Los

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Riemenschneider, Tilman und WerkstattHeiligenstadt um 1460 - 1531 Würzburg, Würzburg, um 152046 x 44

In 770 | Art, Antiques & Jewellery

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Stuttgart
Riemenschneider, Tilman und Werkstatt
Heiligenstadt um 1460 - 1531 Würzburg, Würzburg, um 1520
46 x 44 x 9 cm
Vesperbild. Im Relief gearbeitet in der Grundform eines asymetrischen Dreiecks. Maria, in knieender Haltung dargestellt und den Kopf leicht gesenkt abgewendet, hält in ihrer rechten Hand das Ende ihres Kopftuches, wie im Begriff es an ihr Gesicht zu führen und sich die Tränen abzuwischen. Die Christusfigur zu ihren Füßen ist in halb liegender, halb sitzender Haltung dargestellt. Hinter den Figuren zeichnet sich eine schmale Bank mit stilisiertem Dekor von Mauerwerk ab. Linde, im Relief gearbeitet, aus zwei Teilen zusammengesetzt. Auf Holzsichtigkeit angelegte Arbeit, original eingesetzte Brustwarzen an der Christusfigur, die ehemals eingesetzten Dornen an der Krone fehlen. Die Fußspitzen der Christusfigur sind ergänzt sowie der Daumen der rechten Hand. Bei der Marienfigur ist ebenfalls der rechte Daumen ergänzt und die vertikale Kopftuchfalte rechts neben dem Gesicht. Eine mehrschichtige, spätere Fassung wurde in den 1970er Jahren abgenommen und durch braune Lasur und Schellacküberzug ersetzt. Bei einer neuerlichen, sorgfältigen Restaurierung wurden Lack und Lasur entfernt, Schwundrisse, Wurmlöcher und Unregelmäßigkeiten geschlossen und ausgeglichen, um eine Beruhigung der Oberfläche zu erzielen. Untersucht wurde auch der Abstand der Einschlagspuren der Gabel, mit der das Stück auf der Werkbank fixiert wurde und mit anderen bekannten Riemenschneider-Arbeiten verglichen. Mit einem Abstand des Innenmaßes von 6,5 cm stimmt es mit den Einspannlöchern anderer Werke überein. (Lit. Manfred Schürrmann, Beobachtungen zur Holzbearbeitung. In: Ausstellungskatalog Tilman Riemenschneider, Werke seiner Blütezeit. Regensburg 2004, S. 140 f.).
Provenienz: seit vielen Generationen in Mainfränkischem Familienbesitz. Der Tradition dieser Familie katholischen Glaubens folgend, wurde die Pieta immer an eine Tochter weitervererbt und gelangte so auch in das jetzige Eigentum. Der Familienüberlieferung nach kam das Relief bereits zu Anfang des 18. Jahrhunderts durch eine namentlich bekannte Tante bei deren Übersiedelung von Würzburg in die Umgegend einer Mainfränkischen Stadt. Ein kleiner handgeschriebener Zettel mit Namensnennung und Datierung 1709 befand sich vormals auf der Rückseite. Im weiteren Verlauf sind die Nachkommen dieses Familienzweiges seit dem späten 18. Jahrhundert bis in die heutige Zeit dokumentiert. Bekannt ist auch, daß die Pieta um 1900 durch Heirat und Umzug in das Stadthaus am Main gelangte, aus dem es aktuell stammt. Dort hing sie in einem Erker. Bei einem größeren Umbau im Jahre 1954 wurde die Pieta auf dem Speicher in einer kleinen Kammer in einem Schrank zwischengelagert und geriet in Vergessenheit. Erst 1974, nach der Hochzeit der heutigen Eigentümerin erinnerte man sich wieder daran und ging dann in deren Besitz über. ArtLoss Zertifikat vom 30. Januar 2019, no. S00143512 liegt vor. Gutachten Dr. Albrecht Miller vom 21. November 2018. In der kunsthistorischen Einordnung heißt es darin: Das relativ kleine Vesperbild hat sich wahrscheinlich ehemals in der Predella eines Flügelaltars befunden, also einer eher untergeordneten Position. Der kompositorischen Grundform eines asymmetrischen Dreiecks begegnet man bei Vesperbildem und Beweinungsgruppen Riemenschneiders vielfach. Ein gutes Beispiel dafür ist das wesentlich größere, 103 cm hohe Vesperbild in der Pfarrkirche in Zell am Main. Aufgrund des Größenunterschieds und der tiefenräumlicheren Anlage weist diese aus Sandstein gemeißelte Figur reichere Faltenstrukturen auf. Ungemein ähnlich ist jedoch die Gestalt Christi. Sein halb liegender, halb sitzender Leichnam wird von der linken Hand der hinter ihm knienden Maria gestützt und erscheint, dem Betrachter entgegen, in die Frontalität gedreht, um diesem das Leiden des Herrn mit größtmöglicher Intensität nahe zu bringen. Völlig übereinstimmend sind die Haltung der Arme, Hände und Beine. Auch das schmerzvolle Antlitz Marias, das vom Kopftuch umhüllt ist, zeigt geschwisterliche Ähnlichkeit mit dem der Schmerzensmutter in Zell. Dieselben Beobachtungen lassen sich machen beim Relief der Beweinung Christi am Epitaph der 1508 verstorbenen Anna Eltlein in der Pfarrkirche von Heidingsfeld bei Würzburg, das in der Literatur sehr unterschiedlich bewertet wurde. Ich schließe mich der Auffassung Hubert Sehrades an, der das Relief zum Besten zählt, was Riemenschneider in Stein geschaffen hat. Allerdings ist nicht zu übersehen, dass das kleine Lindenholzrelief im Vergleich qualitativ etwas niedriger einzustufen ist, was auf die Beteiligung von Bildhauergesellen in der Werkstatt Tilman Riemenschneiders schließen lässt. Das Vesperbild im Museum im Roseliushaus in Bremen zeigt spiegelbildlich dieselbe Komposition. Es wurde jedoch durch die Hinzufügung des Apostels Johannes zu eine pyramidal aufgebauten Beweinungsgruppe erweitert. Auch hier zeigt der Christuskörper große Ähnlichkeit. An diesem stattlichen, 103 cm hohen, aber nur 22 cm tiefen Relief werden zwischen hart gebrochenen Faltenpartien glatte Gewandflächen sichtbar, die den großzügigen, großflächigen Mantelpartien der Marienfigur am kleinen Vesperbildrelief durchaus ähnlich sind. Schließlich lohnt auch ein Blick auf die Maidbronner Beweinung, einem späten Hauptwerk Riemenschneiders. Hier besteht große Ähnlichkeit hinsichtlich der Haltung und besonders der schlanken Körperbildung Christi, aber auch bei Motiven wie der Knotung des Lendentuchs oder der Form des Kopftuchs Marias, das wie bei fast allen trauernden Marienfiguren in der Mitte über der Stirn eine Einbuchtung zeigt. Die vielfachen stilistischen und motivischen Übereinstimmungen mit für Riemenschneider gesicherten oder anerkannten Werken belegen, dass es sich bei dem kleinen Relief mit der Darstellung des Vesperbilds um eine späte Arbeit Riemenschneiders mit starker Beteiligung seiner Werkstatt handelt." Expertise (PDF)

RIEMENSCHNEIDER, TILMAN (Heiligenstadt c. 1460-1531 Wuerzburg) AND WORKSHOP, WueRZBURG, c. 1520. Pietà. Virgin Mary cradling the dead body of Jessus. Limewood relief carving. EXPERTISE DR. ALBRECHT MILLER, OTTOBRUNN, 21. November 2018 (English translation):"TECHNICAL RECORD: Relief carved sculpture, limewood, composed of two joint pieces. Height 46 cm, width 44 cm, depth 9 cm. The sculpture of Christ shows restorations of the thumb of the right hand and of the tips of the toes, Virgin Mary shows restorations of the right thumb and of the shawl draping to the right of her face. Both nipples of the Christ's sculpture are original inlaid work. This also applies to the thorns of the Crown of thorns although these embellishments have been lost. No traces of an old varnish or finish can be detected. The work was obviously entirely uncoloured, a working method which was not uncommon for Riemenschneider. A multi-layer colouring, which had been added later, was removed in the 1970ies and replaced by a brown glaze and a shellac coating. A subsequent thorough restoration removed the coating and the brown glaze, replenished the holes caused by woodworm infestation and the shrinkage cracks as well as any perturbing imperfections in order to achieve an even and smooth surface. The traces of tools, i.e. contact points of the bracket retaining the piece in place on the work bench, are to be seen underneath the sculpture. The inner distance of 6.5 cm corresponds to the dimensions of these gaps found in other sculptures executed in the Riemenschneider workshop. PROVENANCE: As stated by the owner, who lives in a town on the banks of the Main river in Lower Franconia, the Pietà has been a family property since the 19th century, probably even as early as the 18th century. It was placed outdoors for some time in the past. With ArtLoss Register Certificate 30. January 2019, no. S001
Riemenschneider, Tilman und Werkstatt
Heiligenstadt um 1460 - 1531 Würzburg, Würzburg, um 1520
46 x 44 x 9 cm
Vesperbild. Im Relief gearbeitet in der Grundform eines asymetrischen Dreiecks. Maria, in knieender Haltung dargestellt und den Kopf leicht gesenkt abgewendet, hält in ihrer rechten Hand das Ende ihres Kopftuches, wie im Begriff es an ihr Gesicht zu führen und sich die Tränen abzuwischen. Die Christusfigur zu ihren Füßen ist in halb liegender, halb sitzender Haltung dargestellt. Hinter den Figuren zeichnet sich eine schmale Bank mit stilisiertem Dekor von Mauerwerk ab. Linde, im Relief gearbeitet, aus zwei Teilen zusammengesetzt. Auf Holzsichtigkeit angelegte Arbeit, original eingesetzte Brustwarzen an der Christusfigur, die ehemals eingesetzten Dornen an der Krone fehlen. Die Fußspitzen der Christusfigur sind ergänzt sowie der Daumen der rechten Hand. Bei der Marienfigur ist ebenfalls der rechte Daumen ergänzt und die vertikale Kopftuchfalte rechts neben dem Gesicht. Eine mehrschichtige, spätere Fassung wurde in den 1970er Jahren abgenommen und durch braune Lasur und Schellacküberzug ersetzt. Bei einer neuerlichen, sorgfältigen Restaurierung wurden Lack und Lasur entfernt, Schwundrisse, Wurmlöcher und Unregelmäßigkeiten geschlossen und ausgeglichen, um eine Beruhigung der Oberfläche zu erzielen. Untersucht wurde auch der Abstand der Einschlagspuren der Gabel, mit der das Stück auf der Werkbank fixiert wurde und mit anderen bekannten Riemenschneider-Arbeiten verglichen. Mit einem Abstand des Innenmaßes von 6,5 cm stimmt es mit den Einspannlöchern anderer Werke überein. (Lit. Manfred Schürrmann, Beobachtungen zur Holzbearbeitung. In: Ausstellungskatalog Tilman Riemenschneider, Werke seiner Blütezeit. Regensburg 2004, S. 140 f.).
Provenienz: seit vielen Generationen in Mainfränkischem Familienbesitz. Der Tradition dieser Familie katholischen Glaubens folgend, wurde die Pieta immer an eine Tochter weitervererbt und gelangte so auch in das jetzige Eigentum. Der Familienüberlieferung nach kam das Relief bereits zu Anfang des 18. Jahrhunderts durch eine namentlich bekannte Tante bei deren Übersiedelung von Würzburg in die Umgegend einer Mainfränkischen Stadt. Ein kleiner handgeschriebener Zettel mit Namensnennung und Datierung 1709 befand sich vormals auf der Rückseite. Im weiteren Verlauf sind die Nachkommen dieses Familienzweiges seit dem späten 18. Jahrhundert bis in die heutige Zeit dokumentiert. Bekannt ist auch, daß die Pieta um 1900 durch Heirat und Umzug in das Stadthaus am Main gelangte, aus dem es aktuell stammt. Dort hing sie in einem Erker. Bei einem größeren Umbau im Jahre 1954 wurde die Pieta auf dem Speicher in einer kleinen Kammer in einem Schrank zwischengelagert und geriet in Vergessenheit. Erst 1974, nach der Hochzeit der heutigen Eigentümerin erinnerte man sich wieder daran und ging dann in deren Besitz über. ArtLoss Zertifikat vom 30. Januar 2019, no. S00143512 liegt vor. Gutachten Dr. Albrecht Miller vom 21. November 2018. In der kunsthistorischen Einordnung heißt es darin: Das relativ kleine Vesperbild hat sich wahrscheinlich ehemals in der Predella eines Flügelaltars befunden, also einer eher untergeordneten Position. Der kompositorischen Grundform eines asymmetrischen Dreiecks begegnet man bei Vesperbildem und Beweinungsgruppen Riemenschneiders vielfach. Ein gutes Beispiel dafür ist das wesentlich größere, 103 cm hohe Vesperbild in der Pfarrkirche in Zell am Main. Aufgrund des Größenunterschieds und der tiefenräumlicheren Anlage weist diese aus Sandstein gemeißelte Figur reichere Faltenstrukturen auf. Ungemein ähnlich ist jedoch die Gestalt Christi. Sein halb liegender, halb sitzender Leichnam wird von der linken Hand der hinter ihm knienden Maria gestützt und erscheint, dem Betrachter entgegen, in die Frontalität gedreht, um diesem das Leiden des Herrn mit größtmöglicher Intensität nahe zu bringen. Völlig übereinstimmend sind die Haltung der Arme, Hände und Beine. Auch das schmerzvolle Antlitz Marias, das vom Kopftuch umhüllt ist, zeigt geschwisterliche Ähnlichkeit mit dem der Schmerzensmutter in Zell. Dieselben Beobachtungen lassen sich machen beim Relief der Beweinung Christi am Epitaph der 1508 verstorbenen Anna Eltlein in der Pfarrkirche von Heidingsfeld bei Würzburg, das in der Literatur sehr unterschiedlich bewertet wurde. Ich schließe mich der Auffassung Hubert Sehrades an, der das Relief zum Besten zählt, was Riemenschneider in Stein geschaffen hat. Allerdings ist nicht zu übersehen, dass das kleine Lindenholzrelief im Vergleich qualitativ etwas niedriger einzustufen ist, was auf die Beteiligung von Bildhauergesellen in der Werkstatt Tilman Riemenschneiders schließen lässt. Das Vesperbild im Museum im Roseliushaus in Bremen zeigt spiegelbildlich dieselbe Komposition. Es wurde jedoch durch die Hinzufügung des Apostels Johannes zu eine pyramidal aufgebauten Beweinungsgruppe erweitert. Auch hier zeigt der Christuskörper große Ähnlichkeit. An diesem stattlichen, 103 cm hohen, aber nur 22 cm tiefen Relief werden zwischen hart gebrochenen Faltenpartien glatte Gewandflächen sichtbar, die den großzügigen, großflächigen Mantelpartien der Marienfigur am kleinen Vesperbildrelief durchaus ähnlich sind. Schließlich lohnt auch ein Blick auf die Maidbronner Beweinung, einem späten Hauptwerk Riemenschneiders. Hier besteht große Ähnlichkeit hinsichtlich der Haltung und besonders der schlanken Körperbildung Christi, aber auch bei Motiven wie der Knotung des Lendentuchs oder der Form des Kopftuchs Marias, das wie bei fast allen trauernden Marienfiguren in der Mitte über der Stirn eine Einbuchtung zeigt. Die vielfachen stilistischen und motivischen Übereinstimmungen mit für Riemenschneider gesicherten oder anerkannten Werken belegen, dass es sich bei dem kleinen Relief mit der Darstellung des Vesperbilds um eine späte Arbeit Riemenschneiders mit starker Beteiligung seiner Werkstatt handelt." Expertise (PDF)

RIEMENSCHNEIDER, TILMAN (Heiligenstadt c. 1460-1531 Wuerzburg) AND WORKSHOP, WueRZBURG, c. 1520. Pietà. Virgin Mary cradling the dead body of Jessus. Limewood relief carving. EXPERTISE DR. ALBRECHT MILLER, OTTOBRUNN, 21. November 2018 (English translation):"TECHNICAL RECORD: Relief carved sculpture, limewood, composed of two joint pieces. Height 46 cm, width 44 cm, depth 9 cm. The sculpture of Christ shows restorations of the thumb of the right hand and of the tips of the toes, Virgin Mary shows restorations of the right thumb and of the shawl draping to the right of her face. Both nipples of the Christ's sculpture are original inlaid work. This also applies to the thorns of the Crown of thorns although these embellishments have been lost. No traces of an old varnish or finish can be detected. The work was obviously entirely uncoloured, a working method which was not uncommon for Riemenschneider. A multi-layer colouring, which had been added later, was removed in the 1970ies and replaced by a brown glaze and a shellac coating. A subsequent thorough restoration removed the coating and the brown glaze, replenished the holes caused by woodworm infestation and the shrinkage cracks as well as any perturbing imperfections in order to achieve an even and smooth surface. The traces of tools, i.e. contact points of the bracket retaining the piece in place on the work bench, are to be seen underneath the sculpture. The inner distance of 6.5 cm corresponds to the dimensions of these gaps found in other sculptures executed in the Riemenschneider workshop. PROVENANCE: As stated by the owner, who lives in a town on the banks of the Main river in Lower Franconia, the Pietà has been a family property since the 19th century, probably even as early as the 18th century. It was placed outdoors for some time in the past. With ArtLoss Register Certificate 30. January 2019, no. S001

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