Schütte, Hermann (Osnabrück 1893-1974 Hamburg),
Nach dem Krieg. Surrealistische Tuschezeichnung auf Papier. Sign., nicht bezeichnet, dat. (19)49. 35 x 25 cm. (221) Ein Bild der Situation des Künstlers nach dem Zweiten Weltkrieg. Als gleichsam durchscheinende, nur in Umrissen erkennbare surreale Figur dargestellt, sitzt der Künstler mit einer riesigen Zeichenfeder vor einem großen weißen Blatt, hinter seinem Stuhl ein Pflänzchen der Hoffnung; den Hintergrund bilden Flaggen der am Zweiten Weltkrieg beteiligten Staaten. - Für die Figur des Künstlers greift Schütte hier auf die von ihm in den zwanziger Jahren gefertigten Haarnadelplastiken zurück. Jetzt endlich vermag er sich frei zu entfalten und die innere Emigration und den Rückzug aus der Kunst hinter sich zu lassen. Ebenso kann die Zeichnung als Symbol für einen neuen Abschnitt in der Geschichte Europas gesehen werden: nach der Zäsur des Krieges ist die Zeit da, nun neue Geschichte zu schreiben. .