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STAMMBÜCHER. – Küstner. – Stammbuch Familie Küstner. Magdeburg, Leipzig, Dresden, Berlin, Hamburg, Dessau u. a. Ca.1792-1830. 21:30 cm. Ca. 250 Bll. mit etwa 133 Einträgen, mehr als 70 Aquarellen, Gouachen, lavierten Pinsel- u. Bleistiftzeichnungen, 3 geschn. Silhouetten, 44 kolor. Kupferst. u. Lithographien, 2 Papierarbeiten, 6 Stickbilder, 3 Herbariumbll. Geprägt. Maroquin d. Zt. mit goldgepr. geometr. Muster, ornament. Blindpr., 8 floralen kl. Messingbuckeln, Metallschildchen mit dem Tit. Xenien vorne u. Souvenirs hinten. Spiegel mit blindgepr. Papier u. breiter Ldr.-Bord. mit ornament. Goldpr. als Innenkante. Vors. aus gemustert. Seide, die Ldr.-Bord. hier mit goldgepr. floralem Muster. Himbeerrot. Vors. Goldschn.
Aus einzelnen Stammbüchern der Familie Küstner zu einem gemeinsamen, generationsübergreifenden, großen Stammbuch zusammengeführt. Dazu wurden einzelne Beiträge aus kleineren, früheren Stammbüchern ausgeschnitten, auf eine Vorlage aus kräftigerem Papier aufmontiert und in einem aufwendigen voluminösen Meistereinband zusammengebunden. Mit einem eigenhändigen Gedicht mit Datum u. Unterschrift von Johann Wolfgang von Goethe, Weimar 1.V.1827:
„Wenn am Tag Zenith und Ferne
Blau in’s Ungemessne fliesst,
Nachts die Überwucht der Sterne
Himmlische Gewölbe schliesst…“ (Goethe, Lyrische u. epische Dichtungen, hrsg. von H. G. Gräf. Lzg., Insel, 1916, Bd. II, 1823-1828). Als ›Supraporte‹ kolor. Kupferstich u. visavis ein Kupferstich von L. Schütze nach Otto Wagner von 1827, Goethes Gartenhaus.
„Für das zweite Blatt mit der Abb. des Gartenhauses konnte ich sogar einen Briefbeleg finden, denn Goethe schreibt am 15.11.1828 an Felix Heinrich Küstner: ›Ew. Hochwohlgeboren gefällige Besorgung meiner wegen des Preises der Platina gethanen Anfrage erkenne mit verpflichtetem Dank; die Aualge deshalb nebst dem Betrag des Leipziger Taschenbuchs an fünf rh. 4 Groschen erfolgen baar mit der Post; wie denn das in Dresden radirte Bild meines Gartenhauses schon an Dieselben abgegangen ist.‹
Einen Hinweis auf die Kombination beider Blätter habe ich in Gräfs ›Goethe über seine Dichtungen‹… auf S. 690 gefunden. Da heißt es: Mai 1 [1827], Weimar: Datum je einer Handschrift von Wenn am Tag Zenith und Ferne, für Heinrich Küstner in Leipzig… unter einer farbigen Ansicht von G’s Gaertenhäuschen (Künstler unbekannt ?); so findet es sich offensichtlich im Stammbuch von Ulrike von Pogwisch.
Erstmals erwähnt wird das erste Blatt wohl durch Woldemar Freiherrn von Biedermann… Ins Jahr 1827 dürfte ein persönliches Zusammentreffen Küstner’s mit Goethe fallen, denn damals schrieb letzterer sich in dessen Stammbuch ein u. zwar auf ein Blättchen, mit einem der Bilder mit welchem er 1825 beim Regierungsjubiläum des Großherzogs sein Haus geschmückt hatte, nämlich auf das welches den über der Erde schwebenden Genius darstellt…“ (laut freundlicher Auskunft von Herrn Dr. Joachim Seng, Freies Deutsches Hochstift in Frankfurt/M). Zur Familie gehören Felix Ferdinand Heinrich Küstner, ihm widmet C. W. Gries(s)mann (der zu den besten Begabungen der Leipziger Grafikschule gehörte) ein Aquarell mit einem Denkmal der Freundschaft. Dazu ein lithogr. Portr. seiner Gattin Emilie Rode Küstner. „Sie führte nach dem Tod ihres Mannes (1832) u. des ältesten Sohnes (1833) das Bankgeschäft als Alleininhaberin weiter, die beiden nachwachsenden Söhne standen ihr seit 1838 u. 1851 zur Seite“ (Wik.). – Joh. Heinrich Küstner, 1752-1816, Bankier, Mitglied der Leipziger Konzertdirektion und seine Gemahlin Maria Küstner (geb. Crayen) mit einer feinen Landschafts-Stickerei, bez. „auf Güldengossa bei Leipzig“. – Joh. Heinrich Küstner, 1707-1776, Handelsherr u. Chef des Bankhauses Küstner. – Ottilie Küstner (de Liagre), 1831, mit einer feinen Bleistiftzeichnung, mit zartem Farbstift gehöht. – Karl Theodor Küstner, mit einem langen Beitrag (Darmstadt 1831) u. lithogr. Portr. – (Henriette) Julie Küstner (1794). – Marianne (Wilhelmine) Küstner, 1793 mit einem reizvollen Aquarell: Bauernhaus am Fluß mit Steinbrücke. – Frdr. August Küstner 1797 („Denkmahl der Liebe“). – Caroline Rode, Pinselzeichng. Dessau 1807. – Dorothee Küstner. – Reinhard Küstner, 1814-1881, „24. Dec. 1829“, schöne lavierte Baumstudie u. ebenso: das Bild von einem Kirchlein mit Bäumen u. Häusern. – J. G. Küstner.
Weitere Einträge: Jules Balaÿ, Industrieller, Bankier u. Politiker, „Carlsbad, 25 Juillet 1825“, dazu altkolor. Kupferst. von Karlsberg; Ludwig Börne, blgr. Beitrag „aus ungedruckten bald erscheinenden Schriften Baden den 10.August 1831“; Carl Buddeus, 1775-1864, mit blgr. Eintrag Juli 1835; Ludwig Cerutti, „Prof. d. Medicin in Leipzig“ mit einem lyrischen Beitrag u. einem ungewöhnlich qualitätvollen Portr., Aquarell, monogr. „FR“; Chateaubriand, eine zweiseit. Abschrift aus Parallèle über Buonaparte u. Washington; Carl Heinrich Dähne mit sign. Aquarell einer idyllischen Landschaft; Dorothea Devrient, Schauspielerin am Stadttheater Leipzig unter Leitung von Karl Theod. von Küstner, Lzg. 3.XI.1828; Emilie Dörrien, Lzg. 1811 mit einem sehr fein gezeichneten männl. Brustbild; Clam Gallas, zwei altkolor. Kupferst. mit Abb. des Palais in Prag u. von Schloß Friedland in Böhmen, gest. Portr. u. Eintrag von Christian Clam Gallas, Grafenstein 10.II.1832; C. W. Grießmann, Aquarell, Heimkehr mit der Kutsche bei Mondschein, Lzg. 28.II.1792; Henriette Einert, geb. Dörrien, 1791-1860, dazu, neben ihrem Eintrag das unsign. Aquarell (21,5:15,5 cm) mit einer großen Baumstudie vor einer Lichtung mit figürl. Staffage; Christan Dan. Erhard (1759-1813), Doppelseite mit gest. Portr.-Medaillon Constantin Fellner, Handelsmann u. Politiker in Frankfurt/M. mit einem größeren Beitrag u. einer kl. Federzeichng.: Diogenes im Faß; Johann Jakob von Franck, Dresden 1799; Ldw. Joh. Frdr. Froriep, 1779-1847, mit Eintrag Leipzig 20.III.1829, gegenüber ein detailliert ausgeführtes unsign. Aquarell mit Drucktit. Bertuch’s Etablissement zu Weimar, dem… Dr. von Froriep gehörig; Karl Gotthard von Graß, Lzg. 22.IV.1791 mit einem Aquarell: Abendstimmung am Lago Maggiore, kam 1791 auch zu Goethe u. wurde Herzogin Amalia vorgestellt; Carl Ludwig Frommel, großes Landschaftsaquarell (ca. 16:23 cm), „… im Murchthal am Fusse des alten Schlosses Eberstein…“, 1831; Aug. Otto Gehler, 1762-1822, Eintrag vom 28.V.1794, mit aquarell. Pinselzeichng. u. gest. Medaillon-Portr.; Louise Hartmann, in Französ. vom Mai 1828 mit einer wunderschönen aquarell. Rosenblüte u. Rosette Hartmann mit Eintrag u. ebenso wunderschönen Blumenkörbchen sowie ein sign. Aquarell „Louis Hartmann“, mit Wicken u. Kornblumen; Henriette von Haugk; Adolph u. Victor Hertz mit zwei braun lavierten Pinselzeichngn. (etwas fleckig);
[Ende der Grundbeschreibung & von Teil 1 der „weiteren Einträge“ mit BUCHSTABEN A-H; Fortsetzung siehe Los-Nr. 9z].
Eine Haftung für die Aufbewahrung ersteigerter Nummern kann in keiner Weise übernommen werden. Da der Versand auf Kosten und Gefahr des Käufers erfolgt, soll die gewünschte Versendungsart angegeben werden. Von uns zum Versand gebrachte Objekte werden auf Kosten des Empfängers zum Rechnungsbetrag versichert. Da sich erfahrungsgemäß unmittelbar nach der Auktion der Versand der ersteigerten Stücke staut und verzögert, ist in jedem Falle anzuraten, ersteigertes Auktionsgut entweder persönlich abzuholen oder durch Münchner Beauftragte in Empfang nehmen und versenden zu lassen.
Dabei drei lateinische Handschriften auf Pergament. Alle 14. Jhdt. Reich illuminiert mit dreifarbigem Buchschmuck: Breviarium Romanum. Frankreich (?). – Legendarium. Bayern (?). – Psalterium. Nordfrankreich. – Ein eigenhändiges Gedicht mit Datum und Unterschrift von Goethe, Weimar 1827, im Stammbuch der Familie Küstner. Magdeburg, Leipzig etc. Ca. 1792-1840. – Das arabische Wörterbuch von Fîrûzâbâdi. Um 1650. Arabische Handschrift auf Papier, ein Glanzstück orientalischer Buchkunst, prachtvoll zeitgenössisch gebunden. – Die Zimelie des Katalogs: Cicero. De officiis … Mainz 1466. Gedruckt in der von Gutenberg gegründeten Presse von dessen Nachfolgern Johann Fust und Peter Schöffer. Druck auf Pergament in Rot und Schwarz, mit 4 illuminierten Initialen in Gold, Rot und Blau. – Ars moriendi. Landshut 1514. Weyssenburgers dritter Druck seiner »Sterbekunst«. Mit 14 fast blattgroßen Holzschnitten.
Zu Aufgeld und Mehrwertsteuer prüfen Sie bitte das jeweilige Los.
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Versteigerungsbedingungen
Die Versteigerung geschieht in eigenem Namen für fremde Rechnung auf Kommissionsbasis gegen sofortige Bezahlung in EURO an den Versteigerer und ist öffentlich. Gesteigert wird um ca. 10%, jedoch um mindestens 5,- €, von 500,- € aufwärts um mindestens 10,- €, von 1000,- € aufwärts um mindestens 50,- €, über 10.000,- € um mindestens 500,- €. Der Versteigerer kann Nummern vereinen, trennen oder, wenn ein besonderer Grund vorliegt, zurückziehen.
Der Zuschlag erfolgt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebots kein Überangebot abgegeben wird. Geben mehrere Personen das gleiche Gebot ab und wird nach dreimaligem Aufruf ein Mehrgebot nicht erzielt, so entscheidet das Los. Bei Meinungsverschiedenheiten über den Zuschlag, die sofort beim Versteigerer vorzubringen sind, wird der Gegenstand in derselben Versteigerung nochmals ausgeboten.
Auf den Zuschlag ist ein Aufgeld von 28% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist. (Differenzbesteuerung). Für Katalogpositionen, die mit *R gekennzeichnet sind, ist auf den Zuschlag ein Aufgeld von 20%, auf den Rechnungsendbetrag die ermäßigte Mehrwertsteuer von z. Z. 7% (bei Kennzeichnung ** 19%) zu entrichten. (Regelbesteuerung). Für bundesdeutsche Unternehmer, die zum Vorsteuerabzug bei Büchern, Graphik und Autographen berechtigt sind, kann die Gesamtrechnung auf Wunsch wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Mehrwertsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d. h. außerhalb der EU) und - bei Angabe ihrer USt.-Identifikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferung - auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, daß sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Alle anderen Käufer aus EU-Ländern unterliegen der Mehrwertsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Mehrwertsteuer erstattet, wenn binnen vier Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis erbracht wird. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben.
Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Das Eigentum geht erst nach Zahlung des vollen Kaufpreises, die Gefahr gegenüber jeglichem Schaden mit der Erteilung des Zuschlages auf den Ersteigerer über. Ersteigertes Auktionsgut wird ausnahmslos nur nach erfolgter Bezahlung ausgeliefert. Bei Nichterfüllung seiner Lieferpflicht kann der Versteigerer nur bis zur Höhe des Zuschlagspreises - in keinem Fall jedoch für entgangenen Gewinn - in Anspruch genommen werden. Bei Verzögerung der Zahlung haftet der Ersteigerer für alle daraus entstehenden Schäden, insbesondere für Zinsverlust. Der Versteigerer kann in diesem Falle wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Versteigerer kann den Käufer seiner Rechte aus dem Zuschlag für verlustig erklären und den Kaufgegenstand auf Kosten des Ersteigerers noch einmal zur Versteigerung bringen. In diesem Falle haftet der Käufer für den Ausfall, dagegen hat er auf einen Mehrerlös keinen Anspruch. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber.
Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Versteigerung zu den angesetzten Zeiten besichtigt und geprüft werden. Der Versteigerer ist bereit, zugeschlagene Nummern zurückzunehmen, wenn sich herausstellt, daß gegenüber seinen Katalogangaben wesentliche Abweichungen bestehen. Reklamationen müssen innerhalb einer Frist von spätestens drei Tagen nach Empfang der Sendung geltend gemacht werden, jedoch in keinem Fall später als drei Wochen nach der Auktion. Zeitschriften und Serienwerke, die bei der Katalogaufnahme den Zusatz "Ohne Rückgaberecht" tragen, sowie Konvolute sind nicht bis ins einzelne kollationiert, und können deshalb in keinem Fall zurückgenommen werden. Festgestellte Defekte sind in jedem Falle angegeben. Für die Rechtzeitigkeit des Eingangs der Reklamation ist der Empfang derselben in den Geschäftsräumen des Versteigerers maßgebend. Für die Versteigerung erteilte Kaufaufträge werden auf das gewissenhafteste erledigt. Sie sind stets schriftlich festzulegen. Aufträge unbekannter Kunden können nur dann angenommen und ausgeführt werden, wenn ein entsprechender Scheck beiliegt oder sonst Deckung nachgewiesen wird.
Eine Haftung für die Aufbewahrung ersteigerter Nummern kann in keiner Weise übernommen werden. Da der Versand auf Kosten und Gefahr des Käufers erfolgt, soll die gewünschte Versendungsart angegeben werden. Von uns zum Versand gebrachte Objekte werden auf Kosten des Empfängers zum Rechnungsbetrag versichert. Da sich erfahrungsgemäß unmittelbar nach der Auktion der Versand der ersteigerten Stücke staut und verzögert, ist in jedem Falle anzuraten, ersteigertes Auktionsgut entweder persönlich abzuholen oder durch Münchner Beauftragte in Empfang nehmen und versenden zu lassen.
Erfüllungsort und Gerichtsstand, auch für das Mahnverfahren, ist München. Es gilt deutsches Recht unter Ausschluß des UN-Kaufrechts. Die Vorschriften des einheitlichen (internationalen) Kaufrechts und die Bestimmungen über Verkäufe im Fernabsatz finden keine Anwendung. Vorstehende Bedingungen gelten entsprechend auch für Nachverkäufe aus dem Versteigerungskatalog. Sollten eine oder mehrere Bestimmungen dieser Versteigerungs-Bedingungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen davon unberührt.
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STAMMBÜCHER. – Küstner. – Stammbuch Familie Küstner. Magdeburg, Leipzig, Dresden, Berlin, Hamburg, Dessau u. a. Ca.1792-1830. 21:30 cm. Ca. 250 Bll. mit etwa 133 Einträgen, mehr als 70 Aquarellen, Gouachen, lavierten Pinsel- u. Bleistiftzeichnungen, 3 geschn. Silhouetten, 44 kolor. Kupferst. u. Lithographien, 2 Papierarbeiten, 6 Stickbilder, 3 Herbariumbll. Geprägt. Maroquin d. Zt. mit goldgepr. geometr. Muster, ornament. Blindpr., 8 floralen kl. Messingbuckeln, Metallschildchen mit dem Tit. Xenien vorne u. Souvenirs hinten. Spiegel mit blindgepr. Papier u. breiter Ldr.-Bord. mit ornament. Goldpr. als Innenkante. Vors. aus gemustert. Seide, die Ldr.-Bord. hier mit goldgepr. floralem Muster. Himbeerrot. Vors. Goldschn.
Aus einzelnen Stammbüchern der Familie Küstner zu einem gemeinsamen, generationsübergreifenden, großen Stammbuch zusammengeführt. Dazu wurden einzelne Beiträge aus kleineren, früheren Stammbüchern ausgeschnitten, auf eine Vorlage aus kräftigerem Papier aufmontiert und in einem aufwendigen voluminösen Meistereinband zusammengebunden. Mit einem eigenhändigen Gedicht mit Datum u. Unterschrift von Johann Wolfgang von Goethe, Weimar 1.V.1827:
„Wenn am Tag Zenith und Ferne
Blau in’s Ungemessne fliesst,
Nachts die Überwucht der Sterne
Himmlische Gewölbe schliesst…“ (Goethe, Lyrische u. epische Dichtungen, hrsg. von H. G. Gräf. Lzg., Insel, 1916, Bd. II, 1823-1828). Als ›Supraporte‹ kolor. Kupferstich u. visavis ein Kupferstich von L. Schütze nach Otto Wagner von 1827, Goethes Gartenhaus.
„Für das zweite Blatt mit der Abb. des Gartenhauses konnte ich sogar einen Briefbeleg finden, denn Goethe schreibt am 15.11.1828 an Felix Heinrich Küstner: ›Ew. Hochwohlgeboren gefällige Besorgung meiner wegen des Preises der Platina gethanen Anfrage erkenne mit verpflichtetem Dank; die Aualge deshalb nebst dem Betrag des Leipziger Taschenbuchs an fünf rh. 4 Groschen erfolgen baar mit der Post; wie denn das in Dresden radirte Bild meines Gartenhauses schon an Dieselben abgegangen ist.‹
Einen Hinweis auf die Kombination beider Blätter habe ich in Gräfs ›Goethe über seine Dichtungen‹… auf S. 690 gefunden. Da heißt es: Mai 1 [1827], Weimar: Datum je einer Handschrift von Wenn am Tag Zenith und Ferne, für Heinrich Küstner in Leipzig… unter einer farbigen Ansicht von G’s Gaertenhäuschen (Künstler unbekannt ?); so findet es sich offensichtlich im Stammbuch von Ulrike von Pogwisch.
Erstmals erwähnt wird das erste Blatt wohl durch Woldemar Freiherrn von Biedermann… Ins Jahr 1827 dürfte ein persönliches Zusammentreffen Küstner’s mit Goethe fallen, denn damals schrieb letzterer sich in dessen Stammbuch ein u. zwar auf ein Blättchen, mit einem der Bilder mit welchem er 1825 beim Regierungsjubiläum des Großherzogs sein Haus geschmückt hatte, nämlich auf das welches den über der Erde schwebenden Genius darstellt…“ (laut freundlicher Auskunft von Herrn Dr. Joachim Seng, Freies Deutsches Hochstift in Frankfurt/M). Zur Familie gehören Felix Ferdinand Heinrich Küstner, ihm widmet C. W. Gries(s)mann (der zu den besten Begabungen der Leipziger Grafikschule gehörte) ein Aquarell mit einem Denkmal der Freundschaft. Dazu ein lithogr. Portr. seiner Gattin Emilie Rode Küstner. „Sie führte nach dem Tod ihres Mannes (1832) u. des ältesten Sohnes (1833) das Bankgeschäft als Alleininhaberin weiter, die beiden nachwachsenden Söhne standen ihr seit 1838 u. 1851 zur Seite“ (Wik.). – Joh. Heinrich Küstner, 1752-1816, Bankier, Mitglied der Leipziger Konzertdirektion und seine Gemahlin Maria Küstner (geb. Crayen) mit einer feinen Landschafts-Stickerei, bez. „auf Güldengossa bei Leipzig“. – Joh. Heinrich Küstner, 1707-1776, Handelsherr u. Chef des Bankhauses Küstner. – Ottilie Küstner (de Liagre), 1831, mit einer feinen Bleistiftzeichnung, mit zartem Farbstift gehöht. – Karl Theodor Küstner, mit einem langen Beitrag (Darmstadt 1831) u. lithogr. Portr. – (Henriette) Julie Küstner (1794). – Marianne (Wilhelmine) Küstner, 1793 mit einem reizvollen Aquarell: Bauernhaus am Fluß mit Steinbrücke. – Frdr. August Küstner 1797 („Denkmahl der Liebe“). – Caroline Rode, Pinselzeichng. Dessau 1807. – Dorothee Küstner. – Reinhard Küstner, 1814-1881, „24. Dec. 1829“, schöne lavierte Baumstudie u. ebenso: das Bild von einem Kirchlein mit Bäumen u. Häusern. – J. G. Küstner.
Weitere Einträge: Jules Balaÿ, Industrieller, Bankier u. Politiker, „Carlsbad, 25 Juillet 1825“, dazu altkolor. Kupferst. von Karlsberg; Ludwig Börne, blgr. Beitrag „aus ungedruckten bald erscheinenden Schriften Baden den 10.August 1831“; Carl Buddeus, 1775-1864, mit blgr. Eintrag Juli 1835; Ludwig Cerutti, „Prof. d. Medicin in Leipzig“ mit einem lyrischen Beitrag u. einem ungewöhnlich qualitätvollen Portr., Aquarell, monogr. „FR“; Chateaubriand, eine zweiseit. Abschrift aus Parallèle über Buonaparte u. Washington; Carl Heinrich Dähne mit sign. Aquarell einer idyllischen Landschaft; Dorothea Devrient, Schauspielerin am Stadttheater Leipzig unter Leitung von Karl Theod. von Küstner, Lzg. 3.XI.1828; Emilie Dörrien, Lzg. 1811 mit einem sehr fein gezeichneten männl. Brustbild; Clam Gallas, zwei altkolor. Kupferst. mit Abb. des Palais in Prag u. von Schloß Friedland in Böhmen, gest. Portr. u. Eintrag von Christian Clam Gallas, Grafenstein 10.II.1832; C. W. Grießmann, Aquarell, Heimkehr mit der Kutsche bei Mondschein, Lzg. 28.II.1792; Henriette Einert, geb. Dörrien, 1791-1860, dazu, neben ihrem Eintrag das unsign. Aquarell (21,5:15,5 cm) mit einer großen Baumstudie vor einer Lichtung mit figürl. Staffage; Christan Dan. Erhard (1759-1813), Doppelseite mit gest. Portr.-Medaillon Constantin Fellner, Handelsmann u. Politiker in Frankfurt/M. mit einem größeren Beitrag u. einer kl. Federzeichng.: Diogenes im Faß; Johann Jakob von Franck, Dresden 1799; Ldw. Joh. Frdr. Froriep, 1779-1847, mit Eintrag Leipzig 20.III.1829, gegenüber ein detailliert ausgeführtes unsign. Aquarell mit Drucktit. Bertuch’s Etablissement zu Weimar, dem… Dr. von Froriep gehörig; Karl Gotthard von Graß, Lzg. 22.IV.1791 mit einem Aquarell: Abendstimmung am Lago Maggiore, kam 1791 auch zu Goethe u. wurde Herzogin Amalia vorgestellt; Carl Ludwig Frommel, großes Landschaftsaquarell (ca. 16:23 cm), „… im Murchthal am Fusse des alten Schlosses Eberstein…“, 1831; Aug. Otto Gehler, 1762-1822, Eintrag vom 28.V.1794, mit aquarell. Pinselzeichng. u. gest. Medaillon-Portr.; Louise Hartmann, in Französ. vom Mai 1828 mit einer wunderschönen aquarell. Rosenblüte u. Rosette Hartmann mit Eintrag u. ebenso wunderschönen Blumenkörbchen sowie ein sign. Aquarell „Louis Hartmann“, mit Wicken u. Kornblumen; Henriette von Haugk; Adolph u. Victor Hertz mit zwei braun lavierten Pinselzeichngn. (etwas fleckig);
[Ende der Grundbeschreibung & von Teil 1 der „weiteren Einträge“ mit BUCHSTABEN A-H; Fortsetzung siehe Los-Nr. 9z].
Eine Haftung für die Aufbewahrung ersteigerter Nummern kann in keiner Weise übernommen werden. Da der Versand auf Kosten und Gefahr des Käufers erfolgt, soll die gewünschte Versendungsart angegeben werden. Von uns zum Versand gebrachte Objekte werden auf Kosten des Empfängers zum Rechnungsbetrag versichert. Da sich erfahrungsgemäß unmittelbar nach der Auktion der Versand der ersteigerten Stücke staut und verzögert, ist in jedem Falle anzuraten, ersteigertes Auktionsgut entweder persönlich abzuholen oder durch Münchner Beauftragte in Empfang nehmen und versenden zu lassen.
Dabei drei lateinische Handschriften auf Pergament. Alle 14. Jhdt. Reich illuminiert mit dreifarbigem Buchschmuck: Breviarium Romanum. Frankreich (?). – Legendarium. Bayern (?). – Psalterium. Nordfrankreich. – Ein eigenhändiges Gedicht mit Datum und Unterschrift von Goethe, Weimar 1827, im Stammbuch der Familie Küstner. Magdeburg, Leipzig etc. Ca. 1792-1840. – Das arabische Wörterbuch von Fîrûzâbâdi. Um 1650. Arabische Handschrift auf Papier, ein Glanzstück orientalischer Buchkunst, prachtvoll zeitgenössisch gebunden. – Die Zimelie des Katalogs: Cicero. De officiis … Mainz 1466. Gedruckt in der von Gutenberg gegründeten Presse von dessen Nachfolgern Johann Fust und Peter Schöffer. Druck auf Pergament in Rot und Schwarz, mit 4 illuminierten Initialen in Gold, Rot und Blau. – Ars moriendi. Landshut 1514. Weyssenburgers dritter Druck seiner »Sterbekunst«. Mit 14 fast blattgroßen Holzschnitten.
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Die Versteigerung geschieht in eigenem Namen für fremde Rechnung auf Kommissionsbasis gegen sofortige Bezahlung in EURO an den Versteigerer und ist öffentlich. Gesteigert wird um ca. 10%, jedoch um mindestens 5,- €, von 500,- € aufwärts um mindestens 10,- €, von 1000,- € aufwärts um mindestens 50,- €, über 10.000,- € um mindestens 500,- €. Der Versteigerer kann Nummern vereinen, trennen oder, wenn ein besonderer Grund vorliegt, zurückziehen.
Der Zuschlag erfolgt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebots kein Überangebot abgegeben wird. Geben mehrere Personen das gleiche Gebot ab und wird nach dreimaligem Aufruf ein Mehrgebot nicht erzielt, so entscheidet das Los. Bei Meinungsverschiedenheiten über den Zuschlag, die sofort beim Versteigerer vorzubringen sind, wird der Gegenstand in derselben Versteigerung nochmals ausgeboten.
Auf den Zuschlag ist ein Aufgeld von 28% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist. (Differenzbesteuerung). Für Katalogpositionen, die mit *R gekennzeichnet sind, ist auf den Zuschlag ein Aufgeld von 20%, auf den Rechnungsendbetrag die ermäßigte Mehrwertsteuer von z. Z. 7% (bei Kennzeichnung ** 19%) zu entrichten. (Regelbesteuerung). Für bundesdeutsche Unternehmer, die zum Vorsteuerabzug bei Büchern, Graphik und Autographen berechtigt sind, kann die Gesamtrechnung auf Wunsch wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Mehrwertsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d. h. außerhalb der EU) und - bei Angabe ihrer USt.-Identifikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferung - auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, daß sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Alle anderen Käufer aus EU-Ländern unterliegen der Mehrwertsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Mehrwertsteuer erstattet, wenn binnen vier Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis erbracht wird. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben.
Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Das Eigentum geht erst nach Zahlung des vollen Kaufpreises, die Gefahr gegenüber jeglichem Schaden mit der Erteilung des Zuschlages auf den Ersteigerer über. Ersteigertes Auktionsgut wird ausnahmslos nur nach erfolgter Bezahlung ausgeliefert. Bei Nichterfüllung seiner Lieferpflicht kann der Versteigerer nur bis zur Höhe des Zuschlagspreises - in keinem Fall jedoch für entgangenen Gewinn - in Anspruch genommen werden. Bei Verzögerung der Zahlung haftet der Ersteigerer für alle daraus entstehenden Schäden, insbesondere für Zinsverlust. Der Versteigerer kann in diesem Falle wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Versteigerer kann den Käufer seiner Rechte aus dem Zuschlag für verlustig erklären und den Kaufgegenstand auf Kosten des Ersteigerers noch einmal zur Versteigerung bringen. In diesem Falle haftet der Käufer für den Ausfall, dagegen hat er auf einen Mehrerlös keinen Anspruch. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber.
Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Versteigerung zu den angesetzten Zeiten besichtigt und geprüft werden. Der Versteigerer ist bereit, zugeschlagene Nummern zurückzunehmen, wenn sich herausstellt, daß gegenüber seinen Katalogangaben wesentliche Abweichungen bestehen. Reklamationen müssen innerhalb einer Frist von spätestens drei Tagen nach Empfang der Sendung geltend gemacht werden, jedoch in keinem Fall später als drei Wochen nach der Auktion. Zeitschriften und Serienwerke, die bei der Katalogaufnahme den Zusatz "Ohne Rückgaberecht" tragen, sowie Konvolute sind nicht bis ins einzelne kollationiert, und können deshalb in keinem Fall zurückgenommen werden. Festgestellte Defekte sind in jedem Falle angegeben. Für die Rechtzeitigkeit des Eingangs der Reklamation ist der Empfang derselben in den Geschäftsräumen des Versteigerers maßgebend. Für die Versteigerung erteilte Kaufaufträge werden auf das gewissenhafteste erledigt. Sie sind stets schriftlich festzulegen. Aufträge unbekannter Kunden können nur dann angenommen und ausgeführt werden, wenn ein entsprechender Scheck beiliegt oder sonst Deckung nachgewiesen wird.
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Erfüllungsort und Gerichtsstand, auch für das Mahnverfahren, ist München. Es gilt deutsches Recht unter Ausschluß des UN-Kaufrechts. Die Vorschriften des einheitlichen (internationalen) Kaufrechts und die Bestimmungen über Verkäufe im Fernabsatz finden keine Anwendung. Vorstehende Bedingungen gelten entsprechend auch für Nachverkäufe aus dem Versteigerungskatalog. Sollten eine oder mehrere Bestimmungen dieser Versteigerungs-Bedingungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen davon unberührt.
Katalog
Stichworte: Goethe