 

Telefonische Gebote

Interessenten haben die Möglichkeit telefonisch mitzubieten. Das Auktionshaus bemüht sich die angegebene Rufnummer zu erreichen. Kommt keine Telefonverbindung zu Stande, kann das Auktionshaus für die Interessenten bis zum unteren Schätzpreis des Objektes bieten. Das Auktionshaus ist in diesem Fall aber nicht verpflichtet das Gebot auszuführen.

 

Online Bidding, Live Bidding

Bieter/Bieterinnen können auf www.widderauktionen.com sowie auf externen Auktionsplattformen Vorgebote abgeben und live mitbieten.

 

Versicherung

Kunstobjekte sind bis zum Ende der Abholfrist, in der Höhe des Meistbots, gegen Verlust und Beschädigung versichert. Danach ist das Kunstobjekt nur bis maximal 6 Monate nach Rechnungslegung versichert, wenn kein Zahlungsverzug besteht.

 

Gerichtsstand, Rechtswahl

Gerichtsstand und Erfüllungsort für alle Rechtsverhältnisse ist 1010 Wien. Es gilt österreichisches mater  materielles Recht.

 

Vollständige AGBs