Bayern- Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere
Ordnungen. Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn. München, (Heinrich), 1616. Fol. Mit gestoch. Titel, wdh. Wappenholzschnitt auf allen 8 Zwischentiteln und 6 ganzseit. Textholzschnitten von 11 Stöcken. Beschäd. blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen, monogr. und dat. "T. I. 1640". (190) Eine von mehreren Varianten der ersten Ausgabe: Bl. [2] hier mit der Signatur *2, der gestoch. Titel ohne kaiserliches Privileg. - VD 17 1:015484M. Stobbe II, 366. Pfister I, 78. Lentner 3570: "Vollständige Exemplare mit dem Register und allen Einzeltiteln sind selten!" - Das große, hauptsächlich von den Hofkanzlern J. Gailkircher und S. Wagnereck sowie dem Münchner Stadtschreiber G. Locher stammende Gesetzgebungswerk wurde erst nach anderthalb Jahrhunderten von den Kodifikationen Kreittmayrs ersetzt (ausführliche Würdigung bei Spindler II, 586). - Die meisten Holzschnitte zeigen Fische in Lebensgröße als Eichmaß. - Zur Kollation: 9 Bl., 62 S., 3 Bl., S. 63-94, 8 Bl., S. 95-200, 18 Bl., S. 201-406, 6 Bl., S. 407-443, 22 Bl., S. 444-728 (recte 445-729), 4 Bl., S. 729-774 (recte 731-776), 2 Bl., S. 775-793 (recte 777-795), 4 Bl., S. 794-827 (recte 797-829), 1, 5 Bl. - Das VD 17 nennt drei Varianten, die neben dem "General-Register" auch über ein umfassendes "Repertorium, Oder General-Register" (136 [recte 140] S.) verfügen. Die vorliegende Variante kommt ohne das "Repertorium" aus; möglicherweise wurde es nicht allen Exemplaren beigegeben.
- Sechs weiße Bl. mit tls. intakten Blattweisern zwischengebunden; Spiegel mit Besitzvermerken, anfangs mit Randausrissen (kein Bild- und Textverlust), die Holzschnitte tls. mit Einriß, etw. fleckig, gering gebräunt.