Amerling, Friedrich Ritter von (Spittelberg 1803-1887 Wien),
Profilbildnis (Schulterstück nach rechts) eines Jungen, vielleicht von Friedrich Amerling, dem Sohn des Künstlers. Öl auf Leinwand. Nicht sign., bezeichnet und dat. (wohl um 1840). 25,3 x 21,5 cm. -101 Anmutiges und sehr charakteristisches Kinderbildnis, das aus der Zeit der späten dreißiger oder frühen vierziger Jahre stammen dürfte und zu einer Gruppe von Porträts gehört, die Amerling im engsten familiären Kreis geschaffen hat, vor allem Bildnisse seiner Kinder Friedrich und Ludmilla sowie seines jüngeren Bruders Joseph. Sehr nahe steht unserem Gemälde insbesondere ein Profilporträt seines Sohnes Friedrich (1834-1850), das sich im Belvedere in Wien befindet und in das Jahr 1842 datiert wird. Frisur, Haarfarbe und Gesichtszüge sind nicht nur sehr ähnlich, sondern lassen auf ein und dieselbe Person schließen, vielleicht ein oder zwei Jahre zuvor, also um 1840. Stilistisch eng verwandt ist auch das Bildnis seiner schlafenden Tochter Ludmilla, datiert 1835, das im Jahr 2015 im Wiener Auktionshaus Kinsky verkauft worden ist (107. Kunstauktion, Los 222). Selbst die Größe des annähernd quadratischen Kleinformats stimmt hier mit unserem Porträt nahezu überein, dazu das Kolorit mit den deutlich geröteten Wangen und den Rundungen der Gesichtszüge.In seinen Porträts im Profil zeigt Amerling den Dargestellten gewöhnlich mit einer Schulterpartie, die von der strengen axialen Ansicht abweicht, also zur Seite gedreht ist, wie im Moment einer Wendung begriffen. Dies wies auch unser Porträt auf, doch sind die Partien der leicht nach vorne gedrehten hinteren linken Schulter später von fremder Hand grob übermalt worden, um das Porträt zu einem reinen Profil umzugestalten. Vielleicht ist dabei auch eine Signatur überdeckt worden.Aus dem Besitz des Münchener Restaurators und Künstlers Karl Voraus (1883-1956) mit dessen Besitzvermerk auf der Rückseite des Trägerkartons.
- Alt auf Karton aufgezogen, Ecken mit Farbabrieb, spätere Übermalung in der rechten unteren Ecke und einige Farbflecken am unteren Rand, Krakelee, sonst nur einzelne Stellen mit minimalen Farbschäden. - Stark profilierter Goldrahmen d. 19. Jhdts. mit alt